Alleinerziehende Väter gehen häufiger einem Beruf nach
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Donnerstag 29. Juli 2010
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren im Jahr 2009 rund 60% der insgesamt 1,4 Millionen alleinerziehenden Mütter berufstätig. Die insgesamt 6,7 Millionen Mütter in Paarfamilien (Ehepaare und nichteheliche Lebensgemeinschaften) waren mit 58% fast genau so häufigaktiv erwerbstätig. Deutliche Unterschiede zwischen alleinerziehenden Müttern und Müttern in Paarfamilien zeigen sich beim Umfang der ausgeübten Tätigkeit. Mit 42% arbeiteten erwerbstätige, alleinerziehende Mütter wesentlich häufiger in Vollzeit als erwerbstätige Mütter in Paarfamilien (27%).
Diese und weitere zentrale Ergebnisse des Mikrozensus 2009 zur Situation alleinerziehender Mütter und Väter in Deutschland hat Roderich Egeler, Präsident des Statistischen Bundesamtes, heute auf einer Pressekonferenz in Berlin vorgestellt. Zu den Alleinerziehenden zählen in der hier gewählten Abgrenzung alle Mütter und Väter, die ohne Ehe- oder Lebenspartner mit mindestens einem ledigen Kind unter 18 Jahren in einem Haushalt zusammen leben.
Die Erwerbsbeteiligung der alleinerziehenden Mütter hängt – wie auch bei den Müttern in Paarfamilien – in hohem Maße vom Alter der Kinder ab. Während knapp drei Viertel (73%) der alleinerziehenden Mütter mit jüngstem Kind im Alter von 15 bis 17 Jahren aktiv erwerbstätig waren, lag die Erwerbsbeteiligung der alleinerziehenden Mütter mit Kindern im Krippenalter von unter drei Jahren bei lediglich 23%.
Alleinerziehende Väter verfügen deutlich seltener über ein niedriges Einkommen als alleinerziehende Mütter. Das liegt daran, dass sie zum einen häufiger ältere Kinder betreuen und zum anderen auch häufiger überhaupt einem Beruf nachgehen. Dennoch ist auch bei den alleinerziehenden Vätern ein Zusammenhang zwischen dem Alter des jüngsten Kindes und der Erwerbsbeteiligung zu erkennen.
Mit Kleinkindern und Kindern im Vorschulalter von unter sechs Jahren hatten im Jahr 2009 etwa 36% der alleinerziehenden Väter – bei einer Erwerbstätigenquote von 51% – ein monatliches Einkommen von unter 1.100 Euro. Mit Kindern im Alter von 15 bis 17 Jahren musste nur noch jeder zehnte alleinerziehende Vater (10%) mit einem niedrigen Einkommen zurechtkommen, die Erwerbstätigenquote bei diesen Vätern betrug 77%.
Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass bei Vätern in Paargemeinschaften die Erwerbsbeteiligung weitestgehend unabhängig vom Alter des jüngsten Kindes in der Familie ist.
Detaillierte Ergebnisse zu Alleinerziehenden enthalten die Unterlagen zur Pressekonferenz.