der VAETER.blog

lebe deinen Traum!

Neue Zeitschrift für Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. September 2015

mehr dazu demnächst auch an dieser Stelle:

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Fathers Quarterly – Väter vierteljährlich

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. September 2015

… ist eine einzigartige Kombination eines Buchs mit einem Magazin. Das Konzept stammt aus Polen und es wird in zwei Sprachen herausgegeben: polnisch und englisch. Fathers wurde auf der Grundlage der Idee des “slow journalism” entwickelt. Die Inhalte sind zeitlos und beziehen sich auf die verschiedenen Bereiche bewusster Vaterschaft, Kultur, Reisen und Lifestyle.

Mit seinem visuellen Design hebt sich Fathers von anderen Magazinen ab. Die engagierten Foto Sessions und Illustrationen passen sich perfekt in die verschiedenen Texte ein: Interviews, Reportagen, Essays und Features.

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… Vater sein dagegen sehr

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. August 2015

„Mache ich das gut?“ In der Mai Ausgabe des Wirtschaftsmagazins brand eins zum Thema „Ziele“ schildert ein Vater, 39 Jahre, ein Sohn (4) und eine Tochter (1) seinen Alltag und beschreibt seine Erziehungsziele:

„ … Wir stehen um sechs Uhr auf, frühstücken gemeinsam, dann bringt meine Partnerin die Kinder in die Kita. Ich fahre eine Stunde zur Arbeit, und so gegen 18 Uhr bin ich zum Abendbrot wieder zu Hause. Es bleibt ein wenig Zeit zum Spielen, und ich lese jeden Abend die Gute-Nacht-Geschichte vor. Um halb neun sind die Kinder im Bett, dann beseitigen wir in unserer Zweizimmerwohnung zumindest das größte Chaos. Anschließend habe ich noch ein wenig Zeit für mich, aber nur in der Theorie, oft schlafe ich ein.

Ein Leben neben Beruf und Kindern habe ich eigentlich kaum noch. Ich spiele nur noch meine Rolle als Arbeitnehmer und Vater. Auch die Wochenenden werden voll um die Kinder herum geplant. Manche Kollegen und Bekannte ohne Kinder schauen mich deswegen manchmal mitleidig an, doch wo sollte ich Abstriche machen? Teilzeit wäre nicht möglich, und weniger Zeit mit den Kindern kommt nicht infrage, schon allein weil ich dann meiner Partnerin neben ihrem Beruf noch mehr aufbürden würde.

Ein guter Vater zu sein bedeutet für mich vor allem, dass ich viel Zeit mit meinen Kindern verbringe und wirklich an ihrem Leben teilnehme. Ich möchte, dass sie eigenständige, glückliche Menschen werden. Dazu müssen sie die üblichen Regeln lernen, vor allem aber möchte ich ihnen Werte mitgeben. Ehrlichkeit und Verlässlichkeit etwa sind mir viel wichtiger, als dass sie beim Essen nicht die Füße auf den Tisch legen. Dazu braucht es Zeit, und ich gebe ihnen alle Zeit, die ich habe. …“

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Geld

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Juni 2015

In der 58. Ausgabe der Schweizer Männerzeitung geht es ums Geld. In seinem Editorial schreibt Ivo Knill:

„Warum nur kommt mir ein Esel in den Sinn, wenn ich ans Geld denke? Verloren steht er da, vermutlich an einem Berg, sein Fell ist strubbelig, und er versteht von herzlich vielen Dingen herzlich wenig.

Neuerdings muss er das Geld nicht nur schleppen, sondern scheißen. Ob sich das einmal jemand überlegt hat, wie anstrengend das ist? Milliarden, die virtuell herumgeboten werden; leichter als Stroh wiegt es, man kann’s kaum fassen, und doch wiegt es so viel, dass die Not, die Armut und das Elend von Vielen es nicht aufwiegen. Und einer, der Esel, muss am Berg stehen und scheißen. Pardon: Produzieren.

Und er steht da, hingestellt von den Gebrüdern Grimm, als Märchen noch geholfen haben; neben ihm steht ein Tischchen, das sich immer deckt, im Meer mahlt die Grützemühle unablässig neue Grütze, die Fische japsen, die gebratenen Tauben fliegen einem ins Maul. Einer rennt seiner Gans nach, Hans heißt er. Er hat Zeit gegen Arbeit, Arbeit gegen Geld, und Geld gegen Wohnen getauscht, und jetzt beißt eins das andere in den Hintern: Er arbeitet so viel, dass er keine Zeit mehr hat, in der Wohnung zu wohnen, die er sich mit dem Geld bezahlt, das er von der Arbeit hat, wegen der er nicht zuhause ist. Und Möbel müssten ja auch noch her. Eseleien, lauter Eseleien!

Wir haben tagelang in Statistiken gewühlt und gesehen: Die Schweizer Familie arbeitet und verdient viel: 10’562 Franken im Monat, brutto. Wenn es dem Mittelstand gut geht, dann verdankt er es den fleißigen Müttern. Sie sind es, die mit ihrem Erwerbsanteil darüber entscheiden, ob es der Familie ordentlich, gut oder sehr gut geht. Ferien bezahlt der Mittelstand aus Mamas Portemonnaie. Aber aus Mamas Portemonnaie finanziert sich zum großen Teil auch die Umverteilung im Mittelstand.

Die Statistiken zeigen aber auch: Geld allein entscheidet bei den meisten Familien nicht über Glück, Leid und Wehe. Die Organisierbarkeit von Arbeit ist ebenso entscheidend. Ob der Betriebsökonom, der für kurze Zeit zum Hausmann mutiert, oder die Kaderfrau, die einen Tag pro Woche Hausarbeit leistet: Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen – auch das zeigt dieses Heft – versucht jeder auf seine ganz eigene Art und Weise. Was für den Schweizer Mittelstand so oder so zu gelten scheint: Weniger Esel, mehr Zeit: Das ist die Lösung.“

Folgende Beiträge sind schon jetzt online:

Die 10’000 Franken Familie Daniel Wietlisbach, Michèle Fluri und ihre Kinder sind durchschnittlich. Nur aber was ihr Einkommen betrifft

Der 2700 Franken Mann Männerberater Martin Schoch spricht mit einem seiner Klienten, der seit der Trennung am Existenzminimum lebt

Der Nullfranken-Mann Elf Monate war der Betriebsökonom Lukas Baumgarnter Hausmann

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Hello again – männerforum gibt es jetzt online

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. Juni 2015

Im Frühjhr 2014 hat die Männerarbeit der evangelischen Kirche ihr ‚männerforum‘ mit der 50 Ausgabe eingestellt. Nun erscheint die Zeitschrift als Online Magazin. In seinem Editorial schreibt Martin Rosowski, Geschäftsführer der Männerarbeit:

„Die Form einer Online-Ausgabe ermöglicht es uns, nach wie vor modern gestaltet, nun aber umfangreicher und aktueller direkt mit Ihnen als Leser in den Dialog zu treten. Über das Thema müssen wir nicht viele Worte verlieren. Männer sind wie selten zuvor präsent in der öffentlichen Diskussion. Sie werden von der Werbung ebenso als Zielgruppe identifiziert wie von der Politik.

Die Öffentlichkeit hat verstanden, dass es offensichtlich ganz ohne die Männer nicht geht. Da mag man im Hintergrund ein gerüttelt Maß an Verwertbarkeitsstrategien vermuten, doch das sollte uns nicht abschrecken, dieses nun auch für uns zu nutzen. Indem wir nämlich das öffentliche Interesse gezielt und differenziert auf die Lebenswirklichkeiten von Männern und ihre Bedürfnisse lenken: Männer sind Väter, sie haben ein Vereinbarkeitsproblem –  Männer sind pflegende Söhne, die flexible Arbeitszeiten brauchen – Männer sind spirituell affin, sie möchten ihre religiösen Erfahrungen äußern können, ohne auf die dogmatische Skepsis ihrer Kirche zu treffen – Männer stellen kritische Fragen an Lebensweisen und -bedingungen, die ihre Gesundheit beeinträchtigen – Männer erleben Gewalt und sehen es nicht ein, ausschließlich als die potentiellen Täter gesehen zu werden. Die Kanzlerin hat die Männer als Wählergruppe entdeckt und auch die „Frauenministerin“ macht im Hinblick auf die Männer aus ihrem Herzen keine Mördergrube mehr.

Entsprechend schießen auch neue Medien aus dem Boden, die sich die Männer als Kundschaft sichern wollen. Chats, Newsletter oder Magazine werben um die Gunst des männlichen Geschlechts. Die dahinter stehenden Interessenlagen sind bunt, von evangelikalen Kirchen-Kreisen, über Seiten der Männerrechtsbewegungen hin zur kommerziellen Mode- oder Freizeitindustrie reicht der Reigen derer, die sich mit ihren Angeboten speziell an Männer richten.

Gerade deshalb bleiben wir bei unserem Anspruch, den wir schon für unser Printmedium selbstbewusst  vertreten haben: „männerforum“ das andere Männermagazin! Ja, wir wollen anders sein, wir wollen die Männer nicht als „Zielgruppe“, sondern wir als Männer sprechen  Männer an und wollen in einen gemeinsamen Austausch über unser alltägliches Leben, unsere Sorgen, unsere Lust, unsere Hoffnungen und Visionen kommen. Dazu haben wir einen breiten Ansatz von Themen gewählt. Wir nutzen das neue Medium, um Schwerpunkte in Lebensfragen, aber auch in der Politik und natürlich in Fragen spiritueller Erfahrung zu setzen. …“

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Sie sind raus! Kündigungen nach der Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. April 2015

Kündigungen rund um die Elternzeit sind besonders schlimm – und leider keine Einzelfälle, berichtet die Zeitschrift ELTERN in ihrer aktuellen Ausgabe (ab heute im Handel). So sagt Cornelia Spachtholz vom Verband berufstätiger Mütter e. V. in einem Report zum Thema: „Kündigungsschutz besteht während der Elternzeit, aber vorher und nachher können die gesetzlichen Regelungen locker umschifft werden.“

Die Expertin rät Müttern und Vätern, sich bereits vor der Elternzeit darüber zu informieren, wie der eigene Arbeitgeber mit dem Thema Vereinbarkeit umgeht, beim Betriebsrat oder bei Kollegen, die bereits Eltern sind. Cornelia Spachtholz: „Ist der Konflikt schon da, muss man sich klarmachen, was man will. Wer sich wehrt, zum Beispiel mit juristischen Mitteln oder mit dem Weg an die Öffentlichkeit, fühlt sich häufig besser und findet ein Ventil für seine Wut und die Kränkung.“ Hier müsse jedoch auf die Verhältnismäßigkeit geachtet werden, damit keine Verleumdungsklagen drohen.

Der Experte Marco Fröleke von der Personalberatung Fröleke & Kollegen in Frankfurt bestätigt in ELTERN, „dass es noch immer Firmenchefs gibt, die sich nicht darauf eingestellt haben, dass auch Väter Elternzeit nehmen möchten.“ Aus seiner Sicht ist es wichtig, dass ein Arbeitnehmer sich nicht nur auf seine rechtliche Position zurückzieht, sondern vorher den Dialog mit dem Unternehmen sucht und Vorschläge macht: Wie sind die konkreten Pläne, wie könnte die Lücke, die er während der Elternzeit hinterlässt, kompensiert werden?

ELTERN nennt auch die Kriterien, anhand derer Mütter und Väter die Familienfreundlichkeit einer Firma erkennen können, damit es erst gar nicht zu Problemen rund um die Elternzeit kommt. Diese Kriterien sind: Mütter in Führungspositionen; Kollegen, die bereits Teilzeit arbeiten; Väter, die trotz leitender Positionen in Elternzeit gehen sowie Betriebs-Kitas auf dem Arbeitsgelände.

Der Report „Sie sind raus! Kündigung rund um die Elternzeit“ ist in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift ELTERN zu lesen.

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Zu Besuch im Garten Schweden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. September 2014

Die Köpfe der Schweizer Männerbewegung haben das Gleichstellungsparadies Schweden unter die Lupe genommen. Ihre überraschende Erkenntnis: Nicht die Geschlechterpolitik Schwedens ist ein Vorbild für die Schweiz. Aber die Familienpolitik.

Oh, wie oft haben wir es gehört: Schweden, die haben echte Gleichstellung, ein Modell, ein Vorbild – auch und gerade für die Schweiz. Irgendwann reifte der Entschluss, vor Ort die Probe aufs Exempel zu wagen. An diesem kühlen Sommertag treffen sich nun führende Köpfe der Schweizer Männerbewegung am Flughafen Zürich-Kloten: Ivo Knill, Chefredaktor der Schweizer Männerzeitung, Andreas Borter, Leiter des Schweizerischen Instituts für Männer- und Geschlechterfragen, Markus Theunert, männer.ch-Präsident und ehemaliger Männerbeauftragter, Männerarbeits-Pionier Christoph Walser und Martin Schoch, Berater beim Männerbüro beider Basel, begleitet von Männerzeitungsredaktor Adrian Soller und Fotograf Luca Bricciotti. Wir haben eine Woche lang mit Fachleuten und den Menschen auf der Straße gesprochen, in schwedischen Wohnzimmern Kaffee getrunken und sind auch in Amtsstuben stets der einen Frage nachgegangen: Ist Schweden in Geschlechterfragen ein Modell für die Schweiz?

Folgende Beiträge sind jetzt schon online zu lesen:

Im Familienland Martin und Eva Lerjen sind nach Schweden ausgewandert. Sie profitieren von staatlich finanzierter Elternzeit. Das schätzen sie enorm – zurück in die Schweiz wollen sie trotzdem. Von Ivo Knill und Christoph Walser

Exportschlager Prostitutionsverbot? Als erstes Land überhaupt hat Schweden im Jahr 1999 ein Gesetz erlassen, das die Prostitution verbietet. Die schwedische Regierung feiert das als Erfolgsmodell. Doch es gibt auch Kritiker. Von Markus Theunert, redaktionelle Mitarbeit Christoph Walser

Gemeinsame elterliche Sorge: Wie muss ich vorgehen? Seit diesem Sommer gilt in der Schweiz die gemeinsame elterliche Sorge. Doch wie und wo können Betroffene diese geltend machen? von Dominic Nellen

Im Schatten der Sorgerechtsdebatte Während die Revision des Sorgerechts zehn Jahre dauerte, treiben die Verantwortlichen die Revision des Unterhaltsrechts im Eiltempo voran. Und das obwohl der Gesetzesentwurf noch gravierende Mängel hat. Von Oliver Hunziker

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Begehren – Männerzeitung #54

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 2. Juni 2014

Diese Nummer ist die erste farbige Ausgabe in der Geschichte der Männerzeitung. Mit dem neuen Layout gibt es auch einen neuen Slogan: Lesen, was bewegt.

Diese Ausgabe handelt vom Begehren, das uns ins Leben entführt, das uns aufbrechen lässt auf Ausflüge der Lust oder auf die Suche nach dem, was eben fehlt. Begehren – das ist die Magie des Abwesenden, Lust an der Lust, Bereitschaft zur Unordnung. Denn Lust hat noch immer alles aus der Ordnung gebracht.

Zum neuen Konzept gehört der erweiterte politische Teil. Er wird durch eine eigene Aufschlagseite eingeleitet und berichtet über nationale Politik und regionale Aktivitäten. Pünktlich zum Vätertag berichten wir über Martin Candinas. Er fordert zwei Wochen bezahlten Vaterschaftsurlaub.

Folgende Beiträge sind jetzt schon online zu lesen:

Die Magie des Abwesenden Begehren ist Lust auf Lust, die uns ins Leben zieht. Drei Männer im Gespräch. Ivo Knill

Eric, ein Klassiker Wie geht das: Liebe, Begehren, Leben? Wenn aus dem leichtfüssigen Liebespaar ein Bündnis für Kinder, Hypothek und Karriere wird? Adrian Soller

«Ich bin ein Mann, der gerade Lust hat und mit dir ins Bett will» Martin Bachmann spricht über Pornografie, Selbstbefriedigung und wie man das Begehren auch in langjährigen Beziehungen wieder aufleben lassen kann. Hannes Hochuli

Martin Candinas fordert zwei Wochen Vaterschaftsurlaub – reicht das? Geld dafür ist da. Hat der Vorschlag eine Chance? Ivo Knill

Sorgerecht: Was ändert sich ab 1. Juli 2014? Die neuen Bestimmungen des Zivilgesetzbuches über die gemeinsame elterliche Sorge tritt auf den 1.7.2014 in Kraft. In diesem Artikel werden die Auswirkungen für die Betroffenen erläutert. Dominic Nellen

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Darf es auch ein bisschen weniger sein?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Mai 2014

In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Genders Dialog DAS MAGAZIN“ ist mein Beitrag zum Thema „Darf es auch ein bisschen weniger sein?“ zu lesen:

„Ich schreib’s an jede Häuserwand, neue Arbeitszeiten braucht das Land!“ In die Diskussion um die Länge der täglichen Arbeitszeiten und die Anwesenheitskulturen in Betrieben kommt Bewegung. In zahlreichen Befragungen äußern vor allem Männer den Wunsch, in bestimmten Lebensphasen den Umfang der Erwerbsarbeit zu reduzieren, um Zeit für Familie und Partnerschaft zu gewinnen.

Der zeitliche Umfang von Erwerbsarbeit, der täglichen Arbeitszeiten in Unternehmen bestimmt bislang die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten ebenso wie eine partnerschaftliche Aufgabenteilung in der Familie. Eine auch vorübergehende Reduzierung wird als Entscheidung gegen berufliche Ambitionen interpretiert und mit geringerer Bezahlung sanktioniert. Eine Führungsaufgabe in einem Teilzeitjob? Das ist bislang schwer vorstellbar.

Dieses bislang vorherrschende Arbeitszeitregime wird zunehmend in Frage gestellt. „Führung in Teilzeit muss möglich sein“ fordern selbst die Wirtschaftsjunioren. In Deutschland fordern Arbeits- und Familienministerin ein Ende des „Anwesenheitswahns“ in Unternehmen und formulieren Visionen zu neuen Familienarbeitszeiten, bei denen sich Frauen und Männer mit jeweils etwa 32 Stunden an der Erwerbsarbeit beteiligen und so Spielräume für eine partnerschaftliche Aufteilung der Haus- und Familienarbeit gewinnen.

In der Schweiz greift die Kampagne „Der Teilzeitmann“ den Wunsch von Männern Erwerbsarbeitszeit zu reduzieren auf, präsentiert gute Beispiele und ermutigt Männer in Unternehmen, ihre Wünsche in die Tat umzusetzen. Bei einer Befragung der Universität St. Gallen hatten immerhin 90 Prozent der Befragten geäußert, ihre Arbeitszeiten reduzieren zu wollen, in Teilzeit arbeiten Ende 2013 14,7 Prozent der männlichen Beschäftigten. Das sind immerhin 23.000 mehr als ein Jahr zuvor.

Die in den Medien sehr präsente Kampagne trifft wohl den Zeitgeist, den Wunsch von Männern, nicht nur im Beruf erfolgreich zu sein, sondern auch im privaten gute Beziehungen zu haben und insbesondere in einer Partnerschaft mit Kindern als Vater präsent sein zu können.

Den Wirkungen der Kampagne liegen folgende Haltungen zugrunde:

Wir reden über Werte und nicht über Geld.
Wir sind 100 Prozent forderungs- und vorwurfsfrei
Wir reden über Zukunft

In der Praxis bedeutet das: bislang übliche „männliche“ Verhaltensweisen werden humorvoll und in Form von Geschichten entlarvt. Vorwiegend in Roadshows bei Unternehmen treten Vorbildmänner mit Witz und Stil auf und suchen den Dialog. Das «T» – es ist angelehnt an das «S» des Superman – steht als Symbol für ihre Heldengeschichten und die Überwindung der Widerstände auf dem Weg zur Teilzeit. Zentrales Ziel des Projekts ist die Beeinflussung der Erzählweisen zu Rollenbildern und –zuweisungen für Jungen, Männer und Väter im Kontext von Erwerbsarbeitszeiten.

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Diese Ansprüche werden durch die persönlichen Geschichten von Männern eingelöst, die über ihre Erfahrungen mit Teilzeit, die Konsequenzen aber auch die Schwierigkeiten berichten:

„Es braucht schon eine Konsequenz, dass der Donnerstag arbeitsfrei bleibt: Mein Papatag ist nicht verhandelbar.“, sagt Simon. Doch der Mehrwert ist da, und die Überzeugung zur Teilzeitarbeit ist bei Simon zentral: „Das wichtigste ist für mich, meine Zeit dem Kind zu geben. Nichts ist so wertvoll.“ Diese persönliche Zeit für sich und die Beziehung kann er genießen. Teilzeitmann Simon ist überzeugt: „Dieser Mehrwert lässt sich mit nichts kompensieren.“ (Simon Schmid, Raumplaner)

„Das schwierigste ist für mich, dass ich mich nicht selber herein lege.“ Konkret gibt es keine regelmäßigen Arbeitszeiten, aber doch „ein Stück Vogelfreiheit, die sehr viel Stress wegnimmt.“ Mal nimmt der Chef einen Nachmittag frei, mal sind es nur ein paar Stunden pro Woche. Abendveranstaltungen gehören sowieso zu den Aufgaben. Aber Howald hat auch kein Problem, Einladungen zu delegieren: „Man kann nicht überall sein. Und man sollte sich selber auch nicht zu wichtig nehmen.“ (Felix Howald, Direktor Industrie und Handelskammer Zentralschweiz)

Tradierte Vorstellungen von Männlichkeiten und Umfang der Erwerbsarbeit sind am ehesten durch eine andere Praxis, von Männern, die es vorleben und die darüber berichten, zu verändern. Die „Pioniere“ brauchen Mut und Ermutigung:

Durch eine Kampagne, die herausstellt, dass das, was sie tun „normal“ ist. Durch Verantwortliche in Unternehmen, die die Ressourcen dieser Arbeitsweise erkennen und nutzen und Führungskräfte im Umgang damit schulen. Durch gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die es Männern und Frauen erleichtert, entsprechend den Bedürfnissen ihrer jeweiligen Lebensphase und –ereignisse, Arbeitszeiten flexibel verändern zu können. Und es braucht Bereitschaft von Vätern und Müttern in Partnerschaften, Verantwortung in allen Lebensbereichen übernehmen zu wollen und zu können und dies auf Augenhöhe auszuhandeln.

Der Teilzeitmann zeigt, dass dies möglich ist.

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Männer, Kunst – was sonst?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 5. März 2014

Männer machen Kunst, seit es sie gibt: Höhlenbilder, Fresken, Kirchen, Kapellen, Madonnen und Jesusfiguren. Männer machen Kunst, wenn sie nur Zeit haben und nicht im Krieg sind, aber noch dann machen sie Kunst und schreiben darüber, fotografieren oder ernennen das ganze Gemetzel gleich zur Kunst des Krieges. Und wenn sie zu Frauen gehen, machen sie Kunst daraus, Bände voller Liebeslyrik, Romane über das Liebesscheitern, und noch aus dem Begehren, dem Verlust, dem Mangel und dem Überfluss haben Männer Kunst gemacht, all die Jahrhunderte hindurch.

Ja, wo der Mann ist, da macht er Kunst, in der Garage, im Bandraum und in der Werkstatt. Mit Schere, Pinsel, Lötkolben und Schweissbrenner geht er ans Werk, und aus Schrott wird Kunst. Stoff, Leder, Papier, Hauswände, und die menschliche Haut werden dem Mann als Künstler zur Fläche, auf die er malt, projiziert, schaut, wirkt und webt. …

Und eben das ist das Interessante, dass sich trotz dieser sprudelnden Produktion die Frage stellt: Und was soll das, was soll der Mann in der Kunst? So sehr stellt sich diese Frage, dass das Kunstmuseum Bern eine vielbeachtete Ausstellung über «Das schwache Geschlecht – neue Mannsbilder in der Kunst» präsentiert. Das Adjektiv «schwach» provoziert und umschreibt, wovon neuerdings die Rede ist: Die Krise des Mannes, das Ende der patriarchalen Herrschaft, die Krise des Ernährers und die Krise des Gentlemen angesichts von Frauen, die sich nicht mehr in den Mantel helfen lassen wollen.

Von der Krise des Mannes also könnte die Rede sein, aber genau die zeigt sich nicht, wenn man schaut, was Künstler machen. Sie antworten, und das macht sie zu Künstlern, auf die Themen der Zeit mit den Mitteln der Kunst, und das ist letztlich das Mittel der vieldeutigen Mehrschichtigkeit, die sich der Eindeutigkeit von Pop, Kommerz und ideologisierter Moral entzieht.

Kunst als ein Blick auf den Vater, wie ihn der türkischstämmige Künstler Onur aufbaut. Kunst als Auseinandersetzung mit Herkunft, wie bei Milenko, der in seine T-Shirts Spuren von Bosnien einnäht, Kunst als Auseinandersetzung mit dem Geschlecht, wie sie die Theatergruppe «Pink Mama» führt, Kunst als kreative Umnutzung von Industriebrachen, Kunst als eine Form des gesellschaftlich Andersseins: Kunst als Einladung, sich selbst und die Welt neu zu sehen und neu zu schaffen.

Folgende Beiträge der aktuellen Ausgabe der Männerzeitung gibt es jetzt schon online zu lesen:

Milenko Lazic: Der Vollblutkünstler Er malt, musiziert, schreibt, liest, performt und näht und beschäftigt sich mit Kunst, Migration, Familie und einer bosnischen Stiftung. Samuel Steiner

Onur Dinc: Maler ohne Maske International ist Onur Dinc ein gefragter Künstler. In seiner Schweizer Heimat wird er oft übergangen. Michael von Ins und Daniel Habegger

Revision des Unterhaltsrechts: Probleme sind vorprogrammiert Aus Vätersicht ist der Vorschlag des Bundesrates höchst problematisch, weil er die Frage des «Mankos» nicht löst, sondern auf die Väter überwälzt. Oliver Hunziker

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