Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. Mai 2008
Ich habe mir gerade noch einmal den GEO Artikel aus dem Jahr 2001 durchgelesen. Er ist jetzt über 7 Jahr alt, aber die dort beschriebenen Ergebnisse der Familien- und Bindungsforschung haben sich bis heute weder überall herum gesprochen noch als Voraussetzung einer neuen Familien- und Väterpolitik wirklich verankert.
‚Familienforscher haben herausgefunden: Die Wichtigkeit der Mutter bei der Kindererziehung wird reichlich überschätzt. Ohne Väter ist kein Nachwuchs richtig fit fürs Leben
Ein Psychologenteam um Karin Grossmann und Heinz Kindler von der Universität Regensburg hat wissenschaftliche Aufzeichnungen ausgewertet, die den Umgang verschiedener Väter mit ihren Kindern über viele Jahre hinweg dokumentieren. Die bisherigen Erkenntnisse der Forscher:
Die Feinfühligkeit des Vaters beim Spiel, etwa mit Zweijährigen, korreliert extrem stark und eindeutig mit dem Bindungsverhalten der Kinder noch im Alter von 16 und 22 Jahren. Je sensibler der Vater das Kleinkind behandelt, desto sicherer geht der junge Erwachsene mit emotionalen Bindungen um.
Mehr noch: Als Erwachsene reproduzieren die Kinder in ihren Beziehungen ziemlich genau jenes Verhalten, das die Väter ihnen gegenüber im Spiel gezeigt haben. Ist der Papa dem Kind gegenüber geduldig, aufmerksam und zugewandt, so sind es 22-Jährige ihren Partnern gegenüber auch; sie vertrauen ihnen mehr, sind offener, emotional erfüllter und wenden sich öfter an Mitmenschen um Hilfe und Zuspruch. Kinder von unsensiblen Vätern haben dagegen weit mehr Probleme in Partnerschaften, sind zugeknöpfter, misstrauischer. Und noch ein Ergebnis: Die Spiel-Feinfühligkeit der Mutter spielt nur eine untergeordnete Rolle.
Die Suche nach der Wahrheit über das Wesen des Vaters ist schwer. Zu viele Vorurteile verstellen den Blick: vom angeblich abwesenden, faulen, säumigen, gewalttätigen Vater, vom Versager-Vater, vom Zerfall der Familie, vom Ende der Elternschaft…‘
Den ganzen Beitrag können Sie hier lesen.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Mai 2008
Mütter gelten als multitaskingfähiger als Väter – doch das ist wohl vor allem Übungssache.
Der Begriff Multitasking, eigentlich aus der Informationstechnologie stammend, hat in den vergangenen Jahren eine beispiellose Karriere gemacht – vor allem im Büro. Mittlerweile wird geradezu vorausgesetzt, dass die Mitarbeiter gleichzeitig komplexe Sachverhalte bearbeiten, sofort auf jede E-Mail antworten und jederzeit am Telefon zur Verfügung stehen.
Doch in letzter Zeit hat das gute Image des Multitaskings schwer gelitten. Verantwortlich dafür sind Hirnforscher und Psychologen: Sie haben entdeckt, dass der Mensch zu echtem Multitasking gar nicht fähig und dass das parallele Bearbeiten von Aufgaben ineffizient ist. Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. April 2008
Am Montag, den 5. Mai, um 8:30 Uhr in hr2-kultur | Wissenswert: Väter und Söhne 1
Beschützer der Familie, Welterklärer oder Rollenvorbild: Die Vorstellungen, was ein guter Vater ist, haben sich historisch erheblich gewandelt – wobei es sicher individuell immer schon alle möglichen Vatertypen gegeben hat.
Nun weisen neuere psychologische und biologische Erkenntnisse darauf hin, dass der Vater bereits für die frühkindliche Entwicklung wichtig ist, was bislang unterschätzt wurde. Väter werden gebraucht, weil sie anders sind – beim Spielen, beim Umgang mit Konflikten, mit der Umwelt.
Der Vater fungiert angesichts der engen Mutter-Kind-Beziehung als der notwendige Dritte, der „willkommene Störenfried“, wie manche Wissenschaftler sagen, insbesondere für Jungen. Aufgewachsen in einem gut ausbalancierten Dreieck kommen gerade sie besser mit sich und in der Welt zurecht. Allerdings tun sich viele Väter – und auch manche Mütter – noch sehr schwer mit solch einer Aufgabe.
Quelle
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. April 2008
Väter in Deutschland fühlen sich bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf von ihren Arbeitgebern nicht genügend unterstützt. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Anforderungen von Vätern an einen familienfreundlichen Arbeitgeber“, die von der hessenstiftung – familie hat zukunft vorgelegt wurde.
Nur rund 40 % der befragten Väter bezeichnen ihren Arbeitgeber als familienfreundlich, somit sind knapp 60 % der Studienteilnehmer unzufrieden mit den Bedingungen am Arbeitsplatz, die dem Familienleben entgegenkommen. Hinzu kommt, dass knapp 71 % der Arbeitnehmer negative Konsequenzen befürchten, wenn sie familienfreundliche Angebote, wie etwa die Elternzeit, nutzten. Weitere 30 % beobachten bei denjenigen Vätern ein negatives Image, die der Familie ein größeres Gewicht als der Arbeit beimessen.
Als positiv empfunden wird Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. April 2008
Nächste Woche ist Vatertag, ausgerechnet am Tag der Arbeit, dem 1. Mai.
Die Vater-Kind-Aktion 2008 der Männerarbeit der Evangelischen Kirche in Deutschland steht unter dem Motto: “Papa, kommst du?”
Die Vater-Kind-Aktion macht ein niederschwelliges Angebot, die Fragen von Vereinbarkeit von Familie und Beruf von Männern aufzugreifen. Das Motiv der Aktion wird zum Beispiel als Postkarte allen Kindertagesstätten in evangelischer Trägerschaft zur Verfügung gestellt. Die Karte kann als Beilage zu Vatertagsgeschenken (und im ganzen Jahr darüber hinaus), als Einladungskarte für Väter-Abende oder zu vielfältigen weiteren Anlässen genutzt werden.
Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nach Ansicht der Männerarbeit der EKD längst ein Männer-Thema. Die öffentliche Diskussion und die politischen Bemühungen sind keine Appelle – sie folgen der Lebenswirklichkeit und den Bedürfnissen heutiger Väter. Nach wie vor fehle es aber an geeigneten Rahmenbedingungen in Wirtschaft und Gesellschaft, die den Wünschen der Väter und den Erfordernissen für eine familien- und kinderfreundliche Wirklichkeit Rechnung tragen. Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. April 2008
„’Man braucht ein ganzes Dorf, um ein Kind großzuziehen’ sagt ein afrikanisches Sprichwort. wellcome will einen Beitrag leisten zu einer Gesellschaft, in der Kinder willkommen sind. Dazu gehört auch, Verantwortung zu übernehmen und dort zu helfen, wo keine Hilfe ist. Kinder brauchen Zeit. Eltern alleine sind oft überfordert. …
Wer gesellschaftliche Veränderungen initiieren will, muss sich aber mit den Ursachen der Probleme auseinandersetzen. Deshalb will wellcome aus seiner Perspektive und aufgrund der vielseitigen Erfahrungen mit jungen Eltern Themen ins Gespräch bringen, die Eltern beschäftigen.“
Das sind Aussagen aus dem Leitbild von wellcome, einer Organisation, die Müttern im ersten Jahr nach der Geburt ihres Kindes eine ehrenamtliche Helferin zur Entlastung an die Seite stellt.
Wellcome hat jetzt bei Emnid eine repräsentative Umfrage zu der Frage, wer die Schuld an Kindesvernachlässigung, Verwahrlosung oder sogar Kindstötungen trägt, in Auftrag gegeben.
Demnach glaubt knapp ein Drittel der Bundesbürger, dass allein die Mutter dafür verantwortlich ist. Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Februar 2008
Im Gespräch mit Spiegel Online freut sich die Ministerin über die aktuellen Zahlen von Vätern in Elternzeit, skizziert aber auch, worauf es in Zukunft noch ankommt:
‚Von der Leyen: … Gleichstellungspolitik und moderne Familienpolitik lassen sich nicht voneinander trennen. In Schweden sehen wir, dass Frauen, die erwerbstätig sind, inzwischen mehr Kinder bekommen. Wenn eine junge Frau die Perspektive hat, mit Kindern beruflich auf eigenen Füßen stehen zu können und die Erziehung der Kinder gemeinsam mit dem Vater zu verantworten, dann hat sie auch den Mut zu einem zweiten oder dritten Kind. Das versuche ich auch immer den Skeptikern deutlich zu machen. Nur wenn Mütter und Väter Beruf und Familie in Balance bringen, nur dann gibt es mehr Kinder und nicht umgekehrt.
SPIEGEL ONLINE: In den Führungsetagen der Unternehmen scheint sich die moderne Familienpolitik noch nicht herumgesprochen zu haben. Im Berufsleben stoßen die jungen Väter mit einem Antrag auf Elternzeit auf große Widerstände.
Von der Leyen: Das stimmt. Elternzeit war für Männer der Karrierekiller. Solche Väter wurden bis vor kurzem noch als Weicheier beschimpft. Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Februar 2008
Eine aktive Beteiligung des Vaters am Familienleben ist für die Entwicklung eines Kindes sehr wichtig. Vor allem der Nachwuchs aus sozial und wirtschaftlich benachteiligten Familien profitiert laut einer schwedischen Übersichtsstudie vom väterlichen Engagement. Die Auswertung von insgesamt 16 Studien zeigt, dass regelmäßige positive Kontakte zum Vater Jungen vor Verhaltensauffälligkeiten und Mädchen vor psychischen Problemen schützen.
Diese Kinder rauchen demnach seltener, haben seltener Ärger mit der Polizei, erreichen höhere Bildungsgrade und entwickeln stabilere Freundschaften. Zudem fördert ein guter Vaterkontakt Intelligenz, Denkvermögen und Sprachfähigkeit, wie die Forscher der Universität Uppsala in der Zeitschrift „Acta Paediatrica“ berichten.
Welche Arten väterlicher Aktivität für ein Kind besonders wichtig sind, klärt die Übersichtsstudie nicht. Unklar ist auch, ob die Ergebnisse nur für leibliche Väter gelten oder auch für Stiefväter. Aber grundsätzlich sollte die Politik Vätern erleichtern, die Entwicklung ihrer Kinder schon in den frühen Jahren aktiv zu begleiten, betonen die Wissenschaftler.
Quelle
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Februar 2008
Sich als Vater und Mutter Erwerbsarbeit, Erziehung und emotionale Fürsorge zu teilen – das wünschen sich fast alle jungen Paare. Aber meist überdauern diese Vorsätze nicht einmal die Elternzeit. Wenn das Geld knapp wird, siegt der Pragmatismus.
Focus Online veröffentlicht einen eindrucksvollen Erfahrungsbericht über das Ringen mit den Ansprüchen und dem Bemühen trotzdem ein guter Vater zu sein.
„Wir wollten nie die traditionelle Rollenverteilung unserer Eltern, aber nach der Geburt unseres zweiten Kindes haben sich die ehemals zentralen Fragen der Partnerschaft von selbst beantwortet. Die Kinder brauchen Betreuung – darüber waren wir uns einig -, und ich hatte den besser bezahlten Job.“ …
Je höher die Ansprüche werden, desto größer das Dilemma. Eine Erkenntnis, die Väter und Mütter gleichermaßen verdrängen. …
Was macht einen guten Vater aus? Für viele bedeutet Vater sein das Jonglieren mit Interessenskonflikten und die ständige Suche nach Kompromissen: Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. Januar 2008
Am 28. Februar 2008 wird die Mestemacher Gruppe in Berlin zum dritten Mal den „Mestemacher Preis Spitzenvater des Jahres“ verleihen. „Zur Stärkung der Leistungsgesellschaft werden qualifizierte Frauen und Männer sowie Kinder benötigt. Voraussetzung der Vereinbarkeit von Elternschaft und Erwerbstätigkeit ist das praktizierte partnerschaftliche Ehe- und Familienmodell“, führt die Initiatorin des Projektes, Prof. Dr. Ulrike Detmers, zur Begründung an.
Der Fernsehsender “Deutsche Welle“ hat Szenen aus dem Alltagsleben von Tobias Schüttke, Handwerksmeister aus Hamburg, einem der beiden Preisträger aus dem Jahr 2007 gedreht und am 24.12.2007 ausgestrahlt.
Über Michael Bauer, Entwicklungsingenieur aus München, der ebenfalls 5.000 Euro Preisgeld im Jahr 2007 bekommen hat, berichtete der Fernsehsender münchen-tv bereits im Frühjahr 2007.
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