Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. September 2006
… Abschied vom Alleinernährermodell. So lautete der Titel einer Tagung, die die Bundestagsfraktion der Grünen gestern in Berlin veranstaltete.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Auswirkungen des deutschen Systems der sozialen Sicherung, Ehegattensplitting und ‚Zuverdienerin‘, auf die Geschlechterverhältnisse. Das Resümme der VeranstalterInnen:
‚Rechtlich wurde das Leitbild der „Hausfrauenehe“ bereits vor 30 Jahren abgeschafft. Aber immer noch gibt der Staat über Steuern und Sozialversicherungssysteme Anreize in Milliardenhöhe, die eben dieses Leitbild subventionieren. Damit wird Frauen und Männern ein System von Gestern aufgedrängt, das zur Lebenswirklichkeit von Heute nicht mehr passt.‘
Dieses System von Gestern wollen die Grünen, notfalls mit gesetzlichem Druck, verändern. Denn: ‚Männer müssen neue Rollen übernehmen. Frauen ist ein Partner, der Verantwortung in der Familie übernimmt, wichtiger als ein Alleinernährer.‘
Hier sei vor allem die Wirtschaft gefragt, Angebote zur Vereinbarkeit für Familie und Beruf auch für Männer zu machen.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. September 2006
Nach Swiss Re und Swisscom führt das Einzelhandelsunternehmen Migros als drittes Schweizer Unternehmen einen bezahlten Vaterschaftsurlaub ein.
‚Frisch gebackene Väter, die bei der Migros arbeiten, können sich künftig mehr Zeit für die Familie nehmen. Der Detailhandelskonzern führt ab dem 1. Januar 2007 für 25000 Mitarbeiter einen bezahlten Vaterschaftsurlaub von zwei Wochen ein. … Zusätzlich haben die Mitarbeiter Anrecht auf bis zu zwei Wochen unbezahlten Urlaub.‘
Während hierzulande die Unternehmen noch nach ihrer Position zu den geplanten Vätermonaten suchen, schaffen engagierte Unternehmen in der Schweiz, wo es keine gesetzliche Regelung zu dem Thema gibt, auf eigene Rechnung Fakten.
Ein Bericht im MIGROS Magazin gibt Aufschluss über die Motive: ‚Wer zugleich private und berufliche Ziele erreicht, hat eine gute Work-Life-Balance – ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Leben. Die Universität Zürich hat eine Studie zu diesem Thema durchgeführt. Mehr als tausend Studentinnen und Studenten wurden zum Image von 35 Unternehmen befragt – die Migros kam bei der Frage nach der Work-Life-Balance auf den ersten Platz.‘ Im Hinblick auf den sich im Zuge des demografischen Wandels abzeichnenden ‚War for Talents‘ hat Migros also eine gute Ausgangssituation.
Im JobBlog von Marcel Widmer gibt es übrigens eine kleine Diskussion zu dem Thema.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. September 2006
Diesen Titel gab Susanne Arndt ihrem Beitrag über das Buch Eva Prinzip von Eva Herman im Weblog Rascheln und Rauschen von Brigitte.
Ihr Vermutung zu Frau Hermann: ‚Vielleicht hätten uns die blondierten Haare, der pinke Lippenstift und die hellgelben Blazer längst stutzig machen sollen: Bei Eva handelt es sich in Wahrheit um Barbie, die sich nach Kens starker Schulter sehnt, die er ihr immer wieder entzieht.‘
Dazu fällt mir spontan ein Titel von Susanne Fröhlich und Constanze Kleis ein F(r)ischhalte – Abkommen, Länger Freude am Mann. Ein spritziger Ratgeber, der Eva vielleicht beizeiten weitergeholfen hätte.
Denn ’schlechte Blondinenwitze, in denen Frauen dafür bestimmt sind, Kinder zu hüten, das Heim in heimeliges Kerzenlicht zu tauchen und Apfelkuchen zu backen, bringen uns schon lange nicht mehr aus der Fassung.‘ Und das gilt nicht nur für Brigitte und ihre LeserInnen.
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