Väter in der Schweiz – Alter 34, Rest unbekannt
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Januar 2014
In dem aktuellen Newsletter äußert sich Markus Theunert, Präsident von männer.ch, über den Forschungsstand zu Vätern und zur Einführung einer Väterzeit in der Schweiz:
„29 Jahre alt war der Schweizer Durchschnittsvater im Jahr 1979 bei der Geburt seines ersten Kindes. Im Jahr 2012 ist er bereits 34 Jahre alt. Diese Information veröffentlichte das Bundesamt für Statistik (BfS) Anfang Dezember.
Dass Männer in der Schweiz immer länger warten bis zur Vaterschaft erstaunt kaum. Dass das BfS diese Daten im Jahr 2013 zum ersten Mal veröffentlich umso mehr. Nicht nur die späte Erhebung dieser Daten spricht Bände – auch die Art der Datenerhebung ist skandalös: Die Daten gelten nur für die Gruppe der verheirateten Väter. Über die ledigen Väter gibt es keine Angaben.
Das heißt: Die Schweiz ist ein echtes Entwicklungsland, was das Wissen über die Väter angeht.
- Wie viele Väter gibt es insgesamt im Land?
- Wie viele Kinder hat der durchschnittliche Vater?
- Wie viele Männer haben Kinder mit verschiedenen Frauen?
- Wie groß ist der Abstand zwischen Erst- und Zweitgeborenem?
All das wissen wir nicht. Entsprechend lausig sind vertiefende qualitative Fragen untersucht, beispielsweise jene nach den Gründen für oder gegen eine Vaterschaft.
männer.ch wird sich der Frage annehmen, wie diese Lücke geschlossen werden kann. Und hoffen, dass der Bund zumindest in dieser Frage etwas Sensibilität für Väter zeigt. Die bundesrätliche Position in Sachen Vaterschaftsurlaub lässt allerdings wenig Gutes hoffen: Obwohl die Regierung in ihrem Bericht Ende Oktober acht spannende Varianten für Vaterschaftsurlaub und Elternzeit aufzeigt, will sie keine einzige davon weiter verfolgen.
Der Bundesrat, so lässt er verlauten, sei der Ansicht, dass die Einführung eines Vaterschafts- oder Elternurlaubs zur besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf nicht erste Priorität hat. Für uns schon.“
Ich bin mir nicht sicher, ob die aufgeworfenen Fragen für Väter in Deutschland zu beantworten sind.
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