Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Juni 2007
Daran werden sich die meisten Unternehmen noch gewöhnen müssen. Diese Ansicht vetreten Frau Prof. Susanne Ihsen und Anna Buschmeyer von der Technischen Universität München in ihrem Beitrag in der heutigen Verlagsbeilage ‚Familie und Beruf‘ der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Sie berichten dort über eine Studie, die sie bei Absolventen der ingenieurwissenschaftlichen Studiengänge durchgeführt haben:
‚Fast alle Absolventen der ingenieurwissenschaftlichen Studienfächer können sich vorstellen, Elternzeit zu nehmen. Dabei fällt besonders auf, dass die meisten der befragten Männer gerne einige Zeit zu Hause bleiben oder Teilzeit arbeiten würden, wenn das erste Kind geboren wird.
Damit deutet sich ein Einstellungswandel bei jungen Ingenieuren an, den die Unternehmen bisher noch nicht wahrnehmen. Keines der befragten Unternehmen hat bereits Konzepte dafür entwickelt, dass mit dem neuen Elterngeld und den Partnermonaten nun auch vermehrt Väter, die Führungspositionen anstreben, mehrere Monate Elternzeit nehmen wollen.
In der Beilage gibt es zwei weitere Beiträge, die das Thema ‚Väter und Elternzeit‘ aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten: ‚Mehr Väter wollen Elterngeld‘ und ‚Keine Exoten mehr‘.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Juni 2007
Bernische Kantonsangestellte kommen nicht in den Genuss eines längeren Vaterschaftsurlaubs. Das Kantonsparlament lehnte einen Antrag mit 78:64 Stimmen ab, der den Kanton damit auch für junge Arbeitnehmer attraktiver machen wollte.
Zurzeit gewährt der Kanton Bern seinen Angestellten bei der Geburt eines Kindes einen bezahlten Urlaub von bis zu zwei Arbeitstagen. Diese Frist wollte die Antragstellerin aus den Reihen der Grünen deutlich ausbauen. Die Regierung könne damit unter Beweis stellen, dass es ihr mit der Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ernst sei. Die Regierung wollte einlenken, sich aber bei der Dauer noch nicht festlegen. Sie machte in ihrer Antwort deutlich, dass der Kanton sicher nicht auf 15 Arbeitstage gehen werde, wie dies die Berner Stadtverwaltung kennt. Die Bundesverwaltung liegt wie der Kanton bei zwei Tagen, erwägt aber eine Ausdehnung.
Die Regierung fasste einen Urlaub von einer bis zwei Wochen ins Auge, was im einen Fall pro Jahr rund 400 000 Franken kosten würde und bei zwei Wochen eine Million. Der Kanton müsse seine jetzige Regelung auch aus Konkurrenzgründen überdenken. Kritik kam von bürgerlicher Seite, die insbesondere befürchtete, dass viele kleine und mittlere Betriebe damit unnötig in Zugzwang kämen. Zudem gebe es andere Möglichkeiten wie Anhäufen eines Langzeitstundenkontos, Teilzeitarbeit und Jobsharing.
Quelle
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Juni 2007
Echtzeit, das neue junge Politmagazin des WDR Fernsehens startet am Montag, den 11. Juni unter anderem mit einem Beitrag über ‚Väter in der Elternzeit’. Das neue Magazin möchte mit aktuellen Themen junge Zuschauer ansprechen.
‚Im Mittelpunkt unseres neuen 30-minütigen Magazins stehen Reportagen und die Frage: Wie wirken sich politische Entscheidungen im fernen Berlin und anderswo auf mein eigenes Leben aus? In jeder Echtzeit-Sendung zeigen wir Euch vier Reportagen über Themen aus Politik und Gesellschaft, die junge Menschen angehen.‘
Allein unter Frauen
Mark ist 36 Jahre alt und kümmert sich zu Hause um Haushalt, Kindergarten, Spielplatz, Musikschule, Streitschlichten. Mark erzieht die Kinder, während seine Frau als Pressereferentin arbeitet. Aber Mark ist eine Ausnahme.
Warum nehmen so wenig Väter die Gelegenheit zu Elternzeit oder Elterngeld wahr? Zum Teil liegt es an der Angst der Väter, an der Kindererziehung zu scheitern. Andere halten Hausarbeit für unter ihrer Würde, oder wollen ihre Karriere nicht gefährden. Denn Arbeit zählt bei uns immer noch mehr als Kindererziehung.
Sendetermin: Montag, 11. Juni 22:00 bis 22:30 Uhr, WDR Fernsehen
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Juni 2007
schreibt Eltern.de in der Onlineausgabe.
‚Letzteren ist ein erweiterter Horizont vergönnt, der sich bereits in der Schwangerschaft abzeichnet. Besuche beim Frauenarzt, Stützstrumpf – Anzieh – Aktionen und Geburtsvorbereitungskurse gehören heute zur väterlichen Bewusstseinserweiterung. Männer sind hin- und hergerissen, wenn sie Vater werden. Und zuerst wissen die meisten mit dem neuen Zustand ihrer Partnerin nicht viel anzufangen.‘
Zu Lesen ist dort bereits ein ‚ganz persönlichen Erfahrungsbericht‘ einer werdenden Mutter mit ihrem Partner. Andere Leserinnen werden aufgefordert ebenfalls aufzuschreiben, wie Ihr Partner diese Zeit erlebt.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. Juni 2007
Nach der Geburt eines Kindes reduzieren Frauen in Deutschland ihre Arbeitszeit stärker und über einen längeren Zeitraum als Mütter in Schweden, Frankreich und Italien. Das zeigt eine vergleichende Studie des Wissenschaftszentrums Berlin für Sozialforschung (WZB). Bis zur Einschulung des Kindes arbeiten Mütter in Deutschland im Schnitt acht Stunden weniger pro Woche als vor der Geburt. Dagegen sind Mütter in Frankreich und Schweden in ähnlichem Umfang wie vor der Geburt berufstätig. Auch in Italien verringern Mütter ihre Arbeitszeit im Schnitt nur um eine Stunde pro Woche.
Für die vergleichsweise geringe Erwerbstätigkeit von Müttern in Deutschland sehen die Forscher drei Ursachen: Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Juni 2007
Wer arbeitet, ist der Dumme. Diese Stammtischweisheit hat einer Studie zufolge einen wahren Kern. In einer Durchschnittsfamilie mit einem Kind bringt selbst ein voll berufstätiger Vater netto nur 200 € mehr in die Familienkasse als ein Mann, der sein Kleinkind zu Hause betreut. Das berichtet der „Tagesspiegel“ unter Berufung auf eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). Nach Berechnungen der Berliner Forscher müssen Väter mit Teilzeitjobs sogar mit realen Verlusten rechnen.
Hauptgrund für die systematische Bevorzugung der daheim erziehenden Eltern sei das deutsche Steuer- und Abgabensystem. Insbesondere das Ehegatten-Splitting, aber auch die hohen Kosten der Kinderbetreuung zehrten am Einkommen berufstätiger Väter.
Nach der DIW-Studie steigt das Netto-Einkommen einer Durchschnittsfamilie, in der die Mutter 2400 € brutto verdient, netto nur um 5%, wenn sich der Vater für einen 20-Stunden-Teilzeitjob entschließt. Arbeitet er nur zehn Stunden, kommt es meist sogar dazu, dass die Familie am Monatsende netto weniger Geld in der Tasche habe als wenn er zu Hause bliebe.
Das trifft natürlich auch im umgekehrten Fall, und in der Regel sehr viel häufiger, zu und ist wohl die Erklärung für die nach wie vor konservative Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit in Deutschland.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Juni 2007
Ein Drittel aller Neueinstellungen in Unternehmen kommt über eigene Mitarbeiter und persönliche Kontakte zustande. Die informelle Suche nach Bewerbern hat damit nach wie vor große eine große Bedeutung Das zeigt eine Betriebsbefragung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) aus dem vierten Quartal 2006. Bei fast jeder vierten Neueinstellung der vorangegangen 12 Monate fanden die Arbeitgeber einen passenden Bewerber durch Zeitungsinserate.
Mehr als jede zehnte Stellenbesetzung beruhte auf einer Initiativbewerbung. Die Eigeninitiative von Arbeitsuchenden führt damit wieder häufiger zu einem sozialversicherungspflichtigen Job als im Vorjahr.
Kontakte zur Arbeitsagentur oder die Internet-Jobbörsen der Bundesagentur für Arbeit führten ebenfalls zu mehr als zehn Prozent der Einstellungen. Aus anderen Internet-Stellenbörsen ergaben sich neun Prozent der Stellenbesetzungen.
Die private Arbeitsvermittlung spielte mit 3 % im Ganzen eine geringe Rolle bei der Besetzung offener Stellen.
Noch weniger Neueinstellungen beruhten auf internen Stellenausschreibungen und internen Praktika (je 2 %) oder auf Inseraten Arbeitsuchender (1 %).
Die Ergebnisse der IAB-Betriebsbefragung können hier abgerufen werden.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. Juni 2007
Immer mehr deutsche Fach- und Führungskräfte zeigen seelische Erschöpfungssymptome. Knapp ein Viertel führt dies auf Arbeitsstress zurück. 56 % der Führungskräfte beklagen das hohe Arbeitspensum
Weiteren 32 % geht der erhöhte Druck zunehmend an die Reserven. Dies ergab eine Umfrage des Online-Stellenmarktes StepStone. Befragt wurden über 21.500 Online-User, darunter 9.000 in Deutschland. Demnach kommen nur 44 % der Teilnehmer mit ihrem Arbeitspensum zurecht.
Die Ergebnisse decken sich mit Untersuchungen des Universitätsklinikums Freiburg, an dem emotionale Erschöpfungssymptome durch beruflichen Stress erforscht werden.
„Wo die Arbeitsbelastung steigt und es gleichzeitig aber an Anerkennung für die geleistete Arbeit mangelt, nimmt das Burn-out-Risiko dramatisch zu“, erklärte Prof. Joachim Bauer, von der Abteilung für Psychosomatische Medizin der Universitätsklinik Freiburg.
Im internationalen Vergleich sind die deutschen Fach- und Führungskräfte mit diesen Ergebnissen der Erhebung zufolge trauriger Spitzenreiter. Am besten gerüstet sehen sich Fach- und Führungskräfte in Dänemark, wo zwei Drittel der Befragten angaben, mit ihrem Arbeitspensum bestens klarzukommen.
Quelle
Nachtrag: Im Online Magazin ChangeX ist unter der Überschrift ‚Angst essen Seele auf‘, am 29. Mai ein Gespräch mit Joachim Bauer veröffentlicht worden.
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