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Archiv für April 20th, 2009

Eltern werden in der Wirtschaftkrise

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. April 2009

Wie wirkt sich die Wirtschaftskrise auf die Familienplanungen in Deutschland aus? stern.de hat werdende Mütter befragt. Fast alle haben die Aufgabenteilung mit Ihren Partnern und ihre Möglichkeiten als Väter thematisiert und stärker als die Krise bereitet ihnen das Thema fehlende Kinderbetreuungsplätze Sorgen:

Bärbel Hauffe (28), Studentin, und Mario Navarro (30), Café-Besitzer, beide aus Hamburg: „Die Krise ist für uns kein Grund, auf ein Kind zu verzichten – obwohl wir uns natürlich Sorgen um das Geld machen. Mario hat gerade ein Café eröffnet, deshalb werde ich wohl die Betreuung übernehmen, zunächst für ein Jahr. Problematisch an der Situation in Deutschland ist, dass es zu wenig Betreuungsplätze gibt, wenn beide Elternteile arbeiten wollen.“

Laura M. (29), Politikwissenschaftlerin, und Justus D. (30), Jurastudent: „Wir werden unser Kind etwa ein halbes Jahr lang selber betreuen und uns dabei abwechseln. Danach wollen wir beide wieder voll arbeiten. Die Familienpolitik hat sich in den letzten Jahren unserer Meinung nach deutlich verbessert, die Familienministerin hat da einen großen Wandel herbeigeführt. In ganz Deutschland sollte die Kinderbetreuung so gut ausgebaut werden wie in Berlin.“

Christine Hannig (33), Verwaltungsangestellte aus Wiesbaden: „Ob mein Partner mir bei der Kinderbetreuung helfen kann, ist noch nicht sicher. Das hängt davon ab, wie sein Unternehmen sich in der Krise entwickelt. Wenn die Firma auf dem Zahnfleisch geht und jeder gebraucht wird, wird er sich wohl keine Auszeit für das Kind nehmen können. Von Seiten der Politik sollte die Kinderbetreuung dringend verbessert werden. Viele Frauen mit einer sehr guten Ausbildung müssen heute noch wegen der Kinder zuhause bleiben – die haben dann quasi umsonst studiert.“

Wanda Ferioli (33), Vertriebsmitarbeiterin aus Hamburg: „Seit zwei Jahren lebe ich jetzt in Deutschland – und im Vergleich zu meiner Heimat Italien werden junge Familien hier viel besser unterstützt, zum Beispiel durch das Eltern- und Kindergeld. Trotzdem sind die Deutschen immer noch unzufrieden. Mein Mann und ich teilen uns die Kinderbetreuung, danach werden wir wohl problemlos in unsere Jobs zurückkommen.“

Quelle

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Vätermonate ausweiten, gerade in Zeiten der Krise

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. April 2009

Im Interview der Woche skizziert Ursula von der Leyen im Gespräch mit Stephan Detjen im Deutschlandfunk die Grundzüge der Familienpolitik für die nächsten Jahre und plädiert auch dafür, die Vätermonate in der Elternzeit auszuweiten, trotz bzw. gerade wegen der Krise.

‚Stephan Detjen: Frau Ministerin, die weltweite Finanzkrise und Wirtschaftskrise verunsichert die Menschen. Verlieren Paare in einer solchen Situation, in der sie Angst um Einkommen und Ersparnisse haben müssen, den Mut, Familien zu gründen?

Ursula von der Leyen: Es wird sicher schwieriger sein, positive Perspektiven für Familien dann auch zu zeichnen. Und deshalb ist so entscheidend, dass ein Land und damit auch die Politik ganz deutlich macht: Wenn Ihr Euch für Kinder entscheidet, wenn Ihr Euch Kinder wünscht und Kinder haben möchtet, dann seid Ihr nicht alleine mit den Problemen da …

Detjen: Die Frage richtet sich ja in einer solchen Situation auch an Unternehmen, an Unternehmer. Können sich das Unternehmen noch leisten, das, was Sie als Vision für Ihre Familienpolitik vertreten: Eltern mehr Zeit geben, Vätern Vätermonate gewähren – das auch in einer Situation durchzuhalten, in der ein Unternehmer damit beschäftigt ist, sein Unternehmen überhaupt zu retten?

von der Leyen: Ich glaube, gerade in Zeiten der Krise wird dieses Thema wichtiger. Denn schon vor der Krise zeichnete sich ab, dass die größte Bedrohung für die Unternehmen, für den Wirtschaftsstandort Deutschland, das Thema des Fachkräftemangels ist. … Und da spielt für die jungen Menschen neben dem Gehalt die entscheidende Rolle: Ist das Unternehmen, in dem ich arbeite, familienfreundlich, das heißt, lässt es Raum für Kindererziehung, oder nicht? …

Detjen: Parallel zum Beginn der Finanzkrise ist im letzten Jahr auch die Geburtenzahl in Deutschland im Vergleich zum Vorjahr drastisch eingebrochen. …Haben Sie mittlerweile eine Erklärung dafür, warum die Geburtenzahl seit Oktober letzten Jahres so stark eingeknickt ist?

von der Leyen: Nein, eine Erklärung kann man da gar nicht liefern, weil das auch vorläufige Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind und das natürlich sehr, sehr kleine Zeiträume sind, zwei, drei Monate zu überblicken. … Unter dem Strich, sagen die Experten, es lohnt sich, einen langen Atem zu haben. Denn wenn man die Erfahrung anderer Länder betrachtet, die früher angefangen haben mit der Modernisierung der Familienpolitik – also die skandinavischen Länder, die angelsächsischen Länder, Frankreich, aber auch die Benelux-Länder -, dass in diesen Ländern, obwohl mehr Väter und Mütter erwerbstätig sind, mehr Kinder geboren werden inzwischen, dass die Kinderarmut dort geringer ist. Und das sind die langen Linien, die entscheidend sind.

Detjen: Die Frage ist ja: Wie lange dauert es, bis die Maßnahmen sich auf die Demografie auswirken, und die Frage war: Was tun Sie, wenn der Abwärtstrend weiter anhält?

von der Leyen: Ja, meine feste Überzeugung ist, und ich glaube, das spürt man auch in Deutschland inzwischen, dass die Maßnahmen, nämlich die Einführung des Elterngeldes, damit die Einführung der Vatermonate, also ein neues Bild des Vaters schaffen, Weiterlesen »

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