Väter im Kreissaal = mehr Komplikationen?
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Oktober 2009
Väter, die während der Geburt dabei sind, erhöhen das Risiko eines Kaiserschnitts. Das behauptet Michael Odent, leitender Geburtshelfer der Primal Health Research childbirth charity in London.
Durch die Nervosität der Väter seien die Frauen angespannter und produzierten mehr Adrenalin, was die Produktion des Hormons Oxytocin verlangsamt und die Wehen verlängert. Er glaubt, der Geburtsvorgang wäre weitaus kürzer und weniger schmerzhaft und riskant, wenn lediglich eine Geburtshelferin anwesend sei. Auch für Männer sei es besser, vor der Tür zu warten, da sie sonst eher das männliche Äquivalent einer postnatalen Depression bekämen.
Wissenschaftlich seien Odents Bemerkungen nicht haltbar, meinen Kritiker. Mary Newburn vom National Childbirth Trust: „Das Wichtigste ist, dass die Frau sich sicher fühlt und die Person dabei hat, die sie dabei haben will – egal ob Mann oder Frau.“
Noch besser ist es, wenn die Väter, die bei der Geburt dabei sind, selber gut vorbereitet in den Kreissaal gehen. Das heißt, das sie wissen, das in diesem Fall ‚dabei sein’ wirklich alles ist und hektische Aktivitäten wirklich störend sein können.
Das war auch das Ergebnis eines Fachkongresses in Berlin.
Abgelegt unter aktive Vaterschaft, Geburt | Keine Kommentare »