Väter lesen ihren Kindern vor
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. März 2011
Jeder fünfte Vater liest seinen Kindern regelmäßig etwas vor. Das geht aus dem Trendbericht Kinder- und Jugendbuch 2011 mit dem Titel «Fehlende Vorbilder – Was tun, wenn der Vater nicht liest?» hervor. In ihrem Statement äußert Regina Pantos, Vorsitzende des Arbeitskreises für Jugendliteratur zu den Ursachen väterlicher Enthaltsamkeit beim Vorlesen:
‚Dass Jungen weniger und schlechter lesen als Mädchen, ist kein neues Phänomen. Das war schon vor 50 Jahren so, als ich zur Schule ging und jeder Lehrer hätte es bestätigen können. In unser gesellschaftliches Bewusstsein ist diese Tatsache mit den Ergebnissen der ersten PISA Studie vor zehn Jahren geraten. Besonderen Alarm löste damals die sogenannte Risikogruppe aus: 15-jährige Jungen aus formal niedrigen Schulformen und ungünstigen sozialen Lagen, häufig mit Migrationshintergrund, deren Lesekompetenz so gering war, dass eine berufliche Ausbildung kaum möglich erschien.
Was aus diesen Jungen, die heute 25 Jahre alt sind und damit zur Vätergeneration gehören, geworden ist, wissen wir nicht. Es gibt keine entsprechenden Langzeitstudien und keine aussagekräftige Evaluation der seither durchgeführten Projekte zur Leseförderung. Bei ihnen die Frage nach dem vorlesenden Vater zu stellen, ist wahrscheinlich müßig.
Also fangen wir wieder von vorne an bei den Familien mit Kleinkindern. Dort finden sich nach Auskunft der Vorlesestudie der Stiftung Lesen von 2008 nur acht Prozent der Väter, die das Vorlesen zu ihrer Chefsache machen. Weiterlesen »
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