Die Münchener Autorinnen Monika Bittl und Silke Neumayer haben ein Buch zum Thema „Alleinerziehend – mit Mann„. geschrieben. Im Gespräch mit der Berliner Morgenpost berichten sie aus dem Alltag mit ungemachten Betten, gestresste Müttern und dem Phänomen der Büroflucht.
‚… Berliner Morgenpost: … Wie erklären Sie es sich, dass die Motivation der Männer mit der Geburt der Kinder schlagartig nachlässt?
Monika Bittl: Das hat bestimmt mehrere Ursachen. Los geht es aber mit dem Stillen. Wenn das Baby nachts schreit, muss in der Regel doch die Mutter raus. Daraus wird dann schnell eine Gewohnheit, die sich verfestigt.
Silke Neumayer: Für die Männer ist die Situation aber auch nicht leicht. Die stehen plötzlich unter Druck, weil sie die Familie ernähren müssen. Es gibt Studien, die belegen, dass die Zahl der Überstunden proportional mit der Zahl der Kinder steigt – bei Söhnen übrigens noch mehr als bei Töchtern.
Berliner Morgenpost: Was schließen Sie daraus?
Silke Neumayer: Es muss wohl daran liegen, dass Jungs öfter Schreibabies sind (lacht).
Berliner Morgenpost: Könnte es nicht eher daran liegen, dass der finanzielle Druck mit Kindern steigt?
Silke Neumayer: Doch, aber damit fängt das Problem doch an. Je mehr Zeit die Väter bei der Arbeit verbringen, desto mehr müssen die Mütter jonglieren, um Familie und Job unter einen Hut zu bekommen. Da beißt sich die Katze in den eigenen Schwanz.
Berliner Morgenpost: In Ihrem Buch behaupten Sie, dass die Männer Überstunden machten, um sich vor der Arbeit zu Hause zu drücken.
Monika Bittl: Na ja, wir wollten ja kein Männer-Versteherinnen-Buch schreiben. Wie Sie sehen, tragen wir unser Schicksal mit Humor.
Silke Neumayer: Wir warten jetzt auf ein Buch aus der Sicht von Vätern.‘
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