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Archiv für März 16th, 2009

Von alten Vätern, dummen Kindern und Elternglück in den besten Jahren

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. März 2009

Kinder älterer Väter schneiden nach einer Studie schlechter bei Intelligenztests ab als der Nachwuchs junger Männer. Das fanden australische Forscher bei der Auswertung der Daten von insgesamt 33 437 Mädchen und Jungen heraus. Er sei von dem Ergebnis der Untersuchung selbst überrascht worden, erklärte der australische Gehirnforscher John McGrath zu der im US-Fachblatt „Public Library of Science Medicine“ veröffentlichten Studie.

Bislang waren Experten davon ausgegangen, dass sich viele Kinder „reiferer“ Eltern besonders gut entwickeln, weil man sich zu Hause intensiv um sie kümmert. Vielleicht sei eine Kombination aus genetischen und sozialen Faktoren die Ursache für das schlechtere Abschneiden von Kindern älterer Väter.

Die neuen Erkenntnisse sollten laut McGrath vor allem Männern der großen westlichen Industrienationen zu denken geben, die häufig mit ihrer Vaterschaft warteten, bis sie 40 Jahre oder älter seien.

Genau so ein Vater ist Dieter Bednarz. Der Spiegel Redakteur ist im Alter von 49 Jahren, mit Hilfe der Reproduktionsmedizin, Vater von Zwillingstöchtern und 1 ½ Jahre später der dritten Tochter geworden.

Seine Elternteilzeit hat er auch dazu genutzt, seine Erfahrungen standesgemäß in einem Buch festzuhalten: Überleben an der Wickelfront, Vom Elternglück in den besten Jahren. Mit viel Selbstironie schildert Bednarz seine Alltagserfahrungen:

‚Im Bewusstsein der ungeteilten, uneingeschränkten Väterlichkeit … verdammt er sich dafür, so ungeduldig zu sein mit sich. Wie oft hat er erseht, dass die Zeit endlich vergehen möge: die Zeit bis sie endlich schlafen, bis eine Frau nach Hause kommt und ihn auslöst, bis er endlich wieder ins Büro darf, …

Es sind die Momente, die für den späten Vater zählen, die er zu schätzen lernt und die er sich in den Augenblicken des Selbst-Seins vor Augen führt: Wie er vor einigen Wochen das erste Mal mit seiner Frau wieder in der Brasserie war … bis um elf die Oma anruft … Egal, sie waren wieder da.’

Egal sie sind da, die neu ausgewerteten Untersuchungsreihen stammen von 1959 und 1965 geborenen Kindern, da könnten auch noch viele anderen Faktoren eine Rolle spielen. Ich selber bin ein ‚junger’ Vater, dafür sind meine Kinder jetzt auch schon älter. Ich habe aber sehr viel mit frischen Vätern ab 40 Jahren zu tun und habe den Eindruck, dass sie den Job gut machen und die Kid’s alle Chancen haben bzw. bekommen.

PS. Wer keine Lust oder Gelegenheit hat das Buch selbst zu lesen, kann es sich auch vorlesen lassen. Im Audio Verlag ist ein Hörbuch erschienen, in dem der Autor selber liest.

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Männer heute – Macho ist out, Softie nicht in

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. März 2009

Väter auf der Arbeit, Mütter zu Hause – so war das früher. Dass die Geschlechterrollen in Bewegung gekommen sind, ist allen klar. Doch die Mehrheit der Männer hat ihre neue Rolle noch nicht gefunden. Traditionelle Muster sind auf dem Rückmarsch, moderne aber noch nicht populär genug.

Männer haben sich modernisiert, aber anders als Manche vermuten. Zwar ist die Zustimmung zu Modellen, in denen Väter und Mütter sich beide um Haushalt und Kinder kümmern, gestiegen. Doch während die Gruppe der ‚modernen Männer‘ kaum größer geworden ist, ist bei Männern mit traditionellen Wertvorstellungen die Akzeptanz anderer Modelle gewachsen.

Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Studie der Männerarbeit der Evangelischen Kirche und der Gemeinschaft der katholischen Männer Deutschlands, die unter dem Titel „Männer in Bewegung“ am Mittwoch in Berlin vorgestellt wird. 1216 Männer im Alter von 17 bis 85 Jahre wurden dafür befragt. Die Ergebnisse wurden mit der Studie ‚Männer im Aufbruch’ verglichen, die 1998 erstellt wurde.

Nur noch 54 % der befragten Männer stimmten dem Satz zu „Frauen sind von Natur aus besser geeignet, Kinder zu erziehen“. Vor elf Jahren waren es 65 % gewesen. Die Ansicht, ein Kleinkind leide unter der Berufstätigkeit der Mutter, vertraten 38 %, 18 Prozentpunkte weniger als 1998. Hielten vor elf Jahren 39 % der Männer die Frauenemanzipation für „wichtig und gut“, waren es diesmal 46 %.

Vier Männertypen identifiziert die Studie: Da gibt es auf der einen Seite den teiltraditionellen Mann, der sich vornehmlich über den Beruf definiert, sich als Ernährer sieht und Kinder und Haushalt der Frau überlässt. Auf der anderen Seite gibt es den modernen Mann, der findet, dass sich Mann und Frau gleich um Haushalt und Kinder kümmern und beide zum Haushaltseinkommen beitragen sollten.

Dazwischen sind laut Studie der balancierende Mann und der suchende Mann angesiedelt. Während der balancierende Mann aus traditionellen und modernen Positionen aussucht, was in sein Lebenskonzept passt, kann der suchende Mann mit beidem nicht viel anfangen. „Der Suchende“, sagt Martin Rosowski, Geschäftsführer der Evangelischen Männerarbeit, „hat sein männliches Leitbild noch nicht gefunden, ebenso wenig wie den festen Platz in Beruf, Partnerschaft und Gesellschaft.“

Er ist laut Studie am stärksten ausgeprägt: Knapp ein Drittel der Befragten ließ sich ihm zuordnen. Ihm folgen der teiltraditionelle Typ (27 %) und der balancierende (24 %). Die „modernen Männer“ stellen mit 19 % nicht nur die kleinste Gruppe dar; ihre Zahl ist im Vergleich zu 1998 auch kaum gewachsen.

Ich werde am kommenden Mittwoch unter twitter.com/Vaeter von der Pressekonferenz über weitere Ergebnisse der Studie und die Diskussion darüber berichten.

Quelle

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Die neuen Väter – Herausforderungen und Chancen für Unternehmen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. März 2009

Immer mehr Väter entscheiden sich, ihr Büro gegen das Kinderzimmer einzutauschen und zumindest einen Teil der Elternzeit mit ihrem Kind zu verbringen. Berlin ist dabei Spitze, rund jeder fünfte Antrag auf Elterngeld stammt hier von einem Vater. Für die Unternehmen bedeutet dies die Herausforderung, sich auf diese Bedarfe einzustellen. Die IHK Berlin möchte dieses Thema zusammen mit Unternehmensvertretern und Eltern diskutieren und lädt daher am 24. März 2009 zu einer Veranstaltung ein.

Bei der Veranstaltung geht es unter anderem um folgende Themen:

Was nutzt Väterfreundlichkeit den Berliner Betrieben? Almuth Nehring-Venus, Staatssekretärin für Wirtschaft, Technologie und Frauen

Auch Väter haben ein Vereinbarkeitsproblem – Perspektiven und Ansätze für mehr Väterfreundlichkeit in Betrieben, Dr. Peter Döge, Institut für anwendungsorientierte Innovations- und Zukunftsforschung e.V.

Das vollständige Programm können Sie hier als Flyer herunterladen.

Quelle

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