So wird man zum Väter – Versteher
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 19. Februar 2009
Maximilian Brost, 17 Jahre jung, hat Vätern über hundert Fragen gestellt und sie dazu gebracht, Klartext zu reden: über Ehefrauen und Geliebte, über Schwiegermütter, Fernsehorgien und Alkoholgelage, über Hausarrest und Kumpelabende, über schlechten Umgang und Schönheitswettbewerbe, über Chefs und Sekretärinnen, über Selbstständigkeit und Standpauken, über die leidige Arbeit und das neue Auto, über Respekt, Arbeitskeller und Traumurlaub.
Es bleiben keine Fragen offen, ob es nun um die Familie, die Kinder und die Mütter, um die Arbeit, den Alltag und die Jugend oder um die Ängste und Geheimnisse der Väter geht: Von nun an sind Väter ein offenes Buch.
Brost junior tritt mit dem Buch in die Fußstapfen seines Vaters. Hauke Brost ist Buchautor und Journalist. Das Werk seines Sohnes hat er aber auch erst jetzt – nach Erscheinen – zu Gesicht bekommen.
„Ich denke, dass mein Vater in erster Linie stolz ist auf das, was ich getan habe, auch wenn wir relativ wenig drüber reden“, sagt Maximilian Brost. Das Verhältnis zu seinem Papa sei freundschaftlich, auch wenn er viele Auseinandersetzungen mit ihm habe.
Möglicherweise sind daran die typischen Eigenschaften eines Vaters schuld.
Brosts Recherchen haben ergeben, dass Väter oft „mürrisch, übermüdet und viel zu gestresst sind, um auf die Probleme der eigenen Kinder einzugehen“. Es gebe ein Verständnisproblem zwischen den beiden doch sehr sturen Arten von Menschen: „Väter versuchen uns in die richtigen Bahnen zu lenken, und wir versuchen unsere Erfahrungen selbst zu machen.“ Dennoch wüssten beide den jeweils anderen zu schätzen.
Und Väter sind sehr stolz auf ihre Kinder, weil jedes Kind auf seine ganz eigene Art einzigartig sei. „Die Tochter ist das schönste Mädchen der Welt, und der Sohn wird irgendwann Präsident – wenn er sich noch mehr anstrengt“, sagt Maximilian Brost.
Die Antworten auf seine 111 Fragen hat er gemeinsam mit vielen Freundinnen und Freunden erarbeitet, „denn Väter sind Menschen, die viele Geheimnisse gerne für sich behalten“, sagt Brost und gibt allen Papas diesen Rat: „Sie sollen nicht denken, dass sie etwas Besseres sind als ihre Kinder oder dass sie ihnen etwas voraushaben, denn so etwas merken Kinder, und Väter haben nun mal eine nervende Art, das zu zeigen.“
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