Bundesweiter (Väter-) Vorlesetag am 20. November
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. November 2008
Zu viele Mädchen und Jungen gehen in Deutschland beim Vorlesen leer aus: 37 % aller Kinder bekommen niemals vorgelesen; weder im Elternhaus, noch im Kindergarten oder in der Grundschule. Das belegt die aktuelle bundesweite Studie „Vorlesen im Kinderalltag 2008„, die heute in Berlin vorgestellt wurde.
„Kinder, denen nicht vorgelesen wird, sind beim Erwerb von Sprach- und Konzentrationsfähigkeit massiv benachteiligt“, sagte Ralf Klein-Bölting, Generalbevollmächtigter Konzernmarketing und Kommunikation der Deutschen Bahn.
„Kinder wünschen sich ausdrücklich, dass ihnen vorgelesen wird“, so Klein-Bölting weiter. Das gelte besonders für diejenigen, denen niemals vorgelesen wird – immerhin mehr als ein Fünftel dieser Kinder. Klein-Bölting verwies darauf, dass über Vorlesen Lesekompetenz und damit entscheidende Bildungschancen vermittelt werden können.
Dr. Rainer Esser, Geschäftsführer der ZEIT, zufolge rückt die Studie gravierende Vorurteile zurecht: „Einkommen und Bildungsgrad spielen beim Vorlese-Verhalten der Eltern fast keine Rolle. Viele Eltern halten sich für Vorlese-Eltern, sind es in der Praxis aber nicht. Nur 18 Prozent der Eltern sagten im vergangenen Jahr, sie würden niemals vorlesen, in der aktuellen Studie erklärte ein doppelt so hoher Prozentsatz der Kinder, dass ihnen niemand vorliest.“
Eine Kernbotschaft der Studie heißt laut Heinrich Kreibich, Geschäftsführer der Stiftung Lesen, „Vorlese-Väter gesucht“. Denn nur acht Prozent der Kinder bekommen von ihren Vätern vorgelesen. Mütter lesen im Vergleich acht Mal so häufig vor. „Für die schwer zu erreichende Zielgruppe Jungen sind Vorlese-Väter wichtige Vorbilder“, so Klein-Bölting.
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