Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. August 2014
Welche Rolle spielt der Job im Leben der Berufstätigen in Deutschland? Wie wichtig ist ihnen die Vereinbarkeit von Familie und Beruf? Wie relevant die Höhe des Gehalts? Antworten liefert eine aktuelle repräsentative Umfrage, die vom führenden beruflichen Online-Netzwerk XING bei Forsa in Auftrag gegeben wurde. Das Meinungsforschungsinstitut befragte hierzu im August 1.011 Angestellte und Beamte mit Fach- bzw. Hochschulabschluss, die als Fach- oder Führungskraft tätig sind.
Es zeigt sich: Der Job ist weitaus mehr als nur ein Mittel zum Zweck. So findet die überwältigende Mehrheit (88 %) der Befragten, dass Arbeit und Leben zusammen gehören und der Job zu einem selbst und den eigenen Bedürfnissen passen sollen. Lediglich jeder Neunte (11 %) trennt Arbeit und Leben strikt voneinander und ist der Meinung, dass es zweitrangig ist, ob der Job zu den eigenen Lebensumständen passt.
82 % wünscht sich, dass der Job mehr Zeit für Familie, Lebenspartner oder Freunde lässt
Einen besonderen Stellenwert nimmt die Familie bei Deutschlands Fach- und Führungskräften ein. Nahezu einstimmig sind sie der Meinung, dass es wichtig ist, die berufliche Tätigkeit auch mit der Familie vereinbaren zu können (95 %). Dabei ist die Zustimmungsrate bei den Verheirateten und jenen mit minderjährigen Kindern am höchsten (je 99 %). Die Zufriedenheit mit dem Ausmaß an Vereinbarkeit von Familie und Beruf in ihrer tatsächlichen Arbeitssituation lässt bei vielen allerdings zu wünschen übrig. So geben acht von zehn Befragten an, dass sie sich in ihrer derzeitigen Tätigkeit mehr Zeit für ihre Familie, Lebenspartner oder Freunde wünschen (82 %). Rund die Hälfte von ihnen wünscht sich das oft bzw. sehr oft (39 %).
Forderung an Arbeitgeber: Flexible Arbeitszeiten für Mehrheit ein Muss
Im Zuge des Wertewandels, des demografischen Wandels und des zunehmenden Fachkräftemangels müssen sich Unternehmen verstärkt auf die Bedürfnisse der Arbeitnehmer einstellen. Besonderen Wert legen die Fach- und Führungskräfte in Deutschland dabei auf flexible Arbeitszeiten. So können sich nahezu zwei von drei Befragten (64 %) gar nicht vorstellen, bei einem Unternehmen anzufangen, das diese Option nicht bietet. Insbesondere trifft dies auf jene zu, die minderjährige Kinder im Haushalt haben (72 %). Nur die Jüngeren bis 29 Jahre können gleichermaßen sowohl mit flexiblen als auch mit fest vorgegebenen Arbeitszeiten umgehen (jeweils 49 %).
Frauen suchen Sinn in der Arbeit, Männer ein gutes Gehalt.
Ein ausgeglichenes Bild zeigt sich auf den ersten Blick bei der Frage, ob den Berufstätigen ein hohes Gehalt oder ein sinnvoller Job wichtiger ist, der zum Gemeinwohl beiträgt (je 42 %). Dabei finden sich jedoch stärkere Abweichungen zwischen den Altersgruppen: Für mehr als jeden zweiten über 50-Jährigen ist eine sinnvolle Tätigkeit wichtiger (54 %), während es bei den Jüngeren bis 29 Jahre nur rund ein Drittel ist (32 %). Ebenfalls auffällig sind die Unterschiede zwischen den Geschlechtern: Während für jede zweite Frau (51 %) eine sinnvolle Tätigkeit im Vordergrund steht, gilt das Gegenteil für Männer: Bei 49 % steht das Gehalt an erster Stelle. 36 % bevorzugen dagegen eine sinnvolle Tätigkeit.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. August 2014
Mehr Zeit für den Nachwuchs – das bedeutet meistens, weniger Zeit für den Beruf einzuräumen. Doch dieser Verzicht auf berufliches Engagement ist in Deutschland immer noch hauptsächlich Frauensache. Denn berufstätige Väter nehmen hierzulande viel weniger Teilzeitangebote in Anspruch als Mütter. Das zeigen Daten des Statistischen Bundesamtes, die Statista für ZEIT ONLINE in der unten stehenden Infografik aufbereitet hat.
Von den erwerbstätigen Vätern mit minderjährigen Kindern waren danach im Jahre 2012 rund 94 % in Vollzeit beschäftigt und nur sechs Prozent in Teilzeit. Dagegen arbeitet die überwiegende Mehrheit der Mütter in Teilzeit. Mit 69 % sind es sogar mehr als zwei Drittel. Nur 31 % der Frauen mit minderjährigen Kindern gingen einer Vollzeit-Beschäftigung nach.
Diese Arbeitszeitpräferenzen bedingen sich gegenseitig und was fehlt ist eine gesellschaftliche Wertschätzung für teilzeitarbeitende Männer. Daran kann man arbeiten wie eine Kampagne in Basel zeigt:
Foto: zVg
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Juli 2014
Teilzeitarbeit ist ein Phänomen, das in Österreich in den letzten zwanzig Jahren das Erwerbsleben grundlegend verändert hat. Dies hat aber auch weitreichende Konsequenzen für die individuellen, sozialen und familiären Lebensumstände. Ein neues Working Paper bietet nun eine differenzierte Darstellung über die Entwicklung und das Ausmaß von Teilzeitarbeit und behandelt im Detail folgende Fragen:
- Reduzieren Personen ihre Arbeitszeit von Vollzeit auf Teilzeit oder ist Teilzeit ein Schritt in die Erwerbstätigkeit?
- Arbeiten Personen dauerhaft in Teilzeit oder wechseln sie ihr Arbeitszeitarrangement?
- Ist Teilzeit eine Notlösung, da keine Vollzeitstelle gefunden wurde oder waren persönliche Gründe für die Wahl ausschlaggebend?
Darüber hinaus werden internationale Vergleichsdaten zur Bedeutung, zur Häufigkeit und zur Motivation für Teilzeitarbeit in anderen Ländern präsentiert.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. April 2014
Mit der Generation Y kündigt sich ein radikaler Wertewandel in der Arbeitswelt an. Das ist ein Ergebnis der jetzt veröffentlichten embrace-Studie „Karriere trifft Sinn“. Dafür wurden mehr als 3.600 Studenten nach ihren spezifischen Werten, Einstellungen und Zielen befragt, an denen sich die Nachwuchstalente orientieren, um Lebenstiefe und Sinn in ihrer Karriere erfahren.
Bemerkenswert sind die Ergebnisse der Studie vor allem in Hinblick auf die Familienplanung: 54 % der jungen Talente (Altersdurch-schnitt: 23 Jahre), sowohl Männer als auch Frauen, wollen spätestens nach drei Berufsjahren Kinder haben. Studienleiter Gero Hesse erklärt: „Die junge Generation hat radikal andere Vor-stellungen als ihre Eltern und Großeltern. Sie wollen sofort zu Karrierebeginn Kinder, um dann Karriere machen zu können. Früher wäre dies eine unrealistische Vorstellung gewesen. Angesichts des dramatischen Verlaufs der demografischen Entwicklung wird die begehrte künftige Fachkräfte- und Führungselite ihre Arbeitsbedingungen jedoch so stark selbst bestimmen können wie keine andere Generation zuvor.“
Denn 79 % der Befragten wollen auf jeden Fall Kinder, nur 4 % verneinen den Kinderwunsch. Aber auch 74 % wollen auf jeden Fall Karriere machen. Prof. Christoph Beck von der Hochschule Koblenz, einer der führenden Experten für Human Resource Management in Deutschland, der die Studie wissenschaftlich begleitet hat, sagt: „Wenn mehr als die Hälfte der Befragten nach spätestens drei Berufsjahren Nachwuchs haben will, dann ist dies ein absoluter Trend-Bruch. Wenn die junge Generation es ernst meint, wird es in Zukunft wieder mehr junge Akademikerfamilien geben“.
auch fast drei Viertel (74 %) Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Beruf und Familie. „Auf diese Trendumkehr müssen die Arbeitgeber reagieren – durch mehr hochqualifizierte Teilzeitjobs, flexiblere Arbeitszeiten und mehr Betriebskindergärten“, so Hesse, selbst Vater von vier Kindern.
95 % der Befragten ist es wichtig, Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. 82 % möchten die Arbeitszeit der persönlichen Situation anpassen können und 57 % der Nachwuchstalente wünschen sich sogar explizit die freie Einteilung ihrer Arbeitszeit. Hesse weiß, was bei den Nachwuchstalenten zählt: „Die Machtverhältnisse verschieben sich. Bei Vertragsverhandlungen wird es zukünftig nicht nur um Geld, sondern vor allem um sehr gute Arbeitsbedingungen gehen. Konkret: um mehr Freizeit, mehr Urlaub, die Möglichkeit eines Sabbaticals, einen garantierten Feierabend, mehr Home-Office-Zeiten und eine freie Einteilung der Arbeitszeit. Wir stehen damit vor einer echten Revolutionierung der Arbeitswelt und damit der Unternehmenskultur in Deutschland“.
Geld spielt eine geringere Rolle als erwartet: Einen größeren Wert legen die zukünftigen Fach- und Führungskräfte auf Ethik und Moral. Viel Geld verdienen wollen zwar immerhin noch 73 % der Befragten, doch deutlich mehr, exakt 85 %, ist ethisches Verhalten ganz besonders wichtig. Studienleiter Gero Hesse erklärt: „Ein gutes Gehalt wird von der Generation Y erwartet, ist aber nicht mehr der entscheidende Faktor bei der Arbeitgeberwahl. Gerade die karriereorientierten Studenten suchen das Unternehmen in Zukunft auch danach aus, ob sie dort einen echten Mehrwert für unsere Gesellschaft erbringen können (78 %).“
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. April 2014
Väter arbeiten zwar immer noch deutlich weniger Teilzeit als Mütter, jedoch hat sich die Schere zwischen 2003 und 2013 verkleinert. Der Anteil der teilzeiterwerbstätigen Väter nahm von 5,8 auf 9,3 % zu. Dies geht aus der am Freitag publizierten Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung 2013 des Bundesamts für Statistik (BFS) hervor. Männer, die mit sehr kleinen Kindern – jünger als sieben Jahre – im selben Haushalt leben, arbeiteten im vergangenen Jahr sogar in 10,5 % der Fälle Teilzeit.
Auch über die gesamte Bevölkerung gesehen, gewinnt die Teilzeitarbeit in der Schweiz an Bedeutung. Die Zahl der Teilzeiterwerbstätigen ist mehr als dreimal so rasch angestiegen wie jene der Vollzeiterwerbstätigen (+24,5 % gegenüber +7,1 %).
Im europäischen Vergleich weist die Schweiz mit 36,5 % nach den Niederlanden den zweithöchsten Anteil an Teilzeiterwerbstätigen auf. Mehr als jeder dritte Erwerbstätige arbeitet Teilzeit – bei den Frauen sind es 61,1 %, bei den Männern 15,5 %.
Während der Anteil der teilzeiterwerbstätigen Männer in den vergangenen zehn Jahren um 43,7 % gestiegen ist, nahm der Anteil der Frauen, die Teilzeit arbeiten, um 19,9 % zu.
Die Gründe für die boomende Teilzeitarbeit sind vielseitig. Fast jede zweite Teilzeitarbeitskraft gibt familiäre Gründe an. Für gut jede zehnte Person ist das Absolvieren einer Ausbildung der Grund für die Teilzeitarbeit.
Rund 7 % der Teilzeitarbeitenden geben an, keine Vollzeitarbeit gefunden zu haben, weitere 7 % üben eine Nebentätigkeit aus. 3,3 % der teilzeiterwerbstätigen Bevölkerung arbeiten aus gesundheitlichen Gründen nicht Vollzeit. Fast jede zehnte Person hat gar kein Interesse an einer Vollzeiterwerbstätigkeit.
Deutliche Unterschiede bestehen nach hierarchischer Stellung: Bei den Arbeitnehmenden mit Vorgesetztenfunktion liegt der Anteil der Teilzeiterwerbstätigen bei rund 22 %. Bei den Arbeitnehmenden ohne Vorgesetztenfunktion ist der Anteil doppelt so hoch.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. April 2014
Die Koalitionspläne zum Elterngeld Plus nehmen Gestalt an, Väter und Mütter benötigen aber darüber hinaus Möglichkeiten, Arbeitszeiten zu reduzieren und Erwerbs- und Familienarbeiten partnerschaftlich aufzuteilen.
Nach der Abfuhr für das von Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig geplante 80/80-Teilzeit-Modell zu Beginn des Jahres hat das Thema in der öffentlichen Diskussion an Dynamik gewonnen. Dass der Deutsche Industrie- und Handelskammertag und jüngst der Familienausschussvorsitzende des Bundestages, seines Zeichens Mitglied der CSU, eine 35-Stunden-Woche für denkbar halten, zeigt die Fortschritte in der Debatte.
Die Väter gGmbH und betreut.de befragen nun Väter und Mütter in einer kleinen Umfrage zum Vatertag selber, wieviel Sie arbeiten wollen und ob Teilzeit eine Alternative ist.
Bei der Kurzumfrage zum Vatertag am 29. Mai 2014 geht es in diesem Jahr um den idealen Vater:Welche Eigenschaften zeichnen ihn aus und wie lange arbeitet er? Ihre Vorstellungen können Sie bis zum 15. Mai äußern: hier geht es zur Umfrage für die Väter und hier können Mütter ihr Idealbild beschreiben.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 18. April 2014
Beim Berliner Demografie Forum 2014 hat Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig am 10. April eine neue Erhebung über die Zukunftserwartungen der 20 bis 34-Jährigen vorgestellt.
Der demografische Wandel ist für die meisten jungen Menschen bereits ein Thema – dies legt eine Erhebung des Instituts für Demoskopie Allensbach nahe: Mehr als die Hälfte beschäftigt sich konkret damit; mehr als jeder dritte junge Mensch investiert in private Altersvorsorge; es besteht eine enge Bindung an die Familie und zwei Drittel gehen von einer gegenseitigen Verantwortung der Generationen aus.
Junge Menschen sehen steigende Belastungen auf sich zukommen: 88 % erwarten eine längere Lebensarbeitszeit, 83 % gehen davon aus, dass sie privat mehr für das Alter vorsorgen müssen. Hingegen erwarten nur 23 % bessere Berufsaussichten für junge Leute und 19 % einen Rückgang der Arbeitslosigkeit.
Als wichtigsten Befund bewertete die Ministerin, dass junge Menschen sich mehrheitlich eine partnerschaftliche Arbeitsaufteilung in Beruf, Haushalt, Kindererziehung und Pflege wünschen. Die 20- bis 34-Jährigen haben eine hohe Berufsorientierung. Dabei sind die Wunsch-Arbeitszeiten im Durchschnitt geringer als die tatsächlichen: bei Männern 35 Wochenstunden, bei Frauen 31 Wochenstunden.
Die Befragung zeigt auch einen steigenden Wunsch nach Kindern; vor allem Väter möchten mehr Zeit mit ihren Familien verbringen. Dieser Wunsch von Vätern ist seit langem bekannt und Appelle nach mehr Familienfreundlichkeit alleine helfen nicht wirklich. Es braucht passende Rahmenbedingungen und Kampagnen, die Väter und Mütter ermutigen, eine partnerschaftliche Aufgabenteilung zu leben und so dazu beitragen, Unternehmenskulturen verändern.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. April 2014
Familienministerin Schwesig äußert sich im Interview mit der Zeitschrift Eltern zu den Gründen, warum sie eine Debatte um Arbeitszeiten angestoßen hat:
„… Wie wollen Sie Müttern und Vätern konkret helfen?
Familien brauchen Geld, Zeit und vor allem gute Bildungs- und Betreuungsangebote für ihre Kinder. Ich bin nicht dafür, dass Familien rund um die Uhr arbeiten. Ich will, dass die Arbeitswelt endlich familienfreundlicher wird. Deshalb habe ich auch die Debatte um die Familienarbeitszeit angestoßen.
… bei der beide Elternteile „große Teilzeit“ arbeiten. Aber ist das nicht das Aus für jede Karriere?
Das muss sich ändern. Gerade in der „Rushhour“, wenn die Kinder klein sind und Eltern vielleicht pflegebedürftig werden, muss Teilzeit möglich sein und darf nicht in die berufliche Sackgasse führen. Deshalb werden wir das Recht auf befristete Teilzeit einführen. Danach muss es wieder möglich sein, auf Vollzeit zu gehen. Außerdem werden wir die Elternzeit flexibler gestalten. Eltern sollen einen Teil ihrer dreijährigen Elternzeit bis zum achten Lebensjahr des Kindes nehmen können. Zum Beispiel, wenn das Kind in die Schule kommt. Darüber hinaus werde ich das Elterngeld weiterentwickeln zu einem ElterngeldPlus. Derzeit werden Väter und Mütter, die nach einer Auszeit wieder schnell zurück in den Beruf gehen, beim Elterngeld benachteiligt. Das wollen wir ändern: Wer Teilzeit arbeitet, soll künftig den vollen Anspruch des Elterngelds nutzen können. Und wenn sowohl Vater als auch Mutter Teilzeit arbeiten und sich gemeinsam um das Kind kümmern, soll es einen Partnerschaftsbonus geben. …
Und Sie glauben, dass Männer wirklich Teilzeit arbeiten werden?
Ich sehe, dass Väter heute nicht nur zum Gutenachtkuss zu Hause sein wollen. Sie wollen mehr Zeit für ihre Kinder und sich die Verantwortung teilen. Das tut auch der Partnerschaft gut. Ich erwarte von den Arbeitgebern, dass sie die Männer, die sich eine Auszeit für die Familie nehmen, unterstützen und nicht sagen, „das sind Weichlinge, die keine Lust haben zu arbeiten“. Schon in den zwei Vätermonaten lernen sie doch mehr an Sozialkompetenz als in jedem Managerlehrgang.
Bisher sind familienfreundliche Arbeitszeitmodelle in den Unternehmen nicht unbedingt selbstverständlich. Welche Pläne haben Sie, um das zu ändern?
Unternehmen nicht unbedingt selbstverständlich. Welche Pläne haben Sie, um das zu ändern? Warum ist es in Skandinavien und nicht in Deutschland möglich, dass man um 16 Uhr das Kind aus der Kita holt und dafür nicht schräg angeschaut wird? Nicht die Eltern müssen flexibler werden, sondern die Arbeitszeit familienfreundlicher. Es wäre schon ein Riesengewinn, wenn wir eine Arbeitskultur hätten, wo man sich darauf einigt, dass die wichtigen Dinge nicht erst am Abend stattfinden. …“
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. März 2014
Im Jahr 2012 arbeiteten in Deutschland mehr als zwei Drittel (69 %) der erwerbstätigen Mütter auf Teilzeitbasis, bei den erwerbstätigen Vätern waren es hingegen lediglich 5 %. Das teilt das Statistische Bundesamt (Destatis) auf Basis von Daten des Mikrozensus, der größten jährlichen Haushaltsbefragung in Deutschland und Europa, mit.
Die Erwerbsmuster der Mütter waren dabei im Jahr 2012 regional sehr unterschiedlich. So war die Teilzeitquote der Mütter im Westen mit 75 % deutlich höher als bei den Müttern im Osten (44 %). Bei den erwerbstätigen Vätern verhielt es sich umgekehrt, wenn auch auf deutlich niedrigerem Niveau: 2012 arbeiteten im Osten knapp 8 % der erwerbstätigen Väter in Teilzeit, im Westen waren es 5 %.
Betrachtet wurden Mütter und Väter im Alter zwischen 15 und 64 Jahren, die mit mindestens einem minderjährigen Kind im Haushalt zusammenleben und in der Woche vor der Befragung „aktiv erwerbstätig“ waren, also tatsächlich gearbeitet haben.
Detaillierte Analysen zur Erwerbstätigkeit von Müttern und Vätern und den Entwicklungen im Zeitverlauf finden sich im Beitrag „Vereinbarkeit von Familie und Beruf“, der in der Zeitschrift Wirtschaft und Statistik (Heft 12/2013) erschienen ist.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. März 2014
Vom Wunsch nach mehr Gehalt über das Verlangen nach besserer Work-Life-Balance bis hin zum Vertrauen in anhaltendes Wirtschaftswachstum – die Gründe für einen potenziellen Jobwechsel sind vielfältig. Das hat eine im Januar 2014 von CareerBuilder unter 1.000 deutschen Arbeitnehmern aus unterschiedlichsten Branchen durchgeführte Umfrage ergeben.
Immerhin 49 Prozent der Befragten sind zufrieden mit ihrem aktuellen Job. Das liegt zum größten Teil am angenehmen Arbeitsumfeld und netten Kollegen oder einer guten Work-Life-Balance. Jeder Zehnte Arbeitnehmer hingegen ist mit seiner aktuellen Rolle unzufrieden und beklagt sich wahlweise über mangelnde Wertschätzung, schlechte Bezahlung oder fehlende Aufstiegschancen. 12 Prozent der Umfrageteilnehmer ist weder besonders zufrieden noch wirklich unzufrieden.
„Anerkennung und Wertschätzung sind wichtige Mitarbeiterbindungsinstrumente, die wenig kosten müssen,“ so Rosemary Haefner, Vice President Human Resources bei CareerBuilder. „Wer zusätzlich Bonuszahlungen für gute Leistungen, Fortbildungsprogramme und klar definierte Karrierepfade anbietet, der zeigt seinen Mitarbeitern, wie wichtig sie dem Unternehmen sind. Generell ist die wachsende Wechselbereitschaft von Arbeitnehmern aber auch ein Zeichen dafür, dass sich der Arbeitsmarkt erholt.“
Die Wechselwilligkeit ihrer Mitarbeiter sollte Unternehmen aufhorchen und ihre Strategien zur Mitarbeiterbindung überdenken lassen. Befragt man Arbeitnehmer nach den besten Wegen, wie Unternehmen die Mitarbeiterzufriedenheit steigern können, so zeigt sich folgendes Bild:
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