der VAETER.blog

lebe deinen Traum!

Vater sein … Mach, was du kannst!

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 30. Oktober 2023

Teresa Bücker, Journalistin und Autorin appellierte beim #VaeterSummitNRW am 26. August 2023 in Essen an alle Männer: „Ihr müsst laut und deutlich sagen: Wir wollen mehr Zeit mit unseren Familien!“ Väter müssten sich politisch für mehr Familienzeit und bessere Teilzeitlöhne einsetzen. „Sie müssen unbequemer werden.“

Die Aufzeichnung der Keynote von Teresa Bücker

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5 Väter-Fragen an Jürgen Haas

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 25. Oktober 2023

Jürgen Haas ist seit vielen Jahren als Koordinator der Väterkindagentur im Bereich der Evangelischen Kirche von Westfalen in der Familienbildung tätig. Ihm ist Vernetzungsarbeit und die Kooperation mit andern für die Belange von Vätern und Kindern sehr wichtig. Als Supervisor, Gestalttherapeut und wissenschaftlicher Referent hat er zahlreiche Zugänge zur Männer- und Väterarbeit und ist selbst leidenschaftlich gerne Vater und Großvater von zwei Töchtern und einem Enkelkind.

Ergänzen Sie bitte den Satz ‚Vater werden ist …‘

… eine wunderbare Herausforderung und ein nachhaltiges Erlebnis.

Welche Eigenschaften fallen ihnen beim Wort ‚Vater‘ ein?

liebevoll, zugewandt, emphatisch, beständig, verlässlich, verantwortungsvoll, Raum gebend, partnerschaftlich, kooperativ

Was sollte Mann beim Vater werden unbedingt beachten?

Nach meiner nun fast 30 jährigen Erfahrung ist es wichtig immer mit dem eigenen Kind empathisch und nachhaltig in Kontakt zu bleiben und dies auch in sogenannten schwierigen Zeiten. Für mich beginnt diese Nähe und die von Verantwortung und Liebe getragene Verbundenheit vor der Geburt und gilt ein Leben lang, durch alle Lebensabschnitte und -phasen meines Kindes, bzw. meiner Kinder. Dieser Kontakt setzt gemeinsame Zeit voraus, für die es wichtig ist zu kämpfen, um konsequent Zeiträume und Zeitfenster zu sichern. Ich finde es wichtig elterliche Verantwortung gemeinsam zu tragen und trotz der Diversität mit Blick auf Einstellungen und Ansichten gemeinsame Wege zu suchen. Diese Grundhaltung sollte ggf. auch über die Partnerschaft hinaus (Stichwort: Trennung) Gültigkeit haben.

Was würde Ihrer Meinung nach Vätern in Zukunft das Vater sein erleichtern?

Die Anerkennung von Care-Aufgaben als wichtigen gesellschaftlichen und nachhaltigen Beitrag und als elementare Voraussetzung für eine partnerschaftliche Aufteilung von Erziehungsverantwortung. In Konsequenz bedeutet dies für mich die Festschreibung und Umsetzung von politischen Maßnahmen und Rahmenbedingungen für eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf und zur finanziellen Absicherung von Familien.

An welches Erlebnis mit Ihrem Vater erinnern Sie sich am liebsten?

Mein Vater war Küchenmeister und hat leidenschaftlich gerne gekocht. An jedem Sonntag hatte ich die Gelegenheit ihm beim Kochen zuzuschauen und ihn dabei zu unterstützen. Es hat mich sehr beeindruckt, wie er mit Gewürzen „jonglieren“ und Geschmacksnuancen komponieren konnte. Das er mich daran teilhaben ließ und mir die Dinge liebevoll und mit viel Geduld erklärte, hat bei mir Spuren und wunderschöne Erinnerungsbilder hinterlassen, an denen ich gerne meine Kindern in Geschichten und Erzählungen teilhaben lasse.

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Angebote für Väter vor Ort – Väternetzwerke in NRW

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Donnerstag 19. Oktober 2023

Vaterschaft wird zunehmend zu einer individuellen Option, die immer weniger vorgegebenen sozialen Normen folgt. Diese Entwicklung führt auch dazu, dass ein Mann im Verlauf seines Lebens Vaterschaft in verschiedenen Familienformen, in unterschiedlichen Partnerschaften und auch mit Kindern erleben kann, die einen anderen biologischen Vater haben. Diese Möglichkeiten sind mit Herausforderungen verknüpft, auf die Väter oft nicht ausreichend vorbereitet sind.

Es fehlen ihnen Möglichkeiten zur Vergemeinschaftung der individuellen Lebenslagen in ihrer Vielfalt, zum Austausch mit anderen Vätern über die Situation zum Beispiel als ‚aktiver‘ Vater, als Vater in Elternzeit, als Vater mit einem partnerschaftlichen Verständnis von Kindererziehung usw. Diese Möglichkeiten zur Verständigung und das Erleben der Bedeutsamkeit als Vater sind von großer Bedeutung für ein geschlechtergerechtes Verständnisses von Vaterschaft.

Väter benötigen also Orte und Gelegenheiten, an denen sie sich über ihren Alltag als Väter verständigen und austauschen können, wo wie sich vernetzen und den Gedanken der aktiven Vaterschaft weitertragen, sich informieren und einander in ihrer Vielfalt und Unterschiedlichkeit begegnen können.

Diese Orte und Angebote bieten Mitglieder der LAG-Väterarbeit in NRW und zahlreiche weitere Initiativen in NRW, die wir an dieser Stelle in lockerer Reihenfolge vorstellen möchten. Beginnen wollen wir mit zwei ‚Urgesteinen‘, die auch zu den Gründern der LAG-Väterarbeit gehören.

Evangelische Kirche von Westfalen – Vater-Kind-Agentur

Die ‚Vater-Kind-Agentur‘ wurde Im Jahr 2006 gegründet, um die Angebote für und die zunehmenden Nachfragen von Vätern besser zu vernetzen. In Kooperation mit der Evangelischen Hochschule in Bochum werden dazu Vater-Kind-Trainer©, meist engagierte Väter, ausgebildet, die mit Vätern und Kindern Aktionen und Angebote durchführen. Die Ausbildung in sieben Modulen bereitet sie praktisch und theoretisch vor. Die so ausgebildeten Trainer werden auch nach der Fortbildung durch ergänzende Angebote kontinuierlich weiterqualifiziert.

Das Institut für Kirche und Gesellschaft der westfälischen Landeskirche bietet seit vielen Jahren in enger Kooperation mit Familienzentren, Kindertageseinrichtungen, Grundschulen, Gemeinden und anderen Partner*innen Angebote für Väter und Kinder, wie z.B. Erlebnis-Wochenenden und Vater-Kind-Nächte durch. Jährlich finden über 100 Vater-Kind-Wochenenden und 300 Väterabende statt. Väter sind an deren Planung aktiv beteiligt und bringen ihre Erfahrungen und die Wünsche der Kinder mit ein.

Alle Angebote der Vater-Kind-Agentur finden Sie hier.

Väter in Köln e.V.

wurde im Jahr 2010 von Vätern für Väter gegründet und macht seitdem Vätern vielfältige Angebote zur Vernetzung, Freizeitgestaltung und Selbst-Realisierung. Der Verein, der seit 2012 als Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe anerkannt ist, versteht seine Arbeit als proaktiv, präventiv, inklusiv, interkulturell, systemisch und gleichstellungsorientiert.

Das Angebot ist umfangreich und wird kontinuierlich weiterentwickelt:

  • ein wöchentliches Vater-Kind-Café
  • Geburtsvorbereitung für Väter
  • Vernetzung von Elternzeit-Vätern über Mailingliste und WhatsApp
  • Vater-Kind-Wochenenden und -Events
  • Väter-Gruppe „PapaPalaver“
  • Väterarbeit in Kitas
  • Coaching-Gruppe für Väter

Neben diesen Angeboten für Väter unterstützt der Verein auch Fachkräfte und Einrichtungen bei der Entwicklung und Umsetzung von Angeboten für Väter. Alle Angebote finden Sie auf der Webseite der Väter in Köln e.V.

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Väter in Elternzeit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Freitag 13. Oktober 2023

(Nicht-)Anerkennung von Familien- und Erwerbsarbeit bei Paaren

Mit dem Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz rückte die Figur des aktiven Vaters in den Fokus. Gleichzeitig wirken traditionelle Verweisungen in sozialpolitischen Regelungen, Normen und Betriebskulturen.

Stefanie Aunkofer analysiert väterliche Elternzeitnahmen anhand von qualitativen Paarinterviews mit Blick auf Anerkennung von Familien- und Erwerbsarbeit und zeigt: Erwerbsarbeit bleibt die Quelle von Anerkennung. Vätern den Zugang zur familialen Sphäre partiell über Elternzeit zu öffnen reicht nicht aus. Für eine tatsächliche Egalisierung ist vielmehr ein grundlegender Wandel im Geschlechter- und Anerkennungsverhältnis notwendig.

Der Band ist im Beltz Verlag erschienen und kann als Print für 50 € bestellt oder mit OpenAcessLizenz als pdf heruntergeladen werden.

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Quo vadis Familienpolitik

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Freitag 6. Oktober 2023

Bericht vom MemberMeeting

Familienpolitik liegt zum größeren Teil in der Verantwortung des Bundes, neben dem Familienministerium ist es vor allem das Ministerium für Justiz, die strukturelle Rahmenbedingungen für Väter und Mütter wie Elternzeit und Elterngeld, Familienstartzeit und Unterhaltsrecht regeln und notwendige Veränderungen in die Wege leiten oder auch nicht.

Als Landesarbeitsgemeinschaft blicken wir daher bei diesen wichtigen Eckpunkten auch mal nach Berlin. Nach der letzten Bundestagswahl haben wir dazu sehr optimistisch festgehalten: „Nachdem die neue Familienministerin angekündigt hat, eine Vaterschaftsfreistellung in den ersten zwei Wochen nach der Geburt einzuführen und auch Elternzeit und Elterngeld weiterzuentwickeln, lohnt es sich näher hinzuschauen.“

Dies haben wir beim Werkstattgespräch am 24. Februar 2022 dann auch gemacht. Im Vorfeld hatten wir den Zukunftsvertrag der Ampelkoalition analysiert und viele Ankündigungen zum Punkt ‚Zeit für Familien‘

  • Wir werden Familien dabei unterstützen, wenn sie Zeit für Erziehung und Pflege brauchen und dabei Erwerbs- und Sorgearbeit partnerschaftlich aufteilen wollen.
  • Wir werden das Elterngeld vereinfachen, digitalisieren und die gemeinschaftliche elterliche Verantwortung stärken.
  • Wir werden eine zweiwöchige vergütete Freistellung für die Partnerin oder den Partner nach der Geburt eines Kindes einführen.
  • Die Partnermonate beim Basis-Elterngeld werden wir um einen Monat erweitern. …

und ‚Wir werden das Familienrecht modernisieren‘

  • Wir werden die partnerschaftliche Betreuung der Kinder nach der Trennung fördern, indem wir die umgangs- und betreuungsbedingten Mehrbelastungen im Sozial- und Steuerrecht besser berücksichtigen.
  • Wir wollen allen Familien eine am Kindeswohl orientierte partnerschaftliche Betreuung minderjähriger Kinder auch nach Trennung und Scheidung der Eltern ermöglichen und die dafür erforderlichen Bedingungen schaffen.
  • Wir wollen im Unterhaltsrecht die Betreuungsanteile vor und nach der Scheidung besser berücksichtigen, ohne das Existenzminimum des Kindes zu gefährden. …

gefunden.

Beim MemberMeeting der LAGV am 19. September haben wir die Frage, ‚was Familienpolitik (noch) bewirken will‘ in den Mittelpunkt gestellt.

ZU der mehrfach aufgeschobene ‚Vaterschaftsfreistellung‘ die jetzt als ‚Familienstartzeit‘ gelabelt ist, kursiert seit März ein Referent*innenentwurf, der aber bis heute nicht offiziell veröffentlicht ist. Die Ankündigung der Familienministerin vom 12. September, das Gesetz komme zeitnah ist für 2023 nicht mehr zu verwirklichen.

Bei der Elternzeit wird inzwischen über Kürzungen diskutiert. Paus selber schlug vor die Einkommensgrenzen auf 150.000 € abzusenken, um die Sparvorgaben zu erreichen. Die FDP hat inzwischen eine Verkürzung der Elternzeit von 14 auf 12 Monate ins Gespräch gebracht.

Die Einschätzung des Bundesforums Männer, dass dies ein rückwärtsgewandter Vorschlag ist, der vor allem für Väter ein gleichstellungspolitischer Rückschritt wäre, teilen wir uneingeschränkt.
Über die im 9. Familienbericht angemahnte Anpassung der Elterngeldbeitrage, die seit 15 Jahren unverändert sind, wird gar nicht gesprochen.

Zur ‚Modernisierung des Familienrechts‘ hat Justizminister Buschmann am 24. August das Eckpunktepapier ‚Ein faires Unterhaltsrecht für Trennungsfamilien‘ vorgelegt, das sich an den Vorschlägen des vom ‚Wissenschaftlichen Beirats für Familienfragen des BMFSFJ‘ vorgelegten Gutachtens ‚Gemeinsam getrennt erziehen‘ orientiert.

Die Diskussion um diesen Vorschlag zielt aber nicht darauf ab, wie wir von der traditionellen Vorstellung ‚einer betreut, einer zahlt‘ wegkommen, Kindern nach einer Trennung eine gute Beziehung zu beiden Eltern ermöglichen und Vätern von Anfang an und auch nach einer gescheiterten Paarbeziehung ermöglichen, die Bedeutung, die sie für ihre Kinder haben auch wahrzunehmen.

Vielmehr ging und geht es darum wer Gewinner*in oder Verlierer*in der Vorschläge sein wird. Dies gipfelte in der abstrusen Behauptung, Väterrechtler hätten ihre Interessen durchgesetzt. Das Familienministerium, das unter anderem die Professorinnen Walper und Kreyenfeld mit der Entwicklung des Stufenmodells beauftragt hat, schweigt zu dem Spektakel.

Die Bilanz des Treffens, die Perspektiven für eine geschlechtergerechte Familienpolitik, die die strukturellen Rahmenbedingungen dafür schafft, dass Väter und Mütter in allen Lebenslagen, auch in Krisen, Erwerbs- und Familienarbeit partnerschaftlich aufteilen können, sehen momentan nicht gut aus. Und das liegt nicht alleine an der durch Corona und Energiekrise angespannten Finanzlage.

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Die Vollzeitnorm von 40 Stunden nimmt Vätern die Zeit in der Familie

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Montag 25. September 2023

Interview mit Teresa Bücker

In deinem Buch beschreibst du, dass viele Kinder ihre Väter als abwesend wahrnehmen, immer noch. Was hindert denn die Väter daran, präsenter zu sein in ihren Familien?

Mich hat das erst mal überrascht, dass Kinder immer noch sagen, dass ihre Mütter viel präsenter sind als die Väter, weil wir davon ausgehen, dass sich in Familien sehr viel getan hat. Und was Väter wirklich daran hindert, sich mehr zu beteiligen, sind die langen Arbeitszeiten. Das zeigen alle Studien, alle Analysen ganz klar, dass die Vollzeitnorm von 40 Stunden Vätern die Zeit in der Familie nimmt. Dann kommen oft noch Pendelwege dazu. Väter haben oft Arbeitsorte, die länger entfernt sind. Und das ist im Alltag dann ganz wenig Zeit. Also, Arbeitszeit ist eine der großen Stellschrauben und Vätern sollte eben bewusst sein, die Kinder nehmen. Das war heute immer noch. Ja.

Was können denn Väter gewinnen, wenn sie mehr Carearbeiten in den Familien übernehmen?

Jeder Vater, der sich ganz viel in die Familie einbringt, erlebt das eigentlich. Also am besten mal Väter fragen, die lange in Elternzeit waren oder Teilzeit arbeiten. Das entspricht auch eigentlich den Wünschen vieler Vätern, ja, ganz aktiv Vater zu sein, viel Zeit mit den Kindern zu haben. Und diejenigen, die es erleben, die vielleicht jetzt schon in Teilzeit arbeiten, die sagen auch, sie wollen nie wieder dahin zurück, wo sie vorher waren, weil der große Wunsch von den meisten Vätern ist, eben auch eine starke emotionale Bindung an die Kinder. Vorbild sein können und das kann man nur, wenn man im Alltag präsent ist. Und Väter leiden gerade oftmals zwischen der Zerrissenheit von den beruflichen Ansprüchen und wie sie als Vater eigentlich leben wollen. Und das in Einklang zu bringen, darum geht es und dann fühlt man sich auch wohl da in der eigenen Vaterrolle.

Was können wir denn noch an den Strukturen drehen, damit wir den Vätern die Anwesenheit in den Familien erleichtern können?

Was ich empfehlen würde, ist, dass sich Paare, heterosexuelle Paare, wirklich frühzeitig damit auseinandersetzen, wie sie leben wollen und ganz, ganz offen darüber sprechen. Das findet oftmals nicht statt und dann werden wir in alte Rollen gedrängt, in denen wir eigentlich gar nicht leben wollen. Und das wirklich früh zu planen, vielleicht auch zu sagen, wir machen materielle Einschnitte, weil wir beide in Teilzeit arbeiten wollen, aber dann so Eltern sein können, wie wir es wirklich wollen, das ist ganz, ganz wichtig. Und was ich Vätern auch empfehlen würde, wäre sich untereinander zu vernetzen, zu solidarisieren und immer zu sagen, wenn ich hier in meinem Unternehmen den Weg ebne für Familienfreundlichkeit auch für Väter, dann haben ganz viele andere Väter was davon. Also diese solidarische Ebene, politisch auch etwas zu verändern, das ist ganz wichtig.

Zum Schluss, was ist dein Appell an Väter?

Traut euch, in den Familien präsent zu sein, wirklich von Anfang an. Gönnt euch die Zeit. Macht euch ganz klar, wie ihr Vater sein wollt, wie ihr Familie leben wollt. Und seid dann auch mutig, dass es etwas unbequem sein kann, dass es bedeuten kann, beruflich zu reduzieren. Aber redet auch mit anderen Vätern, wie sie es wahrgenommen haben. Redet unbedingt mit Vätern, die lange in Elternzeit waren, die jetzt Teilzeit arbeiten und macht euch gegenseitig Mut. Und traut euch eben, Pioniere zu sein. Es wird euch und eure Kinder stärken.

Das Interview hat Martina Züger am Rande des VäterSummits am 26. August geführt.

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Ist Finnland der beste Ort der Welt, um Eltern zu werden?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Donnerstag 21. September 2023

Warum rebellieren Männer nicht?“

Finnland ist weltweit führend, was die frühkindliche Bildung angeht. Die Kinderbetreuung ist erschwinglich und Krippenplätze sind überall verfügbar, und das in einem System, das die Rechte der Kinder in den Mittelpunkt der Entscheidungsfindung stellt.

Jetzt wendet das Land die gleiche kinderfreundliche Denkweise auch auf die Politik der Elternzeit für Väter an, um die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern bei der Elternschaft zu bekämpfen.


Alexandra Topping vom britischen Guardian ist nach Helsinki gereist, um die Hintergründe dieser Politik für Kinder, Mütter und Väter zu erkunden.

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Braucht man tatsächlich einen Vater, um ein Kind zu großzuziehen?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Freitag 15. September 2023

Die Bedeutung von Vätern steht für Anna Machin außer Frage. Im Gespräch mit Chris Williamson erläuter sie ihre Forschungsergebnisse, aber auch die Kritik, die sie bekam, als sie das Buch ‚Papa werden‘ geschrieben hat.

Anna Machin ist Evolutionsanthropologin an der Universität Oxford, Forscherin über die Rolle der Vaterschaft im Laufe der Zeit und Autorin. Die moderne Welt hat Väter in vielerlei Hinsicht überflüssig gemacht. Der Versager-Vater ist in Sitcoms und Zeichentrickfilmen so präsent, dass es nicht verwunderlich ist, dass Männer das Gefühl haben, in der Kindererziehung keine Rolle zu spielen. Aber wie wichtig sind Väter für die Entwicklung von Jungen und Mädchen? Und was wissen wir nicht über ihren Einfluss?

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Augen auf bei der Partnerinnenwahl

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Dienstag 12. September 2023

Heute ist der #Vaeterreport2023 in Berlin offiziell vorgestellt worden.

Langfristige Wünsche und Sehnsüchte von Vätern werden abermals bestätigt. Neu ist die Aufteilung der Väter in fünf ‚Typen‘ mit den ‚überzeugten Rollenbewahrern‘ am einen und den ‚überzeugten Engagierten‘ am anderen Ende der Engagements Skala.

Mit #Elternzeit, #Kinderbetreuung und #Arbeitszeiten werden einige wesentliche Elemente väterlichen Engagements thematisiert, wesentliche strukturelle bzw. familiäre Rahmenbedingungen werden für mich in einem kurzen Absatz auf Seite 55 angesprochen:

„Partnerinnen der überzeugten Engagierten sind am häufigsten erwerbstätig

Die Partnerinnen der überzeugten Engagierten sind insgesamt am häufigsten (85 %) und zudem in überdurchschnittlichen Stundenumfängen erwerbstätig. Nur 12 Prozent in dieser Gruppe sind Alleinverdiener. Die Partnerinnen haben am häufigsten ein Studium abgeschlossen (41 %) und häufig einen höheren Bildungsabschluss als der Vater (33 %).

Insgesamt sagen die überzeugten Engagierten sowie die urbanen Mitgestalter am häufigsten, ihre Partnerin habe gute Berufsaussichten (39 % beziehungsweise 26 %), die überzeugten Rollenbewahrer sagen dies am seltensten (8 %).“

Diese Aussagen entsprechen den Ergebnissen der qualitativen Erhebung „Väter und der Wiedereinstieg der Partnerin“ vom November 2011 (https://vaeter-und-karriere.de/blog/index.php/2011/11/29/vater-und-der-wiedereinstieg-der-partnerin/)

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Oberbürgermeister Kufen beim ersten VäterSummitNRW

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 30. August 2023

Der Essener Oberbürgermeister Thomas Kufen besuchte am vergangenen Samstag den ersten VäterSummit NRW. Die Gleichstellungsstellen der Städte Bonn, Dortmund, Essen, Münster und Recklinghausen sowie die Landesarbeitsgemeinschaft Väterarbeit NRW hatten Väter und ihre Kinder sowie interessierte Fachkräfte hierzu nach Essen eingeladen.

(c) Georg Lukas

„Der heutige Tag zeugt von der Vielfalt und Bedeutung des Vaterseins in der heutigen Zeit. Schon seit vielen Jahren ist klar: Erziehung ist bei weitem nicht nur Frauensache. Dies hängt unter anderem mit den – völlig berechtigten – Wünschen junger Mütter zusammen, sich beruflich zu verwirklichen und eine eigene Karriere zu verfolgen. Hinzu kommt auch der Wunsch vieler junger Väter, möglichst viel Zeit mit dem Nachwuchs zu verbringen und ein großer und wichtiger Teil der Kindheit des eigenen Sprosses zu sein“, so Thomas Kufen. „Es ist essenziell, dass Väter die Möglichkeit haben, sowohl in ihrer beruflichen als auch in ihrer familiären Rolle zu wachsen. Die Stadt Essen hat das erkannt und vor einigen Jahren ein Sachgebiet für Männerspezifische Belange in der Gleichstellungsstelle eingeführt, um genau diese zu unterstützen und zu fördern.“

Für die Väter und ihre Kinder gab es beim VäterSummit NRW über den ganzen Tag spannende Bastel-, Mal-, Spiel-, Sport- und Beratungsangebote sowie Workshops, die Themen, Fragen und Beiträge von (werdenden) Vätern in den Mittelpunkt stellten. Zudem gaben Impulsvorträge Einblicke in das Väterleben. „Der VäterSummit NRW ist ein deutliches Zeichen dafür, dass das Thema Vaterschaft in Nordrhein-Westfalen ernst genommen wird. Ich danke allen Organisatorinnen und Organisatoren sowie Unterstützerinnen und Unterstützern für ihre Arbeit und ihr Engagement und wünsche uns einen informativen, inspirierenden und freudigen Tag“, so der Oberbürgermeister. „Lassen Sie uns mit dem heutigen Tag gemeinsam dafür sorgen, dass die Rolle des Vaters in unserer Gesellschaft den Stellenwert erhält, den sie verdient.“

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