Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Februar 2007
Nur einer siebenfachen Mutter kann es gelingen, die Republik vom konservativen Frauen- und Familienbild zu befreien,
… diese Ansicht vertreten Christian Füller und Heide Oestreich heute in der taz, die über mehrere Seiten hinweg den Kulturkampf um die deutsche Mutter dokumentiert.
‚Aber es scheint ja nicht nur so, als würde es Ursula von der Leyen gelingen, die Union quasi en passant zu einer modernen Familienpartei zu machen. Mit der Durchsetzung und Reform des Kindergartens gelingt es ihr, das Kernstück einer Betreuungs- und Bildungskonstellation zu verändern, die Frauen seit dem 19. Jahrhundert bindet.
Der Idee nach verwirklichte sich die deutsche Frau als Mutter. Sie kümmerte sich um die frühe Erziehung der Kinder – und blieb zu Hause. Öffentliche Kindergärten brauchte man nur ausnahmsweise, so genannte Bewahranstalten. Weil die Früherziehung der Kinder keine Bildung war, genügte für Kindergärtnerinnen eine Art Wickel-und-Schaukel-Zeugnis, das wiederum lange Zeit eine Art Bildungsideal für die Frau an sich war. Diesen Teufelskreis könnte die Republik mit Ursula von der Leyen jetzt durchbrechen.‘
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Januar 2007
Auch Männer sind schwanger. Daher hat Eltern.de für die werdenden Väter einen besonderen Service entwickelt: Infos per SMS, einmal pro Woche passend zur Schwangerschaftswoche. So erfahren Väter in aller Kürze alles über die Entwicklung des Babys und die Schwangerschaft der Frau.
Der SMS-Service begleitet den Vater ab der 4. bis zur 40. Woche und kostet pro 10 Stück 4,99 Euro. Der Betrag wird vom Handykonto der Frau abgebucht, die diesen Service für Ihren Partner bestellen kann.
Zum Beispiel: ’80 Prozent aller Schwangeren ist jetzt morgens übel. Ingwer hilft. Ein Service von Eltern.de‘.
Na ja … . Also ich empfehle allen (werdenden) Vätern das Papa – Handbuch von Robert Richter und Eberhard Schäfer. Das hat doch etwas mehr Tiefgang und ist mit 14,90 € auch noch billiger als die 37 Sprüche.
Für die Frauen gibt es ab sofort den ELTERN-SchwangerschaftsGuide. Wöchentlich vermittelt er Schwangeren umfassende Informationen in Form von Texten, Bildern, insgesamt 17 Filmen und praktischen Tools. Alle Informationen sind genau abgestimmt auf die jeweilige Schwangerschaftswoche und den erwarteten Geburtstermin.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. November 2006
Dies ist der Titel des ersten Beitrags in einem neuen ElternBlog. Dort geht es unter anderem um die Frage:
Wie lebt es sich als Mutter bzw. Vater in Deutschland? Susanne Arndt und Ingo Entelmann diskutieren ihre Spielplatz-Erlebnisse. Die Brigitte.de – Redakteurin Susanne Arndt (39) tauscht sich mit Teilzeit-Vater Ingo Entelmann im wöchentlichen Rhythmus über Höhen und Tiefen des Elterndaseins aus.
Ingo Entelmann (38), promovierter Ingenieur, hat sich eine Teilzeitstelle gesucht, um sich gemeinsam mit seiner Freundin um Söhnchen Jolan (*13.2.2005) kümmern zu können. Damit zählt er zu einer Minderheit – und findet seine Rolle deshalb nicht immer ganz einfach.
Der Beitrag im Blog fängt übrigens so an: Wie schön muss es sein, in einem dieser Länder zu leben, in denen es keine ‚Rabenmütter‘ gibt. Weder als Wort noch als Konzept noch als Realität …
Übrigens, wenn Mann bei wikipedia ‚Rabenvater‘ eingibt, bekommt man den Beitrag zur ‚Rabenmutter‘.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. September 2006
‚Angeblich wollen alle Parteien für Familien nur das Beste. Die wenigen jungen Mütter in den eigenen Reihen haben da so ihre Zweifel.‘ Corinna Emundts berichtet in der aktuellen Ausgabe der Zeit über die wenigen Frauen im Deutschen Bundestag mit Kindern.
‚Deutsche Politikerinnen mit Kleinkindern werden bestaunt wie Affen im Zoo. Sie sind eine seltene Spezies. … Diese Frauen gelten als lebender Beweis für die Vereinbarkeit von Karriere und Kind – und das bei Terminkalendern, die denen von Managern gleichen. Die Mutterschaft einer erfolgreichen Frau – die die normalste Sache der Welt sein sollte – wird für manche zum Störfaktor.‘
Silvana Koch – Mehrin beantwortet die immer wiederkehrenden „Wie-schaffen-Sie-das-bloß-Fragen“ mit einem festgelegten Antwortmuster: ‚»Sie« sei sicher im Plural gemeint, sie habe ja einen Partner, den das genauso betreffe. Sie beantwortet diese Fragen in der Hoffnung, dass ihre Töchter später nicht mehr solche Gespräche führen müssen. … »Bei mir kommt dann die Wut, weil kein Vater solche Konflikte austragen muss.«‘
Solange die ‚Väter der Nation‘ und die übrigen Männer in Deckung bleiben, werden ‚diese Politikerinnen zu Botschafterinnen für moderne Geschlechterrollen, die in Ländern wie Frankreich bereits viel selbstverständlicher sind. Oder in Brüssel, wo Koch-Mehrin wohnt. Sie erzählt von einem deutschen Fernsehmoderator, der nach einer Sendung zu ihr sagte, sie müsse ja zu Hause bei ihrem Partner sehr populär sein, dass der dieses Leben mitmache und sie ihn damit halten könne. »Halten« – bei dem Wort zieht sie die Augenbrauen hoch. »Dass die Leute hier niemals auf den Gedanken kommen, dass ein Mann das großartig findet«, sagt sie, das verstehe sie einfach nicht.‘
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. September 2006
Gestern wurde in der Bild am Sonntag exklusiv über die Ergebnisse der „Vorwerk Familienstudie 2006“ berichtet. Unter der Überschrift ‚So viel arbeiten Deutschlands Hausfrauen wirklich‘ wird an erster Stelle die mangelnde Wertschätzung der Arbeit im Haushalt dargestellt, immerhin 73% der von Allensbach befragten 2080 Männer und Frauen sind dieser Ansicht.
Jeder dritte Mann behauptet: Ich teile die Hausarbeit zur Hälfte mit meiner Partnerin. Die Wahrheit sieht aber offenbar ganz anders aus, denn 80 Prozent der Frauen sagen: Die Hausarbeit wird überwiegend von mir gemacht.
Dabei kommt den Männern, insbesondere in Familien mit Kindern eine wichtige Vorbildfunktion zu: „Väter sind Vorbilder: Je stärker sie selbst anpacken, desto häufiger tun dies auch die Kinder. Während im Durchschnitt 64 Prozent der Eltern sagen, ihre Kinder würden ihre häuslichen Aufgaben „gut“ oder „sehr gut“ erfüllen, sind es in Familien, die sich die Hausarbeit partnerschaftlich teilen, 78 Prozent.“
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. August 2006
Eva Herman, die mit ihrer umstrittenen These im Cicero, die Emanzipation sei ein Irrtum, einen neuen Kampf der Geschlechter auf die Tagesordnung gesetzt hat, ist nicht mehr Sprecherin bei der Tagesschau.
Als Grund gibt Frau Herman an, dass im kommenden Monat ihr neues Buch ‚Das Eva Prinzip‘ erscheint und sie erhebliche Auseinandersetzungen erwarte, die mit ihrer Neutralität als Tageschausprecherin nicht zu vereinbaren sind.
Diese Auseinandersetzungen sind auch dringend erforderlich. Das Frau Herman davon träumt, sich mit ihren fünf Kindern in die Höhle zurück zu ziehen, während ihr Mann genügend Mammut für die heile Familie jagd, soll sie machen. Das sie diesen Unfug aber zum Prinzip und die Errungenschaften der Aufklärung und der Emanzipation als Irrtum der Geschichte erklärt, in mehr Weiblichkeit das Heilmittel gegen das Aussterben der Gesellschaft sieht, da gehen mir auch als Mann und Vater alle roten Lampen an.
Neue Herausforderungen und Veränderungen bringen Unsicherheiten mit sich, gerade auch im partnerschaftlichen Verhältnis von Mann und Frau. Einfache Lösungen nach dem Prinzip Herman (Frauen zurück an den Herd und Männer hinaus in die rauhe (Arbeits-) Welt) helfen da aber mit Sicherheit nicht weiter. Es geht hier auch nicht um eine Verweiblichung des Männlichen sondern um die (selbstverständliche) Erkenntnis, dass Sorgen und Pflegen, um nur zwei Beispiele zu nennen, eine Bereicherung des Verhaltensrepertoires darstellen. Oder wie heißt es so schön in den Stellenanzeigen: Social skills werden selbstverständlich vorausgesetzt.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. August 2006
Die in der Regel gut qualifizierten Besucherinnenvon femity haben in einem Voting folgende Frage beantwortet:
„Das neue Elterngeld soll demnächst jungen Eltern für insgesamt 14 Monate 67 % des letzten Netto-Gehaltes gewährleisten. Ist oder wäre dies ein Grund für Sie, ein Kind zu bekommen?“ Das Ergebnis lautet:
Ja: 17%
Nein: 73%
Ich weiß nicht: 10%
Mit Geld kann Mann und Frau eben nicht alles kaufen, mir stellen sich in dem Zusammenhang aber folgende Fragen:
1. Mit welchem Ergebnis würde die Umfrage bei gut qualifizierten Männern ausfallen? und
2. Welche Faktoren beeinflussen denn die Entscheidung für oder gegen Kinder nachhaltig?
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. August 2006
von Welt bis Frankfurter Rundschau, vom Handelsblatt bis zu Brigitte, eine Frage beschäftigt sie alle: Ist der neue Mann nun auch statistisch nachweisbar oder gilt das alte Beck Zitat von der verbalen Aufgeschlossenheit und der Verhaltensstarre immer noch?
Soviel vorweg, es gilt ein entschiedenes sowohl als auch und was dem männerfreundlichen Soziologen recht ist, reicht der engagierten Frauenrechtlerin noch lange nicht. Der Politologe Peter Döge vom Berliner Institut für anwendungsorientierte Innovations- und Zukunftsforschung hat die Daten der so genannten Zeitbudget-Analysen des Statistischen Bundesamt analysiert. Danach wenden Männer im Durchschnitt pro Woche knapp eine halbe Stunde mehr für Haushalt und Familie auf als noch vor zehn Jahren, Frauen hingegen rund fünf Stunden weniger.
Auch für die Kinderbetreuung nehmen sich Männer mehr Zeit: Väter verbringen heute durchschnittlich eine Stunde pro Woche mehr mit ihrem Nachwuchs, während sich die Frauen eine Stunde weniger um ihre Kinder kümmerten. Die Zeit für ihre Kinder sparten die Väter aber nicht bei ihrem Beruf ein, sondern in anderen Bereichen.
Brigitte traut der Studie wohl nicht und fragt Ihre LeserInnen selber „Hat ihr Partner Hausmannqualitäten??“ Die Antworten sind online zu hören und zu sehen. In dem ‚Trendcheck‘ äußern aber immerhin 31% der LeserInnen, dass ihr Partner vollkommen selbständig wäscht putzt und bügelt.
Das reicht Karin Deckenbach offensichtlich nicht. In Ihrem Beitrag in der Frankfurter Rundschau titelt sie „Wir haben die spießigsten Männer“ und fodert dazu auf, die Männer zu ihrem Glück zu zwingen. „Zwang üben wir heute auf Frauen aus. Solange wir Fürsorge als weiblich und freiwillig definieren, stecken wir in einer Falle. Also müssen wir nun die Männer zwingen, fürsorglich zu sein. Solange wir die Männerrolle nicht umdefinieren, werden wir das Dilemma nicht lösen.“
Fragt sich nur, wer dazu die Definitionsmacht hat und welche Umerziehungsmethoden statthaft sind und welche nicht.
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