Erstellt von Hans-Georg Nelles am 27. Januar 2009
Ein hierzulande noch nicht bekanntes Instrument der Familienfreundlichkeit wird jetzt von Canon ausprobiert:
Japans Familien leiden unter den 12-Stunden-Schichten der Väter. Canon will jetzt Japans rekordtiefe Geburtenrate ankurbeln – und schickt seine Angestellten zweimal wöchentlich um 17.30 nach Hause.
Das Ziel des frühen Feierabends: Die Angestellten sollen nach Hause gehen, sich um ihre Partner kümmern – und mit ihnen Kinder zeugen. Von dem ungewöhnlichen Programm berichtet heute CNN.
‚Canon hat ein sehr starkes Familienplanungsprogramm‘, wird Sprecher Hiroshi Yoshinaga zitiert, ‚unsere Mitarbeiter früh nach Hause zu schicken ist ein Teil davon.‘
Die Geburtenrate Japans ist mit 1,34 Kindern eine der tiefsten der Welt. Den Aufruf an die Unternehmen, sich für mehr Familienzeit stark zu machen, kommt von der renommierten Wirtschaftskammer Keidanren. Ihr sind 1300 Firmen im Land angeschlossen, und sie ermuntert jetzt ihre Mitglieder, die Angestellten früher nach Hause zu schicken.
Die Maßnahme hat für Canon selber natürlich auch einen Vorteil: Das Unternehmen kann jetzt in der Wirtschaftsflaute die Überzeitguthaben seiner Mitarbeiter abbauen. Die Angestellten freuen sich über den frühen Feierabend. ‚Es ist grossartig, dass wir früh nach Hause gehen können und uns dabei nicht schämen müssen‘, zitiert CNN den Angestellten Miwa Iwasaki.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. August 2008
Nach dem am 19. August 2008 vom nationalen Institut für Statistik vorgelegten Bericht zur demographischen Situation hatte Frankreich einschließlich seiner Überseegebiete am 1. Januar 2007 63,4 Millionen Einwohner. Frankreich lag so hinter Deutschland (82,3 Mio) dem bevölkerungsstärksten Land der Europäischen Union.
Frankreich hat dabei gegenüber seinen europäischen Nachbarn mit einer Besonderheit aufzuwarten. Im Gegensatz zu allen anderen Ländern der EU außer Irland beruht der Bevölkerungsanstieg nicht auf Zuwanderung, sondern auf natürlichem Wachstum. Die Zahl der Zuwanderer trug nur zu 25% zu dem Bevölkerungsanstieg bei. In den anderen europäischen Ländern liegt die Quote bei 80%.
Mit einem Anstieg um 2,8% auf 830.300 Geburten wurde 2006 das höchste Geburtenniveau seit 1981 erreicht. Dies ist umso bemerkenswerter als dass die Zahl der Frauen im gebärfähigen Alter rückläufig ist und das Durchschnittsgebäralter der Frauen, das noch vor 20 Jahren bei 27,7 Jahren lag, auf 29,8 Jahre gestiegen ist. Mit einer Geburtenrate, die erstmals seit 30 Jahren wieder bei 2 Kindern pro Frau lag, bleibt Frankreich somit zusammen mit Irland das ‚fruchtbarste’ Land Europas.
Bei einem Rückgang der Sterbefälle auf 522.000 ist auch die Lebenserwartung weiter auf 77,2 Jahren bei den Männern und auf 84,1 Jahren bei den Frauen gestiegen. Liegt die Lebenserwartung der Männer im europäischen Durchschnitt, so haben französische Frauen zusammen mit den Spanierinnen die höchste Lebenserwartung auf dem Kontinent.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. April 2008
Es war eines der gültigen Erklärungsmuster in der Diskussion um den Geburtenrückgang in Deutschland: Vor allem hochqualifizierte Frauen bekommen viel zu selten ein Kind. Die Gründe dafür schienen nachvollziehbar:
Hatten die Frauen doch viel Zeit und Energie in ihre Ausbildung und ihren Job gesteckt und identifizierten sich mit ihrer Arbeit. Dass sie diese meist gut bezahlte Berufstätigkeit nicht für eine mehrjährige Auszeit als Hausfrau und Mutter mit anschließender Teilzeit-Beschäftigung ohne jede Aufstiegschance eintauschen wollten, schien logisch.
Daneben, so war immer wieder zu lesen, sei es für gebildete Frauen auch schwer, überhaupt einen potenziellen Kindsvater zu finden. Untersuchungen belegten mit schöner Regelmäßigkeit, dass sich zwar der Arzt mit der Krankenschwester zusammentut, aber weder Ärztin noch Pfleger einander attraktiv finden: Sprich: Da Männer sich bei der Partnersuche in Sachen Sozialprestige durchaus nach „unten“ orientieren, Frauen aber noch immer eher nach „oben“, bleibt für die Frauen aus dem oberen Segment einfach kein Mann übrig, mit dem sie eine Familie gründen könnten.
Sollte sich wider Erwarten doch einmal ein männliches Exemplar aus ihrer Schicht finden, so legten diverse Studien die Sorge nahe, dass es sich bei diesem um ein ebenso karriere- wie genussorientierten Typus handele, der sich mehr für sein Konto und seinen nächsten Marathon interessiert als für die Familienplanung.
Müssen sich also Uni-Absolventinnen den Vorwurf gefallen lassen, nur auf ihre Karriere versessen und bei der Partnerwahl zu wählerisch zu sein? Nein, sagt Professor Rainer Hufnagel vom Institut für Ökonomische Bildung an der Rheinisch-Westfälischen Universität Münster. In einer neuen Studie, die in der Zeitschrift „Hauswirtschaft und Wissenschaft“ der Deutschen Gesellschaft für Hauswirtschaft veröffentlicht werden soll, sieht der Experte sogar einen genau gegenläufigen Trend.
„Je gebildeter die Frau, desto mehr Kinder bringt sie auf die Welt“, fasst der Forscher seine Ergebnisse zusammen. Einen ähnlichen Effekt konnte er auch bei den Vätern nachweisen: Diese sind mehrheitlich ebenfalls hoch qualifiziert.
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