Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. April 2007
Für 14 % der Kinder und Jugendlichen in Deutschland ist Mama die Beste, 4 % nennen ihren Vater – aber die große Mehrheit von 78 % sagt, dass sie beide Elternteile gleich stark lieben. Diese und weitere Ergebnisse einer Exklusiv-Umfrage im Auftrag von ELTERN FAMILY stellt das Magazin in seiner neuen Ausgabe vor.
Für die Umfrage beantworteten 1814 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 9 und 18 Jahren die Frage „Was liebst du an deiner Mutter und was an deinem Vater ganz besonders?“ Am meisten Nennungen erhält mit 52 % die Mama mit der Begründung: „Sie ist immer für mich da“. 25 % der Befragten sind am glücklichsten darüber, dass ihre Mutter ihnen Geborgenheit und Liebe gibt. 22 % nennen als Grund Nummer eins, dass ihre Mutter „eine sehr gute Köchin und Hausfrau ist“, 16 %, dass sie heiter und gelassen bzw. verständnisvoll ist (12 %).
An der Spitze bei den Ergebnissen für Deutschlands Väter steht, „dass Papa seine Freizeit mit mir teilt“ (29 %). Anders als bei der Mutter mit 52 % sagen hier nur 26 % der Kinder, „dass Papa immer für mich da ist“. 15 % lieben den Witz und die Herzlichkeit ihres Vaters, 14 %, dass er so viel weiß, vor allem technisch, handwerklich und in schulischer Hinsicht. Ebenfalls 14 % lieben besonders, dass ihr Vater mehr erlaubt als die Mutter.
Trotz der Konflikte, die es zwischen Eltern und Kindern manchmal gibt, sagen in der ELTERN FAMILY – Umfrage übrigens nur 0,9 % der befragten Kinder und Jugendlichen, dass sie ihre Eltern nicht mögen.
Quelle
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. April 2007
In den Familien gerät vieles in Bewegung. Und das liegt nicht nur an den Frauen, auch der Schrei nach den Männern wird immer lauter. Drücken sie sich vor dem Vaterwerden und Vatersein oder engagieren sie sich mehr?
Manche Männer werden von ihren Frauen und von der ökonomischen Situation verpflichtet, sich mehr an der Kindererziehung zu beteiligen. Andere wünschen sich sehnlichst, ihr Vater-Sein stärker auskosten zu können. Dabei gibt es nicht nur heiß und kalt: Väter, die sich im gleichen Ausmaß wie die Mütter engagieren oder die, die das Geld verdienen und ansonsten ihre Ruhe wollen.
Die Rollensuche bringt neue Vätertypen und Paarmodelle hervor. Zeit Online hat die sechs, von Andrea Bambey und Hans-Walter Gumbinger in ihrer Untersuchung ermittelten Vätertypen ’schildhaft‘ dargestellt.
Die Ergebnisse der Untersuchung stehen hier zum Download bereit.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. März 2007
Gibt es sie, die „neuen Väter“?
Unter der Leitung der Bielefelder Soziologinnen Prof. Dr. Ursula Müller und Prof. Dr. Mechtild Oechsle findet vom 19. bis 21. April 2007 im Zentrum für interdisziplinäre Forschung (ZiF) der Universität Bielefeld eine Tagung zu Vaterschaft in der Moderne statt.
Mit der neuen Aufmerksamkeit, die Vätern im öffentlichen Diskurs entgegengebracht wird, scheint sich eine Phase ihrem Ende zu nähern, die den Wandel von Geschlechterverhältnissen und -leitbildern auf die Modernisierung weiblicher Lebensläufe beschränkt sah. Analog zum Auseinandertreten von ‚Weiblichkeit‘ und ‚Mütterlichkeit‘ vollzieht sich ein Prozess der Differenzierung von ‚Männlichkeit‘ und ‚Väterlichkeit‘, bezogen auf Leitbilder wie auf Praxen.
Allerdings sind Ungleichzeitigkeiten und Widersprüche zu beobachten. Forschungen in verschiedenen Disziplinen führen derzeit zu dem übereinstimmenden Schluss, dass es große Diskrepanzen gibt zwischen den gewandelten Wünschen von Männern nach aktiverer Vaterschaft und der tatsächlichen Praxis.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. März 2007
Im Kampf um Krippenplätze fährt SPD-Fraktionschef Struck heftige Attacken gegen die Union: Deren Männerbild sei schlicht antiquiert und der Kern des Streits. Familienministerin von der Leyen verteidigt derweil unbeeindruckt ihre Pläne gegen den Widerstand aus den eigenen Reihen.
„Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf setzt ein bestimmtes Männerbild voraus, das die Union nicht hat. Das ist der wahre Kern des Konflikts“, erklärte Struck der „Welt am Sonntag„. Die Union sei ideologisch blockiert. So wie die Fraktion von CDU und CSU das Thema Familienpolitik angehe, könne man nur von einer „Hinhaltetaktik“ sprechen.
Hintergrund des Streits ist unter anderem der heftige Gegenwind, der Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) mit ihren Plänen für mehr Krippenplätze in Deutschland aus den eigenen Parteireihen entgegenschlägt. …
Um die Finanzierung der zusätzlichen Gratis-Krippenplätze hatte es allerdings heftigen Zoff gegeben. Struck sagte mit Blick auf den SPD-Vorschlag, auf die anstehende Kindergelderhöhung zu verzichten, die Väter wollten lieber einen Krippenplatz für ihre Kinder als zehn Euro mehr Kindergeld. „Das werden wir in der Koalition auch so durchsetzen.“ Der Koalitionspartner „kneift eindeutig“ bei dieser Frage.
So ähnlich lautete die Meldung in Spiegel Online, ich habe nur ‚Frauen’ durch ‚Männer’ und ‚Mütter’ durch ‚Väter’ ersetzt. Wenn da mal der Vorwurf nicht auch auf den Ankläger selbst zurückfällt.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. März 2007
Thomas Pany berichtete am 8. März in telepolis über die in diesem Blog bereits vorgestellte britische Langzeitstudie zur Bedeutung der Väter für die Entwicklung von Kleinkindern.
Dass der Vater generell wichtig für die Entwicklung der Kinder ist, daran zweifelt wohl niemand ernstlich … . Etwas anders liegt der Fall bei sehr kleinen Kindern, bei Babys. Die Aussage einer klugen und gebildeten Mutter, von Beruf Ärztin, die mir einmal erklärte, dass der Vater für Kinder erst ab einem Alter von drei oder vier Jahren „wirklich interessant und wichtig“ werde, dürfte von einigen unterschrieben werden, die sich dabei auf ihren gesunden Menschenverstand berufen und vergessen, dass er vom Zeitgeist mitbestimmt wird.
Das Kopfschütteln mancher Großväter über Söhne, die zur Geburt ihres Kindes eine ganze Woche oder gar mehr frei nehmen, ist ein weiterer, anekdotischer Beleg für den Wandel des Vaterbildes. Auch wer in Ratgeberbüchern älteren Datums zur Entwicklung des Kindes im ersten Jahr blättert, merkt schnell, dass vor allem von einer Bezugsperson die Rede ist: der Mutter. Väter sind dort vor allem Support im Hintergrund und Bademeister der Kleinsten. Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. März 2007
Der Nationalrat hat im Rahmen der Gleichstellungsdebatte eine SP-Motion für einen zukünftigen gesetzlich garantierten Vaterschaftsurlaub überwiesen, der mehrere Wochen dauern soll. Der Bundesrat hatte sich gegen diese Pläne ausgesprochen. Von weiteren 14 Vorstössen zum Thema Gleichstellung wurden deren fünf angenommen.
Die Motion von Roger Nordmann aus Waadt für einen Vaterschaftsurlaub genehmigte die Grosse Kammer als Erstrat knapp mit 78 gegen 74 Stimmen. Der Bundesrat soll demnach das Obligationenrecht und das Erwerbsersatzgesetz so ändern, dass der Vater im Anschluss an die Geburt eines Kindes Anrecht auf einige Wochen Vaterschaftsurlaub erhält. Diesen kann er unmittelbar nach der Geburt oder auch innerhalb von zwölf Monaten danach beziehen. Der Bundesrat hatte die Motion zur Ablehnung empfohlen.
Der Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen männer.ch reagierte erfreut auf die Forderung nach einem Vaterschaftsurlaub. Dieser sei ganz im Sinn einer zukunftsorientierten Familienpolitik und trage dazu bei, einseitige Rollenkorsette zu verlassen. Väterliches Engagement für die Kinder sollte nicht länger als Luxus betrachtet werden.
Quelle
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. März 2007
Gestern trafen sich die erste (Rita Süssmuth) und die aktuelle Frauenministerin von der Leyen gemeinsam mit der Kanzlerin und den anderen Ministerinnen des Kabinetts, um das 20-Jährige Bestehen des Frauenministeriums zu feiern.
Spiegel Online berichtete über die Begegnung unter der Überschrift ‚Die Herrschaft der Alphatiere ist nicht vorbei‘. Einen großen Raum nahmen bei dieser Veranstaltung die Männer und die neuen Väter ein: „… Gleichberechtigung“, sagt die Kanzlerin, „wird es ohne ein verändertes Rollenverhalten der Männer nicht geben“. Es müsse Schluss sein mit der Einstellung, dass ein Vollzeitberuf „der persönliche Luxus“ einer Frau sei, damit, dass die Eltern-Auszeit eines Vaters einer „Mutprobe“ gleichkomme, und damit, dass in Firmen eine Familiengründung als „Störfaktor“ angesehen wird.
Die ’neuen Väter‘ sind sogar ein Jahr älter als das Ministerium. 1986 erschien ‚Der Mann – Die Brigitte Studie‚ von Sigrid Metz-Göckel und Ursula Müller. Zwei Jahre später, im November 1988 berichtete die Zeitschrift Brigitte im Rahmen der Initiative ‚Kind und Beruf‘ über das Thema:
‚Junge Väter übernehmen Versorgungsaufgaben, die noch in ihrer Elterngeneration allein der Mutter zufielen, sie verbringen ihre Freizeit fast ausschließlich daheim und mit den Kindern, wollen sich soweit als möglich an deren Erziehung beteiligen. „Diese starke Familienorientierung ist neu,“ heißt es in der Brigitte-Studie. Neu und gut.
Andererseits: Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. März 2007
Der Guardian berichtet heute über die Millennium Cohort Study (MCS), (a survey of 30,000 parents of 19,000 children born in 2000/01) und den ‚State of the Modern Family‘ report der Equal Opportunities Commission (EOC) in Großbritannien. Die Ergebnisse könnten der hiesigen Diskussion um die Vätermonate und flexiblere (Lebens-)Arbeitszeiten für Väter wichtige Impulse geben.
… For fathers, though, early involvement is linked to positive development once a child is three. The EOC points to a „social revolution in fatherhood“, in which fathers are increasingly involved with their children’s upbringing and feel confident as carers, yet 63% felt they did not spend enough time with their new baby.
But the EOC says that, even allowing for recent reforms including the introduction of statutory paid paternity leave and the right to request flexible working for parents of young children, there remains a clear parenting divide between the „have and have nots“.
In 2001, 81% of fathers in professional careers had access to flexible working arrangements compared with only 46% of their low-skilled counterparts, and poorer fathers were also less likely to take leave around the child’s birth. …
Though fathers have equal access to the right to request flexible working, introduced in 2003, they are less likely to use it and more likely to have their request rejected. Since 2003, one in 10 fathers have approached their boss about changing their hours compared with one in five mothers, but 14% have been refused compared with 10% of women.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. März 2007
Die letzte Ausgabe von ‚Fritz und Fränzi‘, dem Schweizer Magazin für Eltern schulpflichtiger Kinder, war unter anderem den Vätern gewidmet. Unter dem Titel „Konkurrenzkampf zwischen Familie, Beruf und dem Ich“ wird über die gestiegenen Anforderungen, welche heute an Väter gestellt werden und die häufig als Überforderung wahrgenommen werden, berichtet.
Aber ist Vatersein wirklich nur anstrengend und mit Problemen behaftet? Nein! Aktives Vatersein macht auch unheimlich Spaß und ist unabhängig vom Alter der Kinder ein Gewinn. Für den Mann, die Kinder und letztlich für die ganze Familie.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. März 2007
Warum nicht (auch) so, die aktuellen Plakate hinterlassen nicht nur bei mir einen faden Beigeschmack. Im Blog Liberation(s) de la femme at trassagere ist eine Einschätzung aus französischer Perspektive zu lesen.
‚Als Französin war ich ganz komplett überrascht von diesem Plakat, die für mich eine sehr konservative Stimmung haben. Aber das ist anders in Frankreich als in Deutschland, Frauen können ganz einfach arbeiten und Kinder haben (und müssen auch), und deswegen haben die Väter seit fast zwanzig Jahren einen großen Anteil an der Erziehung ihrer Kinder. ‚ Und im Originaltext:
Avant hier, dans le train vers Hannovre, une affiche : un beau bedon tout rond, une paire de petits chaussons de bébés, et un slogan que je traduirais approxiamtivement “Maman m’apprends à marcher à quatre pattes, et aprèsPapa à bien marcher” (Krabbeln lerne ich bei Mama. Laufen dann bei Papa), et une phrase : “les avantages de la famille”.
Ce qui permet de se rappeler que même si l’Allemagne a élu avant la France une femme à la tête du pays (le président allemand étant un coupeur de ruban comme nos présidents de la III° République), le mythe de la Mère avec toute l’emphase nécessaire reste bien ancré dans les mentalités. Et comme l’école ferme à deux heures de l’après-midi, les femmes ont le choix entre se dédier à leurs enfants, au détriment de leur carrière, ou se transformer en mère indignes, ici en mères corbeaux (Rabenmutter) qui laissent leurs enfants rentrer tout seuls à la maison, la clé suspendue au cou, en en faisant des Schüsselkinder.
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