Mit dem Doku-Porträt „His & Hers“, in dem irische Frauen von ihren Männern erzählen, hat der Filmemacher Ken Wardrop seinen ersten langen, ebenso schlichten wie außergewöhnlichen Film gedreht. „His & Hers“ zeigt menschliches Leben vom Säuglings- zum Greisenalter – und sucht sich die Mosaiksteinchen dafür bei 70 Frauen aus den irischen Midlands zusammen.
Sie alle hat der Regisseur nach dem zum Drehzeitpunkt wichtigsten Mann ihres Lebens befragt – Väter also, erste Lover, Ehemänner, Söhne. Ergänzt werden die anschaulichen Antworten der Frauen durch Blicke in ihren häuslichen Alltag. Andere Personen kommen dabei nicht sichtbar ins Spiel.
Das Vertrauen in das eigene Kind und dessen Fähigkeiten machen aus Sicht von Eltern gute Väter und Mütter aus. Dies ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag des Kinderausstatters Jako-o, bei der 1.029 Väter und Mütter befragt wurden.
Demnach ist Vertrauen zum Kind für 84 Prozent wesentlich, gefolgt vom Vermitteln von Liebe, Sicherheit und Geborgenheit mit 83,4 Prozent. Für 73,7 Prozent ist gleichsam die Förderung des Kindes und die Regelvermittlung wichtig. Bei der Erziehung ihrer Kinder hören 61,9 Prozent der Befragten auf ihr Bauchgefühl. Für 44,5 Prozent sind Verwandte wie Eltern oder Schwiegereltern besonders wichtig.
32,6 Prozent nennen andere Eltern und das soziale Umfeld als großen Einfluss, während Lehrer und andere Betreuer für 31,4 Prozent eine Rolle spielen. Informationen aus der Ratgeber-Literatur und aus dem Internet halten hingegen lediglich 8,3 beziehungsweise 7,4 Prozent der befragten Eltern für relevant.
Mütter nehmen den Wandel der Vaterrollen nicht nur wahr, sie gestalten ihn aktiv mit. Besonders gegenseitige Unterstützung in allen Lebensbereichen durch partnerschaftliches Handeln steht dabei im Mittelpunkt. Das hat eine Online-Befragung der Besser Betreut GmbH und der Väter gGmbH unter mehr als 1.000 Müttern ergeben.
„Verantwortung übernehmen, Partnerschaftlichkeit und Emotionalität: Das macht einen modernen Vater aus“, fasst Manuel Nothelfer, Geschäftsführer der Besser Betreut GmbH, einen Teil der Ergebnisse zusammen. Mehr als die Hälfte aller Befragten nannten mindestens eine dieser Eigenschaften.
Vor allem in Lebensbereichen, die vor einigen Jahren noch reinen Geschlechtsklischees entsprachen, wird der Wandel deutlich: Väter sehen sich nicht mehr ausschließlich als Ernährer, sondern wollen auch eine aktive Rolle in der Kindererziehung spielen. Mütter hingegen wollen nicht mehr nur für Haus und Kinder verantwortlich sein, sondern die Familie auch finanziell unterstützen. Mütter und Väter stellen sich den Aufgaben, das Familienleben ihren Bedürfnissen entsprechend zu gestalten und suchen gemeinsam nach Lösungswegen.
Gerade die modernen Väter brauchen dabei die Unterstützung der Mütter. Und sie erhalten diese auch. Kompromissbereitschaft, Freude und Teamgeist im gemeinsamen Zusammenleben sowie das Akzeptieren eigener Lösungswege bei der Kindererziehung sind laut der Studie die Grundpfeiler für eine moderne Partnerschaft. Nur lässt sich dies nach wie vor schwer auf den wirtschaftlichen Bereich übertragen: 42 % der befragten berufstätigen Mütter geben an, in Teilzeit zu arbeiten und bestätigen damit den allgemeinen Trend in der Bundesrepublik. In mehr als der Hälfte aller Partnerschaften gehen lediglich die Mütter in Elternzeit.
Darüber hinaus suchen die meisten Paare Alternativen, um Beruf und Familie zu vereinbaren. Während für 45 % die partnerschaftliche Aufteilung von familiären Aufgaben am wichtigsten ist, können immerhin 36 % auf jobbezogene Lösungen wie flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice zurückgreifen. Ein Viertel der befragten Mütter engagiert zusätzlich externe Dienstleistungen wie Babysitter oder Haushaltshilfen.
Die Wünsche der Väter werden auch von den Müttern wahrgenommen. Dies zeigt die hohe Bedeutung partnerschaftlicher Werte. Und diese Werte werden in Zukunft auch die Kulturen in Unternehmen prägen. Wirtschaft und Politik scheinen noch nicht auf den Wandel eingestellt: Zu sehr setzen Sie noch auf die alleinige Unterstützung der Frauen und Mütter, die Bedürfnisse der Väter werden zu selten in eine ganzheitliche Veränderung der Unternehmenskultur mit einbezogen. Jedoch sollte die Reichweite dieser Entwicklung nicht unterschätzt werden. Die heutigen Eltern wollen beides: Familie und Karriere.
Die Frage, die die Autoren der Studie „Väter zwischen Karriere und Familie – Teil 2: Die Sicht der Mütter“ fast umgehauen hat „Wie wichtig ist Ihnen der Berufliche Erfolg Ihres Partners?“ wurde diesmal nicht gestellt, schade. Es waren übrigens 90 % der Mütter, denen dies wichtig bzw. sehr wichtig war.
Arbeitszeiten, Kita-Ausbau, Betreuungsgeld – das Wahljahr steht im Zeichen der Familienpolitik. Doch was wünschen sich Eltern wirklich für sich und ihre Kinder? Eine heute veröffentlichte Studie im Auftrag des Magazins „Eltern“ hat versucht, Antworten zu finden.
Das Ergebnis sind Wünsche, die an manchen Stellen erstaunlich konservativ sind – und an anderen überraschend modern. Spiegel Online hat die Kernaussagen der Studie zusammengefasst:
1. Zwischen Wunsch und Wirklichkeit liegt eine Kluft. Nur wenige Eltern schaffen es, ihre favorisierte Rollenverteilung auch im Alltag umzusetzen.
Gerade einmal 6 % der befragten Eltern sprechen sich für das traditionelle Alleinverdienermodell aus – aber 14 % befinden sich in einem.
40 % finden es gut, wenn er Vollzeit arbeitet und sie Teilzeit. In der Wirklichkeit sieht es so aus: Bei knapp 57 % arbeitet er Voll-, sie Teilzeit.
38 % favorisierten in der Umfrage die Variante „beide arbeiten 30 Stunden und teilen sich Hausarbeit und Kinder“. Realisieren können dieses Modell jedoch nur 6 % der Befragten, die mit einem Partner zusammenleben.
16 % der Befragten gaben an, dass sie in ihrer Ehe beide Vollzeitjobs hätten, sich Hausarbeit und Kinderbetreuung gleichermaßen teilen. 13 % der Eltern wünschen sich dieses Modell. …
2. Das wichtigste Anliegen von Eltern bleibt einegesicherte Kinderbetreuung:
Nur 25 % der befragten Eltern ist der Meinung, dass genügend Kita-Plätze für Kleinkinder vorhanden sind. Und jeder Zweite (48 %) würde den Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz einklagen, sollten sie keinen bekommen. …
3. Die diversen Zuschüsse und Steuervorteile in der Familienpolitik sind umstritten:
Demnach ist das Ehegattensplitting überraschend beliebt: Vier Fünftel der Eltern (81 %) wollen die gemeinsame steuerliche Veranlagung von Verheirateten beibehalten. …
Generell fiel es den befragten Eltern schwer, im Dschungel von Leistungen und Forderungen den Durchblick zu behalten. Für die Studie befragte Forsa im Laufe des Januars 1000 Mütter und Väter von minderjährigen Kindern in Deutschland
Viele junge Paare wünschen sich eine gleichberechtigte Partnerschaft. Doch wenn das erste Kind kommt, fallen die meisten Mütter und Väter zurück in traditionelle Rollenaufteilung. Die Gründe dafür sind vielfältig. Sie liegen in der ungleichen Bezahlung von Frauen und Männern, unzureichender Kinderbetreuung, starren Karrieremodellen oder dem in Deutschland immer noch verbreiteten Vorurteil, eine gute Mutter sollte zu Hause bei den Kindern bleiben.
Die Zeit Autorin Stefanie Lohaus und ihr Partner haben sich vorgenommen, nicht in diese Gleichberechtigungsfalle zu tappen. Wie sie ihre Vorsätze in die Tat umsetzen, beschreibt Lohaus in der Serie Das Prinzip 50/50. Bis jetzt erschienen sind:
Ostdeutsche Väter teilen sich die Erwerbsarbeit mit ihren Partnerinnen sehr häufig gleichmäßig auf. Im Westen dagegen setzt nur eine Minderheit dieses Erwerbsarrangement um. Dr. Angelika Tölke vom Deutschen Jugendinstitut (DJI) in München untersuchte das Phänomen.
Zu ihrem Wohlbefinden in der Familie befragt, äußerten sich die ostdeutschen Väter am zufriedensten, gefolgt von den ostdeutschen Müttern und den westdeutschen Väter. Die westdeutschen Mütter bildeten das Schlusslicht. Dass sowohl die ost- als auch die westdeutschen Väter sich im Vergleich zu den Müttern als glücklicher mit der Familie einschätzen, führt Angelika Tölke darauf zurück, dass den Müttern – hier wie dort – nach wie vor eher die Verantwortung für Familienthemen zugeordnet wird.
Im Osten bezieht sich dies vor allen auf Tätigkeiten im Haushalt. „Es gibt übrigens interessanterweise weder in Ost- noch in Westdeutschland einen Zusammenhang zwischen dem Wohlbefinden und dem gewählten Erwerbsmodell“, sagt die Wissenschaftlerin. Die in Westdeutschland häufig angeführte „Doppelbelastung“ von Frauen durch Beruf und Familie, lässt sich empirisch nicht nachweisen bzw. schlägt sich nicht im Wohlbefinden nieder.
Zur Zufriedenheit der ostdeutschen Väter scheint beizutragen, dass sie sich – besonders am Wochenende – mehr Zeit für ihre Kinder nehmen als ihre Geschlechtsgenossen im Westen und diese Freizeit aktiv gestalten. In ihrer stärkeren „Familienzentrierung“, so nimmt Angelika Tölke an, wirke die hohe Wertschätzung von Familienzeit in der DDR nach. Die Freizeit im Familienkreis bot Freiraum und Gestaltungsmöglichkeiten.
Dagegen war die berufliche Laufbahn an ein strenges Reglement gebunden und hatte sich dem Allgemeinwohl unterzuordnen. Im Westen ist eine Bereitschaft zu beobachten, die Freizeit dem Erwerbsleben nachzuordnen: „Insbesondere für Männer scheint der eigene ‚Status‘ sehr vom beruflichen Erfolg abzuhängen. Überlange Arbeitszeiten sind vielfach eine als wichtig erachtete Investition in diesen Status, der immer aufs Neue gefestigt werden muss“, sagt Angelika Tölke.
Während in Westdeutschland Grundsatzdiskussionen über Geschlechterrollen oder „Doppelbelastung“ geführt würden und sich viele Mütter mit der Frage plagten, ob sie erwerbstätig und gleichzeitig eine gute Mutter sein könnten, betrachteten Paare im Osten die Aufgabenteilung in der Partnerschaft vor allem pragmatisch.
Das durchschnittliche Alter der Mütter bei der Geburt ihrer Kinder hat sich seit Mitte der 70er-Jahre bis 2011 von 27 auf 32 Jahre verschoben. Das ist eines der Ergebnisse des neuen Monatshefts des Statistischen Amtes in Stuttgart. Der Bericht „Mütter und Väter werden immer älter“ zeigt auch, dass immer noch die Väter im Schnitt älter sind als die Mütter.
Die Abbildung zeigt die Anteile der Geburten nach Alter des Vaters und der Mutter an allen Geburten in Promille. Ein Wert von 10 bedeutet, das 10 von 1000 Geburten von Elternm der entsprechenden Alterskombination realisiert wurden. Der Schwerpunkt der Verteilungen liegt über der diagonalen Linie. Dies deutet darauf hin, dass der Vater durchschnittlich älter ist als die Mutter.
Daran hat sich seit den 70er-Jahren wenig verändert. Bei nur jeder fünften Geburt ist die Mutter älter als der Vater. Heute sind in etwa gleich viele Mütter unter 20 Jahre wie über 43 Jahre alt. 1980 dagegen gab es rund 25 Mal mehr junge (unter 20 Jahre) als ältere Mütter (über 43 Jahre).
Gemeinsames Erinnern an Erlebtes ist wichtig für die Entwicklung des Kindes. Es versetzt die Kinder in die Lage, Erfahrungen zu interpretieren und Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft in einen Zusammenhang zu bringen. Auch gab es bereits Hinweise darauf, dass Mütter sich mehr Mühe beim Erzählen und gemeinsamen Erinnern geben und die Kinder stärker mit einbeziehen als es Väter tun.
Diese Hypothese, sowie die Annahme, dass Eltern weniger zum Ausschmücken von Erinnerungen und Geschichten neigen, wenn sie mit ihren Söhnen statt mit den Töchtern sprechen, haben Widaad Zaman von der University of Central Florida und Robyn Fivush von der Emory University in Atlanta nun genauer untersucht und in dem Beitrag ‚ Gender Differences in Elaborative Parent–Child Emotion and Play Narratives‘ in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift ‚Sex Roles‘ veröffentlicht.
Um ihre Hypothesen zu prüfen, baten die Forscher insgesamt 42 Familien darum, sie beim gemeinsamen Erinnern beobachten zu dürfen. Dazu besuchten zwei Wissenschaftler jede Familie zwei Mal zu Hause. Bei beiden Besuchen wurde einer der beiden Elternteile gebeten, sich mit dem Kind über vier zurück liegende Ereignisse zu unterhalten und das Gespräch aufgezeichnet. Dabei sollten die Eltern jeweils ein trauriges, ein erfreuliches Ereignis sowie zwei Konfliktsituationen – eine mit einem Altersgenossen des Kindes, die andere mit dem Elternteil selbst – auswählen und mit dem Kind darüber sprechen.
Das Ergebnis: Die Mütter schmückten die vergangenen Ereignisse mehr aus als die Väter – und dies unabhängig davon, ob ihr Kind ein Junge oder Mädchen war. Zudem neigten die Mütter generell dazu, sich emotionaler auszudrücken als die Väter. „Mütter, die offene Fragen stellen wie beispielsweise ‚Warum warst du wütend?‘ und auf die Antworten ihres Kindes eingehen, ermöglichen es diesem, über seine Gefühle zu reflektieren und damit in Zukunft vielleicht anders umzugehen“, erklären die Forscher. Das trage zum emotionalen Wohlbefinden der Kinder bei und zeige ihnen zudem, dass die eigenen Sichtweisen und Meinungen wichtig sind und ernstgenommen werden.
Noch immer muss Andrea weinen, wenn sie daran denkt, wie die eigene Mutter sich an ihr, der damals Vierjährigen, in der Badewanne und im elterlichen Bett verging. Die einsame Mutter benutzte ihre Tochter zur Befriedigung sexueller Wünsche. Erst in der Pubertät, als Andrea sich gegen die Übergriffe der Mutter zur Wehr setzte, endete der Missbrauch. Auch Axel, heute 49 Jahre alt, wurde als Kind von seiner Mutter jahrelang sexuell missbraucht. Als er sich seinem Vater anvertraute, schlug der ihn halbtot – denn in seinen Augen hatte Axel die Mutter verführt. Damals war Axel acht Jahre alt. Erst als es im Dorf Gerüchte gab und die Polizei Ermittlungen aufnahm, hörte die Mutter auf. Wie Andrea hat auch Axel das Trauma jahrzehntelang verdrängt. Bis die schmerzhafte Erinnerung mit aller Wucht zurückkam.
Sexueller Missbrauch von Frauen an Kindern ist immer noch ein absolutes Tabuthema, schließlich widerspricht er allen gängigen Klischees. Nach diesen kommen Frauen vor allem als Opfer sexueller Gewalt in Frage, aber kaum als Täter. Dabei schätzen Experten, dass fünfzehn bis zwanzig Prozent aller Fälle sexuellen Missbrauchs auf das Konto von Frauen gehen. Meist sind es die Mütter, die sich an ihren Kindern vergehen. Zu Anzeigen oder gar Verurteilungen kommt es trotzdem fast nie. Oft ist die Scham der Opfer zu groß, aber auch bei Polizei und Justiz ist die Ansicht nach wie vor weit verbreitet, dass Frauen zu solchen Taten gar nicht in der Lage sind. Und: Nicht immer ist auf den ersten Blick zu erkennen, wo liebevolle Fürsorglichkeit endet und sexueller Missbrauch beginnt.
Der Film ‚Mama hör auf damit!‚, der am vergangenen Donnerstag in der Reihe ‚Menschen hautnah‘ gezeigt wurde, erzählt die Geschichten von Axel und Andrea: Lange Zeit haben beide diese traumatischen Erlebnisse verdrängt. Erst mit der Geburt eigener Kinder kamen die zerstörerischen Erinnerungen mit aller Macht zurück und drohten sie zu erdrücken. Um heute mit ihren Kindern ein normales Leben zu führen, müssen Axel und Andrea das Erlebte verarbeiten. Ein großes Problem dabei ist, dass sexueller Missbrauch durch Frauen in der Öffentlichkeit immer noch ein Tabuthema ist. Immer wieder müssen Axel und Andrea gegen Abwehr und Unverständnis kämpfen. Doch am Ende schaffen es beide, mit ihrer Geschichte an die Öffentlichkeit zu gehen: Ein erster Schritt in einem langen, schmerzhaften Heilungsprozess.
In den Ballungszentren Europas leben mittlerweile viele „neue“ Väter – freiwillige und unfreiwillige. Zum Beispiel Burkart Ruppert, Vater zweier Töchter. Seit Eva vor acht Jahren geboren wurde, arbeitet er nicht mehr als Sozialwissenschaftler. Damals hatten die Eheleute beschlossen: Wer weniger verdient, bleibt zu Hause. Seitdem erzieht Burkart die Kinder und macht den Haushalt. Irgendwann wurde er seiner Frau zu langweilig, „redete nur über Babynahrung und Haushalt“, wie sie sagt. Am Ende ließ sie sich scheiden.
Cornelius Ruppert-Wittmer ist Feuerwehrmann, auch er lebt in Frankfurt. Zweimal die Woche hat er Nachtschicht. Wenn er dann nach Hause kommt, wartet Ehefrau Kirsten mit dem Arbeitsplan. Eigentlich teilen sich die beiden die Hausarbeit. Aber da Kirsten hochschwanger ist, übernimmt Cornelius noch etwas mehr. Der Vater kümmert sich auch um die Hausaufgaben der Söhne. Und er ist Elternbeirat, denn er will den Überblick über die schulischen Probleme behalten. Seine Frau hat im Sozialamt auch keinen leichten Job. Kinder, Haushalt und ihre Berufe lassen sich nicht immer reibungslos koordinieren.
In Frankreich haben es Eltern deutlich einfacher: Landesweite Ganztagsschulen und ganztägige Kindergärten geben beiden Elternteilen die Möglichkeit, ihre berufliche Laufbahn auch mit Kindern fortzusetzen. Trotzdem stehen in Frankreich Männer ebenfalls vor großen Herausforderungen. Wenn sie beispielsweise nach Schicksalsschlägen oder Trennungen mit ihren Kindern auf sich allein gestellt sind, müssen auch sie ihr Selbstbild neu bestimmen. André Gatolin zum Beispiel. Er ist allein mit seinen Söhnen, weil ihre Mutter psychisch krank wurde. Sie konnte und wollte sich nicht mehr um die Kinder kümmern, wurde sogar zur Bedrohung. Die Ehe ging in die Brüche. Seither sei André femininer geworden, sagen seine Freunde, von denen ihn einige verlassen haben. Heute hat er fast nur noch Freundinnen.
Väter prägen unser Leben – durch ihre Gene, durch ihre Anwesenheit – aber auch mitunter durch ihre Abwesenheit. Die Themenreihe „Väter“ handelt davon, wie sie uns prägen, wie sie sich fühlen, welchen Aufgaben sie sich stellen; und von den Menschen, die auf der Suche sind oder waren – nach der Person, die ihr Vater ist.
Sendetermin Freitag 15.2. um 23:00 Uhr auf BR-alpha, Wiederholung am Montag, 18.2.2013 um 16:00 Uhr.
Weitere Sendungen im Rahmen der Themenreihe:
Mo 18.02.13 23.00 Uhr Wenn Mütter gehen und die Kinder bei den Vätern bleiben, Wiederholung Di 19.02.13 16.00 Uhr
Di 19.02.13 23.00 Uhr Papa allein daheim -Teil 1 der 3-teiligen Doku, Wiederholung Mi 20.02.13 16.00 Uhr
Mi 20.02.13 23.00 Uhr Papa allein daheim -Teil 2 der 3-teiligen Doku, Wiederholung Do 21.02.13 16.00 Uhr
Do 21.02.13 23.00 Uhr Papa allein daheim -Teil 3 der 3-teiligen Doku, Wiederholung Fr 22.02.13 16.00 Uhr