Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. Januar 2012
Im Gespräch mit der Kleine Zeitung erläutert der Klagenfurter Psychotherapeut Axel Krefting die Bedeutung der Väter für die Entwicklung der Kinder, insbesondere der Söhne.
‚… Wie wichtig sind Väter?
AXEL KREFTING: Lange Zeit wurde die Bedeutung von Vätern unterschätzt. Erst seit Mitscherlichs Buch „Auf dem Weg zur vaterlosen Gesellschaft“ in den 1960ern wurde man darauf aufmerksam, dass auch ein Vater zur gedeihlichen Entwicklung von Kindern gehört.
Die Aufgaben der Väter?
KREFTING: In der Psychologie gibt es den Begriff der Triangulierung – mithilfe des Vaters, des Dritten, wird das Kind aus der symbiotischen Verschmelzung mit der Mutter herausgeführt. Vereinfacht ausgedrückt: Die Mutter ist für Gefühle zuständig, der Vater für Äußerlichkeiten. Er ist wichtig für den Weltbezug.
Väter dienen wohl auch als Modell, als Vorbild – im Guten wie im Schlechten?
KREFTING: Das ist oft ein Problem für alleinerziehende Mütter, deren Kinder keine männlichen Bezugspersonen haben. Ich glaube, die Vorbildwirkung ist nicht nur für Buben, sondern auch für Mädchen wichtig.
Was ist Vaters Beitrag zur Identitätsbildung?
KREFTING: Bei Jungen ist er ein Vorbild, das teilweise imitiert und nachgeahmt wird. Bei Mädchen ist der Vater im Idealfall der erste Mann, der das Kind in seiner weiblichen Identität bestätigt. Außerdem erleben Kinder bei den Eltern erstmals die Spannung zwischen den Geschlechtern – zu wünschen wäre eine positive.
Haben Sie in Ihrer Praxis schon mit Leuten zu tun gehabt, die ihren Vater suchen?
KREFTING: Nicht im Sinne von verschwundenen Vätern. Dafür suchen immer mehr Männer ihren Vater, obwohl er anwesend ist oder war. Väter, die ihre Söhne nicht anschauen können, die nichts mit ihnen anzufangen wussten. Das Problem sitzt tief, denn manche Betroffenen setzen sich mit ihrem Vater auseinander, wenn sie in Pension gehen oder ihre Ehe in der Krise ist und sie merken, wie hilflos und einsam sie sind.‘
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Januar 2012
Über die eigenen Eltern und Großeltern weiß man vieles – und vieles nicht. Die Erinnerung an sie vermischt sich mit der Erinnerung an die eigene Kindheit. Doch was wissen wir von früher, als die Eltern und Großeltern jung waren? Auch unsere Eltern waren einmal Kinder, ja selbst die Großeltern waren einmal jung. Sie sind unsere persönlichste Verbindung in eine Vergangenheit, die wir sonst nur aus Filmen und Büchern kennen. Und was wissen Großeltern von den Enkeln, die für sie oft eine Verlängerung in die Zukunft bedeuten? Welche Wünsche, Träume, Ideale verbinden sie mit ihnen?

Der Regisseur Frank Abt ist Spezialist für theatrale Forschungsreisen durch urbane Wirklichkeiten. Ausgehend von Interviews des Journalisten Dirk Schneider mit Kindern, Eltern und Großeltern in Düsseldorf, in denen Kindheitserinnerungen, Familienlegenden und (lückenhaftes) Faktenwissen Eingang finden, holt er – gemeinsam mit jugendlichen Laiendarstellern und professionellen Schauspielern – deren konkrete Lebensrealität auf die Bühne. Dabei bricht sich große Geschichte in kleinen individuellen Erzählungen. Spielerisch lenkt Abt den Blick auf das Besondere im Normalen und zeigt, welche Poesie dem Alltäglichen innewohnt.
Als Folie dient der Roman ‚Väter & Söhne‘ von Iwan Turgenjew, in dem der Autor die ‚neuen‘ Verhältnisse und Ideen im Russland des 19. Jahrhunderts aus der Sicht der jüngeren Generation beschreibt.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Januar 2012
Es ist schon lange kein Geheimnis mehr, dass auch für Männer die Herausforderungen in unserer Zeit enorm zugenommen haben. Vor allem die vielfältigen Belastungen in Arbeit und Familie bringen viele an die Grenzen ihrer Leistungsfähigkeit. Folgen sind oft massiver Stress, Gefühle der Überforderung bis hin zur Verzweiflung, aber auch körperliche Symptome treten häufig auf. Männer gehen oftmals anders damit um als Frauen. Sie sprechen mit niemanden über ihre Herausforderungen – schließlich gilt oftmals noch immer der Leitsatz: „Als Mann muss du alles im Griff haben!“.
Gleichzeitig gibt es immer weniger Räume in denen sich Männer begegnen und so ganz nebenher, beim Billard oder beim Angeln, ihre Sorgen loswerden können. Aus diesem Grund hat sich das Gothaer Mehrgenerationenhaus in Zusammenarbeit mit dem Diakoniewerk Gotha entschlossen jeden 1. und 3. Donnerstag im Monat in der Zeit zwischen 13.00 Uhr und 15.00 Uhr eine Sprechstunden für junge Männer (bis 27 Jahre) und Väter anzubieten.
Claus Hild, erfahrener Berater und Familientherapeut des Beratungszentrums der Diakonie steht Ihnen in dieser Zeit bei Ihren Herausforderungen hilfreich zur Seite. Hierbei kommen auch Techniken zum Einsatz die aus dem modernen Coaching von Führungskräften bekannt sind. Ganz nach dem Motto: „Ich führe ein erfolgreiches mitteständiges Familienunternehmen!“, das können nämlich auch Männer. Kontakt und Anmeldmöglichkeiten finden Sie hier.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Dezember 2011
Deborah Cobb-Clark und Erdal Tekin sind mit Hilfe von Daten der US-amerikanischen National Longitudinal Study of Adolescent Health der Frage nachgegangen, wie sich das Fehlen der Vaterfigur auf den Werdegang von Kindern und Jugendlichen auswirken kann.
Dabei zeigte sich, dass das Aufwachsen ohne männliches Rollenvorbild für Jungs einen Risikofaktor für delinquentes Verhalten darstellen kann. Das Resume der AutorInnen: ‘Our results suggest that the presence of a father figure during adolescence is likely to have protective effects, particularly for males, in both adolescence and young adulthood.’ Die Studie gibt es als pdf zum Download.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. Dezember 2011
Kinder von rauchenden Vätern sind anfälliger für die häufigste Form von Krebs im Kindesalter – die akute lymphatische Leukämie (ALL), eine Form von Blutkrebs. Entscheidend dabei ist der Tabakkonsum zur Zeit der Kindeszeugung. Das ergab eine Untersuchung australischer Forscher vom Telethon Institute for Child Health Research. Bei der ALL entarten jene Zellen, aus denen sich normalerweise die für die Körperabwehr wichtigen Lymphozyten entwickeln, eine Untergruppe der weißen Blutkörperchen.
Das Team um Dr. Elizabeth Milne schloss in seine Untersuchung knapp 400 Kinder mit ALL und deren Familien ein. Die Wissenschaftler befragten die Eltern der kleinen Patienten zu ihren Rauchgewohnheiten. Als Vergleich dienten die Familien von rund 870 gesunden Kindern, die ähnlich alt waren wie die kleinen Krebspatienten.
Wie die Auswertung der Daten zeigte, hat das Rauchverhalten einer Mutter keinen Einfluss auf das ALL-Risiko ihrer Kinder. Ganz anders sieht die Sache bei den Vätern aus: Die Kinder von Männern, die zur Zeit der Zeugung qualmten, hatten ein um 15 Prozent erhöhtes Risiko, an akuter lymphatischer Leukämie zu erkranken. Lag der Tabakkonsum der Väter bei mindestens 20 Zigaretten pro Tag, stieg das Erkrankungsrisiko der Nachkommen um 44 %.
Der Grund für den Zusammenhang liegt vermutlich in den Erbgut-Schäden, die das Nikotin verursacht und die über die Spermien an den Nachwuchs weitergegeben werden. Die Forscher raten, rauchende Männer nachdrücklich zum Rauchstopp zu animieren, besonders wenn sie Nachwuchs planen.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. Dezember 2011
In Schweden gibt es eine neue Männerzeitung, die sich speziell an Väter richtet. Die Meinungen dazu sind geteilt. Nathan Hegedus, Daddyland Blogger schreibt dazu ‚There was some fuss over the retouched cover – seriously, the guy looks nothing like this. And I read some comments that even in sensitive Sweden, there may not be a market for a magazine with articles about pregnancy sex, fashion for kids and … cars. …’

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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. Dezember 2011
Der Sänger Harry Belafonte will noch mit 84 Jahren für Gerechtigkeit kämpfen. Ein Mustervater sei er seinen vier Kindern hingegen nie gewesen, sagt er im Interview mit der Frankfurter Rundschau.
‚… Der Dokumentar-Film „Black Power Mixtape“ zeigt Sie an der Seite von Martin Luther King, den Sie in den Sechzigerjahren zur Nobelpreisverleihung nach Schweden begleiteten…
Ein einmaliges Erlebnis! Und auch all die anderen Szenen der Bürgerrechtsbewegung, die der Film zeigt, und über die eigentlich viel zu wenig bekannt ist. Nicht nur außerhalb der USA, sondern selbst dort. Dass auch die Menschen in Schweden, Deutschland oder Frankreich ihren Teil zu unserem Kampf beigetragen haben, ist in Vergessenheit geraten.
Nein, das hat sich so ergeben. Das Leben mit all seinen Möglichkeiten ist wie eine große Speisekarte – und irgendwie habe ich mich wohl für die Menüs entschieden, in denen Filme nur Beilage, nie Hauptgericht waren. Ich war trotzdem zufrieden, wie sich meine Karriere entwickelte.
Auch in Ihrem Privatleben?
Als Familienvater habe ich mich leider nicht so gut geschlagen wie in anderen Bereichen. Es war nicht leicht, gleichzeitig für meine Kinder und für alle anderen Menschenkinder da zu sein. Das hat mich manchmal fast zerrissen. Aber wenn man wirklich für Veränderung kämpfen will, muss man Entscheidungen treffen. Hätte ich mich für das Dasein als Mustervater entschieden, hätte ich nicht an der Seite von Dr. King kämpfen können. Das war sicherlich nicht leicht für meine Kinder. Aber ich glaube, sie haben mir inzwischen vergeben. …‘
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. November 2011
„Ein realer Vater zeigt, dass er kein Superheld ist“, meint Pädagoge Frank Beuster, Väter sollten für ihre Söhne eher ein “echtes“ Vorbild sein. Lothar Grebe fällt genau dies nicht immer leicht, denn als alleinerziehender Vater läuft er im Alltag ständig Gefahr, nicht als Mann zu agieren, sondern auch in die Rolle einer Mutter zu schlüpfen.
Vater Achill Moser und Sohn Aaron dagegen kommen sich erst spät, bei einer Tour über die Alpen, so richtig nahe. Früher ist der Vater als Fotograf häufig unterwegs gewesen, hatte wenig Zeit für das Kind. Jetzt sei es eine bittere Erkenntnis für ihn, so Achill, dass seine Söhne schon selbständig seien und das Haus verlassen.
Ein Beitrag in ML mona lisa – Frauen, Männer & mehr’ am Samstag, den 19.11.2011 von 18:00 bis 18:35 Uhr im ZDF
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. November 2011
Sechs Tonnen schwer war die Post, die Simonetta Sommaruga seit Februar erhalten hat. Der Inhalt: rund 1700 Pflastersteine. Verärgerte Männer sendeten diese über die Website Schickenstei.ch an die Justizministerin und protestierten so dagegen, dass der Bundesrat die Vorlage für ein gemeinsames Sorgerecht verzögerte. Jetzt haben die Pflastersteine einen neuen Verwendungszweck: Sommaruga ließ mit ihnen auf einem Spielplatz eine Fläche pflastern, die als Begegnungsort für Eltern und Kinder dienen soll.
Christine Stähli, Sprecherin des Justizdepartements, bestätigte, dass Frau Sommaruga den Ort am Donnerstag einweihen wird. Er zeigt sinnbildlich, wie gemeinsam der Weg geebnet werden kann für eine politische Lösung, in der das Wohl des Kindes im Zentrum steht. Für Oliver Hunziker, Präsident des Vereins VeV und Mitinitiant der Aktion, hat diese damit einen erfreulichen Abschluss gefunden: „Es ist toll, dass die Steine nicht einfach auf einem Haufen landeten.“
Es bleibt morgen aber nicht bloß bei einer Einweihung: „Es gibt noch eine Überraschung“, so Stähli. Details will sie nicht nennen. Hunziker hofft, dass Sommaruga die sehnlichst erwartete Vorlage des Bundesrats zum gemeinsamen Sorgerecht präsentiert. «Das wäre ein tolles Überraschungsgeschenk.» Damit ginge die Arbeit für die Väter aber erst richtig los. Hunziker: „Es ist noch ein steiniger Weg, bis die Gesellschaft Frauen und Männer auch wirklich gleichstellt.“
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. November 2011
In SWR2 Leben erzählen Menschen über Erfahrungen und Wendepunkte in ihrem Leben, über Erlebnisse, die sie geprägt und dazu gebracht haben, scheinbar Bekanntes aus einer neuen Perspektive zu sehen. Vom 14. bis zum 25. November gibt es verschiedene Beiträge zu Themen, die Männer und Väter bewegen.
Montag, 14. November: Mannsbilder, Männerbilder. Eine Zoologie des 21. Jahrhunderts Von Martin Hecht
Dienstag, 15. November: Über das Auslöschen der Gefühle von Männern. Eine negative Folge der feministischen Bewegung. Von Astrid von Friesen
Mittwoch, 16. November: Väter und Söhne. Ein Männerbund für’s Leben? Von Stephanie Dittebrandt
Donnerstag, 17. November: Der mit dem Koffer kam. Bericht einer männlichen Initiation. Von Luke Hofmeister
Freitag, 18. November: Den Mann zur Sprache bringen. Ein Reiseführer durch Männerseelen und Therapie. Rudolf Linßen im Gespräch mit Björn Süfke
Sendezeit von 10.05 Uhr bis 10.30 Uhr in SWR2. Skripte und Sendungen gibt es nach nach der Ausstrahlung online zum Nachlesen oder Nachhören.
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