Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. März 2012
Im Interview mit der Sonntag-Ausgabe der Tageszeitung ÖSTERREICH schlägt Johanna Mikl-Leitner, Innenministerin und Chefin des ÖVP-Arbeitnehmerbundes ÖAAB, eine Ausweitung des ‚Papa-Monats‘ vor. „Ich fordere Wahlfreiheit für die Familien. Eltern sollen es sich aussuchen können, ob sie die Karenzzeit bis zu drei Monate vorziehen.“
„Eltern sollen es sich aussuchen können, ob sie die Karenzzeit nacheinander verbringen oder bis zu drei Monate vorziehen für die Zeit direkt nach der Geburt,“ sagt Mikl-Leitner. Mütter sollen in dieser „sehr intensiven Zeit“ nicht allein bleiben müssen.
Dass Väter nun bis zu drei Monate nach der Geburt gleichzeitig mit der Mutter bei ihrem Baby bleiben sollen dürfen, ist neu. Bisher war nur von einem „Papa-Monat“ die Rede. Das sah jedenfalls der ursprüngliche Vorschlag von Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek (SPÖ) vor.
Familienminister Reinhold Mitterlehner (ÖVP) hat bereits angekündigt, mit den Sozialpartnern über den „Papa-Monat“ zu reden. Bei der Wirtschaftskammer stößt das Modell auf wenig Begeisterung: „Ich halte mehr von der Väterkarenz“, sagt die zuständige Generalsekretärin der Kammer, Anna Maria Hochhauser, zu ÖSTERREICH. „Die Väterkarenz auszubauen ist zielführender – noch dazu in Zeiten der Budgetkonsolidierung.“
Die Nachfrage der Väter nach mehr Zeit mit ihren Kindern ist jedenfalls da. „Die Kurzzeitvariante des Kindergeldes wird mittlerweile zu 30 % von Vätern in Anspruch genommen“, so Mikl-Leitner in ÖSTERREICH.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. März 2012
Nach einem Jahr Vorarbeit ist jetzt auch der Schwangerschaftsnewsletter von väterzeit.de online! Er begleitet werdende Väter durch die Schwangerschaft – mit Herz und vielen Infos. Und Themen, die für werdende Väter wirklich wichtig sind. Herzlichen Dank an die Autoren und alle, die an diesem wichtigen Projekt mitgearbeitet haben.
Bis zu 41 Briefe bekommen werdende Väter gratis zugesandt. 41? Genau! Denn auch nach der Geburt wollen möchte väterzeit.de Vätern mit Rat und Unterstützung zur Seite stehen. Was die Briefe beinhalten? Wichtige Informationen über das Baby im Bauch, Veränderungen in der Partnerschaft und den Aufbau der Beziehung zum Kind bis zu ganz praktischen Anleitungen zum Bauen der Wickelkommode oder die Finanzierung des Familienautos und den Antrag auf Elternzeit beim Arbeitgeber. Alles – und das ist das Neue daran – aus der Sicht der Väter. Selbstverständlich dürfen auch Frauen mal reinschauen…
Bestellen können Sie die Väterbriefe hier. Als Probeexemplar gibt es den Newsletter für die 16. Schwangerschaftswoche.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. März 2012
Die ehemalige Familienmisinisterin sprach im Zusammenhang mit der Elternzeit immer von einer leisen Revolution. Der Aufkleber der amerikanischen Kollegen hängt es etwas höher auf.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. März 2012
… die bei der Universitätsklinik Essen beschäftigten Männer. Der Kinderarzt Raphael Schwiertz ist dort seit über einem Jahr Väterbeauftragter – der einzige in Nordrhein-Westfalen. Seine Aufgabe: Jungen Vätern, die Elternzeit nehmen wollen, zur Seite zu stehen und ihnen bei der Organisation und Durchsetzung ihres Plans zu helfen.
Auch wenn es Probleme mit Vorgesetzten gibt, soll Schwiertz schlichtend eingreifen. Aber das sei noch nie vorgekommen, berichtet er. Eigentlich gibt es mit der Gleichstellungsbeauftragten an der Uniklinik schon eine Stelle, bei der sich junge Eltern beraten lassen können. Der Väterbeauftragte soll aber speziell Ansprechpartner für Männer sein.
„Weil ich meine eigene Elternzeit als sehr positiv wahrgenommen habe, will ich junge Väter ebenfalls dazu ermutigen“, sagt der 32-jährige Assistenzarzt. Das Beratungsangebot gilt nicht nur für Ärzte, sondern für alle Angestellten der Klinik. „Wenn aber mal ein Kollege von außerhalb anruft, helfe ich dem natürlich auch.“
Mit dem Väterbeauftragten will die Uniklinik Essen als Arbeitgeber für junge Mediziner attraktiver werden. „Gerade vor dem Hintergrund drohenden Fachkräftemangels und der Abwanderung vieler junger Ärzte ins Ausland hat die Klinikleitung ein Interesse daran, ihren Angestellten etwas zu bieten“, sagt Schwiertz.
Er sieht aber auch, dass medizinische Einrichtungen Nachholbedarf haben, was die Vereinbarkeit von Familie und Beruf von jungen Medizinern betrifft. „Andere Branchen sind da schon viel weiter“, sagt er.
Schwiertz beantwortet alle Fragen zum Thema Antragstellung, Teilzeit oder Bereitschaftsdienste in der Elternzeit. „Ich will vor allem die Unentschlossenen dazu motivieren, sich für die Elternzeit zu entscheiden“, sagt er. Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Februar 2012
Die Zahl bulgarischer Männer, die die Erziehung ihrer Kleinkinder übernehmen, ist seit der gesetzlichen Einführung der Elternzeit für Väter 2009 um knapp 30 % gestiegen. Die Tageszeitung Monitor betrachtet diese Entwicklung mit Zufriedenheit: „Zum einen zeigt es, dass die Vorstellung der alten Generation, dass früher alles besser war, falsch ist.
Die moderne Rollenverteilung der jungen Generation ist gerechter als die traditionelle Auffassung von den Aufgaben der Mutter und des Vaters in der Familie. Zweitens zeigt es, dass der Vorschlag der EU-Kommission vor vielen Jahren zur Einführung der Elternzeit für Väter richtig war und die Möglichkeit von den Menschen angenommen wird. Es zeigt auch, dass sich der Arbeitsmarkt an die Familien anpasst, was wiederum bedeutet, dass die Familie in Bulgarien weiterhin ihren hohen Stellenwert behauptet. All das wirkt sich auch positiv auf die Psyche der Männer aus, die durch die Vaterschaftszeit zu besseren Vätern werden.“
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Februar 2012
Am internationalen Frauentag, Donnerstag, dem 8. März 2012, geht es an der Hochschule Harz auch um die Männer. Die Wanderausstellung „Männer in der Wissenschaft – Zwischen Karriere und Familie“ wird um 19 Uhr in der „Papierfabrik“ (Haus 9) auf dem Wernigeröder Campus durch Hochschul-Rektor Prof. Dr. Armin Willingmann eröffnet. Vor genau einem Jahr konnten die Besucherinnen und Besucher am selben Ort bereits das „weibliche Pendant“, die Poster-Ausstellung „Frauen in der Wissenschaft – Zwischen Karriere und Familie“, betrachten. Im Mittelpunkt stehen dieses Mal neun Porträts Potsdamer Wissenschaftler, die gleichzeitig Karrieremänner und Väter sind. Alle Interessierten sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist wie immer frei.
Die Ausstellung widmet sich der Frage nach Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die sich zunehmend auch Vätern stellt. Auf sehr persönliche Weise berichten Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter, Nachwuchsforscher und Studenten der Universität Potsdam über ihre Lebenswege und Lebenswelten zwischen Karriere und Kindern. In den mit Fotos versehenen Texten kommen auch Probleme und Schattenseiten zur Sprache, es wird jedoch deutlich, dass Männer auch mit Nachwuchs in der Wissenschaft erfolgreich sein können und selbst heute noch oftmals begünstigter sind als ihre Kolleginnen.
Erstaunlich ist, dass viele der Porträtierten den Mehrwert der Familie für ihre wissenschaftliche Karriere hervorheben. „Für mich persönlich war unsere Tochter überaus studienbeschleunigend. Ich musste meine Zeit besser planen und den Tagesablauf gut strukturieren. Dadurch waren dann auch Abgabefristen und Termine leichter einzuhalten. Auch wenn das paradox klingt, konnte ich so mein Studium schneller beenden und früher Geld für die Familie verdienen“, verrät Prof. Dr. Andreas Köstler. Die Ausstellung soll zum Nachdenken anregen, gesellschaftliche Einblicke geben und Mut machen, sich für eine Familie zu entscheiden. Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Februar 2012
Ein Viertel der Väter nimmt Elternzeit in Anspruch, will sich um die Kleinen kümmern. Nach drei Monaten kehren die meisten allerdings wieder zurück an den Arbeitsplatz. ML mona lisa war heute zu Besuch bei zwei Vätern.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Februar 2012
Das Leben eines Mannes wird durcheinandergewirbelt, wenn er ein Kind bekommt. Aber wie setzt es sich neu zusammen? Auf Eltern.de erzählen vier Männer von ihren Vatergefühlen und ihrem neuen Leben.
„Ein Jahr Elternzeit habe ich genommen. Diese Zeit mit den Kindern ist unbezahlbar, sehr intensiv, aber oft natürlich auch anstrengend. Das war gleichzeitig eine kreative Pause vom Job – wo es nun, nach der Elternzeit, entspannter läuft als vorher. Was sich noch verändert hat?
Als Papa habe ich ganz neue Rollen: Ich bin der Starke, der Tröster, der Held, der Strenge, der Vorleser, der Mitspieler, der Vormacher, der Schlichter, der Problemlöser … und die Kinder haben mir beigebracht, ganz im Jetzt zu leben. Das haben wir als Erwachsene verlernt. Wir neigen dazu, zu planen und zu erinnern, aber manchmal kann ich mit den Kindern richtig in die Gegenwart abtauchen und ausgelassen sein.“ (Martin Lippert, zwei Söhne) …
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Februar 2012
… sagte Cornelia Behnke während der Väterfachtagung „Aktive Vaterschaft – erforscht, erwünscht erledigt?“ am 10. Februar 2012 in Essen. Im Gespräch mit vaeter.nrw.de erläuterte sie Ergebnisse der von ihr vorgestellten Studie: „Gewinne und Verluste. Ambivalenzen einer stärkeren Involvierung des Vaters im familialen Binnenraum“.
„vaeter.nrw.de: Um welche Fragestellungen geht es in der vorgestellten Studie?
Prof. Cornelia Behnke: Wir wollten herausfinden, was aktive Vaterschaft für die Väter konkret bedeutet. Das Thema wird ja stark diskutiert. Es gibt bereits viele Studien, die Einstellungen abfragen und Väter dann zum Beispiel als „modern“, „traditionell“ usw. einstufen. Was Paare jedoch selbst unter aktiver Vaterschaft verstehen, wird nicht deutlich. … Wenn sich Väter in der Familie stärker engagieren, was alle befragten Väter als Gewinn für sich beschreiben, bedeutet das für viele Frauen einen Machtverlust in diesem Bereich. Es war interessant zu sehen, wie die Paare damit umgingen.
vaeter.nrw.de: Wie stellten die Väter ihr Engagement in der Familie und den Gewinn, den sie daraus ziehen, dar?
Prof. Cornelia Behnke: Das Zusammensein mit den Kindern macht den Vätern Freude und ist sinnstiftend. Einer sagte: „Seit ich Kinder habe, komm ich nicht mehr so zum Grübeln.“ Ein anderer: „Mit den Kindern bin ich von null auf 100 auf einer andere Ebene, einer schöneren Ebene.“ Das Leben mit ihren Söhnen und Töchtern ist für viele Väter eine positive Gegenwelt zum beruflichen Alltag, der vielfach als „Tretmühle“ empfunden wird. Väter beziehen ihre Kinder oft auch in ihre Tätigkeiten zu Hause mit ein. Einer beschrieb, wie er am Haus baut und sein Kind mitmacht. Zwar liegt die Hauptzuständigkeit für Kinder und Haushalt in der Mehrzahl der Familien bei der Frau, doch die Väter sind präsent: Sie sind bei der Geburt dabei, nehmen sich die erste Zeit frei, können Windeln wechseln und alle pflegerischen Aufgaben übernehmen.
Sie sind dicht am Kind und entwickeln eine enge, liebevolle Beziehung zu ihrer Tochter oder ihrem Sohn. Die Frauen betonen diese Kompetenz der Männer in den Gesprächen häufig und loben sie dafür. Viele Männer reagieren darauf mit Bemerkungen wie: „Aber dir kann ich das Wasser in dieser Beziehung nicht reichen.“ Die Gespräche verdeutlichen eine Hierarchie: Der häusliche Bereich ist nach wie vor in erster Linie Sphäre der Mütter. Väter übernehmen trotz ihrer nachgewiesenen Kompetenz zumeist eine Unterstützer- und Helferrolle. Nur in Familien, in denen sich die Eltern Erwerbs- und Familienarbeit gleichmäßig aufgeteilt haben, konnten wir beobachten, dass es keine „Hoheitsbereiche“ gibt. …
vaeter.nrw.de: Was motiviert Paare, ein wirklich egalitäres Arrangement zu leben? Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Februar 2012
Der „Männerpolitiker“ und Präsident des Dachverbands der Schweizer Männer- und Väterorganisationen männer.ch Markus Theunert im Interview mit der Neuen Züricher Zeitung über die Bedeutung des Vaters in der Erziehung und die traditionelle Rollenaufteilung
‚… Viele Kinder wachsen ohne Vater auf, was fehlt diesen Kindern?
Zuerst einmal: Es geht primär um alltagsnahe männliche Bezugspersonen, nicht unbedingt um biologische Vaterschaft. Kinder, die keine männliche Bezugsperson haben, sammeln weniger Erfahrungen im Umgang mit einem Mann. Das führt schon zu gewissen Einschränkungen im Erfahrungsraum, zumal auch im Kindergarten fast ausschließlich und in der Primarschule großmehrheitlich die erwachsenen Bezugspersonen weiblich sind. Eine alleinerziehende Mutter oder ein lesbisches Paar, das Kinder erzieht, sind meines Erachtens gefordert, ihrem Nachwuchs den regelmäßigen Kontakt zu einem männlichen «Reibungspartner» zu verschaffen. Umgekehrt gilt das natürlich auch, wobei alleinerziehende Männer selten sind.
Wie viel Kind braucht denn ein Vater?
Mehr als die Strukturen erlauben. Unser System fördert die traditionelle Rollenteilung. Die Mutter steigt bei der Geburt während 14 Wochen aus dem Job aus, und der Vater bekommt zur Geburt einen Tag frei, bevor das Erwerbsleben weitergeht. Die fehlende Väterzeit ist staatlich begünstigte Entfremdung von der Haus- und Familiensphäre. Der Vater hat keinen strukturellen Anreiz, sich seine Art von «Bevattern» zu erarbeiten, sich einen Platz zu suchen im familiären System, eine Selbstverständlichkeit im Umgang mit dem Kind zu entwickeln. Das erschwert die Erfahrung, dass sein Umgang vielleicht anders, aber gleichwertig ist, wie der Umgang der Mutter mit dem Kind. Die Rahmenbedingungen fördern die Ernährerfalle.
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