Väter Mahnwache in Bern
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 14. März 2011
Anlässlich der von heute an an jedem 14ten des Monats in Bern stattfindenden Mahnwache haben die Schweizer Männervereinigungen GeCoBi und männer.ch eine gemeinsame Erklärung veröffentlicht:
Wir halten nicht länger still.
Die Gleichwertigkeit von Mann und Frau ist für uns selbstverständlich, der Krieg der Geschlechter keine Option. Damit aber ein echter Geschlechterdialog möglich wird, braucht es Begegnung auf Augenhöhe. Das gilt für den Küchentisch genauso wie für die Bundespolitik.
Wir fordern 1. eine faire Sorgerechtsregelung für Väter. Ein Kind braucht Mutter und Vater. Was banal klingt, ist in der Schweiz für viele geschiedene Väter nur ein Traum. Weil die Weigerung der Frau gegen die gemeinsame elterliche Sorge reicht, um diese zu verunmöglichen, bleibt ihnen nur die Rolle als Zahl- und Besuchsvater. Hier tickt eine sozialpolitische Zeitbombe. Die gesetzliche Verankerung der gemeinsamen elterlichen Sorge im Regelfall muss kommen. Jetzt! Wir haben genug vom Vertröstetwerden!
2. eine gesetzlich verankerte Väterzeit von mindestens 20 Tagen Dauer. In der Schweiz hat der Vater gesetzlich nicht einmal Anspruch, für die Geburt des Kindes frei zu bekommen. Von einer Elternzeit nach ausländischem Vorbild – mehrere Monate im Lauf der ersten Lebensjahre – kann er nur träumen. Dabei zeigen Untersuchungen: Der Aufbau einer alltagsnahen Beziehung während der ersten Lebensmonate stärkt die Vater-Kind-Beziehung ein Leben lang. Davon profitieren nicht zuletzt die Frauen, die stärker im Erwerbsleben eingebunden bleiben können. Wir haben genug vom Übergangenwerden!
3. eine Ansprechs- und Kompetenzstelle beim Bund Die Bundesverwaltung hat 36.964 Mitarbeitende. Davon ist keine einzige Fachperson für Buben-, Männer- und Väterfragen. Die Schweiz hat Eidg. Kommissionen für Kinder- und Familienfragen, für Behinderten- und Frauenfragen. Für die Buben, Männer und Väter interessiert sich auch hier niemand. Während unsere Nachbarländer zum Teil schon seit Jahren erkannt haben, dass auch Buben, Männer und Väter in einer Zeit sich schnell verändernder Rollenkonzepte spezifische Aufmerksamkeit brauchen, schaut die Schweiz einfach weg. Wir fordern eine männerpolitische Kompetenzstelle in der Bundesverwaltung und die Gründung einer Eidg. Kommission für Buben-, Männer- und Väterfragen als logische Ergänzung der Eidg. Kommission für Frauenfragen. Wir haben genug vom Überhörtwerden!