Im Interview mit der WELT äußert
sich die neue Familienministerin Anne Spiegel zu ihren Plänen für die kommenden
vier Jahre. Auf der Agenda stehen einige der Punkte, die auch die LAG
Väterarbeit in NRW seit langem anmahnt. Dies sind zum Beispiel die
Vaterschaftsfreistellung, die Weiterentwicklung der Elternzeit und Reformen im
Unterhalts- und Umgangsrecht.
WELT: Um mehr
Partnerschaftlichkeit in der Kindererziehung zu erreichen, plant die
Ampel-Koalition einen Monat mehr Väterzeit in der Elternzeit. Ist das nicht zu
kurz gesprungen?
Spiegel: Es ist zunächst
mal ein überfälliger und guter Schritt nach vorne, dass wir die Partnermonate
um einen Monat erweitern wollen. Man kann jetzt bedauern, dass wir nicht mehr
tun. Ich tendiere zu einer anderen Sicht. Wir haben uns mit dem
Koalitionsvertrag wirklich viel vorgenommen, und ich kann es kaum erwarten,
jetzt loszulegen.
WELT: Überfällig ist auch
die Umsetzung der EU-Richtlinie für einen zweiwöchigen Vaterschaftsurlaub nach
der Geburt. Warum kommt Deutschland damit so spät?
Spiegel: Das müssen Sie
die Vorgängerregierung fragen. Ich habe mich schon als Landesfamilienministerin
in Rheinland-Pfalz dafür eingesetzt. Die Zeit nach der Geburt ist so
entscheidend und wichtig, dass es selbstverständlich sein sollte, wenn beide
Eltern beim Baby sein können.
WELT: Kinder wachsen in
verschiedenen Familienkonstellationen auf. Vor allem Patchwork- und
Stieffamilien sind auf dem Vormarsch – ohne dass die sozialen Eltern
irgendwelche Rechte haben. Wie wollen Sie das ändern?
Spiegel: Das ist für mich
ein absolutes Herzensthema. Es ist dringend erforderlich, dass wir die
rechtlichen Rahmenbedingungen an die gesellschaftliche Realität anpassen. In
Patchwork-Familien wird oft selbstverständlich Verantwortung füreinander
übernommen. Das muss rechtlich abgesichert werden. Wir brauchen ein kleines
Sorgerecht für „Bonuseltern“, wie ich sie gerne nenne.
Wir müssen auch endlich dafür
sorgen, dass lesbische Mütter, die zusammen ein Kind bekommen, von Anfang an
die rechtliche Anerkennung als Eltern bekommen. Und wenn der biologische Vater
zum Beispiel aus dem Freundeskreis kommt, sollte auch er die Möglichkeit
bekommen, aktiv seine Vaterrolle wahrzunehmen. …
WELT: Auch die bereits
existierenden Familienformen sind schon anfällig für Brüche. Ein Großteil der
Kinder erlebt die Trennung der Eltern – Streit um Unterhalt und Betreuung
inklusive. Was wollen Sie für diese Trennungskinder tun?
Spiegel: Vor allem wollen
wir die Trennungs- und Konfliktberatung verbessern und Eltern dabei helfen, das
für sie richtige Betreuungsmodell zu finden, zum Beispiel das Wechselmodell.
Denn auch nach einer Trennung gibt es viele Möglichkeiten, sich die Betreuung
für die Kinder partnerschaftlich aufzuteilen.
Eine Trennung ist eine
emotionale Ausnahmesituation, da kann es helfen, sich von Profis beraten zu
lassen. Idealerweise einigt man sich danach außergerichtlich auf ein Modell der
Betreuung, das dem Kindeswohl am besten entspricht. Wir wollen
Partnerschaftlichkeit und die geteilte Verantwortung für Erwerbs- und
Sorgearbeit auch in Trennungsfamilien unterstützen.
WELT: Ein solcher
Paradigmenwechsel würde große Reformen erfordern. Lässt sich das in dieser
Legislaturperiode auf die Beine stellen?
Spiegel: Das ist auf
jeden Fall der Plan. Es ist ein sehr komplexes Vorhaben, da vom Umgangsrecht
über Unterhaltsregelungen bis zum Steuer- und Melderecht viele Bereiche
tangiert sind. Aber der Wille ist da. Wir wollen das jetzt anpacken.
Hoffentlich schaffen wir es parallel, die Kinderrechte im Grundgesetz zu
verankern. Das wäre eine gute Grundlage, solche Prozesse im Sinne der Kinder zu
gestalten. …
Fast alle zukünftigen Eltern wollen Elternzeit in Anspruch
nehmen und viele wünschen sich bessere Arbeitszeitmodelle. Gleichzeitig wachsen
die Erwartungen an Unternehmen und Organisationen im Bereich der
Familienfreundlichkeit für Mütter und Väter.
Am Freitag hat das Väternetzwerk conpadres in Hamburg die Trendstudie „Zukunft Vereinbarkeit“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Forsa befragte für die repräsentative Trendstudie zukünftige Eltern nach ihren Plänen und Erwartungen. „Unsere Studienergebnisse zeigen deutlich, dass Männer und Frauen mit Kinderwunsch einen ausgeprägten Wunsch nach mehr Familienbewusstsein haben und erwarten, dass ihre Arbeitgebenden diesem mit passenden neuen Arbeitsmodellen proaktiv begegnen“, fasst der Initiator des Väternetzwerks conpadres, Volker Baisch, die Ergebnisse zusammen. Er warnt außerdem, dass fast zwei Drittel der Befragten ihre Arbeitgebenden wechseln würden, wenn diese nicht auf die Wünsche der Eltern ausreichend eingingen.
Elternzeit für alle
Väter wollen aber nicht nur familienbewusste Angebote. 93
Prozent der befragten zukünftigen Väter planen in Elternzeit zu gehen. Ein
Ergebnis, das selbst den erfahrenen Väterspezialisten Baisch überrascht hat.
„Wir beobachten schon seit Jahren, dass sich immer mehr Väter eine längere
Elternzeit wünschen. Dass jetzt aber 93 Prozent der Väter Elternzeit nehmen
wollen und die große Mehrheit sogar mehr als die klassischen zwei
Partnerschaftsmonate, hat selbst uns überrascht.“
Vollzeit wird Auslaufmodell
Ein weiteres Ergebnis der Trendstudie ist, dass zukünftige
Väter sich die Kindererziehung gleichberechtigter mit ihren Partner:innen
teilen wollen. „Wir sehen deutlich, dass die künftigen Väter nicht nur
flexibler, sondern auch weniger Stunden arbeiten wollen.“ erklärt Baisch
„Das ‚New Normal‘ wird die 4-Tage-Woche, um Familie und Beruf im
Gleichgewicht zu halten“ schätzt der Unternehmensberater die Ergebnisse
ein. Die Erkenntnisse aus der Studie setzten damit nicht nur in der Wirtschaft
ein deutliches Zeichen, so Baisch, sondern seien auch richtungsweisend für die
zukünftige Regierung.
Starke Väter bedeuten starke Unternehmen
„Das Land braucht keine neuen Väter, sondern eine neue
Personalpolitik, einen modernen Unternehmergeist und eine Politik, die soziale
Nachhaltigkeit in der Unternehmenswelt stärkt und fördert,“ fasst Volker
Baisch die Aufgaben zusammen, die sich aus den Ergebnissen für Arbeitgebenden
und Politiker:innen ergeben. „Starke Väter bedeuten in der Folge starke
und attraktive Unternehmen für die kommende Elterngeneration.“
Mit der Studie will die gemeinnützige Unternehmensberatung Potentiale für eine zukunftsweisende und gewinnbringende Perspektive für Mütter und Väter aufzeigen und Unternehmen wettbewerbsfähig halten. Laut Baisch sei das Kernproblem nicht nur die ungerechte Lastenverteilung bei der Carearbeit, sondern auch die damit zusammenhängende ungleiche Bezahlung. Der Experte für das Thema „Vereinbarkeit von Familie und Beruf bei Vätern“ freut sich über die deutlichen Studienergebnisse: „Denn aus den Ergebnissen können wir konkrete Maßnahmen ableiten und so werden wir gemeinsam mit unseren 30 Mitgliedsunternehmen im Väternetzwerk conpadres den gesellschaftlichen Wandel hin zu einer chancengerechteren Arbeitswelt beschleunigen.“
Einem Bericht von Pew Research aus dem Jahr 2018 zufolge bleiben in den USA mehr Männer zu Hause, um sich um ihre Familien zu kümmern. In der Vergangenheit haben wirtschaftliche Abschwünge Männer aus dem Erwerbsleben gedrängt und sie in die Rolle des Hausmannes gedrängt. „Je nachdem, wie man es misst, waren auf dem Höhepunkt der Großen Rezession vielleicht zwei Millionen Männer Väter, die zu Hause blieben“, sagt Soziologieprofessor Scott Melzer. „Und wenn wir uns heute die Pandemie ansehen, haben wir eine weitere wirtschaftliche Katastrophe.“
Aber auch die Veränderungen bei der Erwerbsbeteiligung von
Frauen und der Aufstieg von Frauen im Bildungswesen haben die
Geschlechterrollen nachhaltig beeinflusst. Im Jahr 2020 stellten Frauen zum
ersten Mal mehr als die Hälfte der US-Arbeitskräfte. „Junge Frauen überholen
jetzt die jungen Männer bei den Hochschulabschlüssen und vielen
Graduiertenabschlüssen“, sagt Kim Parker, Direktorin der Abteilung für
soziale Trends am Pew Research Center.
Fünf Väter erzählen CNBC Make It, warum sie sich berufen fühlten, einen der anspruchsvollsten Jobs der Welt zu übernehmen.
Nur wenige Väter gehen länger als zwei Monate in Elternzeit.
Das liegt an strukturellen Ungleichheiten, an Arbeitgebern – und auch an den
Vätern selbst. Doch es gibt Ideen, wie sich das ändern ließe.
Als Hans-Georg Nelles vor 25 Jahren mit seiner Arbeit begann,
hieß die Elternzeit noch Erziehungsurlaub. Nur
ungefähr ein Prozent der Väter machten damals die Erfahrung, dass es eher
Arbeit als All-inclusive-Ferien gleichkommt, ein Baby zu wickeln, zu füttern
und herumzutragen, bis es einschlummert. Denn all das erledigten fast immer die
Mütter. Wenn in politischen Willenserklärungen und bunten
Arbeitgeber-Broschüren von „Vereinbarkeit von Beruf und Familie“ die
Rede war, dann ging es meist um Mütter, fast nie um Väter. „Das wollte ich
ändern“, sagt Nelles, der selbst drei erwachsene Kinder hat. Heute leitet
er die Landesarbeitsgemeinschaft Väterarbeit in NRW und berät Unternehmen, wie
sie „väterbewusste Personalpolitik“ machen können.
Auch wenn sich in den vergangenen 25 Jahren viel getan hat:
Die Arbeit dürfte ihm so schnell nicht ausgehen.
Spricht man mit Aktivisten wie Nelles, mit Juristinnen und
Juristen oder Wissenschaftlern, dann wird klar: Ähnlich wie Mütter machen auch
Väter im Beruf diskriminierende Erfahrungen. Es fällt nur seltener auf, weil
Männer generell seltener und kürzer in Elternzeit gehen. Da ist der
Arbeitgeber, der den werdenden Vater sicherheitshalber noch mal fragt, ob er
sich das mit der Elternzeit denn gut überlegt habe. Oder der Angestellte,
dessen Leistungsbeurteilung nach der beruflichen Auszeit schlechter ausfällt
als zuvor. Oder aber, im Extremfall, der Mitarbeiter, dem direkt nach seiner
Elternzeit die Kündigung ins Haus flattert. Andererseits gibt es auch
Beispiele, die Väter ermutigen könnten, länger im Job auszusetzen.
Bis zu drei Jahre lang können Eltern hierzulande pro Kind in Elternzeit gehen, egal ob Vater oder Mutter. Das Elterngeld, das die damalige Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen im Jahr 2007 auf den Weg brachte, wird in der Basis-Version bis zu 14 Monate an die Eltern ausgezahlt, wobei maximal zwölf Monate von einem Elternteil genommen werden dürfen. In der Praxis beantragt ein Elternteil, meist die Mutter, das Elterngeld in knapp drei Viertel aller Fälle für zwölf Monate, der andere Elternteil, meist der Vater, für zwei. Auch deshalb gelten sie umgangssprachlich als „Vätermonate“. Das kann schon mal zu Missverständnissen führen: „Teilweise fragen Vorgesetzte werdende Väter, ob sie das denn überhaupt dürften – mehr als zwei Monate in Elternzeit gehen“, berichtet Nelles. Er lacht dabei ein wenig verzweifelt. …
Birk Grüling, Autor von ‚Eltern
als Team – Ideen eines Vaters für gelebte Vereinbarkeit‘ im Gespräch mit der
LAG Väterarbeit in NRW
Was war der Anlass für dich,
den Ratgeber zu schreiben?
Sowohl privat als auch als Journalist habe
ich mich in den letzten Jahren sehr viel mit dem Thema Vereinbarkeit
auseinandergesetzt und damit auch mit der Frage, wie ich eigentlich arbeiten
und wie viel Zeit ich für die Familie haben will. Ein ganz wichtiger Moment in
diesem Zusammenhang war der Tod meines eigenen Vaters in der Schwangerschaft
meiner Frau. Das hat mich sehr zum Grübeln gebracht. Mein Vater hat immer viel
gearbeitet und wenig auf seine Gesundheit geachtet, am Ende hat er dadurch
seinen Enkel verpasst. Und als Journalist habe ich das Privileg, meinen eigenen
Fragen auch noch beruflich nachzugehen. So entstanden aus der privaten Suche
nach meiner eigenen Vater-Rolle viele Texte und irgendwann dieses Buch. In dem
Buch erzähle ich aber nicht nur von mir, sondern stelle Menschen und ihre
tollen Ideen zu den ganz verschiedenen Aspekten von Vereinbarkeit vor. Ein
Patent-Rezept entsteht daraus zwar nicht, aber viele spannende Impulse wie ich
finde.
Zu Beginn des Buchs schreibst
du „Vereinbarkeit ist nicht unmöglich“. Mir kommen da zwei Titel, vor 6 Jahren
auch von Journalist:innen geschrieben, in den Kopf. Nämlich: „Geht alles gar
nicht“ von Marc Brost und Heinrich Wefing und „Die Alles ist möglich-Lüge:
Wieso Familie und Beruf nicht zu vereinbaren sind“ von Susanne Garsoffky und
Britta Sembach. Was entgegnest du Ihnen aus heutiger Perspektive?
Ich habe beide Bücher nicht
gelesen und kann zu ihnen auch wenig sagen. Allerdings bin ich ein großer Fan
von konstruktivem Journalismus. Also Probleme benennen und Lösungen suchen,
statt einfach nur zu jammern und die Flinte in Korn zu werfen. Und ja, es gibt
sehr viele Probleme – von fehlenden Betreuungsplätzen bis zu alles anderes als
familienfreundlichen Arbeitsmodellen. Aber das bedeutet doch nicht, dass ich das
Thema Vereinbarkeit für mich abharken und alles so mache wie unsere
Eltern-Generation. Es muss doch etwas zwischen Hausmann und 60 Stunden Wochen
Karrieremann geben.
Eine große Rolle spielt für dich die Vorbereitung auf das
Elternsein. Du sprichst da von der Entwicklung einer „Familienvision“. Wie
können sich Väter auf das Vatersein vorbereiten und auf welche „Rolemodels“ und
Unterstützung können sie dabei zurückgreifen?
Ich glaube, der wichtigste
Schritt ist die bewusste Auseinandersetzung mit den wichtigen Fragen der
Vaterrolle. Also sehe ich mich eher als Ernährer und „Wochenendpapa“ oder will
ich wirklich in Teilzeit arbeiten und kann ich mir dabei sogar vorstellen auf
bestimmte Symbole zu verzichten. Ich habe das Gefühl, dass selbst vorher
gleichberechtigte Paare ganz schnell in „traditionelle“ Rollenbilder
abrutschen, einfach weil sie diese nie richtig hinterfragt haben. Und daraus
entstehen oft Konflikte. Im Babykurs meiner Frau beschwerten sich zum Beispiel unzählige
Mütter darüber, dass ihre Männer doch gar nicht so engagierte Papas waren, wie
der Generation der „Neuen Väter“ gemeinhin nachgesagt wird. Und ich kann sagen:
Konflikte über unausgesprochene Erwartungen klärt man lieber im Vorfeld, als
völlig übermüdet und genervt mit zahnendem Baby auf dem Arm. Deshalb würde ich
jedem raten, sich mit seiner zukünftigen Rolle auszusetzen und ruhig mal mit
anderen Vätern und natürlich mit der eigenen Partnerin darüber zu sprechen. Und
wenn ich die Rolemodels vielleicht nicht im eigenen Freundeskreis findet, kann
ich sie mir im Internet suchen und mit ihnen in Kontakt treten.
Im Zusammenhang mit der
Elternzeit schreibst du: „Noch nie standen die Chancen besser, mit alten Werten
zu brechen, der Last des alleinigen Ernährers zu entfliehen und die eigene
Vaterrolle neu und anders zu gestalten.“ Die Elternzeit gibt es ja schon seit
14 Jahren, woher rührt dein Optimismus?
Ist das wirklich optimistisch? Im
Vergleich zu allen Väter-Generationen vor uns haben wir fürstliche Möglichkeiten.
Gleichzeitig nutzen wir sie nicht genug und rutschen immer noch viel zu oft in
Rollenbilder aus den 50er Jahren. Deshalb muss es noch mehr Druck zur
Gleichberechtigung geben – zum Beispiel könnten Mütter und Väter, die
gleichberechtigt in Elternzeit gehen, mehr Geld bekommen oder sogar eine
„Pflicht“ zur Gleichberechtigung eingeführt werden, jedenfalls wenn man
Elterngeld bekommen möchte. Ich bin also eher enttäuscht darüber, dass wir
Eltern immer noch zu wenig aus den Chancen machen, bin aber froh, dass es sie überhaupt
gibt – auch wenn bei ihnen durchaus Nachholbedarf besteht.
Welche Rolle spielen dabei die letzten 14 Monate mit
Corona?
Corona ist ein komplexes Thema –
einerseits haben wir gespürt, dass zuhause arbeiten deutlich besser
funktioniert und daraus könnte eine deutlich rasantere Flexibilisierung der
Arbeitswelt entstehen. Auch manche Väter haben sich nun stärker in die
Care-Arbeit eingebracht und damit einen Wertewandel durchlaufen. Andererseits
hat die Pandemie auch gezeigt, wie groß die Probleme in diesem Land sind – zum
Beispiel, dass die Belange von Familie politisch nichts wert sind oder das auch
Bildung keine so große Rolle spielte wie die Belange von Industrie und
Wirtschaft. Und wir haben erlebt, dass am Ende in vielen Familien die Mütter
die Last der Pandemie tragen und die Väter selbst im Homeoffice gut auf
Tauchstation gehen können. Am Ende sehe
ich die Pandemie aber durchaus als Chance für Veränderungen. Jedenfalls kann
man jetzt die Probleme und die Versäumnisse nicht mehr klein oder schön reden.
Ein Thema, das sich wie ein roter
Faden durch das Buch zieht, ist die Erwerbsarbeitszeit bzw. die „30 Stunden
Woche“ als neue Vollzeit. Warum ist die Möglichkeit einer Reduzierung der
Erwerbsarbeitszeit für Väter so wichtig?
Ich hole mal
etwas theoretisch aus. Forscher der Oxford University kamen in einer Studie zum
Schluss, dass in den USA 47 Prozent aller Arbeitsplätze in den nächsten ein bis
zwei Jahrzehnten bedroht sind. In
Deutschland sieht es ähnlich aus. Wir müssen uns also schon heute Gedanken
machen, wie wir bald weniger vorhandene Arbeit besser verteilen können. Und ich
halte dabei die 30 Stunden Woche für ein tolles Modell. Die Zeit reicht aus, um
Arbeit zu gestalten und auch „Karriere“ zu machen. Auf der anderen Seite bleibt
so deutlich mehr Platz für die Familie oder das Privatleben. Außerdem ließe
sich die Arbeit besser und gerechter verteilen. Dadurch das auch sehr
hochqualifizierte Mütter oft nur geringen Umfang arbeiten, geht Unternehmen
viel Wissen und Knowhow verloren. Kurzum: Die 30-Stunden Woche wäre geeignet,
um die „Work-Life-Balance“ zu verbessern und mehr Gleichberechtigung zu
schaffen. Allerdings darf das nicht eine Akademiker-Geschichte bleiben. Auch in
der Pflege oder im Einzelhandel muss eine 30 Stunden Woche so gut bezahlt sein,
dass ich davon meinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Und davon sind wir
leider oft noch etwas entfernt.
Der Begriff des „Mental Load“
wird ja im Kontext von partnerschaftlicher Arbeitsteilung von vielen angeführt.
Du schreibst in dem Abschnitt „Wir müssen über Geld reden“ von einem „Financial
Load“, sind das zwei Seiten einer Medaille?
Ich glaube, 1 zu 1 übertragbar
sind die beiden Dinge nicht. Aber die (fast) alleinige Last des
Familienernährers ist für mich ein wichtiges Thema, über das zu wenig
besprochen wird. Dieses Modell ist nämlich immens gefährlich und sehr
belastend. Dem Alleinernährer darf nichts passieren, von seinem Gehalt lebt die
Familie. Kommt es doch zu einem Unfall oder einer schweren Erkrankung, wird es
richtig schwer für die Familie – nicht nur emotional, sondern auch finanziell.
Von den negativen Auswirkungen auf die Rentenansprüche der Frau ganz zu
schweigen – Kinder groß zu ziehen, ist ein großes Armutsrisiko im Alter.
Deshalb müssen wir dringend auch die „Last“ der Erwerbsarbeit besser verteilen
und dazu gehört auch die Überwindung des Gender Pay Gaps. Und wir Väter
gewinnen dabei nur: Wir müssen weniger arbeiten, müssen uns weniger Sorgen
machen, ob das Gehalt für alle wohl reicht und haben noch mehr Zeit für die
Kinder. Achja, Paare, die gleichberechtigt arbeiten, haben auch noch ein
deutlich höheres Familieneinkommen als Alleinernährer.
„Vereinbarkeit ist kein Sprint
sondern ein Marathon“ steht auf einer der letzten Seiten deines Buchs. Was
müssen Väter in jedem Fall beachten, damit sie die „Strecke“ durchhalten?
Familienleben ist hoch dynamisch.
Ständig tauchen neue Herausforderungen auf. Geschwister werden geboren,
Arbeitszeiten verändern sich, die Schulzeit beginnt, auch unvorhersehbare Dinge
wie Krankheiten bringen alte Routinen durcheinander. Deshalb muss ich auch in
Sachen Vereinbarkeit ständig nachjustieren und immer wieder neue Wege und
Lösungen suchen. Denn alles was gestern noch reibungslos klappte, kann morgen
schon völlig unpassend sein. Deshalb ist es wichtig, im Gespräch zu bleiben und
sich auch als Eltern-Team regelmäßig zu fragen, ob die vor zwei Monaten oder
zwei Jahren getroffenen Entscheidungen noch heute passen oder ob gegengesteuert
werden muss. Das ist glaube ich das wichtigste Rezept beim Durchhalten. Am Ende
müssen einfach alle Beteiligten zufrieden sein.
Das ist der Titel des ‚konstruktiven Buches‘ von Birk
Grüling, Jahrgang 1985 und selbst Vater eines Sohnes. Konstruktiv in dem Sinne,
dass er Vereinbarkeit für möglich hält und sich vor dem Hintergrund der eigenen
Erfahrungen selbstkritisch mit den Möglichkeiten und Hindernissen
auseinandersetzt. Diese subjektive Perspektive wird ergänzt durch die
Perspektive von 16 Praktiker:innen, Coaches, Therapeut:innen, Trainer:innen und
Personalverantwortlichen sowie zahlreichen Vätern und Müttern, die ihr Ringen
um eine gemeinsame Lösung beschreiben.
„Eltern als Team“, das ist die Übersetzung des seit langem geäußerten
Wunschs junger Mütter und Väter nach einer partnerschaftlichen Aufteilung von
bezahlter Erwerbsarbeit und unbezahlter Familien- bzw. Care-Arbeit.
Vereinbarkeit geht nur gemeinsam, wenn überhaupt.
Es ist noch gar nicht so lange her, dass sich ebenfalls
Journalist:innen, Marc Brost und Heinrich Wefing mit „Geht alles gar nicht“ und
Susanne Garsoffky und Britta Sembach mit „Die Alles ist möglich-Lüge: Wieso
Familie und Beruf nicht zu vereinbaren sind“ ganz anders positioniert haben.
Aber auch Grüling macht an dieser Stelle keine falschen
Versprechungen. Vereinbarkeit ist kein Sprint, den Mann oder Frau mal eben
abläuft, sondern ein Marathon, der den permanenten Austausch zwischen Vater und
Mutter erfordert. Und damit beginnen die werdenden Eltern am besten vor der
Geburt.
Damit meint der Autor nicht nur die ‚Geburtsvorbereitung und
den „Nestbau“, er skizziert quasi als Vorbereitung auf die Vereinbarkeit für
eine gemeinsame ‚Familienvision‘ die natürlich voraussetzt, dass auch der
werdende Vater eine Vorstellung davon entwickelt, welcher Vater er sein möchte.
Wie dieser Visionsentwicklungsprozess aussehen kann, beschreibt er sehr
anschaulich. „Die erste Frage für dich wäre also: Welches Bild von mir als
Vater … habe ich selbst?“ und dabei geht es natürlich auch um die
Auseinandersetzung mit den Erfahrungen mit dem eigenen Vater bzw. der eigenen Mutter.
Die Hinweise und Fragestellungen die Grüling an dieser, aber
auch an vielen anderen Stellen formuliert, sind ein passendes Angebot und
verleiten wirklich dazu, sich auf die entsprechenden Situationen und
Herausforderungen einzulassen und im Anschluss daran, das Gespräch mit der
Partnerin zu suchen.
Apropos Partnerschaft, dass es nicht nur um eine möglichst
optimale und gleichberechtigte Aufgabenteilung geht, sondern um die Pflege
einer Beziehung und die Selbstsorge, macht er in einem eigenen Abschnitt
deutlich. Wie wichtig dies ist, macht das Zitat zu Beginn dieses Abschnitts
deutlich, dass Jeder und Jede kennt, die schon einmal geflogen ist: „Im
unwahrscheinlichsten Fall eines Druckverlusts falle automatisch
Sauerstoffmasken aus der Kabinendecke … Atmen Sie normal weiter. Helfen Sie
danach Kindern und hilfsbedürftigen Menschen.“ Nur in dieser Reihenfolge
gelingen Beziehungen, Vereinbarkeit und Erziehung von Kindern.
Weitere Themen sind Elternzeit, Bedeutung und Auswahl von
Kinderbetreuungseinrichtungen und die Routine, die sich irgendwann einstellt.
Grüling spricht in diesem Zusammenhang auch von den „Drei Säulen der
Vereinbarkeit“ und macht deutlich, dass sich zwar jedes werdende und gewordene
Elternpaar für ihren Weg entscheidet, dass die Gestaltung der Rahmenbedingungen
keineswegs nur Privatsache ist.
Diese eröffnen Möglichkeiten oder engen sie ein. Das fängt
bei Regelungen im Steuer- und Sozialversicherungsrecht an, geht über die
Kinderbetreuung und hört bei Regelungen zur Arbeitszeit noch lange nicht auf.
Die „30 Stunden Woche“ taucht an vielen Stellen als Option auf und es wird
deutlich, dass diese in der Lebensphase mit kleinen Kindern, der Weg sein kann,
„Mental- und Financial Load“ gerecht zu verteilen und Väter und Mütter in die
Lage zu versetzen, als Team zu agieren.
„Noch nie standen die Chancen besser, mit alten Werten zu
brechen, der Last des alleinigen Ernährers zu entfliehen und die eigene
Vaterrolle neu und anders zu gestalten.“ Lautet eine der Kernaussagen des
Buchs, dies gilt insbesondere vor dem Hintergrund der Erfahrungen, die Familien
in den vergangenen 14 Monaten gemacht haben. Der Ratgeber von Birk Grüling ist
bestens dazu geeignet, die richtigen Lehren aus dieser Zeit zu ziehen und sich
als werdende oder gewordene Väter und Mütter mit der eigenen Zukunft als Eltern
und Paar auseinanderzusetzen.
„… Um auch dauerhaft etwas zu verändern, halte er es für wichtig, sagt Hans-Georg Nelles, dass Papas schon direkt nach der Geburt mit ins Boot geholt werden. „Väter müssen von Anfang an die Möglichkeit haben, die Care-Arbeit mit zu übernehmen, zum Beispiel durch eine Elternzeit.“ Sie blieben dann auch aktivere Väter.
Eine Studie hat das sogar bestätigt: Väter, die auch nur kurze Zeit mit ihrem Kind zuhause waren, beteiligten sich auch Jahre später noch mehr an der Haus- und Familienarbeit. Bei Vätern wie Simon oder Janis gehört die gleichberechtigte Aufgabenteilung jetzt schon dazu. „Wir waren beide voll berufstätig und haben schon immer versucht, Haushalt und Kinderbetreuung zu teilen, auch wenn meine Frau immer ein bisschen mehr gemacht hat“, sagt Simon Hölzemann. „Jetzt versuche ich, da aktiv entgegenzuwirken und möchte das auch nach der Elternzeit beibehalten.“ Ab Sommer schaffen sie auch dieRahmenbedingungen dafür: „Wir werden beide in gleicher Stundenzahl Teilzeit arbeiten, damit wir auch in Zukunft Arbeits- und Betreuungszeit teilen können.“
Den kompletten am 17. April im Kölner Stadt Anzeiger veröffentlichten Beitrag können Sie gerne per Mail bei mir anfordern
Der schwedische
Automobilhersteller Volvo bietet seinen 40.000 Mitarbeitern weltweit ein
großzügiges Elternzeit – Programm an. Die Mitarbeitenden haben dann
Anspruch auf 24 Wochen bezahlte Elternzeit und erhalten während dieser
Zeit 80 % ihres Grundgehalts. Die globale Richtlinie gilt für beide
Elternteile und der Urlaub kann jederzeit innerhalb der ersten drei
Jahre der Elternschaft genommen werden.
„Wenn Eltern dabei unterstützt werden, die Anforderungen von Beruf
und Familie unter einen Hut zu bringen, trägt dies dazu bei, die Kluft
zwischen den Geschlechtern zu schließen, und ermöglicht es allen, sich
beruflich weiterzuentwickeln”, sagte Hakan Samuelsson,
Vorstandsvorsitzender von Volvo Cars.
Die Umsetzung der Richtlinie folgt auf ein 2019 gestartetes
Pilotprojekt, bei dem 46 % aller Bewerber Väter waren. Es gilt für alle
gesetzlich registrierten Eltern, einschließlich Adoptiv-, Pflege- und
Leiheltern sowie nicht leiblichen Eltern in gleichgeschlechtlichen
Paaren.
Um die Inanspruchnahme des Programms zu fördern, hat das Unternehmen
auch seine Kommunikationsstrategie geändert, um 24 Wochen als
Standardoption für neue Eltern zu präsentieren.
“Indem wir alle unsere Mitarbeiter in die bezahlte Elternzeit
schicken, verringern wir die Kluft zwischen den Geschlechtern und
erhalten eine vielfältigere Belegschaft, was die Leistung steigert und
unser Geschäft stärkt”, sagte Volvo-Sprecherin Hanna Fager.
Rund 1,9 Millionen Frauen und Männer in Deutschland haben im
Jahr 2020 Elterngeld erhalten. Das waren rund 4.000 oder 0,2 % weniger als im
Jahr 2019. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, hat sich
die Zahl der Männer mit Elterngeldbezug im Vorjahrsvergleich um 6.500 erhöht
(+1,4 %), dagegen ging die Zahl der leistungsbeziehenden Frauen um
10 500 (-0,7 %) zurück. Dadurch stieg der Väteranteil auf 24,8 %
(2019: 24,4 %). Damit hat sich der kontinuierliche Anstieg des
Väteranteils auch 2020 fortgesetzt. Im Jahr 2015 hatte er noch bei 20,9 %
gelegen.
Der Väteranteil gibt den Anteil der männlichen Bezieher an
allen Elterngeldbezügen an. Er würde also genau 50 % betragen, wenn bei allen
Kindern sowohl der Vater als auch die Mutter gleichermaßen Elterngeld beziehen
würde.
Erhebliche regionale Unterschiede bei den
Väteranteilen
Spitzenreiter im Bundesländervergleich mit einem Väteranteil
von 30,0 % im Jahr 2020 war Sachsen, gefolgt von Bayern und Berlin mit je
27,2 %. Am niedrigsten lagen die Väteranteile 2020 im Saarland
(19,1 %) sowie in Bremen (20,7 %).
34,7 % der berechtigten Frauen und 14,2 % der
Männer wählten Elterngeld Plus
552.000 Bezieherinnen und Bezieher von Elterngeld planten im
Jahr 2020 die Inanspruchnahme von Elterngeld Plus, und zwar 34,7 % der
Mütter und 14,2 % der Väter. Seit seiner Einführung wird das Elterngeld
Plus immer stärker nachgefragt. Zwar fällt das Elterngeld Plus in der Regel monatlich
niedriger aus als das sogenannte Basiselterngeld, wird dafür aber länger
gezahlt (bis zu 36 Bezugsmonate für beide Elternteile zusammen im Vergleich zu
14 Monaten beim Basiselterngeld). Der prozentuale Anteil der Empfängerinnen und
Empfänger von Elterngeld, die bei ihrem Elterngeldbezug zumindest anteilig auch
Elterngeld Plus einplanten, betrug im Jahr 2020 insgesamt 29,6 %. Das
waren 1,8 Prozentpunkte mehr als noch 2019.
Keine Änderung bei den von Vätern geplanten
Bezugsdauern
Die durchschnittliche Dauer des geplanten Elterngeldbezugs
lag bei den Frauen im Jahr 2020 bei 14,5 Monaten (2019: 14,3 Monate). Die von
Männern angestrebte Bezugsdauer war mit durchschnittlich 3,7 Monaten dagegen
deutlich kürzer. Damit blieben die geplanten Bezugsdauern der Väter in
den vergangenen Jahren praktisch konstant (2017 und 2019: ebenfalls 3,7 Monate;
2018: 3,8 Monate).
Das Elterngeld ist eine Familienleistung, die von fast allen
Eltern in Anspruch genommen wird. Damit Väter und Mütter, die in der
Corona-Krise die Voraussetzungen für den Bezug nicht mehr einhalten können,
keine Nachteile haben, werden die Bedingungen für den Bezug des Elterngeldes flexibilisiert.
Die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Epidemie haben auch
zur Folge, dass eine steigende Zahl von Eltern die Voraussetzungen nicht mehr
einhalten können, die für den Bezug des Elterngeldes vorgesehen sind. So werden
Eltern, die bestimmten Berufsgruppen angehören (zum Beispiel Pflegepersonal,
Ärztinnen und Ärzte, Polizistinnen und Polizisten) an ihrem Arbeitsplatz
dringend benötigt und können weder über den Arbeitsumfang noch über die
Arbeitszeit selbst bestimmen. Andere Berufsgruppen sind von Kurzarbeit oder
Freistellungen betroffen und geraten in wirtschaftliche Notlagen während des
Elterngeldbezugs. Werdende Eltern befürchten Nachteile bei der späteren
Elterngeldberechnung durch die Corona-bedingte Kurzarbeit oder Freistellung
während der Elternzeit.
Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey hat daher
kurzfristige Anpassungen vorgeschlagen, auf die sich nun auch die
Koalitionsfraktionen geeinigt haben. Folgende Regelungen sollen gesetzlich
geändert werden:
Anpassungen
beim Elterngeld für Eltern, die in sogenannten systemrelevanten Berufen
arbeiten. Da sie jetzt besonders gebraucht werden, können sie ihre
Elterngeldmonate aufschieben.
Außerdem
sollen Eltern den Partnerschaftsbonus – eine zusätzliche Leistung, die
Mütter und Väter bekommen, die gleichzeitig Teilzeit arbeiten, um sich die
Kindererziehung zu teilen – nicht verlieren, wenn sie aufgrund der
Corona-Krise aktuell mehr oder weniger arbeiten als geplant.
Zudem
sollen Eltern und werdende Eltern, die aktuell Einkommensverluste haben,
weil sie zum Beispiel in Kurzarbeit sind, keinen Nachteil im Elterngeld
haben. Konkret: Kurzarbeitergeld und Arbeitslosengeld I wegen Corona
reduzieren das Elterngeld nicht und fließen auch bei der späteren
Berechnung des Elterngeldes für ein weiteres Kind nicht mit ein.
Dr. Franziska Giffey: „Deutschlands bekannteste und beliebteste Familienleistung ist auch in Corona-Zeiten krisenfest. Wir wollen Eltern und denen, die es demnächst werden, die Sorge nehmen, dass sie wegen der Corona-Epidemie Nachteile beim Elterngeld haben könnten. Mit den drei Regelungen, die ich vorgeschlagen habe und auf die wir uns mit den Koalitionsfraktionen nun geeinigt haben, berücksichtigen wir Situationen, in denen Eltern anders als sonst nicht alle Voraussetzungen für den Bezug des Elterngeldes erfüllen können. Wir wollen die Anpassungen so zügig wie möglich durch das Kabinett und das parlamentarische Verfahren bringen.“