Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Februar 2012
Sie haben es wahrlich nicht leicht, die Männer von heute. Seit die alten Geschlechterrollen ins Wanken gerieten, herrscht Verwirrung auf weiter Flur. Einerseits spukt noch immer das Bild des Machos durch die Medien, der seine Ansprüche notfalls mit Gewalt durchsetzt. Dagegen steht andererseits das Ideal vom gefühlsstarken, sozial kompetenten und sensiblen Frauenversteher. Die Realität ist viel komplizierter. Vor allem jungen Männern fällt es oft schwer, eine eigene Identität zu entwickeln. Mal wirken sie gehemmt, hypernervös und ratlos. Mal kommen sie forsch und fordernd daher. Sie wollen mehr Zeit für die Familie. Und müssen sich auch am Herd als Macher beweisen.
„Schatzi, Bärchen oder Hengst?“ So hat eine Werbekampagne das Dilemma des modernen Mannes auf den Punkt gebracht. Doch was steckt hinter den Klischees? Offensichtlich ist nicht nur das traditionelle Männerimage lädiert. Auch eine zeitgemäßere Variante scheint es nicht mehr zu geben. Müssen wir uns angesichts der Vielzahl individueller Lebensentwürfe von der Idee allgemeingültiger Rollenmuster verabschieden? Wie ist eine Neuorientierung möglich? Wo finden Jungs alltagstaugliche Vorbilder? Und wie kann es Männern wie Frauen gelingen, sich ständig neu zu entwerfen? Darüber diskutiert Holger Noltze live im WDR Foyer mit seinen Gästen:
Matthias Franz Der Arzt und Psychoanalytiker beschäftigt sich mit dem veränderten Männerbild in unserer Gesellschaft. 2011 erschien sein Buch „Neue Männer – muss das sein? Risiken und Perspektiven der heutigen Männerrolle.“
Jenny Friedrich-Freksa Die Journalistin und Chefredakteurin der Zeitschrift „Kulturaustausch“ beobachtet den Wandel der Geschlechterrollen. „Es gibt keinen Weg zurück“, sagt sie. Und das sei auch gut so.
Ralph Herforth Der Schauspieler mit dem markanten Gesicht ist bekannt für seine Machorollen. Umso wichtiger ist es ihm, dass er auch mal gegen das Klischee besetzt wird.
Barbara Kuster Messerscharf und gnadenlos analysiert die Kabarettistin die Männerwelt. Ihr Fazit: Das „starke Geschlecht“ schwächelt – und das ohne Aussicht auf Besserung.
Maxim Leo Der Journalist und Autor hat eine Inventur des Männerlebens versucht. In dem Buch „Sprechende Männer“ geht er der Frage nach: Was bedeutet Mannsein in unserer Zeit?
Sendetermin: Westart Talk im WDR Fernsehen, Sonntag, den 26. Februar 2012, von 11.00 bis 12.25 Uhr .
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Februar 2012
187.000 Ehen wurden 2010 geschieden. So viele wie noch nie. Sind Kinder im Spiel, bleiben sie meist bei der Mutter. Väter werden benachteiligt. Von den Müttern ihrer Kinder, von Richtern, von Jugendämtern. Von der Gesellschaft.
Detlef, Jerry, Hans-Helmut und Danny sind vier solcher Männer, die Väter sind und sein wollen – aber nicht können. Sie haben gar keinen oder nur unregelmäßig Kontakt zu ihren Kindern.
Ihr Leben und Leiden zeigen Maximiliane Plöger und Julian Schmidt in einem 30-minütigem Feature im Rahmen ihrer Abschlussarbeit an der Hochschule Hannover.
Heute Abend um 19.30 Uhr läuft „Vater oder Feind?“ auf H1. Ab Freitag können Sie den Film dann auch in der Mediathek sehen. Den Link finden Sie dann hier.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Februar 2012
2012 ist es fünf Jahre her, dass das Elterngeld eingeführt wurde. Eine kleine Revolution – so hieß es damals. Denn nun sollten die Väter ermutigt werden, Elternzeit zu nehmen. Tatsächlich? Die Fakten fünf Jahre später: Waren es damals sieben Prozent, sind es heute rund 25 % der Väter, die Elternzeit nehmen. Klingt gut – aber die meisten nehmen gerade einmal zwei Monate, die so genannten Vätermonate.
Die „neuen Väter“ – viel beschworen und breit diskutiert – sind doch irgendwie die alten. Nach der Elternzeit managen Frauen wieder den Familienalltag. Und für die Organisation – vom Bügeln bis zum Impftermin bleiben sie laut einer Studie auch verantwortlich. Was ist los mit den Vätern? Sind sie gar nicht so fortschrittlich wie ihr Ruf? frauTV hakt nach: beim einzigen Väterbeauftragen Deutschlands.
Sendetermin: Donnerstag, 9. Februar 2012, von 22.00 bis 22.30 Uhr, Wiederholung am Montag, 13. Februar 2012, 11.30 – 12.00 Uhr.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. Dezember 2011
Diese Frage wird angesichts enormer gesellschaftlicher Veränderungen in der Machtbalance zwischen Männern und Frauen immer intensiver debattiert. Ist das ehemals starke Geschlecht tatsächlich in einer „Umorientierungs-Übergangs-Aufbruchphase“? Claus Räfle beobachtete für die Serie Männersache bei br-alpha Männer verschiedener Generationen.
Da ist der 34-jährige „metrosexuelle“ Großstadt-Mann, der feminin und verständnisvoll auf Kuschelkurs ist. Er möchte von den Frauen lernen und hält alle vermeintlich typisch männlichen Eigenschaften für überholt. Warum müssen Männer mutiger sein als Frauen? Schafft nicht die Gleichberechtigung für den neuen Mann ein enormes Stück Entlastung? Er kann sich ausprobieren, er darf sich schön machen und das Leben frei von überholten Rollenzwängen genießen.
Ganz anders sieht Marc, 23, aus Ost Berlin das. Er geht mehrmals die Woche zum Bodybuilding, Gewichte stemmen, Eisen pumpen. Er wirkt in seinen Posen wie ein Macho, unbehelligt von den Veränderungen zwischen den Geschlechtern. Für ihn ist die Emanzipation viel zu weit gegangen. Bei ihm an der Uni – er hat gerade begonnen Jura zu studieren – ist die Mehrheit der Kommilitonen weiblich. Er empört sich darüber, dass seiner Meinung nach Frauen bevorzugt werden, in der Erziehung, in der Schule, in der Ausbildung und im Job, dass Frauen sich gesellschaftlich „hochnörgeln“, dass sie ständig das Argument der Gleichbehandlung missbrauchen würden.
Vor allem aber ärgert ihn, dass diese ständig konkurrierenden Wesen kaum Mütterlichkeit signalisieren. Bei seinen Freunden aus einfacheren Kreisen im ehemaligen Ost Berlin registriert er, dass die Frauen ihre Partner dominieren und bei Bedarf abschütteln. Der Mann ist als Versorger der Familie überflüssig geworden. Das prägt die jüngeren Frauen, die Männer nur noch als notwendiges Übel oder Sexualpartner betrachten, so seine bittere Beobachtung.
Völlig anders sieht das Michael aus München, der sich gerade anschickt seinen Job für ein Jahr ruhen zu lassen, um sich für eine Übergangszeit ganz für Familie und Kindeserziehung zu engagieren. Der Automobilingenieur nutzt die Elternzeit, da seine Frau einen besser bezahlten Job hat und nach der anstehenden Geburt des dritten Kindes gleich weiterarbeiten kann. Der Hausmann hat nicht das Gefühl irgendwelche Kompetenzen als „bread-winner“, als Versorger verloren zu haben. Er genießt es, seine Töchter beim Heranwachsen begleiten zu können und – allein unter Frauen – zu Kaffeerunden eingeladen zu werden.
Er bekam den „Spitzenvater Preis 2007„. Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 13. Dezember 2011
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. November 2011
„Ein realer Vater zeigt, dass er kein Superheld ist“, meint Pädagoge Frank Beuster, Väter sollten für ihre Söhne eher ein “echtes“ Vorbild sein. Lothar Grebe fällt genau dies nicht immer leicht, denn als alleinerziehender Vater läuft er im Alltag ständig Gefahr, nicht als Mann zu agieren, sondern auch in die Rolle einer Mutter zu schlüpfen.
Vater Achill Moser und Sohn Aaron dagegen kommen sich erst spät, bei einer Tour über die Alpen, so richtig nahe. Früher ist der Vater als Fotograf häufig unterwegs gewesen, hatte wenig Zeit für das Kind. Jetzt sei es eine bittere Erkenntnis für ihn, so Achill, dass seine Söhne schon selbständig seien und das Haus verlassen.
Ein Beitrag in ML mona lisa – Frauen, Männer & mehr’ am Samstag, den 19.11.2011 von 18:00 bis 18:35 Uhr im ZDF
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. September 2011
Der Titel sagt schon viel über die Rollenbilder der Sendungsmacherinnen aus, aber das Sandra Maischberger 4 Frauen aufbietet, um einen Ewiggestrigen vorzuführen überrascht mich schon und hat mit den Geschlechterwirklichkeiten von Männern und Vätern und den alltäglichen Auseinandersetzungen überhaupt nichts zu tun. An diesem Kirmesbudenshowkampf sind beteiligt:
- Alice Schwarzer (Journalistin und Feministin) Deutschlands streitbarste Journalistin hat ihr Leben aufgeschrieben und überrascht Leser und Kritik. In ihrer Autobiographie „Lebenslauf“ erzählt die Feministin, warum sie sich seit 40 Jahren so engagiert in den Kampf der Geschlechter stürzt und wie sie mit den Beleidigungen und Angriffen gegen sie umgeht. Erstmals berichtet Alice Schwarzer von der zehnjährigen Beziehung zu einem Mann in der Zeit, als sie in Paris lebte, und von ihrem „Coming-out als Frau, die Frauen liebt“ („Spiegel“).
- Sonya Kraus (Fernsehmoderatorin) Die bekennende „Macho-Frau“ und Mutter eines kleinen Sohnes wünscht sich einen nackten Mann auf dem Titel der „Emma“. „Ich bediene Männerphantasien“, sagt die TV-Moderatorin selbstbewusst, die ihre Karriere als blondes Fräulein-Wunder beim „Glücksrad“ startete. Alice Schwarzer ist sie dankbar, „dass sie den Frauen den Weg zur Gleichberechtigung geebnet hat“.
- Lady Bitch Ray (Rapperin und Wissenschaftlerin) Die Rapperin aus Bremen sieht sich als kritische Nachfolgerin von Alice Schwarzer. „Wir jungen Frauen sind ja alle irgendwie ihre Nachkommen“, sagt Reyhan Sahin, die unter dem Künstlernamen Lady Bitch Ray arbeitet. Die Sprachwissenschaftlerin wirft der „Emma“-Chefin eine klischeeartige Sicht auf muslimische Frauen vor. Sahin hat gerade ihre Doktorarbeit zum Kopftuch geschrieben.
- Gisela Marx (Moderatorin und TV-Produzentin) „Journalistin, tough, kritisch, im Zweifelsfall links“, nannte die „Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung“ die langjährige WDR-Moderatorin und TV-Produzentin. Seit über 30 Jahren kennt und schätzt sie Alice Schwarzer („Meine feministische Schwester“): „Sie hat den Alltag jeder Frau in Deutschland entscheidend beeinflusst. Frauen können heute in einer sehr viel offeneren Gesellschaft aufwachsen. Das haben die Frauen Alice Schwarzer zu verdanken. Sie hat sich dafür geopfert!“
- Wolfgang Grupp (Unternehmer) Der schwäbische Textilunternehmer ist ein vehementer Verfechter des traditionellen Rollenverständnisses von Mann und Frau und verteidigt ein ebensolches Familienbild: „Die Emanzipation ist der Feind der Familie“, sagt Wolfgang Grupp, der seit über 20 Jahren verheiratet ist. Schon von Natur aus seien Unterschiede und Geschlechterrollen klar vorgegeben.
Die Sendung ist am Dienstag, den 27. September um 22:45 im Ersten zu sehen.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. September 2011
Nach 30 Jahren Emanzipation der Frau gerät so mancher Mann ins Schlingern. Das ehemals starke Geschlecht scheint angesichts der vielen Anforderungen allmählich die Orientierung zu verlieren: Macho oder Softie? Karriere oder Elternzeit? Abenteurer oder doch lieber Frauenversteher?
Was Frauen von Männern erwarten, oder eben auch nicht, ist nicht mehr klar definiert. Inzwischen gibt es in Berlin sogar eine Männerberatungsstelle, die jenen Männern Hilfe anbietet, die ihr eigenes Rollenbild erstmal wieder zurechtrücken müssen.
Diesen Beitrag gibt es bei ML mona lisa – Frauen, Männer & mehr am Samstag, den 10.09.2011 um 18.00 Uhr zu sehen.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. August 2011
Wie funktioniert das Familienleben mit acht Kindern? 45 Min hat eine Familie in ihrem Alltag und im Urlaub begleitet. Die NDR Dokumentation ist schon vor ein paar Monaten gelaufen, aber immer noch sehenswert! (Einfach Bild anklicken)
Wieso entscheidet sich heutzutage ein Paar für so viele Kinder? „Es lief gut, die Kinder waren toll – irgendwann konnte man dann nicht richtig aufhören“, meint Paul schmunzelnd. Und Monika ergänzt: „Dass es jetzt prompt acht sind, habe ich mir vielleicht nicht vorgestellt oder dass es zweimal Zwillinge sind. Aber ich finde mein Leben sehr erfüllt und bin damit sehr glücklich.“
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Juli 2011
‚Verdamp lang her’, der Song hat Wolfgang Niedecken berühmt gemacht. Was viele nicht wissen, es ist ein Zwiegespräch mit seinem Vater. Eine Geschichte, die den Musiker bis heute bewegt: „Als mein Vater gestorben war, war ich 29. Aber die letzten zehn Jahre haben wir nicht mehr groß miteinander geredet. Wir wussten wo die Tretminen lagen. Wir haben es nur nie verbal herausgearbeitet, es war zu spät, alle Gelegenheiten verpasst.“
Sein Vater erlebt den Erfolg von Wolfgang Niedecken nicht mehr. Weil so vieles ungesagt blieb, schreibt der Sänger „Verdamp lang her“. Es ist ein Waffenstillstandslied wie er sagt: „Mich schmerzt vor allen Dingen, dass ich ihn nicht habe beruhigt sterben sehen. Ich bin weit davon entfernt, ihm etwas beweisen zu müssen.“ Was hätte sein Vater gestaunt, wenn er das Konterfei seines Sohnes auf der Straßenbahn gesehen hätte. Und dass aus seinem rebellischen Sohn ein Rock-Poet geworden ist, der ihm viel ähnlicher ist als er dachte.
„Es gibt Situationen, in denen ich mich in ihm wiedererkenne. Dann denke ich mir oft: Du hast genau dieselben Verspannungen im Gesicht. Ich sehe dann meinen Vater von innen.“ Niedecken ist selbst mehrfach Vater und gerade 60 geworden. Wenn er nun zurückblickt, dann sei das ganz ohne Zorn. Er kennt seine eigenen Unzulänglichkeiten als Vater: „Als Vater versuche ich, möglichst Fehler zu vermeiden, aber die werden seit 200.000 Jahren gemacht, die sind unumgänglich.“
Ein Portrait des Sängers und Frontmann von BAP bei Mona Lisa.
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