In der Katholischen Landvolkhochschule Oesede fand eine so genannte „Väter-AG“ statt, bei der sich 15 Männer verschiedenen Alters unter anderem mit der Frage beschäftigten, wie sie ihren oft stressigen Berufsalltag mit ihrer Vaterrolle in Einklang bringen können. Mit dem Seminarkonzept hatte die KLVHS im vergangenen Jahr den ersten Preis beim Wettbewerb der Ursachenstiftung „Väter – ein Gewinn für Unternehmen“ gewonnen.
Den Vorsatz, ein „guter Vater“ zu sein und viel Zeit mit den Kindern zu verbringen, haben alle. Im Alltag gibt es jedoch oft Hürden bei der Umsetzung. Schwierig werde es besonders dann, wenn berufliche Dinge in die eigentliche Freizeit hineinreichten. Es sei immer häufiger der Fall, dass Anrufe oder E-Mails außerhalb der üblichen Arbeitszeit beantwortet werden sollten oder dass Bereitschaftsdienste in das Wochenende hineinreichten. Dann werde es schwierig, Verabredungen mit den eigenen Kindern zum Spielen oder zu Unternehmungen einzuhalten.
Besonders wichtig sei es, an bedeutsamen Tagen einfach da zu sein. Wenn es gelinge, am Tag der Einschulung, bei einer Aufführung mit dem Kind im Kindergarten oder am Geburtstag dabei zu sein, sei das ein Gewinn. In dem Seminar wurden verschiedene Ansätze entwickelt unbefriedigende Situationen zu verbessern. Die Möglichkeit zu flexibler Arbeitszeit, die Freiheit, auch berufliche Dinge von zu Hause aus regeln zu können und die gegenseitige Unterstützung von den Kollegen standen ganz oben auf der Wunschliste.
Die Teilnehmer überprüften auch ihre eigenen Einstellungen: Jeder muss für sich klären, ob berufliche Dinge immer Vorrang vor der Familie haben. Flexibilität im Beruf komme nicht einfach so, sondern müsse auch vom Arbeitnehmer eingefordert werden. „Wenn ich meinen Kollegen nicht sage, dass ich einen freien Tag wegen eines Familienanlasses benötige, werden sie mich dabei auch nicht unterstützen können“, so der Vater von zwei Kindern.
Das bestätigte auch Andreas Ennen, Geschäftsführer des Osnabrücker Unternehmens elektro-bau-montage (ebm). Ennen stand den Vätern als Gesprächspartner zur Verfügung, um die unternehmerische Sicht von Familienfreundlichkeit in Betrieben zu beleuchten.
Für ihn ist Familienfreundlichkeit ein zentraler Aspekt von guten Arbeitsbedingungen. Wer sich am Arbeitsplatz wohlfühle, sei motiviert und mache gute Arbeit, verdeutlichte der Geschäftsführer. In seiner Firma gebe es eine Mitarbeiterfluktuation von unter einem Prozent. Allein das bedeute schon einen wirtschaftlichen Vorteil, weil nicht immer neue Kollegen eingearbeitet werden müssten.
Es ist der Alptraum eines jeden glücklichen Junggesellen: Völlig unvermutet steht eines Tages die 17-jährige Dina (Sarah Horváth) vor Bastis (Sebastian Bezzel) Tür und behauptet glaubwürdig, seine Tochter zu sein. Im Schlepptau hat sie darüber hinaus noch ihr Baby Paul und verlangt von dem frischgebackenen Opa erst mal einen Haufen Geld, damit sie wieder aus seinem Leben verschwindet. Aber die Moneten müssen erst mal aufgetrieben werden. Und so gerät Basti in ‚VATERTAGE – OPA ÜBER NACHT‘ in die schönste Familienmisere.
Hans-Jürgen von Wensierski, Professor am Institut für Allgemeine Pädagogik und Sozialpolitik der Universität Rostock, leitet eine Feldstudie zur Frage, weshalb sich so wenig junge Frauen für einen technischen Beruf entscheiden. Im Gespräch mit der Zeitschrift Technology Review spricht er über erste Erkenntnisse der Untersuchungen:
Technology Review: Sie untersuchen das Verhältnis von Frauen zu technischen Berufen. Was sind Ihre Erkenntnisse?
Hans-Jürgen von Wensierski: Wir stecken noch mitten in der Feldarbeit – gegenwärtig befragen wir 3000 Gymnasiasten. Außerdem lassen wir uns die Lebensgeschichten von jungen Frauen erzählen, die im ersten Semester Elektrotechnik oder Maschinenbau studieren. Der empirische Forschungsstand ist bisher nicht zufriedenstellend. Es gibt höchstens Vermutungen, warum so wenige Frauen den Weg in die Ingenieursstudiengänge finden.
TR: Welche ist die plausibelste?
Von Wensierski: Schwer zu sagen. Gar nicht einleuchten will mir zum Beispiel die These, dass die Studiensituation junge Frauen abschreckt. In unseren Interviews zeigt sich: Die Ingenieurstudentinnen fühlen sich in den männerdominierten Studiengängen sehr wohl. Diskriminiert werden sie jedenfalls nicht.
TR: Welche Rolle spielt die Schule?
Von Wensierski: Verglichen mit den Vätern eine sehr verhaltene. In unseren bisher 25 biografischen Interviews kamen Lehrer nicht als prägende Bezugspersonen vor. Allerdings zeigen Mädchen von Anfang an eher wenig Interesse und teilweise auch geringere Leistungen in technikrelevanten Fächern – mit Ausnahme der Mathematik. Sie ist ein großes Einfallstor für das Interesse an Technik. …
Und was hat nun den größten Einfluss auf die Interessen junger Frauen? Wahrscheinlich die Familie. Technikaffine Bezugspersonen, insbesondere Väter, sind offenbar dafür wichtig, dass Mädchen sich für Technik und Naturwissenschaften interessieren. …
TR: Was halten Sie von speziellen Angeboten nur für Mädchen und Frauen, zum Beispiel von „Girls Days“?
Von Wensierski: Solche Angebote produzieren eine falsche Pädagogik und Didaktik – nicht, weil sie geschlechtsspezifisch, sondern weil sie eine Form von Kurzzeitpädagogik sind, die keinen nachhaltigen Einfluss hat. …
In einem Kommentar in derStandard.at nimmt Josef Aigner, Universitätsprofessor an der Fakultät für Bildungswissenschaften an der Universität Innsbruck, zur Debatte um das gemeinsame Sorgerecht in Österreich Stellung und appelliert im Interesse der Kinder für mehr Gemeinsamkeit.
‚Die Frauensprecherin der sozialistischen Jugend, Laura Schoch, und andere Frauenpolitikerinnen schreiben Kommentare, die vor Einseitigkeit, vor Vorurteilen und daher vor Unwahrheiten nur so strotzen. Zudem richten sie sich ob der aggressiven Entwertung von Andersdenkenden und von Väteranliegen eigentlich selbst. …
Es ist nicht wahr, dass „frustrierte Männer“ feministische Politik kritisieren (und wehe, ein Mann würde so etwas von einer “ Frauenrechtlerin“ behaupten!).
Es ist nicht wahr, dass nur oder hauptsächlich Frauen/Mütter nach Trennungen „Sicherheit und Stabilität für ein Kind bieten“ können, das können auch Männer/Väter, und manche Mütter können es eben nicht.
Es ist nicht wahr, dass „Gewalt in der Familie fast immer Männergewalt“ bedeutet – Kindern gegenüber sind mütterliche und väterliche Gewalt leider relativ ausgeglichen!
Es ist nicht wahr, dass Mütter „die Bedürfnisse der Kinder oft besser kennen“, zumindest nicht per se und in jedem Fall (welch seltsames Frauen-/Mutterbild?).
Es ist nicht wahr, dass „Väterrechtler“, wenn es „um Väterkarenz und den Papamonat“, „um gleichen Lohn für gleichwertige Arbeit“, „um den Ausbau von Kinderbetreuung“ geht, nicht vorhanden sind.
Es ist nicht wahr, dass „Väterrechtler“ immer rechte Väter sind, aber Herr Strache freut sich sicher, wenn junge Sozialdemokratinnen diese Männer ins rechte Eck und in seine Hände treiben.
Es ist nicht wahr, dass Männer „einen Machtverlust (befürchten), wenn Frauen jene Rechte bekommen, die ihnen auch zustehen“, aber sie dürfen – wie Scheidungsväter – wohl um ihre eigenen Rechte besorgt sein und dafür eintreten.
So viel Unwahrheit, so viel Einseitigkeit, so viel Ideologie, so viel Gegeneinander. Warum nicht mehr Miteinander engagierter Frauen und Männer? Gerade, wenn‘ s um die Kinder geht?‘
… als verheiratete. Zweieinhalb Jahre nach dem Urteil des Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte und knapp zwei Jahre nachdem auch das Bundesverfassungsreicht die geltenden Regelungen außer Kraft gesetzt hat, hat das Bundeskabinett jetzt eine neue Regelung zum Sorgerecht nicht verheirateter Väter vorgelegt. Diese können nun, auch gegen den Willen der Mutter das Sorgerecht erhalten. Voraussetzung ist, dass sie die Vaterschaft anerkennen, das Sorgerecht beantragen und dies nicht dem Kindeswohl widerspricht.
Das ist gemessen an der vorherigen Rechtelosigkeit und der Macht der Mutter, den Vater aus dem Leben des Kindes auszuschließen ein klarer Fortschritt. Angesichts der Lebenswirklichkeit, in den neuen Bundesländern werden über 60 Prozent aller Kinder außerhalb einer Ehe geboren und in den alten immerhin auch knapp 30 Prozent, eine Benachteiligung der Kinder und ihrer Väter.
Väter, und das gilt unabhängig vom Ehestand, sind für die Entwicklung von Kindern unabdingbar. Je fürsorglicher sie diese Aufgabe wahrnehmen können, desto positiver ist dies für die Entwicklung der Kinder. Vor diesem Hintergrund muss es eine Regelung geben, die dem nichtverheirateten Vater das Sorgerecht nach der Anerkennung der Vaterschaft automatisch zuerkennt.
Eine solche Regelung des Sorgerechts würde zugleich den Kindesinteressen gerecht, sie würde den in der Verfassung normierten Elternrechten auch des nichtehelichen Vaters entsprechen und für die unterschiedlichen Lebensformen die Potenziale für eine gemeinsame und rechtlich verbindliche Sorge stärken.
Das Gefühl haben viele Kinder einmal: So anders zu sein als die Eltern, dass man als Baby vertauscht worden sein muss oder adoptiert. Simon aber hat es dauernd. Sein Vater, Erik Larsson, ein einfacher schwedischer Handwerker mit proletarischem Bewusstsein, müht sich redlich, ihm das Boxen beizubringen und das Holzhacken, aber Simon verkriecht sich lieber in einem Buch. Oder spricht in seinem Baumhaus mit den wispernden Blättern einer alten Eiche. Mutter Karin immerhin zeigt Verständnis für den eigenwilligen Jungen und überredet Erik, ihm den Besuch einer höheren Schule im nahen Göteborg zu erlauben.
Die schwedische Regisseurin Lisa Ohlin verfilmte Marianne Fredrikssons Bestseller „Simon“ als doppelt verschränkte Familiensaga, in der die Väter sich ihre Söhne suchen und umgekehrt. Der Film startet am Donnerstag in den Kinos.
In dem ersten deutschen Trailer der starbesetzten Sachbuchadaption „Was passiert, wenn’s passiert ist“ sorgen hormonüberladene werdende Mütter und eine coole Väter-Gang für mächtig Unterhaltung. Die Komödie startet am 16. August in den deutschen Kinos.
Das Projekt Väterarbeit an der RWTH Aachen ist mittlerweile erfolgreich mit verschiedenen Angeboten und Aktionen für Väter an der RWTH Aachen angelaufen. Mit dem Ziel, diese Gruppe noch zu vergrößern und die unterschiedlichen Akteure an der Hochschule und in ihrem Umfeld zu informieren, wird am Mittwoch, den 26. Juni 2012, von 17.00 bis 18.00 Uhr, im Ford-Saal im Super C das Thema Vaterschaft an der Hochschule noch einmal gebündelt in den Fokus gestellt.
Peter Döge wird einen Vortrag mit dem Titel „Lebendiges als Störfaktor? Ansatzpunkte und Perspektiven einer väterfreundlichen Hochschule“ beisteuern. Peter Döge ist freiberuflicher Politologe und führt das Büro für Strategiebildung DenkRaumGestaltung. Er beschäftigt sich bereits seit vielen Jahren mit den Themenbereichen Vaterschaft, Männlichkeit, Diversity Management und Work-Life-Balance.
Außerdem steht die Siegerehrung des Fotowettbewerbs Väter im Fokus auf dem Programm. Die schönsten Fotos werden vorgestellt und prämiert.
Hüsnü Gülden hat seine Haare zu einem Zopf gebunden, der 38-Jährige hält eine Hantel in der Hand und hat einen Blick aufgesetzt, der signalisiert: leg dich nicht mit mir an! „Ich arbeite hart, mache viele Überstunden“, sagt er. 13war er, als er nach Deutschland kam, wo die Eltern schon lange arbeiteten. Zu alt, um noch eine vernünftige Schullaufbahn zu schaffen. Er lernte Deutsch und begann zu schaffen. Heute ist Gülden Lagerarbeiter in Holzgerlingen. Seine vier Kinder sollen es einmal besser haben. Der Älteste, 16 Jahre, besucht die Realschule, die zwei Jahre jüngere Tochter das Gymnasium.
Hüsnü Gülden gehört zur Böblinger Vätergruppe. Einmal im Monat treffen sich türkische Männer, um über ihre Rolle in der Familie nachzudenken. Sie sind zwischen Anfang 30 und Mitte 50. Bandarbeiter, Elektromechaniker, Versicherungsvertreter, ein Optiker, ein Pädagoge. Konservative Männer sind darunter, religiöse, liberale und moderne. Ihre Probleme unterscheiden sich kaum von denen deutscher Männer.
Mehr Zeit für ihre Kinder wünschen sie sich. Erfolg in Schule und im Beruf soll der Nachwuchs haben. Serdar Ertürk ist eine treibende Kraft der Gruppe. Er genießt den Respekt aller Teilnehmer, obwohl er als Einziger keine eigenen Kinder hat. Er sieht sich als „sozialer Vater“. Als Taekwandolehrer in Böblingen betreut er seit 20 Jahren Kinder und Jugendliche. Auch Hüsnü Gülden hat einst bei ihm trainiert, heute ist Serdar Ertürk der Lehrer seiner Kinder.
Die Vaterschaft ist für die meisten türkischen Männer etwas Selbstverständliches. Kinder gehören zum Leben. Man zerbricht sich – anders als die meisten Männer mit mitteleuropäischen Wurzeln – nicht lange den Kopf, welche Einschränkungen mit Nachwuchs verbunden sind. Wenn die Kleinen dann da sind, ist die Erziehung ja ohnehin Frauensache.