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Über die Staubsauger – Lethargie und andere Konsequenzen des Maternal Gatekeeping

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 12. Dezember 2007

… äußert sich die Schauspielerin, freie Journalistin und (Haus-) Frauen-Aktivistin Marie Theres Kroetz Relin durchaus selbstkritisch im Gespräch mit WELT ONLINE.

Vor fünf Jahren gründete sie die Homepage Hausfrauenrevolution – eine Art virtuellen Kummerkasten für Leidensgenossinnen.

‚… WELT ONLINE: Sie fühlten sich wie in einem seelischen Knast, haben Sie gesagt. Wie halten Sie den Widerspruch aus, einerseits Frauen zu einer Familienphase zu ermutigen und gleichzeitig für sich festzustellen, dass es im Unglück mündet?

Kroetz Relin: Es muss nicht unbedingt im Unglück enden. Die Frau muss sich aber bewusst werden, was sie tut. Denn der Alltag tötet einfach jede Kreativität. Daraus auszubrechen ist sehr schwer, wenn man einmal im Hamsterrad drin ist. Viele Frauen haben die Tendenz, die “Gute” sein zu wollen und alles schaffen zu wollen, weil es für sie die einzige Form ist, Anerkennung und Streicheleinheiten zu bekommen. Die Frauen müssten viel mehr den Mut entwickeln, auch einmal abgelehnt zu werden und für sich selber etwas zu machen. Dieser Mut fehlt oft.

WELT ONLINE: Kann es überhaupt gelingen, dass Männer und Frauen sich innerhalb einer Ehe auf Augenhöhe begegnen, wenn nur einer von beiden das Geld nach Hause bringt?

Kroetz Relin: Ja, aber dann muss derjenige, der nicht das Geld nach Hause bringt, dieses Selbstbewusstsein auch ausstrahlen. …

WELT ONLINE: Sehen Sie Ihr persönliches Lebensmodell aufgrund der Scheidung von Ihrem Mann als gescheitert an?

Kroetz Relin: Erfahrungen sind dazu da, sich weiterzuentwickeln. Ich habe meinem Ex-Mann sehr viel Verantwortung abgenommen, weil wir die klassische Rollenverteilung gelebt haben. Vielleicht habe ich ihm damit aber auch sehr viel Freude weggenommen. …

WELT ONLINE: In Deutschland versucht man dem Bedürfnis nach Vereinbarkeit von Beruf und Familie für beide Elternteile inzwischen stärker nachzukommen. Halten Sie diese Politik für richtig?

Kroetz Relin: Auf alle Fälle. Ganz grundsätzlich gilt: Je natürlicher es wird, dass Vater und Mutter für ihre Kinder da sein müssen, umso besser. Es ist sehr wichtig, dass Frauen heute die Möglichkeit haben, Beruf und Familie zu vereinbaren. Wenn sie daheim bleiben wollen, ist das auch richtig. Ich will dieses Schubladendenken nicht. Diese ganzen Definitionen, die wir Frauen uns gegenseitig an den Kopf werfen, sei es “Rabenmutter” oder “Heimchen am Herd”, das gibt es bei Männern gar nicht.

WELT ONLINE: Gibt es das ideale Lebensmodell?

Kroetz Relin: Wenn beide Partner in irgendeiner Weise unabhängig bleiben und auf eigenen Beinen stehen, ist das die beste Voraussetzung für eine gute Beziehung. …’

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