der VAETER.blog

lebe deinen Traum!

Archiv für April, 2023

Großeltern und ihre Enkelkinder – Der Zauber einer besonderen Beziehung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. April 2023

Gerald Hüther sagt, „Verbundenheit ist ein Grundbedürfnis unseres Lebens“. Warum ist das so? „Ohne die Zughörigkeit zu anderen Menschen oder Gruppen würden wir emotional verkümmern und könnten nicht überleben“, so seine Begründung.

Was empfinden Sie, wenn Sie an Ihre Großeltern denken? War Ihre Oma nur eine einfache Verwandte oder eine echte Instanz („Meine Oma hat immer gesagt!“). War Opa für Sie einfach nur ein schön klingender Name oder war die Person dahinter schon nah dran am Superhelden („Opa wird das schon regeln!“)?

Opa und Oma sind für viele Menschen etwas ganz Besonderes. Genauso ist es mit den Enkelkindern für die Großeltern, denn mit Enkeln wird deren Leben einfach lebenswerter. Und umgekehrt: Enkel lieben Großeltern! Es scheint also, als wohne der Großeltern-Enkel-Beziehung ein besonderer Zauber inne. Eben diesen Zauber präsentiert der Film auf sehr unterhaltsame Weise, mit nachhaltigen Erfahrungen und wertvollen Erkenntnissen.

Der Kinder- und Jugendlichentherapeut Prof. Dr. Klaus Fröhlich Gildhoff aus Kassel liefert den wissenschaftlichen Input zum Thema, den er leicht verständlich und mit eigenen Großvater-Erfahrungen gespickt präsentiert. Außerdem berichten mehrere Großeltern, Enkel sowie deren Eltern von beglückenden Erlebnissen in dieser Konstellation, an denen die Zuschauer teilhaben können und dann ganz sicher auch oft schmunzeln werden.

Wer selbst Oma oder Opa ist, wird in diesem Film viele schöne Glücksmomente nacherleben können, die er oder sie selbst bereits mit seinen Enkelkindern hatte. Wer bis jetzt noch keine richtige Verbindung zu seinen Enkelkindern hatte, wird mit diesem Film Anregungen und Impulse bekommen, wie das nun endlich gelingen könnte. Und wer noch keine Enkelkinder hat, wird mit diesem Film in seiner Vorfreude auf die Enkelkinder ganz sicher enorm gestärkt werden.

Hier finden Sie weitere Informationen zu dem Film und eine Bestellmöglichkeit.

Quelle

Abgelegt unter Familie, Väterbilder | Keine Kommentare »

Gemeinsam getrennt erziehen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. April 2023

Partnerschaften und Ehen scheitern, dass ist heute nichts Ungewöhnliches. Die Verantwortung als Eltern für die gemeinsamen Kinder endet aber nicht mit einer Trennung bzw. einer Scheidung. Und obwohl 77% der Bevölkerung der Überzeugung ist, dass Erziehung und Betreuung von Kindern nach einer Trennung am besten durch beide Elternteile erfolgen sollten, zieht sich die Idee des Residenzmodells letztendlich durch alle Rechtsbereiche.
Unter dem Titel ‚Gemeinsam getrennt erziehen‘ hat der Beirat der Bundesregierung im Oktober 2021 ein Gutachten vorgelegt. Anfang Januar hat die Familienministerin die Kommission für den 10. Familienbericht berufen, diese wird sich mit dem Thema „Unterstützung allein- und getrennterziehender Eltern und ihrer Kinder – Bestandsaufnahme und Handlungsempfehlungen“ beschäftigen, die vielfältigen Lebenslagen von Familien skizzieren und Empfehlungen für die Familienpolitik geben.
Für uns Anlass genug, in diesem Quartal auf die Lebenswirklichkeiten getrennt erziehender Väter zu schauen und die Rahmenbedingungen zu beleuchten, die sie und die Mütter der Kinder brauchen, damit gemeinsam getrennt erziehen gelingen kann.

Kinder machen Väter – Väterbilder im Wandel

Das Selbstverständnis von Vätern sowie die Zuschreibungen und Erwartungen an sie sind seit Jahrzehnten im Wandel. Väter wollen gute Väter sein, von Anfang an für ihre Kinder da sein, ihre Entwicklung aktiv begleiten, es besser machen als ihre eigenen, vielfach abwesenden Väter. Im Alltag fällt es ihnen, auch aufgrund von unpassenden Rahmenbedingungen, schwer, diese Vorstellungen zu leben.
Martin Moog, Fotograf aus Frankfurt, der seit knapp 20 Jahren als ‚Tagesvater‘ arbeitet, hat Väter mit ihren Kindern und Männer, die in verschiedenen Situationen für Kinder Verantwortung übernommen haben, porträtiert. Seine Fotografien zeichnen ein Bild davon, wie ‚engagierte Vaterschaft‘ aussehen kann und welche Zufriedenheit Männer und Kinder in dieser Zweisamkeit ausstrahlen.
Konfrontiert und ergänzt werden die Fotografien mit Wünschen von Vätern sowie Zahlen und Fakten zu den vielfältigen Lebenswirklichkeiten von Vätern in NRW.
Ausstellungseröffnung ist am Dienstag, 16. Mai, um 19 Uhr, in der Zentralbibliothek Düsseldorf, im KAP 1 mit Tillmann Prüfer, Autor des Buchs ‚Vatersein – Warum wir mehr denn je neue Väter brauchen‘ und der Zeit Kolumne ‚Prüfers Töchter‘. Er wird im Gespräch mit dem Vorsitzenden der LAG-Väterarbeit darlegen, warum Feminismus eine große Chance für Väter ist, auch ihr Schweigen zu brechen und aus dem aktuellen Buch lesen.

Die LAG Väterarbeit unterstützt Sie

… wenn Sie als Team, Verantwortliche in einer Einrichtung, Gleichstellungsbeauftragte oder Personalverantwortliche Fragen zu Vätern in bestimmten Lebenslagen oder auch im Allgemeinen haben, dann finden wir gerne mit Ihnen gemeinsam in einem Strategiegespräch passgenaue Antworten bzw. Lösungen.
Die Geschäftsstelle der LAG-Väterarbeit bietet auch Vorträge und Fortbildungen an, die Beschäftigten verschiedener Einrichtungen oder auch einzelnen Teams die Möglichkeit gibt, sich intensiv mit einem ‚Väterthema‘ auseinanderzusetzen und ihre Arbeit mit und die Angebote für Väter weiterzuentwickeln. Melden Sie sich einfach per Mail bei uns.

In meinem Enkelkind kann ich mein eigenes Kind wieder erkennen

Lautete eine These von Jürgen Haas, Referent beim Institut Kirche und Gesellschaft in Villigst, der beim Werkstattgespräch der LAG Väterarbeit am 16. März Gedanken zur Rolle von Großvätern referierte.
Einen kurzen Bericht über die Veranstaltung und einen Link zu der Videoaufzeichnung des Vortrags finden Sie hier.

Junge Väter in prekären Lebenslagen ansprechen und erreichen

Am 9. Mai 2023 findet im Rahmen des von der Aktion Mensch geförderten Verbundprojekts ‚jugendliche Väter im Blick‘ in Osnabrück eine Fachtagung statt. Impulsgeberinnen sind Prof*in Anna Tarrant von der Universität in Lincoln/ GB die über ihre Erfahrungen in den Projekten Following Young Fathers & Following Young Fathers Further berichtet und Dr*in Kim Bräuer von der TH in Braunschweig, die aktuelle Ergebnisse ihrer Forschung zu Vätern in Deutschland präsentiert.
Im Praxisteil der Tagung geht es um die Ansprache und Erreichbarkeit der jungen Väter (nicht nur) im Rahmen der Frühen Hilfen.
Hier finden Sie das Programm und eine Anmeldemöglichkeit zu der Fachtagung.

Möglichkeiten der Wahrnehmung väterlicher Verantwortung nach Trennung und Scheidung

Bei diesem Online-Werkstattgespräch wird Marc Schulte vom Papaladen in Berlin über die Erfahrungen mit dem von ihm und Eberhard Schäfer entwickelten Ratgebers ‚Stark und verantwortlich – für Väter nach Trennungen‘ und dem damit verbundenen Gruppenprogramm berichten.
Außerdem geht es um die Ergebnisse der Fachveranstaltung zum Thema ‚Gemeinsam Getrennt Erziehen‘, am 2. September 2022, bei der Marc Serafin, Leiter des Jugendamts in Sankt Augustin einen Impuls zum Thema ‚Familienleben und Rollenleitbilder vor und nach elterlichen Trennungen‘ gehalten hat und bei der in vier Workshops zu Angeboten für Väter und Familien in Trennungssituationen gearbeitet wurde. Hier können Sie sich zu dem Werkstattgespräch anmelden:

https://www.surveymonkey.de/r/LAG20230517

Ausblick

Nach den Sommerferien werden wir uns nach dem VäterSummit am 26. August in Essen insbesondere damit beschäftigen, wie Väter ermutigt werden können, ihr Vatersein so zu leben, wie sie es sich vorstellen und wünschen. Im Mittelpunkt werden die von den Vätern entwickelten Gedanken und Ideen stehen.

Termine

16. Mai, 19 Uhr, Ausstellungseröffnung ‚Väterbilder‘ mit Tillmann Prüfer im KAP 1 in Düsseldorf
17. Mai, 15:30 bis 17 Uhr, Online-Werkstattgespräch ‚ Möglichkeiten der Wahrnehmung väterlicher Verantwortung nach Trennung und Scheidung ‘ mit Marc Schulte
23. Mai, 15:30 bis 17 Uhr, Online Member Meeting der LAG-Väterarbeit
12. Juni, 19 Uhr, Finissage mit Lesung von Fabian Soethof, Autor von ‚Väter können das auch!‘, KAP 1
26. August 2023, VäterSummit in Essen mit einer Keynote von Teresa Bücker

Alle Beiträge und weitere Terminhinweise finden Sie auf der Webseite www.lag-vaeterarbeit.nrw

Quelle

Abgelegt unter Rolllenbilder, Vater bleiben | Keine Kommentare »

… die Väter müssen sich neu erfinden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. April 2023

Eigentlich wollte die ‚neue‘ Vätergeneration schon vor der Einführung von Elterngeld und Vätermonaten so richtig am Start sein. Und vielen jungen Vätern ist es auch tatsächlich wichtig, nicht nur am Wochenende Papa-Zeit zu haben.

Doch Rollenmuster sind hartnäckiger als gedacht. Liegt es auch an den Müttern, die nicht loslassen wollen und sich einen Familienernährer wünschen? ‚Die Ratgeber‘ fragen nach, unter anderen bei Nick und Leon von den ‚Bromance Daddys‘ und Martin Noack, Vätercoach aus Wiesbaden.

Abgelegt unter Partnerschaft, Rolllenbilder, TV | Keine Kommentare »

Letztendlich zieht sich die Idee des Residenzmodells durch alle Rechtsbereiche

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. April 2023

Interview mit Michaela Kreyenfeld erlätert Frau Prof*in Kreyenfeld unter anderem, welche Rahmenbedingungen ‚gemeinsam getrennt erziehen‘ ermöglicht.

Frau Kreyenfeld, Sie haben an dem Gutachten des Beirats für Familienfragen der Bundesregierung zum Thema ‚gemeinsam getrennt erziehen mitgearbeitet. Welche Bedeutung hat das Thema heute schon und wie schätzen sie die zukünftige Entwicklung ein?

In vielen anderen europäischen Ländern, vor allem in den Niederlanden, Belgien oder Schweden, ist die geteilte Betreuung nach Trennung und Scheidung viel verbreiteter als in Deutschland.  Wir können aber auch für Deutschland davon ausgehen, dass geteilte Betreuung in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird.  Auch nach Trennung und Scheidung wollen Väter zunehmend im Leben ihrer Kinder präsent bleiben.  Diese sich ändernden Lebensrealitäten müssen auch im Recht besser abgebildet warden.

Was ist aus der Sicht der Kinder nach dem Scheitern einer Paarbeziehung am wichtigsten?

Für Kinder ist es vor allem belastend, wenn sie in die Streitigkeiten ihrer Eltern hineingezogen werden und das Gefühl vermittelt bekommen, dass sie Partei einnehmen müssen.  Eltern müssen in die Lage versetzt werden — bei allen Streitigkeiten untereinander — das Wohl ihrer Kinder im Blick zu behalten.  Dazu gehört auch, dass Eltern verstehen, dass zum Wohl des Kindes in der Regel auch gehört, dass beide Eltern im Leben ihrer Kinder präsent bleiben. 

An welchen Stellschrauben muss Familienpolitik kurzfristig drehen, um die Situationen von getrennt lebenden und erziehenden Eltern zu verbessern?

Im Gutachten „Gemeinsam Getrennt Erziehen“ haben wir konkrete Handlungsempfehlungen herausgearbeitet.   Die Familienberatung zu reformieren und Mediationsangebote zu etablieren, das sind sicherlich naheliegende Stellschrauben.  Was die rechtlichen Rahmenbedingungen betrifft, ist noch sehr viel zu tun. Letztendlich zieht sich die Idee des Residenzmodells durch alle Rechtsbereiche. Es fängt beim Melderecht an. Eine Person kann nur einen Hauptwohnsitz in Deutschland haben; demnach kann das Kind entweder nur beim Vater oder der Mutter gemeldet sein. Kindergeld kann ebenfalls nicht gesplittet werden. Es geht nur auf das Konto des Vaters oder der Mutter. Wir haben im Gutachten konkrete Vorschläge zur Reform des Kindesunterhalts erarbeitet und haben uns hier für ein „Stufenmodell“ ausgesprochen, das neben dem Residenzmodell die paritätische und asymmetrische Betreuung im Recht etablieren würde.

Familienministerin Paus hat Sie und sechs weitere Kolleg*innen Anfang Januar in die Sachverständigenkommission zum 10. Familienbericht berufen. Die Kommission soll unter anderem Empfehlungen formulieren, um im Interesse von Trennungsfamilien bestehende politische Instrumente weiterzuentwickeln sowie neue zu entwickeln. Wo sehen sie dabei aufgrund Ihrer bisherigen Arbeit Ansatzpunkte im Interesse von Trennungsvätern?

Thema des Familienberichts sind Alleinerziehende und getrennt erziehende Eltern. Damit sind Trennungsväter automatisch auch im Blick. Ein stärkeres väterliches Engagement kommt nicht nur Vätern und Kindern zugute.  Es muss in der Debatte auch klarer werden, dass Mütter auch davon profitieren können, wenn sie Betreuung und Erziehung mit dem Ex-Partner teilen können. Allerdings können wir die Augen auch nicht vor den gegebenen Realitäten verschließen.  Die Einkommensunterschiede zwischen Männern und Frauen sind enorm in Deutschland.  Nach wie vor sind es eher Mütter als Väter, die nach der Geburt des Kindes aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden und zugunsten der Familienarbeit im Beruf zurückstecken.  In einigen Partnerschaften führt erst die Scheidung und Trennung von der Partnerin dazu, dass Väter sich ihrer Väterrolle bewusst werden und Betreuungs- und Erziehungsverantwortung wahrnehmen und auch einfordern. Das ist auch gut so. Aber eine Politik, die erst bei Scheidung und Trennung ansetzt, kommt zu spät. Väterliches Engagement in der bestehenden Partnerschaft sollte genauso selbstverständlich sein, wie die mütterliche Erwerbsintegration.  Unser Ziel ist es aktuelle Strukturen zu hinterfragen, die es Eltern zum Teil schwierig machen, nach Trennung und Scheidung geteilte Betreuung für ihre Kinder zu realisieren. 

Michaela Kreyenfeld ist Professor of Sociology an der Hertie School. Ihre Forschungsschwerpunkte sind Familiendemographie und Familiensoziologie. Bis 2016 leitete sie die Forschungsgruppe „Lebenslauf, Sozialpolitik und Familie” am Max-Planck-Institut für demografische Forschung in Rostock. Sie ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, des Kuratoriums des Bundesinstituts für Bevölkerungsforschung (BiB), des wissenschaftlichen Beirats des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) sowie des Beirats für Familienfragen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Sie leitet derzeit die Sachverständigenkommission des 10. Familienberichts.

Quelle

Abgelegt unter aktive Vaterschaft, Partnerschaft, Trennungsväter, Vater bleiben | Keine Kommentare »

5 Väterfragen an Tillmann Prüfer

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. April 2023

Tillmann Prüfer ist Vater von vier Töchtern und lebt mit seiner Familie in Berlin. Er ist Autor des Buchs ‚Vatersein, Warum wir mehr denn je neue Väter brauchen‘ und der Zeit Kolumne ‚Prüfers Töchter‘. Bei der Eröffnung derAusstellung ‚kinder machen Väter – Väterbilder im Wandel‘ am 16. Mai, um 19 Uhr, im KAP1 in Düsseldorf, wird im Gespräch mit dem Vorsitzenden der LAG-Väterarbeit darlegen, warum Feminismus eine große Chance für Väter ist, auch ihr Schweigen zu brechen und aus dem aktuellen Buch lesen.

(C) ARD
  • Ergänzen Sie bitte den Satz ‚Vater werden ist …‘

das Größte, was man im Leben erleben kann, besser wird es dann nicht mehr.

  • Welche Eigenschaften fallen ihnen beim Wort ‚Vater‘ ein?

Ein Vater soll der sein, der seinen Kindern Zuversicht vorlebt, der zeigt, dass das Leben  mit allem was es bietet, bewältigbar und  spannend ist. Er soll trösten können und nahbar sein – und er soll vermitteln das dort immer jemand ist, auf den man sich verlassen kann. Kurz: Er soll da sein (all das kann eine Mutter übrigens genauso gut).

  • Was sollte Mann beim Vater werden unbedingt beachten?

Man soll sich gut darauf vorbereiten, genau wie man sich auf alle andere wichtige im Leben vorbereitet. Am besten zusammen mit der Partnerin.

  • Was würde Ihrer Meinung nach Vätern in Zukunft das Vater sein erleichtern?

Wenn Sie von der Idee befreit werden, dass ein guter Familienvater auch immer ein Vollzeit-Familienernährer sein muss.

  • An welches Erlebnis mit Ihrem Vater erinnern Sie sich am liebsten?

Als er mir sehr überzeugend davon berichtet hat, dass er als Pirat in der Karibik gearbeitet hatte, bevor er wegen des Kinder seinen Job gewechselt hatte.

Quelle

Abgelegt unter aktive Vaterschaft, Literatur | Keine Kommentare »

Referentenentwurf zur Vaterschaftsfreistellung ist fertig

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. April 2023

… und liegt der Redaktion des ARD Hauptstadtstudios ‚exklusiv‘ vor. Das meldet der Sender gestern Nachmittag und titelt mit der Überschrift „Gesetzentwurf Sonderurlaub nach Geburt des Kindes“ Bundesfamilienministerin Lisa Paus wolle mit dem „Familienstartzeitgesetz“ eine gerechtere Verteilung der Kinderbetreuung und Hausarbeit stärken. Der Partner oder die Partnerin der entbindenden Person soll künftig zwei Wochen nach der Geburt bezahlt freigestellt werden. Finanziert werden soll die Freistellung durch eine Umlage analog zur Mutterschaftsfreistellung sechs Wochen vor und acht nach der Geburt. Über die Höhe der Lohnersatzleistung wird in dem Beitrag nichts gesagt.

Bereits im Dezember 2021 habe ich in einem Interview Stellung zu den ‚kritischen‘ Punkten dieses Vorhabens, dass nach EU Recht auch in Deutschland schon längst gängige Praxis sein müsste, Stellung bezogen.

Wo könnte es Herausforderungen oder Stolpersteine bei der Umsetzung geben?

… Eine Herausforderung ist sicherlich die Finanzierung. Wenn diese jedoch analog zum Mutterschaftsgeld organisiert, also in einem Umlageverfahren durch alle Arbeitgebenden finanziert wird, sehe ich an dieser Stelle keine großen finanziellen Belastungen auf die durch Corona strapazierte Staatskasse und einzelne Arbeitgebende zukommen.
Zufriedene Väter sind ein Gewinn für jeden Betrieb und die Kompetenzen, die sie durch ihr Engagement in Familie erwerben, gleichen die Kosten für die Umlage sehr schnell wieder aus.

Sind zwei Wochen bezahlter Urlaub für das zweite Elternteil genug, um eine Bindung zum Neugeborenen aufzubauen?

Die zwei Wochen bezahlte Freistellung sind meines Erachtens kein ‚Urlaub‘ im landläufigen Sinn. Sie ermöglichen einen niedrigschwelligen Einstieg ins Vatersein, nach der Geburt hat jeder neuer Vater die Möglichkeit, seine Partnerin in der Zeit des Wochenbetts zu unterstützen und eine Beziehung zu seinem Kind aufzubauen. Für eine sichere Bindung sind zwei Wochen eine zu kurze Zeit, aber es geht um einen guten Einstieg und die gesellschaftliche Zuschreibung ‚Mann du kannst ein guter Vater sein und du bist bedeutsam für die Entwicklung deines Kindes‘.

Wie viele Elterngeldmonate für Paare würden Sie sich wünschen? Wie viel bezahlte Freistellung beider Elternteile ist Ihrer Meinung nach nötig?

Bislang gibt es ja 14 Elterngeldmonate, die nach dem Muster 12 plus 2 konstruiert sind und durch Regelungen wie ‚Elterngeld-Plus Monate‘ und dem ‚Partnerschaftsbonus‘ auf bis zu 28 bezahlte Monate Elternzeit ausgedehnt werden können. Die Regelungen sind kompliziert, auch wenn in der Corona Zeit schon einiges vereinfacht worden ist.

Ich würde mir wünschen, dass es für Väter und Mütter jeweils 8 reservierte Elterngeldmonate gibt und dass es weitere 8 bezahlte Monate gibt, die flexibel bis zum Schuleintritt des Kindes eingesetzt werden können. Damit würde ein klares Signal dafür gesetzt, dass Väter und Mütter gleichermaßen für ihre Kinder verantwortlich sind und die damit verbundenen Aufgaben und Arbeiten von Anfang an partnerschaftlich aufgeteilt werden können.

Die weiteren acht Monate bieten den Eltern dann die Möglichkeit sich nach Bedarf und flexibel Zeit für die Kinder zu nehmen, wenn sie gebraucht wird. Neben dem Geld spielt die Zeit, die Väter und Mütter einsetzen können eine große Rolle.
Dazu kommt noch die Infrastruktur, also zum Beispiel die qualitativ hochwertigen Kinderbetreuungsangebote, die in ausreichender Zahl und mit passenden Öffnungszeiten wohnungsnah zur Verfügung stehen.

Gibt es etwas anders, was Sie sich hinsichtlich der Elternzeit-/Elterngeldregelung wünschen würden?

Ja, ich wünsche mir, dass das Engagement von Vätern für ihre Familie und insbesondere für ihre Beteiligung an der Erziehung ihrer Kinder nicht als ‚Ergänzung‘ oder ‚Unterstützung‘ der Leistungen der Mütter betrachtet werden sondern als genauso notwendig wie selbstverständlich. Und zwar von Anfang an und nicht nach dem Motto ‚krabbeln lerne ich bei Mama, laufen dann bei Papa‘.

Damit das Wirklichkeit werden kann, braucht es, quasi als notwendige Bedingung, gute gesetzliche Regelungen zu Elterngeld und Elternzeit, aber auch passende strukturelle Rahmenbedingungen wie Arbeitszeitregelungen und Kinderbetreuungsangebote.

Damit es hinreicht, sind aber auch Haltungen erforderlich, die Vätern von Anfang an, also schon lange vor der Geburt, Kompetenzen zuschreiben und ihnen von Geburt an Möglichkeiten geben, diese zu erwerben und weiterzuentwickeln.

In diesem komplexen Gebilde sind die zwei Wochen Vaterschaftsfreistellung ein ganz wichtiger Baustein.

Quelle

Abgelegt unter Elternzeit, Politik, Rolllenbilder, Vater werden | Keine Kommentare »