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Doppelresidenz vs. Residenzmodell – neue Metastudie

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Februar 2018

Prof. Linda Nielsen´s neue Analyse von mittlerweile 60 Studien rund um die Doppelresidenz bestätigt die Annahme, dass die Doppelresidenz in der Regel für Kinder bessere Ergebnisse erzielt als das in Deutschland noch häufig gelebte „Alleinerziehenden-“ oder „Residenzmodell“, bei dem in der Regel der Vater als alle-vierzehn-tage-am-wochenende-freizeitelternteil für das Kind präsent ist.

In den veröffentlichten 60 englischsprachigen Studien fanden 34 Studien heraus, dass Kinder in der Doppelresidenz in allen untersuchten Punkten in Bezug auf Verhalten, emotionales, physisches und schulisches Wohlbefinden und die Beziehung zu Eltern und Großeltern besser abschnitten als Kinder im Residenzmodell. In weiteren 14 Studien hatten Kinder in der Doppelresidenz in einigen Punkten die gleichen Ergebnisse und in anderen bessere Ergebnisse verglichen mit Kindern im Residenzmodell. In 6 Studien konnten keine Unterschiede zwischen beiden Betreuungsmodellen festgestellt werden und in weiteren 6 Studien ergaben sich für Kinder in der Doppelresidenz in einem Merkmal schlechtere Ergebnisse als im Residenzmodell, aber gleiche oder bessere in den anderen Merkmalsausprägungen.

Ähnliche Ergebnisse gab es auch bei der Betrachtung des Familienreinkommens (25 Studien, davon 18 Doppelresidenz besser in allen Merkmalsausprägungen, 4 Studien gleiche oder bessere Ergebnisse, eine Studie mit gleichen Ergebnissen und zwei Studien mit schlechteren Ergebnissen in einem Merkmal, aber besseren in den anderen Merkmalen.

Die Schlussfolgerungen

“As the studies summarized in this article demonstrate, JPC is linked to better outcomes than SPC for children, independent of family income or the level of conflict between parents.”

Wie die in diesem Artikel zusammengefassten Studien zeigen, weist die Doppelresidenz (JPC – joint physical custody) bessere Ergebnisse als Einzelresidenz (SPC – sole physical custody) für Kinder auf, unabhängig von Familieneinkommen oder dem Konfliktniveau zwischen den Eltern. Das soll nicht heißen, dass Kinder nicht von einem Leben in Familien mit höherem Einkommen, niedrigerem Konflikt oder gut kooperierenden Eltern profitieren.

Was diese Studien aber aussagen ist, dass die besseren Ergebnisse für in Doppelresidenz lebende Kinder nicht auf ein höheres Familieneinkommen oder einen geringeren Konflikt zwischen deren Eltern zurückgeführt werden können. Darüber hinaus zeigen alle 30 Studien, die die Beziehungen von Kindern zu ihren Eltern und anderen Verwandten untersuchten, bessere Ergebnisse für die Doppelresidenz-Kinder.

Der Aufsatz von wurde im „Journal of Child Custody” unter dem Titel: „Joint versus sole physical custody: Outcomes for children independent of family income or parental conflict, Journal of Child Custody“ veröffentlicht.

Quelle

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