Väter sind (nicht) gefragt (worden)
Erstellt von Hans-Georg Nelles am Donnerstag 30. Juli 2009
Nach der gestrigen Veröffentlichung der Zahlen zur Entwicklung der Geburten in Deutschland, schlägt vielfach die Stunde derer, die das schon immer gewusst haben und gegen die aktuelle Familienpolitik wettern.
Ich habe an dieser Stelle immer wieder betont, dass Veränderungen Zeit brauchen und Väter einbezogen werden müssen. Dies betont auch Stefanie Winkelnkemper in ihrem Kommentar in der Rheinischen Post:
‚Trotz familienfreundlicher Politik in Deutschland entscheiden sich immer mehr Frauen gegen ein Kind. Diese statistische Erkenntnis bereitet Sorge, und alle zeigen sofort auf die potenziellen Mütter unter uns. Warum nicht auf die Männer? Sie sind doch zur Hälfte mit verantwortlich für die Gründung einer Familie. Oder besser: sollten es sein.
In der Realität ist Kindererziehung jedoch noch immer eine Frauensache. Daran konnte das Elterngeld wenig ändern. Es setzte den richtigen Anreiz, dass beide Partner mit finanzieller Unterstützung aus dem Job aussteigen können. Zwölf Monate können auch Männer in Elternzeit gehen. Die meisten verzichten jedoch – aus verschiedenen Gründen. Manche gefallen sich im traditionellen Rollenbild. Einfacher ist es allemal, weiterzumachen wie bisher, als plötzlich zum Experten fürs Betreuen und Erziehen zu werden.
Vor allem aber legen Chefs willigen Männern Steine in den Weg. Zwei Monate Elternzeit werden noch gütig belächelt. Wer länger aussteigt, riskiert die Karriere.
Damit sich das ändert, muss sich die Gesellschaft ändern. Es muss endlich anerkannt werden, wenn Menschen die Verantwortung für ein Kind tragen wollen – egal ob Mann oder Frau.’
Und die Zahlen? Vor einigen Jahren ist schon behauptet worden, dass 40 % der AkademikerInnen kinderlos blieben. Es sind ‚nur’ 26 % und in den neuen Bundesländern 11%. Da könnte Mann doch mal genau analysieren, was den Unterschied ausmacht und entsprechend handeln und denken!
Samstag 1. August 2009 um 09:58
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