Die Hauptstadt der Väter
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. April 2011
Björn-Christian Volckmann und Sven Poßner sind Helden der Statistik. Zusammen mit anderen Berliner Männern kämpfen sie, ohne es zu wissen, in anonymen Zahlenkolonnen auf Computerfestplatten um die Spitzenreiterposition. Das Gewinner-Bundesland darf sagen: Wir haben die meisten Väter, die Elterngeld beziehen. Es ist ein Rennen ohne zeitliche Begrenzung, es gibt nur Etappensieger, je nachdem, welche Statistik man bemüht.
9632 Männer haben 2010 in Berlin ihren „Leistungsbezug“, wie es amtsdeutsch heißt, beendet. Das heißt, in diesem Zeitraum hörte ihre vom Staat bezuschusste Elternzeit auf. In der bundesweiten Statistik ergibt das für Berlin mit 24,4 % Platz 1. In dieser Zahl sind aber noch nicht alle potenziellen Elterngeldempfänger dieses Zeitraums enthalten, weil man diese Leistung bis zu 14 Monate nach der Geburt des Kindes beantragen kann.
Rechnet man diese 14 Monate mit ein, dann beziehen sich die aktuellsten Zahlen auf die im ersten Halbjahr 2009 geborenen Kinder und die für sie gestellten Anträge. Danach steigt der prozentuale Anteil der Männer, die in der Hauptstadt Elterngeld bezogen haben, auf 29,3 %. Sachsen und Bayern liegen in dieser Auswertung des Statistischen Bundesamts mit 30,3 und 30,1 % vor Berlin.
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