Die leise Revolution bleibt nicht aus
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Juli 2008
Mami daheim, Vati auf Arbeit. So titelt die Frankfurter Rundschau einen Beitrag zu dem vom Statistischen Bundesamt vorgelegten Zahlenpaket zur Situation der Familien in Deutschland.
Die Ehe ist unter den Familienmodellen immer noch die Nummer Eins und in der Regel bringen die Männer den Großteil des Geldes nach Hause. In zwei Drittel der Familien ist das klassische Rollenbild noch erkennbar. In einer Mehrheit der Familien (51 %) gehen aber mittlerweile Mutter und Vater arbeiten.
Für sie könnte der Staat noch einiges tun. Zwar kletterte die Betreuungsquote – also der Anteil der Kinder unter drei Jahren, die in der Krippe oder bei der Tagesmutter unterkommen – erneut, doch liegt sie im Westen (10 %) immer noch deutlich niedriger als im Osten (40 %).
Die Zahl der Väter, die Elterngeld beantragten, stieg auch im Frühjahr 2008 weiter an. Der stetige Zuwachs liegt vor allem daran, dass zuerst die Mütter zu Hause blieben und anschließend Väter ‚ihre’ zwei Monate nehmen.
Die Spitzenverdienerinnen bewegt das Elterngeld noch nicht wie gedacht zum Gebären. Gerade mal zwei von 100 Müttern bekommen den Höchstsatz von 1800 €, während jede dritte Frau den Mindestsatz von 300 € erhält.
Ein Effekt zeichnet sich aber deutlich ab: Erstmals seit zehn Jahren wurden 2007 mehr Kinder geboren als im Jahr zuvor.
Eine Revolution vollzieht sich aber dennoch. Nicht nur leise, sondern auch langsam. So ist das mit Rollenbildern und anderen überkommenen Vorstellungen. Die können nicht mit einem Gesetz nicht beseitigt werden. Verbessert werden können lediglich die Rahmenbedingungen, auf deren Grundlage Verhaltens- und Einstellungsänderungen vollzogen werden können.
Und genau hier gibt es weiteren Handlungsbedarf!
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