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Archiv für die 'Mütter' Kategorie

Neue Zeitschrift für berufstätige Väter und Mütter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. April 2011

Ende März ist die erste Ausgabe von LOB – ‚Die Zeitschrift für berufstätige Mütter und Väter’ erschienen. Die Zeitschrift möchte sich den Menschen widmen, die tagtäglich den Spagat zwischen „Wirtschaft“ und „Elternschaft“ wagen. Die Zeitschrift wird von berufstätigen Müttern und Vätern für berufstätige Mütter und Väter gestaltet.

Im Ressort „Karriere“ dreht sich alles um familienfreundliche Maßnahmen von Unternehmen, Verwaltungen sowie ganzen Regionen. Allgemeine Tipps zum Thema „Beruf und Karriere“ runden den Bereich ab.

Im Abschnitt „Kinder“ werden Themen aufgegriffen, die berufstätigen Eltern im Zusammenhang mit ihren Kindern am Herzen liegen. Angefangen bei der Kinderbetreuung über die Schule bis hin zum täglichen Familienleben.
In der Rubrik „Ich“ widmet sich LOB ganz den Frauen und Männern „hinter“ den Müttern und Vätern. Wie schafft man es trotz Beruf und Kindern, sich selbst nicht zu vernachlässigen? Und wo bleibt die Beziehung? Portraits berufstätiger Mütter und Väter zeigen, wie diese die Vereinbarkeit von Familie und Beruf leben.

Bereits seit Mitte November 2010 gibt es LOB als Onlinemagazin. Der Schwerpunkt liegt hier auf Beiträgen von Beraterinnen und Beratern aus den Bereichen Recht, Finanzen, Karriere, Work-Life-Balance, Vereinbarkeit, Gesundheit, Ernährung und Business – mit Tipps für Unternehmen.

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Berufstätige Mütter sind öfter krank als arbeitende Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 15. März 2011

Per_JohanssonVor der Geburt ihrer Kinder fehlen Frauen aufgrund von Krankheit in etwa genauso oft im Beruf wie Männer. Doch ist das erste Kind zur Welt gekommen, steigt die Anzahl der Krankentage bei den Müttern – zumindest in Schweden. Laut einer Studie fallen die Mütter krankheitsbedingt durchschnittlich etwa doppelt so oft im Beruf aus wie Männer mit Kindern.

Bis zu 15 Jahre nach der Geburt des ersten Kindes ist dieser Unterschied zu beobachten, zeigen die Analysen der Experten des Institute of Labour Market Policy Evaluation (IFAU).

Professor Per Johansson vermutet, dass die Doppelbelastung der Frauen eine Ursache für die häufigeren krankheitsbedingten Ausfälle sein könnte. Denn neben den beruflichen Belastungen übernehmen Mütter meist mehr Verantwortung für ihre Kinder und die Familie als Väter.

Weil der Unterschied in verschiedenen Berufsbereichen beobachtet worden ist, schließen die Experten aus, dass schlechtere Arbeitsbedingungen der Frauen für die häufigeren Krankentage verantwortlich sein könnten.

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Die 37 – Minuten-Väter

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. März 2011

… Und, wie war es in der Schule? Sind alle Hausaufgaben schon gemacht? So oder so ähnlich stellt man sich das Gespräch mit Sohn oder Tochter vor, nachdem der Vater abends von der Arbeit nach Hause gekommen ist. Es dauert statistisch etwas weniger als eine Dreiviertelstunde, genau 37 Minuten. So viel Zeit widmen berufstätige Väter in Deutschland im Durchschnitt der Kinderbetreuung, wie eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zur unentgeltlichen Arbeit von Frauen und Männern ergab.

Die OECD untersuchte, welchen unbezahlten Beschäftigungen Männer und Frauen in 30 Ländern weltweit nachgehen und wie viel Zeit sie dafür verwenden. Demnach sind berufstätige Mütter in Deutschland pro Tag im Schnitt 66 Minuten für den Nachwuchs da – fast doppelt so lange wie berufstätige Väter. …

Dieser niedrige Wert lässt sich damit erklären, dass in der Studie die Betreuung von Kindern bis 18 Jahre untersucht wurde – mit steigendem Alter nehmen die Betreuungszeiten stetig ab, so Veerle, Autorin der Studie. Deutschland liegt beim Zeitaufwand für Kinderbetreuung durch berufstätige Eltern ungefähr beim OECD-Durchschnitt. An der Spitze stehen Irland, Australien und Kanada, Schlusslichter sind Südafrika, Japan und Korea.

Darüberhinaus fragte die OECD auch Eltern, die nicht vollzeit arbeiten, wie viel Zeit sie täglich zur Betreuung ihrer Kinder aufwenden. Dabei zeigt sich: Bei Vätern ist es fast egal, wie viel sie arbeiten – sie verbringen im Schnitt täglich etwa eine dreiviertel Stunde mit den Kindern.

Bei den Frauen ist das anders: Wenn sie nicht arbeiten oder einen Teilzeit-Job haben, sind sie mehr als drei Stunden pro Tag mit der Kinderbetreuung beschäftigt. Diese Mütter übertreffen den OECD-Durchschnitt deutlich. …

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Chancen für berufstätige Mütter haben sich verschlechtert

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 1. Februar 2011

hiring part time mothersDer Anteil der Unternehmen, die Mütter einstellen wollen, ist im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel zurückgegangen. Das ergab die Studie ‘Mother’s Day?‘ von Regus zur Chancengleichheit im Berufsleben. Im vergangenen Jahr planten noch 44 % der an der Umfrage beteiligten Unternehmen, mehr Mütter einzustellen.

Für 2011 beabsichtigen dies hingegen nur noch 36 %, obwohl sich die Beschäftigungsaussichten insgesamt für das neue Jahr aufgrund des erwarteten Wirtschaftswachstums verbessern sollen. Die Studie von Regus zeigt zudem, dass bei einigen Unternehmen weiterhin Bedenken bei der Beschäftigung von Müttern bestehen. Für die Studie wurden über 10.000 leitende Angestellte in 78 Ländern befragt.

Die Studie zeigt, dass im Vergleich zu den Beschäftigungserwartungen insgesamt – weltweit planen 45 % der Unternehmen Neueinstellungen für das Jahr 2011 – erheblich weniger Mütter eingestellt werden sollen. In Deutschland ist dieser Trend noch deutlicher erkennbar: Zwar beabsichtigen 49 % der Unternehmen, ihre Belegschaft aufzustocken, doch nur 33 % planen, mehr Mütter einzustellen. Im Vorjahr waren es noch 48 %.

Ein Teil der Arbeitgeber hat noch immer Bedenken bei der Einstellung von Müttern. Weiterlesen »

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Mütterdämmerung – Wenn die Republik ein Kind bekommt

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Januar 2011

Christina Schröder kann es, Andrea Nahles kann es, und Ursula von der Leyen kann es schon lange. Was Millionen Mütter ganz nebenbei erledigen, wird aber in diesen Fällen zur Sensation: eine Frau wird Mutter.

In Regierungen in Frankreich und Spanien ist ministeriale Mutterschaft schon längst erprobt, im EU-Parlament wird gestillt und – wenn es sein muss – auch gewickelt. Wie rückständig sind also die Deutschen, dass eine schwangere Ministerin die politische Welt aus den Angeln hebt? Der Tag hängt das deutsche Mutterbild an den Nagel.

Montag, 24. Januar um 18:05 in hr2-kultur Der Tag. Nachhören können Sie hier.

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Lass das doch den Papa machen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. Januar 2011

Auf dem Spielplatz ist die Hölle los. Mitten drin steht ein Vater und sieht gelassen zu, wie sein ungefähr vierjähriger Sohn einen Roller den steilen Weg des Rutschenbergs hinaufschiebt. Oben dreht der Bub um und macht sich zur Talfahrt bereit. Plötzlich wird die Mutter auf die Szene aufmerksam. Mit einem Schrei rennt sie los und fängt das Kind nach den ersten Metern ab.

Das Ergebnis ist ein heftiger Wortwechsel, dessen Kernaussagen weithin zu hören sind: „…viel zu gefährlich“ – „…hat doch eh einen Helm auf“, – „…wirklich verantwortungslos“ – „…echt hysterisch“, – „…wird keine 18 werden“ – „…bisher auch nichts passiert“. Die Eltern sind sauer, das Kind aufgelöst, aber parteiisch: „Jetzt lass doch den Papa machen.“

Solche Auseinandersetzungen sind in Partnerschaften mit Kindern gar nicht so selten. Und werden wohl auch nicht weniger werden, im Gegenteil, immer mehr Väter bringen sich in die Erziehung ihrer Kinder ein und übernehmen Verantwortung.

So mancher dieser „neuen Väter“ klagt allerdings darüber, dass man ihn eben nicht „machen lässt“. Viele Mütter finden es schwer, in der Zeit, in der der Vater für das Kind zuständig ist, die Kontrolle abzugeben. Diese Unfähigkeit loszulassen nimmt viele Gestalten an: Im besten Fall sind es häufige Kontrollanrufe, im schlimmsten Fall ständige Bevormundungen und Streitereien, die die Beziehung ernsthaft belasten können. „Mütter tun sich wahrscheinlich bis zu einem gewissen Grad schwer damit, dass die Dinge auch ohne sie so gut laufen wie mit ihnen – nur halt anders“, meint auch Hubert Nagele, selbst „begeisterter Vater“ und gemeinsam mit Sylvia Rechberger und Werner Stenzel Betreiber der Internet-Plattform „freshdads“.

Bei aller Sympathie für die Fürsorglichkeit der Mütter schlagen sich Experten allerdings klar auf die Seite der Väter. „Lasst doch den Männern ihren Stil“, forderte etwa der Familientherapeut Achim Schad: „Wenn ihr sie ein bisschen in Ruhe machen lasst, haben sie richtig Spaß daran und die Kinder profitieren sehr.“

Die Stärken der Väter sind dabei genau das, was viele Mütter als Schwächen empfinden. „Mütter agieren eher fürsorglich, behütend, manchmal übervorsichtig“, erklärte Familienexperte Schad seinen Zuhörern. „In der Erziehung von Vätern haben mehr Aktionen mit einer gewissen Risikobereitschaft Platz.“ Weiterlesen »

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Die Angst der Frauen vorm Kinderkriegen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. Dezember 2010

Eine Familie zu gründen, ist auch für viele Frauen nicht mehr selbstverständlich. Zu viel Perfektionismus ist ein Grund. Auf Initiative des Babynahrungsherstellers Milupa hat sich die Rheingold Geschäftsführerin Ines Imdahl in einer Studie schwangere Frauen sowie junge und potenzielle Mütter vorgenommen. Ein Ergebnis ist auch, dass die (potenziellen) Mütter den Vätern ihrer Kinder nicht zutrauen, die Kinder zu versorgen.

‚… Welt am Sonntag: Diese Frauen scheinen unter einem Mütter-Perfektionismus zu leiden.

Ines Imdahl: Diesen extrem hohen Perfektionismus in Fragen der Kindererziehung haben wir schon vor fünf Jahren in einer bisher unveröffentlichten Studie festgestellt.

Welt am Sonntag: Wie äußerte sich dieser Perfektionismus damals?

Ines Imdahl: Die Mütter wirkten sehr angestrengt, fast verbittert in ihren Bemühungen, das Beste für ihre Kinder zu tun. Sie wollten unbedingt alle Möglichkeiten der Frühförderung ausschöpfen, die Kinder sollten Englisch-, Kreativ- und alle möglichen anderen Kurse besuchen, am besten schon mit zwei Jahren. Die Mehrheit der Mütter nimmt ihre Kinder wie eine Art Rohdiamant wahr, der geschliffen werden muss.

Welt am Sonntag: Hat sich dieser Befund in den letzten fünf Jahren verändert?

Ines Imdahl: Eines ist gleich geblieben: Die Kinder jener gebildeten Mittelschicht werden immer noch in die oben erwähnten Kurse geschickt. Man braucht sich ja nur anzuschauen, wie sehr der Markt der Frühförderung boomt. Doch etwas hat sich verändert: Die Mütter sagen heute, dass diese Förderung ganz locker und zwanglos geschehe. Ein typischer Satz, der in den Befragungen fiel, war folgender: „Mein Kind geht zum Englisch-Kurs, aber es lernt da nur ganz spielerisch.“ Oder: „Ich will keine so angestrengte und verbissene Mutter sein.“

Welt am Sonntag: Da ist ja ein lobenswerter Vorsatz.

Ines Imdahl: Auf den ersten Blick hat es tatsächlich den Anschein, als wären diese Mütter unglaublich gelassen. Bei genauerem Nachfragen stellt man aber fest, dass mit dieser vorgetäuschten Gelassenheit der Perfektionismus in Wirklichkeit noch getoppt wird. …

Welt am Sonntag: Unsere Ausgangsfrage war, warum so viele Frauen der gebildeten Mittelschicht keine Kinder bekommen.

Ines Imdahl: Weil all das, worüber wir bis jetzt gesprochen haben, wie eine riesige Last auf den Schultern der Frauen lastet. Die Erziehung soll perfekt sein – und dabei möglichst locker und zwanglos aussehen. Diese angestrebte Entspanntheit ist für die Mütter enorm anstrengend, zumal sie damit ihre Unsicherheiten und Sorgen nur oberflächlich verdecken. Es wird aber noch verrückter: Weiterlesen »

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Mit Wunschkindern studieren

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Dezember 2010

‚Von 2.400 Studierenden der Humanmedizin in Tübingen haben 168 Kinder. Das sind 7 % und damit mehr als an den anderen vier medizinischen Fakultäten im Land, wie eine aktuelle Studie zur Familienfreundlichkeit des Medizinstudiums im Land belegt.

Auftraggeber war das Stuttgarter Wissenschaftsministerium. Die Interviews übernahm die Forschungsstelle Familie, Zeitpolitik und E-Learning an der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie der Uni Ulm – mit Unterstützung des hiesigen medizinischen Dekanats.

In Tübingen sind studierende Mediziner-Eltern zu 77 % Mütter, zu 23 % Väter, erläuterte die Biologin und Sozialarbeiterin Katrin Prospero aus Ulm. Sie sind im Schnitt 30 Jahre alt. 71 % sind verheiratet. 17,7 % leben in einer nicht-ehelichen Partnerschaft. 11,3 % sind alleinerziehend. Rund 57 % haben vor dem Studium einen „medizinnahen Beruf“ in Krankenpflege oder Geburtshilfe ausgeübt.

Knapp 42 % sind auch während des Studiums erwerbstätig. Im Schnitt zwölf Stunden pro Woche arbeiten 40 % der Mütter und 57 % der Väter. Gut zwei Drittel gaben an, sich bewusst für ein Kind während der Studienzeit entschieden zu haben, vor allem im klinischen Studienabschnitt (knapp 45 %). Etwa ein Viertel hatten ihre Kinder vor dem Studium bekommen. Diese sind zu 54 % noch klein, bis zu drei Jahre alt. 64 % der Befragten möchten weitere Kinder.

Besonders belastend fanden studierende Eltern, dass ihnen zu wenig Fehlzeiten zugestanden werden. „Wenn das Kind krank ist, zählt die Abwesenheit als Fehltag des Elternteils“, berichtete die Soziologin Johanna Niehues. Die Studierenden wünschen sich eine Fehlzeitenregelung wie bei Arbeitnehmern. …

Doch die Studierenden sehen auch Vorteile einer frühen Entscheidung für ein Kind: Sie müssen den Kinderwunsch nicht aufschieben und gehen als junge Eltern in die Familienphase. Auch sei die Vereinbarkeit von Familie und Beruf während des Studiums leichter als später, wenn sie Ärzte sind.’

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Deutsche Mütter klagen weniger, aber die Unsicherheiten nehmen zu

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 9. Dezember 2010

Ich habe zwar an dieser Stelle schon über die Studie „Die deutsche Angst vorm Kinderkriegen“ von Milupa und rheingold berichtet, die Familiencommunity urbia zeigt in einem aktuellen Bericht Konsequenzen und Maßnahmen auf, die Müttern und Väter dabei unterstützen könnten, sich selbst aus den Fesseln der überbordenden Erwartungen zu befreien.

‚… Dass Mütter in Deutschland heute weniger Grund zum Jammern haben, mag ein Stück weit damit zusammenhängen, dass sich immer mehr Väter dazu durchringen, zumindest einen Teil der Familienverantwortung zu übernehmen. Doch vor allem wagen sie heute nicht mehr laut zu klagen, selbst wenn ihnen danach zumute ist. Denn das vorherrschende Idealbild einer modernen Mutter sieht eine entspannte Frau vor, die souverän mit Kind, Beruf und Partnerschaft jongliert. …

Mütter von heute wünschen sich Vorbilder und Fürsprecher, die ihre Situation in der Öffentlichkeit darstellen und für Verständnis werben, doch anstatt in anderen Müttern gefühlsmäßig Gleichgesinnte zu sehen und sich mit ihnen zu verbünden, zicken sie gegen jede Mutter, die ein anderes Rollenbild oder ein anderes Lebensmodell gewählt hat als sie selbst: Vollzeitmamas gegen berufstätige Mütter, Ökomütter gegen „Es darf auch mal was Ungesundes sein“-Mütter, Spätgebärende gegen junge Mütter, Prenzlauer-Berg-Mütter gegen Provinzmütter.

Fragt man die Frauen, was ihnen in dieser verfahrenen Situation helfen könnte, antworten sie: Mehr Kinderstühle in Restaurants, mehr öffentliche Wickeltische und schönere Spielplätze. Bessere Kinderbetreuung, einfachere Wiedereinstiegsmöglichkeiten in den Job, bessere Teilzeitregelungen …

Doch all diese – durchaus sinnvollen – Forderungen treffen nicht den Kern der Sache. … Das Fazit ihrer Studie lautet deshalb: Entlastungsangebote, familienfreundliche Personalpolitik und Co. sind enorm wichtig und unterstützenswert, doch sie können ihre volle Wirkung nicht entfalten, bevor sich nicht das Selbstverständnis der deutschen Mütter geändert hat. Das Mütterideal in unserer Gesellschaft gehört auf den Prüfstand. Und dabei ist der Mut zum Unperfektsein ein wichtiger Punkt.

Ein möglicher erster Schritt wären Werbekampagnen, in denen die Protagonistinnen Alltagspannen mit Humor und Charme zu nehmen wüssten. Denn der Einfluss der Unternehmen, in diesem Fall insbesondere Hersteller von Kinder- und Familienprodukten, auf die Rollenbilder und Lebensmodelle in unserer Gesellschaft, sei mindestens genauso groß wie die Botschaften und Initiativen der Politik. Weiterlesen »

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Supermütter stehen sich selbst im Weg

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 25. November 2010

Zwei Kernfragen haben Milupa und rheingold bei der Studie beschäftigt: Warum bekommen deutsche Paare so wenig Kinder? Und wie kann man sich für Kinder, Mütter und Väter in Deutschland einsetzen? Beim Weiterbohren seien sie dann darauf gestoßen, dass zu den bereits bekannten Ansprüchen moderner Mütter – die Kinder müssen besonders gut geraten, sie selbst alles unter einen Hut bekommen und dabei selbstverständlich attraktiv bleiben – eine neue Maxime gekommen ist: nämlich die, ganz locker zu bleiben. „Alles soll schön leicht aussehen, das fanden wir relativ schockierend, weil es verdeckt, was die Frauen an Ängsten mit sich herumschleppen.“

Und Ängste gibt es viele: Existenzangst, die Furcht, den Job zu verlieren, in Hartz IV abzurutschen – und immer noch die alte Angst, der Mann und Partner könnte gehen. Laut Imdahl haben die Forscher in ihren Interviews zwei zentrale Punkte ausgemacht.

Frauen haben kein Selbstverständnis als Mutter, fühlen sich hin- und hergerissen zwischen liebender Supermama und selbstbestimmter Erfolgsfrau. „Sie tun im Job so, als wäre alles wie vorher, haben aber gleichzeitig im Kopf, sich für das Kind komplett aufopfern zu müssen.“

Die Mütter haben ein festes Bild, wie ihre Kinder zu sein haben und glauben, sie könnten dies durch eigene Ruhe und Gelassenheit beeinflussen. Schreiende Bündel, die sich im Supermarkt auf den Boden werfen, sind nicht vorgesehen. „Die Mütter stellen sich vor, sie hätten es in der Hand, die Kinder zu formen.“ Das erzeugt weiteren Stress – und Schuldgefühle, wenn es dann doch anders läuft, das Kind in der Schule versagt oder gar Drogen nimmt. Dabei sind viele Frauen von ihrem Anspruchsideal der gelassenen Mutter sowieso weit entfernt: Nur zwei von fünf fühlen sich wirklich entspannt.

Und die Rolle der Männer? Auch wenn sie helfende Partner haben, fühlen sich 61 % der Befragten allein verantwortlich fürs Kind. „Sie haben unterm Strich nicht das Gefühl, sich fallenlassen und zeigen zu können, wenn sie an ihre Grenzen stoßen.“

Bei der Arbeit treten die Mütter Imdahl zufolge oft nicht offensiv auf, geben etwa einen „Termin“ vor, wenn sie um vier zum Kindergartenfest müssen. „Sie wissen nicht, wie kommt das an, wenn ich die Wahrheit sage.“ Kinder ins Büro mitbringen – undenkbar.

Und der Ausweg aus der Misere? „Die Frauen müssen raus aus dieser Schizophrenie, im Job nur die Business-Frau zu sein und nicht die Mutter – und zu Hause umgekehrt“, fordert Imdahl. Geld ist gar nicht mal das Problem. Neben mehr Kinderbetreuung und besseren Wiedereinstiegsmöglichkeiten in den Job wünschten sich die Frauen vor allem eins: sich vom Ideal der perfekten Supermama verabschieden zu können.

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