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Archiv für November 19th, 2006

Koalition will Mittel für Familienförderung bündeln

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. November 2006

meldet die Frankfurter Rundschau soeben unter Berufung auf die morgige Ausgabe der Financial Times Deutschland. Was sich dahinter verbirgt, war auch schon in der Welt am Sonntag zu lesen, die unter der Überschrift ‚Weniger Geld für Kinder‚ die Gedankenspiele der Koalition darstellte:

In der SPD ist man sich inzwischen einig: Das Kindergeld ist der Schlüssel zu gebührenfreien Kindergartenplätzen. Das böse K-Wort will dort zwar niemand mehr in den Mund nehmen, wohl aber den Vorschlag, das Kindergeld einzufrieren und das so gewonnene Geld in den Ausbau der Betreuung zu stecken. Den erstaunlichsten Sinneswandel vollzog Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck. Hatte er im März eine Kindergeldkürzung noch als „falsches Signal“ bezeichnet, so sagte er vor einer Woche in einem Interview mit der „Welt“, es müsse „zumindest die Debatte erlaubt sein, ob ein Teil des jetzt gezahlten Kindergeldes besser in der gesellschaftlichen Infrastruktur der Kinderbetreuung aufgehoben ist“.

Verfassungwidrig, wie die Union fürchtet, wäre selbst eine komplette Streichung des Kindergelds nicht, argumentiert Tobias Fröschle, Professor für Familienrecht an der Universität Siegen. Denn die Verfassung schreibt dem Gesetzgeber lediglich vor, dass er das Existenzminimum eines Kindes nicht besteuern darf. In der Praxis geschieht dies auf zweifache Weise: Besserverdienende können einen Steuerfreibeitrag von 5.808 € pro Kind und Jahr geltend machen. Alle anderen Familien erhalten monatlich ein steuerfreies Kindergeld – derzeit 154 € pro Kind und 179 € ab dem vierten Kind. Das Kindergeld ist größtenteils also keine Sozialleistung, sondern ein Ausgleich für Eltern, für die der steuerliche Freibetrag nicht infrage kommt. „Der Gesetzgeber könnte daher jederzeit das Kindergeld streichen – nicht aber den Steuerfreibetrag“‚

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‚So oder so …

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. November 2006

die Erde wird rot‘, sang Wolf Biermann unter anderem bei seinem Kölner Konzert vor 30 Jahren. Eine Eineindeutigkeit, die sich so nicht bewahrheitet hat, es sei denn die Farbe rot steht für die steigende Temperaturen auf der Erde.

In der Frage von Arbeit und Leben, Karriere und Kinder lautet die Frage immer noch zu oft ‚entweder oder‘ du musst dich entscheiden. Wie diese Entscheidung ausfällt lässt sich an der demografischen Entwicklung ablesen. Das sei eine ‚deutsche Frage‘ war im Economist im Januar zu lesen. Eine erste Erweiterung dieser einengenden Perspektive ist das ’sowohl als auch‘ die Zulassung beider Möglichkeiten, also zum Beispiel ‚Kinder und Karriere‘.

Der Kommunikationsberater Marcus Knill analysiert in der Online-Zeitschrift Persönlich das Thema anhand des umstrittenen Buchs von Eva Hermann Das Eva-Prinzip.

Mir sind auch zwei Möglichkeiten zu wenig. Heinz von Foerster hat es im Gespräch mit Bernard Pörksen einmal so ausgedrückt: ‚Mein Ziel ist es vielmehr, den Begriff der Wahrheit selbst zum Verschwinden zu bringen, weil sich seine Verwendung auf eine entsetzliche Weise auswirkt. Er erzeugt die Lüge, er trennt die Menschen in jene, die recht haben, und jene, die – so heißt es – im Unrecht sind. Wahrheit ist, so habe ich es einmal gesagt, die Erfindung eines Lügners.‘

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Job und Familie nicht vereinbar

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. November 2006

Eine repräsentative Umfrage, die das Marktforschungsinstitut TNS Infratest im Auftrag des Software-Anbieters WebEx durchgeführt hat, brachte folgendes Ergebnis:

86 % der Befragten sind der Meinung, dass sich Job und Familie in Deutschland „eher schwierig“ oder „sehr schwierig“ vereinbaren lassen. Schuld daran sind nach Ansicht der Berufstätigen Politik und Wirtschaft. So sind 80 % aller Befragten, die nicht zu Hause arbeiten, der Überzeugung, ihr Arbeitgeber sei wenig flexibel und würde Heimarbeit erst gar nicht erlauben. Und 59 Prozent der Erwerbstätigen erwarten, dass Unternehmen Mitarbeitern mit Kindern auch in Zukunft nicht mehr entgegenkommen werden.

Auch gesetzlichen Regelungen stehen die Befragten skeptisch gegenüber. Dabei vertreten 58% der deutschen Erwerbstätigen die Meinung, die dreijährige Elternzeit erschwere den Wiedereinstieg von Frauen in das Berufsleben: 42% davon sind der Meinung, nach drei Jahren sei man zu lange aus dem Beruf heraus.

Trotzdem sind viele der Betroffenen gezwungen, die vollen drei Jahre in Anspruch zu nehmen, weil die Kinderbetreuung zu teuer ist oder schlicht fehlt: Die mangelnde Kinderbetreuung ist für jeden Zweiten berufstätigen Bundesbürger dabei der Hauptgrund für die Unvereinbarkeit von Job und Familie. 9 % der Befragten müssen ihren geplanten Erziehungsurlaub sogar verlängern, weil die Betreuungsmöglichkeiten fehlen.

Wie schwer sich Job und Familie vereinbaren lassen, zeigt auch, dass nur 15 % der Befragten nach der Geburt ihres Kindes flexiblere Arbeitszeiten von ihrem Arbeitgeber zugestanden bekommen; nur verschwindende 4 % der Arbeitnehmer mit Nachwuchs können vom Home-Office aus arbeiten – und das, obwohl die Vorteile moderner Technologien wie Internet oder Webkonferenzen Arbeitgebern hinlänglich bekannt sind.

So ist die überwältigende Mehrheit der Befragten der Ansicht, dass ihnen diese Technologien helfen würden, Arbeit und Familie besser zu vereinbaren. Frauen beweisen sogar mehr Technik-Affinität als Männer: 78 % der Frauen sind von Internet & Co. überzeugt, bei Männern sind es nur 72 %.

Die Auftraggeberin der Studie möchte gerne Software Anwendungen und Homeoffice Lösungen verkaufen, daher zielen die Fragen in diese Richtung. Das Ergebnis macht aber dennoch deutlich, dass die Praxis in den allermeisten Unternehmen noch weit von den Bedürfnissen aktiver Vaterschaft entfernt sind. Flexibilität wird immer noch einseitig an vordergründigen und kurzfristigen betrieblichen Anforderungen definiert.

Es ist noch ein weiter Weg von den Verlautbarungen zu einer Wirklichkeit, die Müttern und Vätern eine partnerschaftliche Navigation zwischen Arbeit und Leben bzw. Beruf und Familie erlaubt.

Die ganze Meldung finden Sie hier.

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