Geld motiviert nicht (zumindest nicht allein)
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Oktober 2006
Da hat die Online Ausgabe des Manager Magazins doch innerhalb von kurzer Zeit die Überschrift zu ihrem Artikel geändert. Nachdem zunächst dem Geld jegliche (nachhaltige) Motivationsleistung abgesprochen wurde, ist die Aussage soeben durch den aktualisierenden Einschub ‚allein‘ relativiert worden.
Aber die Zahlen der dort zitierten Gallup Studie und die Aussagen des Motivationsspezialisten Reinhard K. Sprenger sprechen für sich. Der Wirtschaftspsychologe Walter Bungert legt am Ende des Beitrags noch einmal den Finger in die Wunde und beklagt die mangelnden sozialen Kompetenzen der Führungskräfte:
‚Mitarbeitermotivation beginnt bei der Auswahl der richtigen Führungskräfte, die glaubhaft vorleben, was sie selbst fordern, erklärt Bungard. Ein nicht unerheblicher Teil von ihnen sei „aber weder vorbereitet noch in der Lage, Mitarbeiter gut zu führen. Geschweige denn, dass er ausgewählt wurde, weil er gut motivieren kann“. Noch immer würden die sozialen Kompetenzen von Führungskräften den fachlichen Qualifikationen zu sehr untergeordnet. „In die oberen Etagen werden oft die knallharten Sanierer gerufen. Leute, die aus dem Controlling kommen und mit Zahlen umgehen können – nicht mit Menschen.“ Wenn einer dagegen mit seinen Mitarbeitern gut klarkomme, bestehe schnell der Verdacht der Kumpanei.
Gerade der direkte Vorgesetzte hat einen großen Einfluss auf das Umfeld und die Motivation am Arbeitsplatz. Und am Ende sind es oft die kleinen, unspektakulären Dinge, die das meiste ausrichten: Ein aufrichtiges Lob, konstruktive Kritik und ehrliche Wertschätzung der Arbeit wirken auf die meisten Mitarbeiter weitaus motivierender als der jährliche Betriebsausflug.‘
Abgelegt unter Führung | 1 Kommentar »