Im letzten Jahrhundert haben sich die Vorstellungen über das Familienleben und die Vaterschaft deutlich verändert. Der Wandel des Vaterbildes vom traditionell autoritären Familienoberhaupt zum kompetenten, engagierten, verständnisvollen Partner und Spielkameraden lässt sich an alten und neuen Erziehungsratgebern klar nachvollziehen.
Doch der vielfach postulierte Wandel von einem Befehls- zum Verhandlungshaushalt stellt ein viel zu vereinfachtes Modell dar. Über die Lebensrealität von Vätern früher und heute sagt es nur wenig aus.
Einblick in den Umgang mit Kindern bieten private Familienfilme, die, neben persönlichen Fotografien oder Elterntagebüchern, eine wichtige Quelle zur Erschließung familiären Alltags darstellen. Sie zeigen die Situationen der Interaktion; Nähe und Präsenz im Leben der Kinder.
Vor wenigen Jahren noch fielen sie auf den Spielplätzen auf: Doch zunehmend bevölkern Väter und Großväter mit ihren Kindern und Enkeln die Grünflächen und Klettergerüste. Eine neue „Papa-Welle“ zwischen Rutsche und Schüppe.
Auf diesen Plätzen war Mann vor, sagen wir, 20 Jahren zumindest an Werktagen noch der Exot, allein in der angenehmen Gesellschaft junger Frauen: Andere Kinder haben auch schöne Mütter. Heute sitzt Mann oft zwischen mehr oder weniger alten Vätern oder Großvätern, und manchmal weiß man es auch gar nicht so genau. „Spielt der Oppa schön mit dir?“, fragt ein fremder Rentner im Vorbeigehen kaltblütig ein kleines Mädchen; aber natürlich steht der Vater ganz entspannt darüber, was so ein Kretin sagt.
Sicher ist ,Männerdomäne Spielplatz’ ein ganz klein wenig zugespitzt, die eine oder andere Frau ist schon noch da. Aber augenfällig ist es doch: Die Väter hier sind deutlich mehr geworden. Frauen treffen sich gern zu Gruppen auf dem Spielplatz, sie trinken Kaffee, essen Kuchen und reden miteinander, und ab und zu schallt aus der Gruppe ein Lob oder ein Befehl über den Platz. Männer kommen allein oder sind mit der Frau da, aber NIE mit anderen Vätern. Sie lassen mehr zu als die Mütter, zwei Häppchen Sand in Babys Bauch sind schließlich kein Weltuntergang, sie assistieren mehr und loben weniger, zumindest nicht so laut, und sie sind auch nicht ganz so anspruchsvoll gegenüber dem Wetter: „Muss nur trocken sein“.
Der Rasierer, den der Mann benutzt, ist etwa ein Jahr alt und brummt nicht, sondern quietscht. Denn der Familienvater lässt seinen Sprössling die Bartpflege per Elektrorasierer übernehmen – Alltag eines Hausmannes und doch nicht alltäglich. Denn obwohl die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein Thema ist, das die Diskussionen beherrscht, stehen dabei meist die Frauen im Fokus.
Die kleine Foto-Ausstellung „Väter-Vorbilder“ im Kreishaus des Rheinisch Bergischen Kreises will mit diesem Rollenklischee brechen und zeigt moderne Väter bei ihrer Erziehungsarbeit und im Familienalltag.
Ziel des Rheinisch-Bergischen Kreises ist es, Väter bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu unterstützen und das Thema verstärkt in die öffentliche Aufmerksamkeit zu rücken. Durch die Ausstellung werden die Besucher dazu eingeladen, über die heutige Vaterrolle nachzudenken.
Gründe für die in vielen Teilen der Wirtschaft noch viel größere Zurückhaltung der Männer gebe es viele, sagte Stephan Rust, Väterbeauftragter der Caritas Rhein-Berg. Häufig seien finanzielle Gründe oder die Angst vor einem Karriereknick ausschlaggebend. Familienarbeit müsse man sich auch finanziell leisten können. „Wie brauchen ein Höchstmaß an Akzeptanz für individuelle Familienmodelle“, forderte Rust.
Die Ausstellung ist bis zum 26. Oktober im Kreishaus in Bergisch Gladbach, montags bis donnerstags, von 8.30 bis 18 Uhr, freitags bis 15 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.
David Wozniak benimmt sich auch mit seinen 42 Jahren wie ein unreifer Teenager. Ausgestattet mit einem großen Herzen aber ohne jegliches Verantwortungsgefühl manövriert er sich mit geringstem Widerstand durch sein überschaubares Leben. Als seine Freundin Valerie ihm eröffnet, dass sie schwanger von ihm sei und ihm gleichzeitig den Laufpass gibt, schwört David sich, sein Leben endlich auf die Reihe zu bekommen und ein guter Vater zu werden.
Just zu diesem Zeitpunkt erfährt er, dass er bereits Vater ist. Und zwar von 533 Kindern. Vor 20 Jahren hat David sein Leben durch – offensichtlich sehr viele – anonyme Samenspenden finanziert. 142 seiner 533 Töchter und Söhne strengen nun eine Sammelklage an, durch welche die Identität ihres biologischen Vaters offengelegt werden soll, den sie aus den Unterlagen der Samenbank nur unter dem Pseudonym „Starbuck“ kennen ….
… ist ein Projekt von Dave Engledow. Die Fotos zeigen ihn mit seiner Tochter Alice Bee in verschiedenen Situationen. Gemeinsam haben alle Fotos, dass in jedem Foto die World’s Best Father Tasse zu sehen ist, die Fotos amüsant anzusehen sind und sich viele Väter und Mütter in den gezeigten Situationen wiederfinden werden können. Genau richtig für einen Jahreskalender, der an die Wand gehängt wird und uns ein Jahr begleitet.
Sie können Sie auf der Facebook Seite von Dave mitabstimmen, welche von den 27 Fotos in den World’s Best Father Calendar 2013 kommen sollen. Der Vater-Kalender für 2013 wird über das Crowdfunding Portal Kickstarter finanziert.
Horst fühlt sich wie vom Blitz getroffen, als er am Totenbett seiner Mutter von der Existenz einer Halbschwester erfährt. Doch noch bevor er seiner Mutter all die in ihm brennenden Fragen stellen kann, stirbt sie. Über das amerikanische Rote Kreuz versucht Horst, seine Schwester zu finden. Die Spur verliert sich allerdings, als diese damals im Alter von zwei Jahren zur Adoption nach Amerika gebracht wird.
Auch Brigitte erfährt von einem Familiengeheimnis – im Teenageralter entdeckt sie, dass ihr leiblicher Vater in Wahrheit ein US-Soldat ist, der nach der Geburt verschwunden sein soll. Erst nach dem Tod ihrer Mutter, wagt Brigitte, nach ihm zu suchen – mit Erfolg, so scheint es. Beim ersten Telefongespräch zwischen Vater und Tochter ist ML mona lisa dabei.
Sendetermin ist am Samstag, den 6. Oktober 2012, um 18.00 Uhr.
In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift ‚Aus Politik und Zeitgeschichte‘ der Bundeszentrale für politische Bildung geht es um Männer und Väter. Im Editorial schreibt Johannes Piepenbrink zur Einführung:
Das gesellschaftliche Bild des Mannes, die damit verknüpften Rollenerwartungen sowie männliche Selbstbilder haben sich in den vergangenen Jahrzehnten stark gewandelt; Männlichkeit hat sich pluralisiert. Zugleich sind die einstmals klaren Grenzen zwischen exklusiv weiblichen und männlichen Sphären vielfach verschwommen oder nicht mehr existent: Männer, die sich nicht nur um das berufliche Fortkommen, sondern vermehrt auch um die Pflege und Erziehung ihrer Kinder kümmern, sind mittlerweile ebenso breit akzeptiert wie Frauen in sogenannten (ehemaligen) Männerberufen. Die Frage nach der Vereinbarkeit von Beruf und Familie stellt sich heute auch für Männer.
Während diese Entwicklungen sich einerseits als Befreiung von überkommenen Rollenklischees und wichtige Schritte auf dem Weg in Richtung mehr Geschlechtergerechtigkeit interpretieren lassen, werden sie andererseits von manchen als Symptome einer allgemeinen Männlichkeitskrise gedeutet. Demnach gehe der Wandel von einer Industrie- zu einer Dienstleistungsgesellschaft und die Flexibilisierung der Arbeitsverhältnisse vor allem zu Lasten der Männer; die Auflösung der Rolle des Vaters als alleinigem Familienernährer rüttele an den Grundfesten männlichen Selbstverständnisses. Die noch junge Disziplin der Männerforschung bestätigt zwar männliche Verunsicherungen, zeigt aber ebenso auf, dass sich das traditionelle Modell hegemonialer Männlichkeit in vielen Bereichen nach wie vor hartnäckig hält.
Um die noch immer vorhandene Diskrepanz zwischen gewünschter und postulierter Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern zu überwinden, ist es notwendig, beide Geschlechter im Blick zu haben: Selbstverständlich gehört dazu, die Bildungserfolge von Frauen in größere Präsenz in Führungsetagen zu „übersetzen“. Gleichzeitig gilt es aber auch, maßvoll auf die von der Forschung identifizierten spezifisch männlichen Problemlagen zu reagieren, ohne die Geschlechter gegeneinander auszuspielen.‘
Im PAPAladen qualmen wieder die Reifen. In der 2. Berliner Herbstferienwoche vom 8. bis zum 14.Oktober 2012 findet der inzwischen „5. Große Preis vom Prenzlauer Berg“ unter dem Motto die „total verrückte Rennwoche“ statt. Auf einer 27 Meter langen vierspurigen Carrera-Rennstrecke wird auch dieses Jahr wieder Gas und Gummi gegeben. Im den letzten Jahren waren hunderte Zuschauer und Rennfahrer begeistert von dem Spektakel. Einen achtminütigen Film über das Event gibt es auf YouTube zu sehen.
Das „freie Training“ findet im „Papaladen“ des Väterzentrums vom 8.10. bis 12.10. täglich von 11 bis 18 Uhr statt. Am 13. und 14. Oktober von 13 bis 19 Uhr heißt es dann: Finale um den „großen Preis vom Prenzlauer Berg“. Für die Renntage empfehlen die Veranstalter dringend zur Anmeldung, da das Teilnehmerfeld begrenzt sein wird. Das Startgeld beträgt fünf Euro pro Erwachsenen-Kind-Team. Gefahren wird jeweils in Zweier-Teams, die aus Vater/ Mutter und einem Kind bestehen.
Großzügig gesponsert wird die Veranstaltung von Stadlbauer – Carrera. So gibt es an jedem Renntag eine komplette Carrera-Rennbahn zu gewinnen!
„Daddy be cool“ist ein Projekt für Jungs ab der 7. Klasse rund um das Thema „wie wird das sein, wenn ich mal Vater bin“. Wenn Jungen zu ihrer Zukunft befragt werden, stellen sich viele eine Zukunft mit Familie und Kindern vor. Was aber bedeutet es, später mal Vater zu sein? An vier Nachmittagen wird sich spielerisch dem Themenfeld „aktive Vaterschaft“ genähert. Durch Haushaltsparcours, Vorlese Pate in der Kita, Kochschule und beim Babywickelkurs mit Experten gewinnen die Jungen einen Einblick in die Praxis und lernen Tipps und Kniffe. Ihre Kompetenzen werden reflektiert und anerkannt.
Modul 1 Haushaltsparcour – spielerische Auseinandersetzung mit dem Thema Haushaltsführung, Zukunftswerkstatt
Modul 2 Vorlese-Projekt Kita – Empathie, Kontakt mit Kindern in der Kita, Anerkennung, Wertschätzung
Modul 3 Kochprojekt – Haushalt und Versorgung
Modul 4 Babywickelkurs – Care & Pflege, Kooperation mit aktiven Vätern in Elternzeit & Männernetz Hessen
Wie macht man das eigentlich, in die Haut des eigenen Vaters zu schlüpfen? Der Schauspieler Götz George versucht es gerade in einem Dokudrama. Da geht es um Schuld und Verstrickung seines Vaters während der Nazizeit, und der Sohn versucht das nachzustellen.
Die 68er machten es ja bekanntlich anders: Sie rechneten mit ihren Vätern auf der Straße ab. Und heute? Sind viele Väter abwesend oder Greise in der Literatur.