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Archiv für die 'Väterbilder' Kategorie

Tagebücher von Vätern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Januar 2011

Väter schreiben über Ihr Leben mit Kindern. Jede Woche berichten sie, welche Fortschritte ihr Baby macht oder welche Probleme es im Leben mit den Kindern gibt.

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Tagebuch – Wieland

Wieland Alter: 47 Jahre, Wohnort: Kassel, Beruf: Versicherungskaufmann, Familienstand: Verheiratet, Geburtstage: 17.12.2008 und 10.7.2007, Letzter Eintrag: 05.09.2010

Tagebuch – Fritz

Fritz Alter: 45, Wohnort: Bad Homburg, Beruf: Angestellter, Familienstand: verheiratet, Geburtstag: 28.08.2010, Letzter Eintrag: 17.01.2011

Tagebuch – Nils

Nils Alter: 27, Wohnort: unterwegs in Indien, Beruf: Ethnologe, Geburtstag: 30.7.2008, Letzter Eintrag: 14.10.2010

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Unreflektierte Bilder über Vaterschaft prägen Bewusstsein von Vätern

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. Januar 2011

Es ist erstaunlich, dass die an sich sehr alltägliche und uns allen vertraute Rolle der Väter gleichzeitig eine derart selten reflektierte Rolle ist. Scheinbar ‚natürlich’ und selbstverständlich meinen wir zu wissen, was ein Vater ist bzw. soll. Dabei prägen uns jedoch vielfach mächtige Mythen. Der amerikanische Familientherapeut Bruce Linton listet die folgenden ‚fünf Mythen des Vaterseins’ auf:

  1. Nur die Gefühle der werdenden Mutter sind wichtig und richtig
  2. Neugeborene brauchen ihren Vater kaum, eine Mutter deckt alles ab
  3. Männer können nicht mit kleinen Kindern umgehen
  4. Männer, die sich auf ihre Kinder konzentrieren, sind Versager im Job
  5. Männer werden sich automatisch wie der eigene Vater verhalten.

Und er listet anschließend auch auf, wie diesen Mythen im konkreten Alltag begegnet werden kann:

1. Nehmen Sie sich Zeit, darüber nachzudenken, inwiefern Sie das Vaterwerden (-sein) berührt. Teilen Sie Ihre Gefühle mit Ihrer Partnerin und anderen Vätern.

2. Halten, wiegen Sie und sprechen Sie mit Ihrem Neugeborenen von Geburt an.

3. Lernen Sie Wickeln, Baden, Füttern. Seien Sie ein Teil vom Alltag Ihres Babys.

4. Überlegen Sie, zu welchen Kompromissen bei der Karriere Sie bereit sind, um Zeit mit Ihrem Kind zu verbringen. Es kommt auf den Versuch an.

5. Nehmen Sie, was Ihnen am Besten gefällt am eigenen Vater, an Lehrern, Kollegen, Freunden und schaffen Sie sich daraus eine Identität als Vater. Jeder, der sich um Sie gekümmert hat, kann ein gutes Rollenvorbild sein.

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‚Plötzlich war er weg’ – Wenn der Vater fehlt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 14. Januar 2011

Was bedeutet es, wenn Jungs ohne Väter aufwachsen? Ein ganzes Leben kann dadurch geprägt sein, wenn ihnen ein Rollenbild fehlt. Sich schließlich selbst zu finden, fällt Söhnen, die ohne Väter aufwachsen, oft besonders schwer.

So versucht auch Rapper Dean Dawson sich in seinen Liedtexten von der seelischen Last zu befreien, die er seit dem Verlust des Vaters mit sich herumträgt. Bei MonaLisa erzählt er zusammen mit zwei weiteren Männern, denen es ähnlich erging, von den ganz persönlichen Erfahrungen.

Sendetermin im ZDF am Sonntag, den 16. Januar 2011, um 18.00 Uhr.

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Vater – Kind – Kalender 2012

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Januar 2011

In den vergangenen fünf Jahren hat Andreas Gerts den Vater-Kind-Fotokalender mit dem Titel „Zusammen wachsen – Väter und ihre Kinder“ finanziert und herausgegeben. Der Kalender 2011, der 6. Kalender in Folge konnte leider nicht erscheinen. Die Kosten für den Druck in einer Druckerei waren leider zu hoch bzw. im letzten Jahr für den Herausgeber nicht zu stemmen.

Der Kalender für das kommende Jahr 2012 wird aber wieder erscheinen und ist bereits in Arbeit. Die Auswahl der Vater Kind Fotos ist noch nicht abgeschlossen und bis zum 28.2.2011 können noch originelle s/w oder Farbfotos, möglichst hochauflösend, eingesandt werden. Bitte mailen Sie Ihre Bilder direkt an Andreas Gerts.

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Väter sind anders als Mütter, und das ist gut so

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 29. Dezember 2010

Internationale Untersuchungen belegen, dass engagierte Väter zunehmend zu einfühlsamen Bezugspersonen werden, die den sozialen, sprachlichen und emotionalen Entwicklungsweg ihres Nachwuchses nachhaltig prägen.

„Es ist eine neue Vätergeneration herangewachsen, die ihre Rolle als emotionaler Begleiter, sensibler Spielkamerad, warmherziger Freund, Beschützer oder Kumpel viel ernster nimmt“, erklärt Prof. Dr. Michael Lamb, Psychologe, Sozialwissenschafter und Väterforscher an der Universität Cambridge. Er streut der neuen Väter – Generation generell Rosen: Väter verfügen eindeutig über Fähigkeiten, die man früher nur Müttern zugeschrieben hat.

Männer sind nachweislich ebenso gut in der Lage, Signale ihrer Kinder wie Hunger, Schmerz, Aufregung, Unsicherheit oder Angst richtig zu interpretieren. Auch die körperliche Reaktion von Mann und Frau, wenn sie ihr Neugeborenes sehen, ist identisch. Pulsschlag, Hauttemperatur und Atmung verändern sich.

Experimente haben auch höchst anschaulich die tiefe seelische Verbundenheit bewiesen: So können Väter mit verbundenen Augen ihr Baby durch das Berühren mit den Händen von anderen Neugeborenen unterscheiden.

Andere Studien wiederum belegen, dass sich Söhne und Töchter von überdurchschnittlich engagierten Vätern besser entwickeln: Sie sind wesentlich selbstbewusster intelligenter, verfügen über hohe soziale Kompetenz. Sogar die sprachliche Entwicklung verläuft dynamischer, wenn der Papa mehr als nur ein ,,Wörtchen“ mitredet.

Männer konfrontieren ihren Nachwuchs nämlich wesentlich häufiger mit unbekannten Wörtern oder komplexeren Satzkonstruktionen, als dies Mütter tun. „Für die Kleinen ist das anregend. Die Sprachentwicklung wird gefördert. Das väterliche Sprachverhalten beeinflusst somit mehr als das mütterliche“, so Prof. Michael Lamb. Weiterlesen »

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Die Angst der Frauen vorm Kinderkriegen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Dezember 2010

Eine Familie zu gründen, ist auch für viele Frauen nicht mehr selbstverständlich. Zu viel Perfektionismus ist ein Grund. Auf Initiative des Babynahrungsherstellers Milupa hat sich die Rheingold Geschäftsführerin Ines Imdahl in einer Studie schwangere Frauen sowie junge und potenzielle Mütter vorgenommen. Ein Ergebnis ist auch, dass die (potenziellen) Mütter den Vätern ihrer Kinder nicht zutrauen, die Kinder zu versorgen.

‚… Welt am Sonntag: Diese Frauen scheinen unter einem Mütter-Perfektionismus zu leiden.

Ines Imdahl: Diesen extrem hohen Perfektionismus in Fragen der Kindererziehung haben wir schon vor fünf Jahren in einer bisher unveröffentlichten Studie festgestellt.

Welt am Sonntag: Wie äußerte sich dieser Perfektionismus damals?

Ines Imdahl: Die Mütter wirkten sehr angestrengt, fast verbittert in ihren Bemühungen, das Beste für ihre Kinder zu tun. Sie wollten unbedingt alle Möglichkeiten der Frühförderung ausschöpfen, die Kinder sollten Englisch-, Kreativ- und alle möglichen anderen Kurse besuchen, am besten schon mit zwei Jahren. Die Mehrheit der Mütter nimmt ihre Kinder wie eine Art Rohdiamant wahr, der geschliffen werden muss.

Welt am Sonntag: Hat sich dieser Befund in den letzten fünf Jahren verändert?

Ines Imdahl: Eines ist gleich geblieben: Die Kinder jener gebildeten Mittelschicht werden immer noch in die oben erwähnten Kurse geschickt. Man braucht sich ja nur anzuschauen, wie sehr der Markt der Frühförderung boomt. Doch etwas hat sich verändert: Die Mütter sagen heute, dass diese Förderung ganz locker und zwanglos geschehe. Ein typischer Satz, der in den Befragungen fiel, war folgender: „Mein Kind geht zum Englisch-Kurs, aber es lernt da nur ganz spielerisch.“ Oder: „Ich will keine so angestrengte und verbissene Mutter sein.“

Welt am Sonntag: Da ist ja ein lobenswerter Vorsatz.

Ines Imdahl: Auf den ersten Blick hat es tatsächlich den Anschein, als wären diese Mütter unglaublich gelassen. Bei genauerem Nachfragen stellt man aber fest, dass mit dieser vorgetäuschten Gelassenheit der Perfektionismus in Wirklichkeit noch getoppt wird. …

Welt am Sonntag: Unsere Ausgangsfrage war, warum so viele Frauen der gebildeten Mittelschicht keine Kinder bekommen.

Ines Imdahl: Weil all das, worüber wir bis jetzt gesprochen haben, wie eine riesige Last auf den Schultern der Frauen lastet. Die Erziehung soll perfekt sein – und dabei möglichst locker und zwanglos aussehen. Diese angestrebte Entspanntheit ist für die Mütter enorm anstrengend, zumal sie damit ihre Unsicherheiten und Sorgen nur oberflächlich verdecken. Es wird aber noch verrückter: Weiterlesen »

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Gerald Hüther fordert anderes Vaterbild

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 20. Dezember 2010

Im Interview mit dem Wiesbadener Kurier äußert sich der Hirnforscher Professor Gerald Hüther zu den Entwicklungsbedingungen von Jungen und Mädchen und der Bedeutung der Väter für beide.

‚… Wie äußert sich das bei Jungen?

Sie suchen mehr nach Aufmerksamkeit, sozialem Status und nach Gestalten, an die sie sich anlehnen können. Jungen haben auch ein starkes Bedürfnis nach Aufgaben, an denen wachsen können. Mit dem, was in der Schule passiert, mit der Erfüllung von Pflichten und dem Einhalten von Regeln ist für sie kein sozialer Status, keine besondere Beachtung und Anerkennung erreichbar.

Kindergarten und Schule werden diesen Bedürfnissen wohl kaum gerecht. Was müsste sich ändern?

Die Jungen brauchen bessere Vorbilder. Dazu müsste sich das Selbstverständnis von Vätern zu ihren Jungs ändern. Jungen, die ein gutes Verhältnis zu ihren Vätern haben, sind weniger destruktiv. Weniger auffällig und weniger anfällig, übrigens auch für mögliche Annäherungsversuche von Päderasten.

Wie löst sich aber das Problem, dass es im Kindergarten fast nur Erzieherinnen und in der Grundschule überwiegend Lehrerinnen gibt?

Wenn sich ein neues Verständnis in unserer Gesellschaft von Vatersein entwickelt hat, werden auch mehr Männer wieder Erzieher oder Grundschullehrer sein wollen. Richtige Väter braucht das Land, dann wachsen auch richtige Männer nach.

Aber es ändert sich doch schon was, immer mehr Männer nehmen Elternzeit…

Ja, viele Männer bleiben tapfer für ein Jahr zu Hause, atmen aber auf, wenn sie wieder arbeiten gehen dürfen. Manche erleiden eine Identitätskrise in der Elternzeit. Es ist schwierig für die meisten Väter, ihre Rolle als Vater für bedeutsamer zu erachten als ihren Job. …

Wie wichtig sind Väter eigentlich für Mädchen?

Sie sind genauso wichtig. Auch Mädchen brauchen männliche Vorbilder. Oft suchen sich Mädchen, die ein positives Vaterbild haben, Partner, die so ähnlich wie der Vater sind.

Sollte man im Falle einer Trennung der Eltern das Sorgerecht also lieber auf die Väter übertragen?

Das ist doch auch keine bessere Lösung. Man müsste Mutter und Vater ermutigen und dabei unterstützen, ihre Verantwortung wahrzunehmen. Kinder lieben immer beide Elternteile und sind bereit, sich dafür aufzuopfern, damit es den Eltern gut geht. Viele Kinder sind offenbar stärker bereit, sich hinzugeben als ihre Eltern. …’

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Aufruf zum Foto-Wettbewerb-Openair Suhl 2011

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. Dezember 2010

Der Fotoclub Kontrast und der Oberbürgermeister der Stadt Suhl wollen im Sommer 2011 wieder eine Openair-Fotoausstellung am Dianabrunnen von Bürgern für Bürger präsentieren. Dafür haben wir ein Thema gewählt, das zum Mitmachen, Anschauen und Nachdenken anregen soll.

Viele Männer genießen ihre Vaterrolle, aber viele werden auch das Gefühl haben, mehr Lebenszeit mit ihren heranwachsenden Kindern verbringen zu wollen. Familienfreundliches Suhl – dazu gehört auch eine aktive Vaterrolle. Der Wettbewerb möchte dazu anregen, die besonderen Momente zwischen Vater und Kind festzuhalten, aber auch die alltäglichen Begebenheiten, Freude und Leid zu dokumentieren. Es werden insbesondere Bilder gesucht, die Väter in Beziehung zu ihren Kindern zeigen.

Mit der Openair-Ausstellung will die Stadt Eltern ermutigen, die Bindung zwischen Vätern und Kindern zu stärken, Väter als Vorbild und Bezugsperson mehr in den Fokus öffentlicher Wahrnehmung rücken und nicht zuletzt die Kinderfantasie anregen, mehr von ihren Vätern zu fordern. Ziel ist auch, jungen Männern zu zeigen, wie schön es ist, Vater zu sein.

Die Teilnahmebedingungen finden Sie hier. Einsendungen der Bilder, mit Autor und Titeln, bitte bis zum 30. April 2011 als Datei an diese Mailadresse oder als Foto an das Kulturamt in Suhl senden.

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Union beharrt auf der Antragslösung für nichteheliche Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. Dezember 2010

Die Financial Times Deutschland (ftd) meldet heute ‚Sachsen will ledige Väter stärken’ und fährt fort: ‚Ein Antrag aus Sachsen könnte Bewegung in die festgefahrene Debatte um das Sorgerecht lediger Eltern bringen. Die dortigen Regierungsfraktionen von Union und FDP fordern die Staatsregierung auf, sich auf Bundesebene für ein gemeinsames Sorgerecht bei unverheirateten Paaren einzusetzen.

„Wenn der Vater die Vaterschaft anerkennt, soll er künftig automatisch gemeinsam mit der Mutter sorgeberechtigt für das Kind sein“, schreiben der sächsische CDU-Fraktionschef Steffen Flath und sein FDP-Pendant Holger Zastrow in ihrem Antrag „Kindeswohl stärken – unverheirateten Müttern und Vätern gemeinsames Sorgerecht einräumen“. Eine solche Lösung sei „einfach, unbürokratisch und geeignet, den Vorgaben des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte zu genügen“, heißt es in der Begründung. Der Antrag ist gemeinsam mit der SPD im sächsischen Landtag beschlossen worden.

Der Vorstoß aus Sachsen, der unverheiratete Paare beim Sorgerecht mit Ehepaaren gleich stellen würde, zeugt vom Ärger über den seit Monaten herrschenden Stillstand auf Bundesebene. Die Gespräche verlaufen zäh, die Annäherung sei schwierig, heißt es aus Fraktionskreisen. „Es ist unehrlich, wenn wir die Neuregelung jetzt verschleppen. Wir sind im Wort, dass wir das machen“, sagte der FDP-Rechtsexperte Stephan Thomae. …

Dass die Stellung von Vätern deutlich aufgewertet werden muss, folgt bereits aus einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte (EGMR) vom Dezember 2009. Das Bundesverfassungsgericht hatte sich dem in einer Entscheidung Ende Juli 2010 angeschlossen. … Das Justizministerium hatte in der mündlichen Verhandlung nämlich erklärt, eine Neuregelung sei bereits im Gange.

Nur ist davon derzeit wenig zu merken. Die Union beharrt auf der sogenannten Antragslösung. Danach erhielte die unverheiratete Mutter bei der Geburt das alleinige Sorgerecht für das Kind. Der Vater kann nur auf Antrag vor Gericht das Sorgerecht erstreiten. So läuft es seit der Entscheidung des Verfassungsgerichts derzeit auch in der Praxis.

Die FDP verfolgt einen anderen Ansatz. Danach sollen die Eltern das gemeinsame Sorgerecht erhalten. Weiterlesen »

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Die Wurzeln eines glücklichen Lebens liegen in der Kindheit

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Dezember 2010

Sigmund Freud postulierte einst, Sexualität gehöre zu den gefährlichsten Betätigungen des Individuums. Für den Begründer der Psychoanalyse war Sexualität zudem die primäre Triebkraft des Menschen.

„Dieser These vom Primat des Sexuellen setzte der englische Psychiater und Psychoanalytiker John Bowlby seine Bindungstheorie entgegen“, sagt Prof. Dr. Bernhard Strauß von der Universität Jena. Der Direktor des Instituts für Psychosoziale Medizin und Psychotherapie am Jenaer Uni-Klinikum hat gemeinsam mit drei Fachkollegen ein Buch über sexuelle Störungen im Lichte der Bindungstheorie verfasst.

In „Bindung, Sexualität und Persönlichkeitsentwicklung“ stellen die Jenaer Forscher u. a. zwei fallbezogene Beispiele sexueller Störungen vor, deren Ursachen sich mit der Bindungstheorie erklären lassen. Es handelt sich um konkrete Fälle, die jedoch stark verfremdet worden sind.

Bernhard Strauß erläutert denkbare Zusammenhänge zwischen Bindung und Sexualität an zwei Beispielen. Demnach würden ängstliche Menschen ihre Sexualpartner oft ihrem Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit folgend aussuchen. Menschen mit geringem Selbstbewusstsein tendierten in ihrer Unsicherheit dagegen eher zu flüchtigen Beziehungen à la One-Night-Stand.

Die Ursachen dieser Verhaltensweisen liegen der Bindungstheorie zufolge auch in frühkindlichen Erfahrungen. Weiterlesen »

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