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Archiv für die 'Demografisches' Kategorie

Europa wünscht sich mehr Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Mai 2007

Die Europäische Kommission in Brüssel ihre Forderung nach einer besseren Gleichstellung von Frauen und Männern mit aktuellen Umfrageergebnissen untermauert. Die Brüsseler Behörde legte dazu eine Strategie vor, die einen direkten Zusammenhang von Chancengleichheit und Geburtenrate aufzeigt.

Der Vergleich der EU-Staaten zeige, welche Schritte sowohl die Geburtenrate als auch die Beschäftigungsquote von Frauen erhöhen könnten: Ein höheres Niveau erreichten in der Regel jene Länder, die eine allgemeine Politik der Gleichstellung von Männern und Frauen verfolgen. Dazu gehören ein System von Hilfen und das Recht auf Elternurlaub für Väter wie Mütter.

Weitere Faktoren seien Investitionen in die Qualität der Kinderbetreuung und die Entwicklung einer flexiblen Gestaltung der Arbeitszeiten für Väter und Mütter, heißt es in dem Kommissionspapier.

Quelle

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Deutsch – Land ohne Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Mai 2007

Kinderfeindlichkeit und andere Einflussfaktoren auf die Geburtenrate – ein deutsch-französischer Vergleich.

Jenseits der scheinheiligen Diskussion um die Krippenfinanzierung hat eine aktuelle Untersuchung von Allensbach ergeben, dass die unterschiedlichen Geburtenraten in Deutschland und Frankreich unter anderem auch mit sehr unterschiedlichen Einstellungen zu Kindern und verschiedenen persönlichen Prioritäten korrelieren.

Schon das Selbstbild beider Nationen unterscheidet sich gravierend: die französische Bevölkerung ist zutiefst überzeugt, in einem kinderfreundlichen Land zu leben (80 %), in Deutschland dagegen nur 25 %. Die Mehrheit der deutschen Bevölkerung hält Deutschland für wenig kinderfreundlich.

Deutsche Kinderlose verbinden die Elternschaft mit auffallend vielen Nachteilen, weitaus mehr als dies französische Kinderlose tun. Dies gilt sowohl für finanzielle Einschränkungen wie für die Sorge, dass Kinder viel Stress bedeuten, enorme zeitliche Belastungen mit sich bringen, wenig Zeit für Freunde und Interessen lassen, ein Zurückstecken im Beruf erfordern und generell Probleme mit sich bringen, Familie und Beruf miteinander zu vereinbaren.

Auf dem Feld Vereinbarkeit von Familie und Beruf treten die größten Diskrepanzen zwischen dem deutschen und französischen Meinungsbild auf. 62 % der Französinnen, aber nur 22 % der deutschen Frauen haben den Eindruck, dass sich Familie und Beruf alles in allem gut miteinander vereinbaren lassen.
Die Väter sind zwar auch befragt worden, scheinen hier aber entgegen anders lautenden Sonntagsreden keine Rolle zu spielen.

Eine Zusammenfassung der Ergebnisse finden Sie hier.

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König Bewerber

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. April 2007

Im letzten Karrieresprung der Frankfurter Allgemeinen Zeitung widmet sich Bernhard Riester, Leiter des Bereichs Human Resource Services bei PricewaterhouseCoopers, den Vorboten des demografischen Wandels:

‚ …Schon jetzt klagt die Wirtschaft in einigen Branchen über Wachstumseinbußen aufgrund mangelnder Fachkräfte. Doch das ist erst der Anfang, denn Deutschland fehlt langfristig der Nachwuchs: Der Wettbewerb um die klugen Köpfe wird daher in den kommenden Jahren noch deutlich härter werden. Zunehmend sind es die Bewerber selbst, die die Spielregeln mitbestimmen. …

Qualifizierte Mitarbeiter werden in den kommenden Jahren immer begehrter, gleichzeitig aber auch anspruchsvoller. Geld allein wird in Zukunft nicht mehr ausreichen, um sie zu gewinnen.

Die heutige Generation der Studienabsolventen legt ihrer Entscheidung, bei welchem Unternehmen sie den Vertrag unterschreibt, andere und vielfältigere Kriterien als in der Vergangenheit zu Grunde.

Neben einem guten Gehalt setzen die künftigen Mitarbeiter zunehmend auch gute Arbeitsbedingungen und Aspekte wie Work-Life-Balance voraus. Auch die Unternehmenskultur, also die gelebte Wertekultur am Arbeitsplatz, sowie das soziale Engagement der Firma für die Gesellschaft interessieren die Bewerber bei der Jobsuche. …’

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Glaubenskriege statt Zukunftsgestaltung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. April 2007

In einem Beitrag für die Frankfurter Allgemeine Zeitung präsentiert die Chefin von Allensbach, Renate Köhler Zahlenmaterial zur Akzeptanz der Pläne zum Ausbau der Betreuungsplätze für Kinder unter drei Jahren und analysiert die familienpolitischen Leitsätze der vergangenen Jahrzehnte und kommt dabei zu einem für mich nicht überraschendem Schluss.

Die große Mehrheit verfolgt den leidenschaftlichen Glaubenskrieg mit gewisser Ratlosigkeit. 68 Prozent der gesamten Bevölkerung, 76 Prozent der Eltern von Kindern unter 6 Jahren können nicht verstehen, warum über den Ausbau der Betreuungsinfrastruktur eine derart hitzige Kontroverse entbrannt ist.

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Laut Köhler war die Familienpolitik der letzten Jahrzehnten durch eine polarisierende Betrachtung von Familie und Beruf gekennzeichnet. Weiterlesen »

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Schöne Kerle

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. April 2007

Mitnichten, wohl eher schöner Schein: Seit Beginn der menschlichen Evolution suchen sich Frauen immer die schönsten und fittesten Männer als Väter ihrer Kinder aus, schreiben Wissenschaftler der Universität Newcastle im Fachmagazin Heredity.

Demnach müssten mittlerweile alle Menschen besonders attraktiv sein. Warum es trotzdem so große Unterschiede gibt, glauben die Forscher nun geklärt zu haben. Jede menschliche Zelle verfügt über ein biochemisches System, das DNA-Mutationen repariert.

Frauen, denen Fotos von Männern vorgelegt wurden, bevorzugten ausgerechnet diejenigen, bei denen diese Werkstatt nicht sonderlich effizient arbeitet. Die ‚Schönlinge’ weisen mehr DNA-Mutationen auf und der ebenfalls mutationsfreudige Nachwuchs entwickelt sich nicht wie vorgesehen.

Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, sagt doch schon eine alte Volksweisheit.

Quelle

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Macht Liebe und Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. März 2007

In Spiegel Online hält Tobias Kaufmann, Autor des Buches Trostbuch für versklavte Eltern ein Plädoyer für mehr Kinder. Für ihn liegt der Grund für die niedrige Geburtenzahl hierzulande vor allem an dem schlechten Image, das Kinder in Deutschland haben.

‚… Sicher, gerade Männer werden etwas merkwürdig, wenn sie sich in die Spezies „moderner Vater“ verwandeln. Sie werden peinliche Beschützer, die morgens feststellen, dass auf dem Hemd von gestern ein Bäuerchen-Fleck ist – und es genau deshalb noch mal anziehen. Sie haben das Kicken und die Kneipen aufgegeben, zumindest vorübergehend, und stehen morgens extra eine Stunde früher auf, um vor der Arbeit noch ihr Baby anziehen und füttern zu können. Zu diesem Klub gehöre ich. Aber ich sehe nicht ein, warum mir das peinlich sein sollte.

Eine Errungenschaft der freien Welt ist, dass Frauen wie Männer die Möglichkeit haben, sich der „Zeugungspflicht“ zu entziehen, egal warum. Weder moralische Zeigefinger noch Geschenke und Geschlechterdebatten sollen oder können das ändern. Trotzdem braucht eine Gesellschaft, die vital sein möchte, eine Mindestzahl von Menschen, die sich für Kinder entscheiden. Dass diese Zahl derzeit nicht erreicht wird, liegt nicht an falschen Männer- oder Frauenrollenbildern. Schuld ist unser Kinderbild.

Niemand sehnt sich danach, ein Produkt im Haus zu haben, das ein vollkommen mieses Image hat. Warum sollte das ausgerechnet bei etwas so grundlegendem wie Kindern anders sein? Doch gerade dieses Produkt hätte es verdient, dass man endlich mal positiv über es debattiert, statt darüber, wie man all das Negative abfangen kann, was mit ihm verbunden ist. …’

Dem brauche ich nichts hinzufügen.

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Geld ist nicht genug

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. März 2007

Der Wettbewerb der Unternehmen um kluge Köpfe wird in den kommenden Jahren deutlich härter. Denn diese wollen mehr als nur Geld.

Focus Online berichtet über eine aktuellen Umfrage der Frankfurter Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Pricewaterhouse Coopers (PwC):

Qualifizierte Mitarbeiter werden in den kommenden Jahren immer begehrter, das Gehalt allein reicht nicht mehr für die Mitarbeitergewinnung aus. Die heutige Generation der Studienabsolventen setzt laut der Erhebung neben guten Arbeitsbedingungen zunehmend Aspekte, wie Work-Life-Balance und Unternehmenskultur voraus. Befragt wurden 165 Personalverantwortliche internationaler Unternehmen.

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Mehr Einkommen, mehr Kinder

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. März 2007

In einer Längsschnittuntersuchung zum ‚Einfluss beruflicher Unsicherheiten auf die Familienerweiterung‚ des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) analysieren Sarah Bernhard und Karin Kurz die Auswirkungen von Unsicherheiten auf dem Arbeitsmarkt auf die Entscheidung für oder gegen ein zweites Kind bei Müttern und Vätern in Deutschland.

In deutschen Familien sind immer noch die Männer die Ernährer und Hauptverdiener. Vor allem vom Einkommen des Mannes hängt daher die Entscheidung ab, ob Paare noch ein zweites Kind bekommen. Je höher das Einkommen ist, desto eher wollen diese Familien weiteren Nachwuchs.

Gleichzeitig entscheiden sich Frauen, die nicht erwerbstätig oder teilzeitbeschäftigt sind, eher für das zweite Kind als vollzeiterwerbstätige Frauen. Andererseits lockert sich die traditionelle Rollenverteilung einer neuen Studie zufolge aber auch langsam: Wird es beruflich für die Frau unsicher, schiebt sie die Entscheidung über ein zweites Kind auf, obwohl sie einen gut verdienenden Partner hat. Frauen in befristeter Beschäftigung sind ebenfalls eher weniger geneigt, sich für ein zweites Kind zu entscheiden als unbefristet beschäftigte Mütter.

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Mehr Kinder durch weniger Kindzentrierung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. März 2007

Bei der Suche nach einer Antwort auf die Frage, ‚Wie machen die das bloß, die Gallierinnen?‘ kommt Trutz von Trotha in seinem Beitrag zur Familienkultur in  der Frankfurter Rundschau zu einer interessanten Antwort.

… In der Familienpolitik hat die Kindzentrierung in den letzten dreißig Jahren zu einer Familienmitgliederpolitik geführt, welche die Deinstitutionalisierung der Familie und die Individualisierung ihrer Mitglieder stützt und vorantreibt, worauf jüngst der Regensburger Familienrechtler Dieter Schwab zu Recht hingewiesen hat.

Besonders macht die Kindzentrierung in den Problemen der zeitgenössischen Familie auf sich aufmerksam. Unter den vielfältigen Problemen sind die vermutlich wichtigsten die Überforderung des Kindes und der Mutter, zu der sich nun noch die Überforderung des Vaters gesellt. …

Frankreich, wo Familie und Verwandtschaft im sozialen Leben wesentlich stärker verankert sind als in Deutschland, hat die zugespitzte bürgerliche und postbürgerliche Kindzentrierung nicht mitgemacht … . Das ist sogar messbar. Die Erwerbstätigkeit von Müttern mit einem Kind unter drei Jahren ist mit 80 Prozent in Frankreich deutlich höher als in Deutschland. Sie sinkt erst bei der Geburt des dritten Kindes auf 56 Prozent, eine Zahl, welche in etwa auf dem Niveau deutscher Mütter liegt – und anders als die deutsche hält die Mehrheit der französischen Mütter nichts von Teilzeitarbeit.

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Der vergoldete Käfig

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. Februar 2007

So titelt der Spiegel in dieser Woche und bringt einen ausführlichen Beitrag zum Thema: ‚Wie der Staat die Frauen vom Beruf fernhält – und trotzdem nicht mehr Kinder geboren werden.

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Zum Schluss des Beitrags von Anke Dürr, Barbara Supp und Claudia Voigt kommen dann auch die Väter mit ins Spiel. Die Autorinnen präsentieren die ‚Musterfamilie Arlt‘.

‚Was er von den umstrittenen Vätermonaten hält? Grundsätzlich, sagt Arlt, … würde er das gern machen: „Bei den Kollegen wäre das kein Problem, die würden mir sogar auf die Schulter klopfen. Bei uns haben fast alle mindestens zwei Kinder.“ Den Antrag hat er trotzdem bisher nicht gestellt beim Amt. „Ich weiß doch jetzt noch nicht, welchen Kunden ich Anfang nächsten Jahres gerade zu betreuen habe“, sagt Arlt, „die Firma geht vor.“

Immerhin ermöglicht ihm sein Chef, Überstunden abzubummeln, etwa nach längeren Dienstreisen. So kann Arlt wochenweise ein sehr präsenter Vater sein – aber eben nur, wenn es die Auftragslage erlaubt.

Es ist nicht die vom Soziologen Ulrich Beck beschriebene männliche „verbale Aufgeschlossenheit bei weitgehender Verhaltensstarre“, die viele Väter davon abhält, „neue Väter“ zu sein, es ist verbale Aufgeschlossenheit bei gefühlter prekärer Arbeitsmarktlage. Flexible Arbeitszeiten, globale Märkte in unterschiedlichen Zeitzonen stehen gegen feste Zubettgehzeiten der Kinder. Dieses Dilemma wird bleiben. …

Es gibt sie …, die „neuen Väter“, die Weiterlesen »

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