Familienbilder
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. März 2009
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. März 2009
Auch in der Betreuung stehen sie den Frauen um nichts nach. Allerdings erledigen sie ihre Aufgaben anders. Während bestimmte Verhaltensweisen Mütter auf die Palme bringen, zucken sie nicht einmal mit der Schulter. Und wenn Mamas vor lauter Mitleid mit dem Kind dahin schmelzen, spornen sie es mit Durchhalteparolen an: Väter sind so. Sie reden, reagieren, handeln und bewegen sich anders als Mütter. Männer sind wichtig für Erziehung und Entwicklung der Kinder.
Väter sind als zweite Hälfte des Universums unverzichtbar und ebenso verantwortlich für die Rollenidentität seiner Söhne und Töchter. Sie bringen ganz andere Perspektiven in Beziehungen ein als Frauen. Nicht besser, nicht schlechter, aber anders. Schon früh beginnen Väter ihre Babys zu unterhalten. Während die Mütter mit der Pflege beschäftigt sind, schneidet der Vater Grimassen, macht Geräusche, setzt Reize.
Es ist schon für Babys wichtig, diesen Pluralismus kennenzulernen. Und wenn die Kinder heranwachsen, sind es die Väter, die Bewegung, Sport und wilde Spiele in die Beziehung bringen. Der Vater ist für Jungen das männliche Vorbild und für Mädchen der erste Mann in ihrem Leben – ein Wegbegleiter zur weiblichen Identität. Durch ihn lernen sie, mit Koketterie und Komplimenten umzugehen. Und wenn er sagt, wie hübsch sie geworden sei, dann ist das eine erste Erfahrung im Umgang mit Männern.
Häufig wird die vaterlose Gesellschaft für die zunehmenden Verhaltensauffälligkeiten von Jungen verantwortlich gemacht. Sie sind auffällig, weil es nur weibliche Interventionen und keine männlichen Zugänge bei Problemen gibt. Männer finden oft bessere Möglichkeiten und Lösungen. Nämlich solche, die für Jungen annehmbar sind.
Manchmal kommt es bei der Kinderbetreuung unbewusst zur Ausgrenzung von Männern, weil Frauen ihnen diese nicht zutrauen und meinen, sie müssten es genauso machen wie sie selbst. Das ist ein großer Irrtum, denn Männer können das genauso gut wie Frauen.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. März 2009
… oder warum Schimanski nie Jobangst hatte erklärt Gerald Hüther im Gespräch mit Focus Online. Der Hirnforscher beschreibt anschaulich, wie Existenzängste entstehen können und wie neue Erfahrungen, Vertrauen in sich selbst und in seine Freunde helfen die Angst zu vertreiben.
FOCUS: Wann genau entsteht dann Existenzangst?
Hüther: Eine lebensbedrohliche Situation, Krieg, Folter oder eine sehr schwere Krankheit können Existenzängste auslösen. Aus der Forschung wissen wir, dass es nicht das objektive Ereignis ist, das bei allen Menschen in der gleichen Situation Angst auslöst. Vielmehr entscheidet die subjektive Bewertung, ob uns etwas Angst macht oder nicht.
FOCUS: Das heißt, der eine Opel-Mitarbeiter gerät durch seinen möglichen Jobverlust in eine persönliche Krise, der andere nicht?
Hüther: Es kommt maßgeblich darauf an, wie sehr jemand seine gesamte Existenz, seine Identität und seinen Lebensinhalt an seinen Job und sein Einkommen gekoppelt hat. Wenn das so ist, hat er ein Problem.
FOCUS: Wie können wir uns vor einer solchen Situation schützen?
Hüther: Es gibt Menschen, die neben ihrem Einkommen und ihrer Beschäftigung in einem Betrieb auch noch anderen Dingen im Leben eine große Bedeutung beimessen. So zum Beispiel dem Interesse an der Arbeit an sich. … Eine lebendige Partnerschaft, Familie, Kinder, Freundschaften sowie die enge Anbindung an eine Gemeinschaft sind für diese Menschen wesentliche Teile des Lebens. Sie fühlen sich gebraucht und dazugehörig. So entstehen Unabhängigkeit und Stärke. …
FOCUS: Wie erklären Sie als Hirnforscher die Immunität einiger Menschen gegen Stress und Angst? Sind das besondere Persönlichkeiten?
Hüther: Sie sind souverän und authentisch. Sie lassen sich von außen nicht durch Katastrophenmeldungen verunsichern. Sie sind stressresistent. Stellen Sie sich eine gestandene Persönlichkeit wie zum Beispiel Götz George alias Schimanski vor. Glauben Sie, der hatte je Jobangst? …
FOCUS: Was ist, wenn von meinem Einkommen eine ganze Familie abhängt?
Hüther: Hier gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder der Partner sagt, es ist nicht so schlimm, wir kämpfen uns da durch. Das Glück hängt nicht am Haus. Dann trägt dieses Gefühl. Oder aber die Familie gerät in Panik, wenn etwa auf dem Lebenskonzept mit einem bestimmten Lebensstil beharrt wird. Dann kann die Angst sehr groß werden. …
FOCUS: Wie entstehen denn nun Stress und Angst?
Hüther: Stellen Sie sich das Gehirn als eine Zwiebel mit mehreren Schichten vor, die nacheinander erregt werden können. Es geht meistens damit los, dass die Realität nicht unseren Erwartungen entspricht. Diese Diskrepanz löst Verunsicherung aus. Wird sie zu groß, entsteht eine Übererregung in der äußersten Zwiebelschicht unseres Denkorgans, dem Frontalhirn, das für komplexe Aufgabenlösungen zuständig ist. Die zu starke Erregung in diesem Bereich hat zur Folge, dass wir keine komplizierten Aufgaben mehr lösen können. Jetzt geht es mit dem Fahrstuhl der Angst nach unten, Schicht für Schicht. …
FOCUS: Wie kommt jemand aus diesem Angstzustand wieder heraus?
Hüther: Er muss Vertrauen zurückgewinnen. Zum einen in die eigenen Fähigkeiten. Er müsste die Erfahrung machen, dass er doch etwas bewirken kann, auch dass ihm andere bei den Problemen helfen, die er nicht allein lösen kann. Und als Letztes müsste er auch darauf vertrauen können, dass es trotzdem immer wieder weitergeht, dass das Leben einen Sinn hat.
FOCUS: Wie soll denn jemand, der in die Kurzarbeit geschickt wird, Vertrauen fassen? Weiterlesen »
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