… aktuelle Informationen und Termine zur
Arbeit mit Vätern
Das neue Jahr ist schon fast drei Monate alt,
Ostern und die Zeitumstellung stehen an und die freien Tage können Sie
hoffentlich zum Durchatmen nutzen.
Dass dies dringend notwendig ist, zeigt eine
Umfrage im Auftrag der KKH Kaufmännische Krankenkasse. Demnach fühlen sich
aktuell 62 Prozent der Eltern mit minderjährigen Kindern häufig oder sogar sehr
häufig gestresst. Genau zwei Drittel sagen darüber hinaus, der Stress habe in
den vergangenen ein bis zwei Jahren zugenommen.
Eine weitere Folge dieser Entwicklung ist, dass die Geburtenrate von 1,57
Kindern pro Frau im Jahr 2021 auf rund 1,36 im Herbst 2023 gefallen ist. Auch
diese Entwicklung wird mit der Fülle an Krisen und der damit einhergehenden
Verunsicherungen erklärt.
Mit Blick auf Väter beunruhigt uns eine weitere Krise besonders: Im Januar
berichtete die Financial Times, dass Männer zunehmend konservativer wählen. Sie
erleben die Fortschritte in Sachen Geschlechtergerechtigkeit nicht als Chance
und Gewinn für sich, sondern offensichtlich zunehmend als Bedrohung. Dies war
für uns Anlass in der gerade abgeschlossenen Kurzbefragung nach Hintergründen
zu fragen.
Väterperspektiven
auf Gleichstellung und Familienpolitik
Beim
nächsten Werkstattgespräch am 11. April, um 15:30 Uhr, werden die Ergebnisse
der Kurzbefragung zu dem Blick von Vätern auf Gleichstellungs- und
Familienpolitik vorstellen.
Der Vorsitzende der LAG-Väterarbeit Hans-Georg Nelles wird gemeinsam mit
Dietmar Fleischer, der im Gleichstellungsbüro der Stadt Essen die Männer- und
Väterbelange vertritt, diese in aktuelle politische Auseinandersetzungen wie
zum Beispiel die ‚Vaterschaftsfreistellung‘ aka Familienstartzeit aber auch in
die Diskussionen um Unterhalts- und Kindschaftsrecht einordnen.
Dabei werden auch andere aktuelle Befragungen wie die von Plan International aus dem Sommer 2023 und Studien wie die vom Bundesforum Männer einbezogen.
Bitte merken Sie den Termin vor oder melden sich jetzt schon hier an.
Familienstartzeit
Die politische Diskussion um die
‚Vaterschaftsfreistellung‘ entwickelt sich zu einer unendlichen Geschichte. Der
Referentenentwurf befindet sich seit über einem Jahr in der Ressortabstimmung.
Um so mehr freuen wir uns darüber, dass Unternehmen von sich aus die Initiative
ergreifen und ihren Beschäftigten diese wichtige Zeit mit den Kindern
ermöglichen.
Gerade hat die Funke Medien Gruppe angekündigt, allen Partner*innen von Müttern
innerhalb der ersten 6 Wochen nach der Geburt 10 Tage Familienstartzeit zu bezahlen.
Zu Beginn des Jahres war Henkel mit dem Angebot von acht Wochen bezahlter
Freistellung ‚vorgeprescht‘. Bei der Lokalzeit des WDR am 25. Januar konnten wir die positiven Wirkungen dieses
Vorhabens erläutern.
… finden
einfach keine Kursleiter, die diese durchführen können.
In den letzten Monaten erreichen uns immer mehr Anfragen und Hilferufe mit
diesem Inhalt. Väter in KiTas und Familienzentren fragen vermehrt nach
Möglichkeiten, sich mit anderen Vätern mit und ohne Kinder auszutauschen und zu
vernetzen und sich fachlich begleitet in der Familienbildung inhaltlich mit
ihren Themen und Fragen auseinanderzusetzen.
Um diese Nachfrage zu bedienen gibt es momentan bei weitem zu wenig ausgebildete
‚Väterarbeiter‘. Das ist ein Hindernis, die Gründe für die Misere sind auch
bekannt. Es gibt zu wenig Geld und Stellen im System und die gezahlten Honorare
sind nicht Anreiz genug, in diesem Bereich tätig zu werden.
Die LAG-Väterarbeit berät und unterstützt sie dabei, diesem
Dilemma zu entkommen und gute Angebote für Väter in Ihrer Einrichtung umsetzen
zu können.
Darüber hinaus stellen wir in den nächsten Wochen Möglichkeiten und Angebote
vor, wie sich Väter selbst Räume und Möglichkeiten eröffnen, digitale im Netz
und auch reale. Lassen Sie sich überraschen.
Die Vaterschaftsfreistellung lässt weiter auf sich warten
Das ‚Familienstartzeitgesetz‘,
das eigentlich zum 1. Januar 2024 in Kraft treten sollte, lässt weiter auf sich
warten. Mit dem Gesetz, dass die in der EU Vereinbarkeitsrichtlinie von 2019
vorgesehene, und auch im Koalitionsvertrag vereinbarte ‚Vaterschaftsfreistellung‘
umsetzen, eine partnerschaftliche Aufgabenteilung in Familien fördern,
Erwerbstätigkeit von Müttern erhöhen, sowie die Regeneration der Mutter nach
der Geburt unterstützen soll, ist immer noch in der Ressortabstimmung.
Wir sind der Überzeugung, dass eine Freistellung nach der Geburt ohne
finanzielle Einbußen für Väter eine nachhaltige Wirkung im Sinne von mehr
Gleichberechtigung ausgeht. Vor und unmittelbar nach der Geburt eines Kindes stellen
Paare zentrale Weichen für ihre Aufgabenteilung bei Familien- und
Erwerbsarbeit. Da diese Aufteilung für lange Zeit beibehalten wird, hat die
Entscheidung große Tragweite für die weitere Erwerbsbiografie, die
Partnerschaftsqualität und die Beziehung von Vätern zu ihren Kindern.
Änderungen beim Elterngeld
Um die
Sparvorgaben zu erfüllen und eine Kürzung des Elterngeldes für alle Eltern zu
verhindern, haben sich die Koalitionsfraktionen auf folgende Änderungen beim
Elterngeld verständigt:
Die Grenze des zu versteuernden Einkommens, ab der der Anspruch auf Elterngeld
entfällt, wird zum 1. April 2024 für Personen mit gemeinsamen
Elterngeldanspruch auf 200.000 Euro festgelegt. Zum 1. April 2025 wird die
Einkommensgrenze für Paare noch einmal moderat auf 175.000 Euro gesenkt.
Die Möglichkeit für Väter und Mütter, das Elterngeld parallel zu beziehen, wird
ebenfalls neu geregelt. Ein gleichzeitiger Bezug ist künftig nur noch für
maximal einen Monat bis zum 12. Lebensmonat des Kindes möglich. Ausnahmen für
den parallelen Bezug gibt es beim ElterngeldPlus, beim Partnerschaftsbonus
sowie bei Mehrlingen und Frühchen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Vaterwelten – ein Ort zum Ankommen, Verstehen und dem Austausch für Väter
‚Wir sind der Zunder,
der das digitale Lagerfeuer entfacht‘ Die Mission der drei Gründer Heiner
Fischer, Martin Noack und Gunter Beetz ist es, Väter auf ihrem Weg zur aktiven
Vaterschaft zu unterstützen und dabei zu beraten, ihre Balance zwischen Beruf
und Familie zu finden.
Sie engagieren sich leidenschaftlich dafür, Männer in ihrer Vaterrolle zu
stärken, damit ihre Partnerinnen ebenfalls ihre berufliche Entwicklung
verfolgen können. Vaterwelten ist ein Ort für Vernetzung, Austausch, Wachstum
und so viel mehr.
Welche Angebote sie
in den letzten beiden Jahren dazu entwickelt haben, welche Rolle
Familienbildung und -beratung dabei spielt und wie auch die Mitglieder und
Partner der LAG-Väterarbeit von dem Angebot profitieren können, haben Heiner
und Gunter am 6. Dezember im letzten Werkstattgespräch dieses Jahres
präsentiert.
Einen kurzen Bericht
zu der Veranstaltung finden Sie hier, wenn Sie die Videoaufzeichnung sehen
möchten und mehr über Vaterwelten erfahren möchten, klicken Sie bitte hier.
Kurzumfrage Väterpolitik
Positive Einstellungen von Männern zu Gleichstellung haben seit 2015 von 79% auf 84% nochmals zugenommen. Jedoch sind nur 14% der Männer der Überzeugung, dass die Gleichstellung von Frauen und Männern bereits erreicht ist. Im Gegenteil, mehr als zwei Drittel der Männer sind der Ansicht, dass sich Gleichstellungs- und Familienpolitik zu wenig mit den Bedürfnissen und Anliegen von Männern und Vätern befasst. Wie schätzen Sie das ein?
Vatersein in
Österreich – Eine empirische Untersuchung im multi-methoden Design
Die Basis der
vorliegenden Studie bilden eine Befragung von 500 Vätern,
250 Müttern und 250 Jugendlichen sowie Fokusgruppen und eine Aufarbeitung des
Forschungsstandes. Aktive Vaterschaft wurde durch Zuständigkeiten,
Verantwortlichkeiten und das tatsächliche Engagement gemessen. Die Analyse
umfasst das Ausmaß, begünstigende und hinderliche Faktoren aktiver Vaterschaft
sowie Wünsche an und von Vätern und an die Politik.
Kinderwunsch und Lebenszufriedenheit – Zur Bedeutung
eigener Kinder für ein erfülltes Leben
Basierend auf
Gruppendiskussionen und biographischen Interviews mit Frauen und Männern
analysiert diese Studie soziale Normen und individuelle
Bedeutungen rund um Lebenszufriedenheit und eigene Kinder. Sie zeigt, dass der
Kinderwunsch normativ erwartet und mit Normen guter Mutterschaft und
Selbstverantwortung verknüpft ist. Dies zieht ungleiche Herausforderungen für
Frauen und Männer nach sich.
Arbeitsteilung in Partnerschaften
Wie teilen Paare die Haushaltstätigkeiten auf? Welche Vorstellungen haben Jugendliche? Und weshalb kann man auch mit einer als ungerecht empfundenen Aufteilung zufrieden sein? Dazu wurden in einer Online-Erhebung 1.577 Personen zwischen 16 und 88 Jahren befragt.
Der MännerWege
Fragebogen – beantwortet von Hans-Georg Nelles
Fotos: Ahmed Akacha, pexels.com
Was war oder
ist dein persönlich-biografischer Zugang zur Väterthematik? Was dein
politisch-thematischer Zugang?
Ich habe drei Zugänge zur »Väterthematik«. Der erste sind meine persönlichen
Erfahrungen und Auseinandersetzung mit meinem Vater und meinem Großvater
mütterlicherseits und der Entschluss, zumindest zu versuchen, es »besser« zu
machen. Der zweite Zugang war dann meine eigene Vaterschaft. Ich wollte auf
jeden Fall Vater werden; da es unerwartet schnell »geklappt« hat, bin ich dann
mit 27 Jahren, mitten im Studium, zum ersten Mal Vater geworden. Der dritte
Zugang war dann eine interne Stellenausschreibung meines damaligen
Arbeitgebers, es wurde ein Mann für das Projekt »situationsgerechte und
passgenaue Qualifizierung für Mütter und Väter im Erziehungsurlaub« gesucht.
Ich habe die Stelle bekommen und konnte die »Mütterzentrierung« dieses Themas
Stück für Stück irritieren und bin heute einer der »Dienstältesten« in diesem
Feld.
Was waren
damals und sind heute deine zentralen Themen in der Beschäftigung mit Vätern?
1997 und in den Jahren unmittelbar danach ging es zunächst darum, in
Unternehmen und Gesellschaft Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Väter mehr
wollen als Ernährer zu sein. Während die erste Männer-Studie
von Helge Pross aus dem Jahr 1978 noch
belegte, dass alles in traditioneller Butter ist, machte die sieben Jahre
später durchgeführte Brigitte-Studie
»Der Mann« schon deutlich, dass sich
zumindest ein Teil der Männer und Väter auf den Weg gemacht hatte. Davon zeugt
auch »Das Väterbuch« aus dem Jahr 1982. Aber trotz dieses, auch durch die
Einführung des Erziehungsurlaubs im Jahr 1979 beflügelten ersten Aufbruchs der
Väter hat es noch weitere 20 Jahre gedauert, bis die Diskussion im Mainstream
angekommen ist. Ich habe aber den Eindruck, dass – ähnlich wie in einer KiTa,
in der jedes Jahr die gleichen Themen neu diskutiert werden – auch das
Bewusstsein und vor allem die Haltungen zur Bedeutung von Vätern und
Vaterschaft nur langsam durchsickert und immer wieder neu begründet werden muss.
Wie hat sich
dein Engagement für Väter entwickelt, ggf. verändert?
Mein Engagement in diesem Themenfeld hat sich im Laufe der Zeit von der
unmittelbaren Arbeit mit Vätern in den verschiedensten Zusammenhängen hin zu
einer »Lobby- und Beratungsarbeit« für Väterthemen entwickelt. Als Referent in
der Geschäftsstelle der LAG
Väterarbeit NRW und in der Koordination des
Verbundprojekts »Jugendliche Väter im Blick« stehen außerdem Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung
im Vordergrund.
Das für dich
nachhaltigste gesellschaftliche/historische Ereignis – auch im Kontext deiner
Arbeit?
Das nachhaltigste Ereignis war die Ankündigung von Renate Schmidt im Herbst 2004, in der nächsten Legislatur einen
»Vätermonat« nach schwedischem Vorbild einführen zu wollen. Nach der NRW-Wahl
2005 kam alles anders, und nach einer vorgezogenen Bundestagswahl brachte Ursula von der Leyen als neue Familienministerin zwei Partnermonate ins
Spiel und die gesellschaftliche Diskussion in Sachen Väter entwickelts eine bis
dahin ungeahnte Dynamik, die uns »Väterarbeitern« einen kräftigen Rückenwind
und nach der Einführung des Elterngeldes zum 1. Januar 2007 auch eine große mediale
Aufmerksamkeit bescherte.
Eine wichtige
persönliche Erfahrung im Zusammenhang mit deinen privaten und/oder beruflichen
Beziehungen?
Männer können ja angeblich nicht reden, erst recht nicht über ihre Gefühle, so
die landläufige Zuschreibung. Im Rahmen meines ersten Väterprojektes habe ich
in verschiedenen NRW-Unternehmen Väterrunden organisiert. Väter aus diversen
Branchen kamen in einer verlängerten Mittagspause zusammen und haben über
Herausforderungen ihrer Vaterschaft gesprochen. Am Ende der 90 Minuten, die wie
im Fluge vergingen, waren alle jedes Mal erstaunt, dass Mann – obwohl sich alle
vorher nicht kannten und es nichts (Alkoholisches) zu trinken gab – so intensiv
ins Gespräch gekommen ist und auch über Sorgen, Nöte und Schwächen geredet hat.
Drei
Eigenschaften, die dich in deiner Arbeit oder Beziehungen zu anderen ausmachen?
Ausdauer, Optimismus und Kooperationsbereitschaft.
Was ist für
dich »Erfolg« in deiner Auseinandersetzung mit Väterthemen? Hast du Beispiele?
Wenn ein Vater – auch gegen eigene Zweifel und/oder Widerstände aus dem
familiären oder betrieblichen Umfeld – sich die (Eltern)Zeit nimmt, die er
haben möchte, und gestärkt durch die eigenen Erfahrungen auch andere (werdende)
Väter in seinem Umfeld dazu inspiriert und ermutigt.
Was gibt dir
persönlich Sinn und Erfüllung in deinen beruflichen und privaten Beziehungen?
Dass ich eigene Erfahrungen und Erkenntnisse weitergeben kann und durch die
Arbeit mit den Vätern permanent dazulerne und auch selber in Frage gestellt
werde. Das gilt insbesondere auch in der Beziehung zu meinen Kindern und den
Enkel*innen.
Was ist dir
(mit) gelungen, worauf bist du (zusammen mit anderen) vielleicht auch stolz?
Da fallen mir zuerst die drei thematischen Netzwerke ein, die ich mit
engagierten Kollegen gegründet habe: 2005 das Väter-Experten-Netz VEND-eV. Gemeinsam mit Eberhard Schäfer und Martin Rosowski haben wir dann 2007 angefangen, Partner und
potenzielle Mitglieder für ein Bundesforum
Männer zusammenzubringen; im November
2010 gab es dann die offizielle Gründung. Das dritte Netzwerk ist die schon
genannte LAG Väterarbeit NRW, die wir gemeinsam mit 22 Organisationen nach zwei
Jahren Vorarbeit im Januar 2016 gründeten.
Mit welchen
Institutionen und Personen warst du gerne beruflich oder privat verbunden oder
bist es noch?
Außer den bereits genannten Netzwerken und Personen ist für meine Arbeit mit
Vätern Harald
Seehausen aus Frankfurt besonders
wichtig, er beschäftigt sich seit den 1980er Jahren mit Väterarbeit und mit dem
Aktionsforum
Männer und Leben haben wir im Zeitraum 2005 bis
2016 sechs Impulstagungen in Frankfurt organisiert. Ein weiterer Kollege, den
ich über die Arbeit in der Fachgruppe
Väter des Bundesforum Männer kennen
und schätzen gelernt habe, ist Holger Strenz aus Dresden. Er hat mir Zugänge zu den Anliegen und
Sichtweisen von Vätern in den »neuen« Bundesländern eröffnet.
Was hat die
Männer/* ausgemacht, mit denen du gerne zusammengearbeitet oder Zeit verbracht
hast?
Diese Kollegen hatten ebenfalls Interesse daran, Anliegen von Vätern
voranzubringen, Väter zu ermutigen und sie bei ihrem Vatersein zu unterstützen
– und weniger daran, sich damit selbst zu profilieren und in den Vordergrund zu
stellen.
Hast du eine
Lebensphilosophie, ggf. ein Lebensmotto?
Es ist immer besser, mehr als zwei Möglichkeiten zu haben.
Wo liegen für
dich die hartnäckigsten Widerstände gegen dein Verständnis vom Umgang mit
Väterthemen?
Die größten Widerstände sehe ich für mich in einer nach wie vor
»mütterzentrierten« Familienpolitik, die die Bedeutung von Vätern für die
Entwicklung von Kindern nicht sieht oder sogar leugnet. Dies fängt bei der
Anerkennung der Vaterschaft an und hört bei der Erwerbsobliegenheit beim
Unterhalt noch lange nicht auf.
Dieser «Mindset« erschwert es Vätern (und Müttern), gleichberechtigte und
geschlechtergerechte Vaterschaft nicht nur zu wollen, sondern auch zu leben.
Was treibt
dich – trotz manchmal widriger Umstände – weiter in deiner Arbeit an?
Mein (fast) unerschütterlicher Optimismus und die Erfolge, die ich im Rückblick
auf über 25 Jahre doch beschreiben kann.
Welches
Projekt würdest du gerne noch umsetzen, wenn du die Möglichkeiten dazu hättest?
Und was möchtest du gegen Ende deines Lebens erreicht haben?
Mit meinen gut 66 Jahren bin ich ja schon in der »Verlängerung«, um die
laufenden Projekte gemeinsam mit den Kollegen gut abzuschließen. Ich kann mir
gut vorstellen, im Anschluss daran gemeinsam mit Vätern in und aus prekären
Lebenslagen in einem Projekt Wege und Möglichkeiten zu erkunden, wie
Vaterschaft auch unter widrigen Umständen gelingen kann. Und ja, zufrieden bin
ich, wenn paritätische Elternzeiten als Katalysator für eine gleichmäßige
Aufteilung von Mental Load und Financial Load wirken, Care und Erwerbsarbeit also
geschlechtergerecht aufgeteilt sind bzw. aufgeteilt werden können.
Um die
Sparauflagen im Etat des Familienministeriums zu erfüllen, hatte Lisa Paus vorgeschlagen,
die Einkommensgrenze beim Elterngeld ab dem 1. Januar 2024 auf 150.000 €
abzusenken. Beschlossen wurde nun, die Einkommensgrenze schrittweise zu senken:
Bis Ende März 2024 soll sie beim aktuellen Niveau von 300.000 Euro an zu
versteuerndem Einkommen bleiben. Dann bis Ende März 2025 soll ein
abgesenktes Niveau von 200.000 Euro gelten. Erst ab April 2025 soll eine
niedrigere Einkommensgrenze von 175.000 Euro gelten, also 15 Monate später und mit
175.000 statt nur 150.000 Euro wie ursprünglich geplant. Väter und Mütter
sollen so mehr Zeit bekommen, sich auf die Änderung einzustellen.
Auch bei der
Aufteilung der Elternzeit sind von 2024 an Änderungen geplant. Es bleibt zwar bei
der maximalen Bezugsdauer von 14 Monaten. Diese soll aber nur noch beansprucht
werden können, wenn die Eltern innerhalb des ersten Lebensjahres des Kindes maximal
einen Monat parallel nehmen. Mindestens einer der Partnermonate muss allein
genommen werden. Bei Mehrlingsgeburten soll diese Änderung nicht gelten.
„Durch die Einschränkung des Parallelbezugs von Elterngeld
ermutigen wir Väter, sich mindestens einen Monat allein als Partner zu nehmen“,
sagte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Sönke Rix. „Dies wird sich
auch nachhaltig auf die Aufgabenverteilung zwischen Paaren auswirken. Denn wo
Väter schon früh die alleinige Verantwortung für Familie und Hausarbeit
übernehmen, nehmen sie sich später auch mehr Zeit dafür und entlasten so die
Mütter.“ Ähnlich äußert sich auch die Grünen-Familienpolitikerin Nina Stahr. Die
Neuregelung erfülle nach Auffassung von Rix auch die im Koalitionsvertrag vereinbarte
‚Stärkung der gemeinsamen elterlichen Verantwortung‘.
Das dies von den betroffenen Männern und Vätern komplett anders gesehen wird, macht unter anderem die kürzlich veröffentlichte Studie des Bundesforums Männer deutlich. „Politik muss Männer auch in ihren eigenen gleichstellungsrelevanten Bedarfen ernst nehmen. Wer das nicht tut, verspielt ihre Zustimmung und erhöht das Risiko, sie an die Gegner von Gleichstellungspolitik zu verlieren“, kommentiert Dag Schölper, Geschäftsführer des Bundesforums Männer, die Studie.
Die im Koalitionsvertrag geplanten Maßnahmen einer
geschlechtergerechten Familienpolitik bekommen von der Ampel ein ‚Rotsignal‘:
die Vaterschaftsfreistellung aka Familienstartzeit, die zum 1. Januar 2024
kommen sollte, steckt immer noch in der ministeriellen Abstimmung und in Sachen
Elterngeld gibt es außer Sparmaßnahmen keine Entwicklungsperspektiven.
Selbst der im 9. Familienbericht skizzierte Vorschlag, von
den 14 Monaten Elternzeit jeweils 3 Monate dem Vater bzw. der Mutter zuzuordnen
und 8 Monate der freien Verteilung zu überlassen (3-8-3 Modell) ist nicht
aufgegriffen worden. Der Anreiz für eine partnerschaftliche Aufteilung dieses
Modells besteht darin, dass es für die ersten 7 Monate jeweils 80 % des
Nettogehalts geben soll, ab dem 8 Monat die Lohnersatzquote dann auf 50%
absinken sollte. Der Höchstbetrag des Elterngeldes sollte auf 2.016 € festgelegt
und Monate, die die Partner bzw. die Väter mindestens nehmen müssen auf zwei
erhöht werden.
Das wäre ein bescheidener Schritt hin zum Ziel einer
gerechten Aufteilung von Erwerbs- und Pflegtätigkeiten gewesen, im Hinblick auf
die vielfach geäußerten Wünsche junger Väter und Mütter erscheint er aber als
politisch mutlos und ermutigt Väter zu wenig, ihr Erwerbsverhalten nachhaltig
zu verändern. Selbst das vom Familienministerium geförderte Bündnis Sorgearbeit
fair teilen fordert eine 7-7 Regelung beim Elterngeld: 7 Monate für die Väter
und 7 Monate für die Mütter.
Familienpolitik liegt zum größeren Teil in der Verantwortung des Bundes, neben dem Familienministerium ist es vor allem das Ministerium für Justiz, die strukturelle Rahmenbedingungen für Väter und Mütter wie Elternzeit und Elterngeld, Familienstartzeit und Unterhaltsrecht regeln und notwendige Veränderungen in die Wege leiten oder auch nicht.
Als Landesarbeitsgemeinschaft blicken wir daher bei diesen
wichtigen Eckpunkten auch mal nach Berlin. Nach der letzten Bundestagswahl
haben wir dazu sehr optimistisch festgehalten: „Nachdem die
neue Familienministerin angekündigt hat, eine Vaterschaftsfreistellung in den
ersten zwei Wochen nach der Geburt einzuführen und auch Elternzeit und
Elterngeld weiterzuentwickeln, lohnt es sich näher hinzuschauen.“
Dies haben wir beim Werkstattgespräch am 24. Februar 2022 dann auch gemacht. Im Vorfeld hatten wir den Zukunftsvertrag der Ampelkoalition analysiert und viele Ankündigungen zum Punkt ‚Zeit für Familien‘
Wir werden Familien dabei unterstützen, wenn sie
Zeit für Erziehung und Pflege brauchen und dabei Erwerbs- und Sorgearbeit
partnerschaftlich aufteilen wollen.
Wir werden das Elterngeld vereinfachen,
digitalisieren und die gemeinschaftliche elterliche Verantwortung stärken.
Wir werden eine zweiwöchige vergütete
Freistellung für die Partnerin oder den Partner nach der Geburt eines Kindes
einführen.
Die Partnermonate beim Basis-Elterngeld werden
wir um einen Monat erweitern. …
und ‚Wir werden das Familienrecht modernisieren‘
Wir werden die partnerschaftliche Betreuung der
Kinder nach der Trennung fördern, indem wir die umgangs- und
betreuungsbedingten Mehrbelastungen im Sozial- und Steuerrecht besser
berücksichtigen.
Wir wollen allen Familien eine am Kindeswohl
orientierte partnerschaftliche Betreuung minderjähriger Kinder auch nach
Trennung und Scheidung der Eltern ermöglichen und die dafür erforderlichen
Bedingungen schaffen.
Wir wollen im Unterhaltsrecht die
Betreuungsanteile vor und nach der Scheidung besser berücksichtigen, ohne das
Existenzminimum des Kindes zu gefährden. …
gefunden.
Beim MemberMeeting der LAGV am 19. September haben wir die
Frage, ‚was Familienpolitik (noch) bewirken will‘ in den Mittelpunkt gestellt.
ZU der mehrfach aufgeschobene ‚Vaterschaftsfreistellung‘ die
jetzt als ‚Familienstartzeit‘ gelabelt ist, kursiert seit März ein
Referent*innenentwurf, der aber bis heute nicht offiziell veröffentlicht ist.
Die Ankündigung der Familienministerin vom 12. September, das Gesetz komme
zeitnah ist für 2023 nicht mehr zu verwirklichen.
Bei der Elternzeit wird inzwischen über Kürzungen diskutiert.
Paus selber schlug vor die Einkommensgrenzen auf 150.000 € abzusenken, um die
Sparvorgaben zu erreichen. Die FDP hat inzwischen eine Verkürzung der
Elternzeit von 14 auf 12 Monate ins Gespräch gebracht.
Die Einschätzung des Bundesforums Männer, dass dies ein
rückwärtsgewandter Vorschlag ist, der vor allem für Väter ein
gleichstellungspolitischer Rückschritt wäre, teilen wir uneingeschränkt.
Über die im 9. Familienbericht angemahnte Anpassung der Elterngeldbeitrage, die
seit 15 Jahren unverändert sind, wird gar nicht gesprochen.
Zur ‚Modernisierung des Familienrechts‘ hat Justizminister
Buschmann am 24. August das Eckpunktepapier ‚Ein faires Unterhaltsrecht für
Trennungsfamilien‘ vorgelegt, das sich an den Vorschlägen des vom ‚Wissenschaftlichen
Beirats für Familienfragen des BMFSFJ‘ vorgelegten Gutachtens ‚Gemeinsam
getrennt erziehen‘ orientiert.
Die Diskussion um diesen Vorschlag zielt aber nicht darauf
ab, wie wir von der traditionellen Vorstellung ‚einer betreut, einer zahlt‘
wegkommen, Kindern nach einer Trennung eine gute Beziehung zu beiden Eltern
ermöglichen und Vätern von Anfang an und auch nach einer gescheiterten
Paarbeziehung ermöglichen, die Bedeutung, die sie für ihre Kinder haben auch
wahrzunehmen.
Vielmehr ging und geht es darum wer Gewinner*in oder
Verlierer*in der Vorschläge sein wird. Dies gipfelte in der abstrusen
Behauptung, Väterrechtler hätten ihre Interessen durchgesetzt. Das
Familienministerium, das unter anderem die Professorinnen Walper und Kreyenfeld
mit der Entwicklung des Stufenmodells beauftragt hat, schweigt zu dem
Spektakel.
Die Bilanz des Treffens, die Perspektiven für eine geschlechtergerechte Familienpolitik, die die strukturellen Rahmenbedingungen dafür schafft, dass Väter und Mütter in allen Lebenslagen, auch in Krisen, Erwerbs- und Familienarbeit partnerschaftlich aufteilen können, sehen momentan nicht gut aus. Und das liegt nicht alleine an der durch Corona und Energiekrise angespannten Finanzlage.
Finnland ist weltweit führend, was die frühkindliche Bildung
angeht. Die Kinderbetreuung ist erschwinglich und Krippenplätze sind überall
verfügbar, und das in einem System, das die Rechte der Kinder in den
Mittelpunkt der Entscheidungsfindung stellt.
Jetzt wendet das Land die gleiche kinderfreundliche Denkweise auch auf die Politik der Elternzeit für Väter an, um die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern bei der Elternschaft zu bekämpfen.
Alexandra Topping vom britischen Guardian ist nach Helsinki gereist, um die Hintergründe dieser Politik für Kinder, Mütter und Väter zu erkunden.
Heute ist der #Vaeterreport2023 in Berlin offiziell vorgestellt worden.
Langfristige Wünsche und Sehnsüchte von Vätern werden
abermals bestätigt. Neu ist die Aufteilung der Väter in fünf ‚Typen‘ mit den ‚überzeugten
Rollenbewahrern‘ am einen und den ‚überzeugten Engagierten‘ am anderen Ende der
Engagements Skala.
Mit #Elternzeit, #Kinderbetreuung und #Arbeitszeiten werden
einige wesentliche Elemente väterlichen Engagements thematisiert, wesentliche
strukturelle bzw. familiäre Rahmenbedingungen werden für mich in einem kurzen
Absatz auf Seite 55 angesprochen:
„Partnerinnen der überzeugten Engagierten sind am häufigsten
erwerbstätig
Die Partnerinnen der überzeugten Engagierten sind insgesamt
am häufigsten (85 %) und zudem in überdurchschnittlichen Stundenumfängen
erwerbstätig. Nur 12 Prozent in dieser Gruppe sind Alleinverdiener. Die
Partnerinnen haben am häufigsten ein Studium abgeschlossen (41 %) und häufig
einen höheren Bildungsabschluss als der Vater (33 %).
Insgesamt sagen die überzeugten Engagierten sowie die
urbanen Mitgestalter am häufigsten, ihre Partnerin habe gute Berufsaussichten
(39 % beziehungsweise 26 %), die überzeugten Rollenbewahrer sagen dies am
seltensten (8 %).“
Die Namen der Minister*innen Paus, Buschmann und Lindner beherrschen
die Schlagzeilen und in erster Linie geht es um Geld. Viele Milliarden
bei der Kindergrundsicherung und 100 € beim Unterhalt.
Es wird von Streit und Konflikten berichtet, zwischen den
Politiker*innen um die Schuldenbemse und Eltern, die durch neue
Regelungen beim Unterhalt verschärft würden.
Beim nächsten MemberMeeting der LAG-Väterarbeit am Dienstag, den 19. September werden wir hinter die Kulissen schauen und versuchen herauszufinden, ob es noch einen roten, grünen oder gelben Faden in der Familienpolitik gibt, was aus den Vorhaben im Koalitionsvertrag geworden ist und was in der 2. Hälfte der Legislatur noch zu erwarten ist.
Im Mittelpunkt dabei steht vor allem die Perspektive von Vätern, von
Anfang an aktiv für ihre Kinder da sein zu können und die dazu passenden
strukturellen Rahmenbedingungen.
Das Zoom Meeting der LAG-Väterarbeit am 19. September, um 15:30 Uhr, ist auch für interessierte Noch-Nicht-Mitglieder offen.
Der Titel des Buchs von Fabian Soethof ist eine klare
Ansage. Es ist wirklich Zeit, Familie gleichberechtigt zu leben. Die Fragen und
Zweifel, die in dem Zusammenhang auftauchen drehen sich eher um das Wollen und
Dürfen.
Klar wollen Väter und Mütter raus aus den traditionellen
Mustern, Erwartungen und Klischeefallen, das Vater- und Elternsein anders
gestalten als die eigenen Eltern. Das ist eine große Chance, aber auch eine
Herausforderung, die nicht nur aus unpassenden strukturellen Rahmenbedingungen
besteht.
Fabian Soethof begleitet seine Leser*innen bei den
anstrengenden und verunsichernden Prozessen, Gewohntes in Frage zu stellen und
eigene Vorstellungen von Mann- und Vatersein auf den Prüfstand zu stellen.
Gleichzeitig inspiriert und ermutigt er Väter und Mütter, miteinander neue Wege
zu gehen.
Fabian Soethof, 1981 am Niederrhein geboren, schloss ein
Studium als Kulturwirt und Kulturjournalist in Duisburg und Berlin ab und
schreibt u.a. für den Tagesspiegel, Mens Health Dad und Süddeutsche Zeitung. Seit
2016 leitet die Online-Redaktion des Musikexpress. Mit www.newkidandtheblog.de
war er einer der ersten bloggenden Väter. Soethof lebt mit Frau und zwei Söhnen
in Berlin.
Partnerschaften und Ehen scheitern, dass ist
heute nichts Ungewöhnliches. Die Verantwortung als Eltern für die gemeinsamen
Kinder endet aber nicht mit einer Trennung bzw. einer Scheidung. Und obwohl 77%
der Bevölkerung der Überzeugung ist, dass Erziehung und Betreuung von Kindern
nach einer Trennung am besten durch beide Elternteile erfolgen sollten, zieht
sich die Idee des Residenzmodells letztendlich durch alle Rechtsbereiche.
Unter dem Titel ‚Gemeinsam getrennt erziehen‘ hat der Beirat der
Bundesregierung im Oktober 2021 ein Gutachten vorgelegt. Anfang Januar hat die
Familienministerin die Kommission für den 10. Familienbericht berufen, diese
wird sich mit dem Thema „Unterstützung allein- und getrennterziehender Eltern
und ihrer Kinder – Bestandsaufnahme und Handlungsempfehlungen“
beschäftigen, die vielfältigen Lebenslagen von Familien skizzieren und
Empfehlungen für die Familienpolitik geben.
Für uns Anlass genug, in diesem Quartal auf die Lebenswirklichkeiten getrennt
erziehender Väter zu schauen und die Rahmenbedingungen zu beleuchten, die sie
und die Mütter der Kinder brauchen, damit gemeinsam getrennt erziehen gelingen
kann.
Kinder machen Väter – Väterbilder im Wandel
Das Selbstverständnis von Vätern sowie die
Zuschreibungen und Erwartungen an sie sind seit Jahrzehnten im Wandel. Väter
wollen gute Väter sein, von Anfang an für ihre Kinder da sein, ihre Entwicklung
aktiv begleiten, es besser machen als ihre eigenen, vielfach abwesenden Väter. Im
Alltag fällt es ihnen, auch aufgrund von unpassenden Rahmenbedingungen, schwer,
diese Vorstellungen zu leben.
Martin Moog, Fotograf aus Frankfurt, der seit knapp 20 Jahren als ‚Tagesvater‘
arbeitet, hat Väter mit ihren Kindern und Männer, die in verschiedenen
Situationen für Kinder Verantwortung übernommen haben, porträtiert. Seine
Fotografien zeichnen ein Bild davon, wie ‚engagierte Vaterschaft‘ aussehen kann
und welche Zufriedenheit Männer und Kinder in dieser Zweisamkeit ausstrahlen.
Konfrontiert und ergänzt werden die Fotografien mit Wünschen von Vätern sowie
Zahlen und Fakten zu den vielfältigen Lebenswirklichkeiten von Vätern in NRW. Ausstellungseröffnung ist am Dienstag, 16. Mai, um 19 Uhr, in der
Zentralbibliothek Düsseldorf, im KAP 1 mit Tillmann Prüfer, Autor des Buchs
‚Vatersein – Warum wir mehr denn je neue Väter brauchen‘ und der Zeit Kolumne
‚Prüfers Töchter‘. Er wird im Gespräch mit dem Vorsitzenden der LAG-Väterarbeit
darlegen, warum Feminismus eine große Chance für Väter ist, auch ihr Schweigen
zu brechen und aus dem aktuellen Buch lesen.
Die
LAG Väterarbeit unterstützt Sie
…
wenn Sie als Team, Verantwortliche in einer Einrichtung,
Gleichstellungsbeauftragte oder Personalverantwortliche Fragen zu Vätern in
bestimmten Lebenslagen oder auch im Allgemeinen haben, dann finden wir gerne
mit Ihnen gemeinsam in einem Strategiegespräch passgenaue Antworten bzw.
Lösungen.
Die Geschäftsstelle der LAG-Väterarbeit bietet auch Vorträge und Fortbildungen
an, die Beschäftigten verschiedener Einrichtungen oder auch einzelnen Teams die
Möglichkeit gibt, sich intensiv mit einem ‚Väterthema‘ auseinanderzusetzen und
ihre Arbeit mit und die Angebote für Väter weiterzuentwickeln. Melden Sie sich
einfach per Mail bei uns.
In
meinem Enkelkind kann ich mein eigenes Kind wieder erkennen
Lautete eine These von
Jürgen Haas, Referent beim Institut Kirche und Gesellschaft in Villigst, der
beim Werkstattgespräch der LAG Väterarbeit am 16. März Gedanken zur Rolle von
Großvätern referierte.
Einen kurzen Bericht über die Veranstaltung und einen Link zu der
Videoaufzeichnung des Vortrags finden Sie hier.
Junge
Väter in prekären Lebenslagen ansprechen und erreichen
Am 9. Mai 2023 findet im Rahmen des von der Aktion Mensch geförderten Verbundprojekts ‚jugendliche Väter im Blick‘ in Osnabrück eine Fachtagung statt. Impulsgeberinnen sind Prof*in Anna Tarrant von der Universität in Lincoln/ GB die über ihre Erfahrungen in den Projekten Following Young Fathers & Following Young Fathers Further berichtet und Dr*in Kim Bräuer von der TH in Braunschweig, die aktuelle Ergebnisse ihrer Forschung zu Vätern in Deutschland präsentiert. Im Praxisteil der Tagung geht es um die Ansprache und Erreichbarkeit der jungen Väter (nicht nur) im Rahmen der Frühen Hilfen. Hier finden Sie das Programm und eine Anmeldemöglichkeit zu der Fachtagung.
Möglichkeiten der Wahrnehmung väterlicher Verantwortung nachTrennung und Scheidung
Bei
diesem Online-Werkstattgespräch wird Marc Schulte vom Papaladen in Berlin über
die Erfahrungen mit dem von ihm und Eberhard Schäfer entwickelten Ratgebers
‚Stark und verantwortlich – für Väter nach Trennungen‘ und dem damit
verbundenen Gruppenprogramm berichten.
Außerdem geht es um die Ergebnisse der Fachveranstaltung zum Thema ‚Gemeinsam
Getrennt Erziehen‘, am 2. September 2022, bei der Marc Serafin, Leiter des
Jugendamts in Sankt Augustin einen Impuls zum Thema ‚Familienleben und
Rollenleitbilder vor und nach elterlichen Trennungen‘ gehalten hat und bei der
in vier Workshops zu Angeboten für Väter und Familien in Trennungssituationen
gearbeitet wurde. Hier können Sie sich zu dem Werkstattgespräch anmelden:
Nach
den Sommerferien werden wir uns nach dem VäterSummit am 26. August in Essen insbesondere
damit beschäftigen, wie Väter ermutigt werden können, ihr Vatersein so zu
leben, wie sie es sich vorstellen und wünschen. Im Mittelpunkt werden die von
den Vätern entwickelten Gedanken und Ideen stehen.
Termine
16.
Mai, 19 Uhr, Ausstellungseröffnung ‚Väterbilder‘ mit Tillmann Prüfer im KAP 1
in Düsseldorf
17. Mai, 15:30 bis 17 Uhr, Online-Werkstattgespräch ‚ Möglichkeiten der Wahrnehmung väterlicher
Verantwortung nach Trennung und Scheidung ‘ mit Marc Schulte
23. Mai, 15:30 bis 17 Uhr, Online Member Meeting der LAG-Väterarbeit
12. Juni, 19 Uhr, Finissage mit Lesung von Fabian Soethof, Autor von ‚Väter
können das auch!‘, KAP 1
26. August 2023, VäterSummit in Essen mit einer Keynote von Teresa Bücker