Rollenmanagement – eine Aufgabe für engagierte Väter
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. April 2009
In der aktuellen Ausgabe der Schweizer Zeitschrift für Emanzipation, Glaube und Kulturkritik, ‚Schritte ins Offene’ zum Thema ‚Väter’ äußern sich Fachleute zu den Konstanten und den Wechseln im Rollenbild des Vaters. Ergänzend schildern Väter ihre Erfahrungen im Spannungsfeld zwischen Familie und Beruf, zwischen gesellschaftlichen Erwartungen und persönlichem Wunsch.
So schreibt Christoph Popp, Präsident des vaeternetz.ch Autor des Buchs ‚Zeit zum Vatersein’ in seinem Beitrag unter anderem: ‚Es ist unverkennbar: Die schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist heute klar auch ein Männerthema. Ein gesellschaftlich legitimiertes und damit selbstverständliches Recht der Väter auf Teilhabe am alltäglichen Leben der Familie gibt es noch nicht. Zudem unterziehen sich Männer immer noch häufig einem Rollenbild von ‚keine Schwäche zeigen, durchbeißen, perfekt sein’, und nehmen dabei mitunter massive psychische Belastungen in Kauf.
Verschärft werden diese Belastungen besonders dann, wenn durch Arbeitsplatzverlust oder Scheidung einem Mann richtiggehend der Boden unter den Füssen weggezogen wird. Plötzlich wird er gewahr, dass all seine beruflichen Ambitionen, alle Überstunden und Weiterbildungen, die er der Familie zuliebe auf sich genommen hat, nicht mehr gefragt sind. In diesem Moment realisiert er, dass ihn das gut gemeinte, aber einseitige Engagement von seiner Familie völlig entfernt hat. Spätestens jetzt wird deutlich, dass die Fixierung auf berufliches Fortkommen nicht trägt und die Familie ein unersetzliches Netzwerk darstellt.’
Abgelegt unter aktive Vaterschaft, Rolllenbilder | Keine Kommentare »