… und dass nicht erst durch Pandemie, Klimakrise und Inflation.
Unter der Überschrift „Ein Tag hat 24 Stunden …“ legt der Vorsitzende
der LAG Väterarbeit in der aktuellen Ausgabe der Deutschen
Hebammenzeitschrift dar, dass mehr Zeit für Familien nur durch eine
Umverteilung von Zeit und die in ihrem Verlauf ausgeübten Tätigkeiten
zwischen Vätern und Müttern entstehen kann.
„Eltern und Familien stehen unter Druck, und dass nicht erst durch
Pandemie, Klimakrise und Inflation. Schon vor 25 Jahren hieß es in der
von der Konrad Adenauer Stiftung beauftragten Studie „Eltern unter
Druck: Selbstverständnisse, Befindlichkeiten und Bedürfnisse von Eltern
in verschiedenen Lebenswelten“: „Eltern stellen heute hohe Anforderungen
an ihre Mutter- und Vaterrolle; sie haben das Bedürfnis und
Pflichtgefühl, in der Erziehung alles richtig machen zu wollen. Der
persönliche Anspruch, diesen Vorstellungen auch in der Praxis zu
genügen, setzt Eltern häufig unter großen Druck. Vor allem Väter
befinden sich in einer unbestimmten Situation: Der Wandel des
Rollenbilds vom Ernährer zum Erzieher kollidiert im Familienalltag mit
den gestiegenen Ansprüchen im Berufsleben.“
Damit ist eine Dimension beschrieben, die „Stress im Familiensystem“
auslösen kann: die eigenen Vorstellungen vom Mutter- Vater- und
Elternsein, die auf Rahmenbedingungen treffen, die in vielen Fällen
nicht förderlich sind. In diesem Beitrag wird jedoch weder davon
ausgegangen, dass Vereinbarkeit eine „Lebenslüge“ ist, noch einer
Selbstoptimierung das Wort geredet. Der Autor beschreibt die
Herausforderungen für Väter und Mütter in verschiedenen
Lebenssituationen, vor allen denen, in denen Weichen gestellt bzw.
Entscheidungen getroffen werden, die für zukünftige Aufteilungen von
bezahlter Erwerbs- und unbezahlter Care-Arbeit bedeutsam sind. Außerdem
werden Wege und Rahmenbedingungen skizziert, die es Vätern und Müttern
erleichtern, ihre mehrheitlich geäußerten Wünsche bzw. Lebenskonzepte
einer partnerschaftlichen Arbeitsteilung tatsächlich zu leben.
„Keine Zeit …“ – Fakten und Gedanken zur Verteilung und Verwendung von Zeit
„Es ist eine Frage der Gerechtigkeit, wie Zeit verteilt ist, wie sie
genutzt werden kann, wie ihr Wert bemessen wird und wie sie erlebt wird.
Menschen sind unterschiedlich zeitarm und unterschiedlich zeitsouverän,
und das ist nicht zufällig, sondern als Ergebnis gesellschaftlicher
Machtstrukturen.“ (Bücker 2022, 14)
Zeiten sind unterschiedlich verteilt. Dies fängt bei Möglichkeit über
ihre Verwendung zu entscheiden an und hört bei der Bezahlung und
Wertschätzung der ausgeübten Tätigkeiten noch lange nicht auf. Wie viel
Zeit bleibt den Menschen in Deutschland neben Arbeit, Schule oder
Haushalt für Freundschaften und Familie? Wie viel Zeit wenden Männer und
Frauen für „Care-Arbeit“, also unbezahlte Arbeit wie Kinderbetreuung,
Hausarbeit, Ehrenamt oder Pflege von Angehörigen auf? Antworten auf
diese und weitere Fragen liefert die Zeitverwendungserhebung, kurz ZVE,
die alle 10 Jahre durchgeführt wird.
Die aktuell vorliegenden Zahlen stammen aus dem Jahr 2012. Mütter
bzw. Väter mit Kindern wenden für die Bereiche ‚Erwerbstätigkeit‘,
‚Haushaltsführung und Betreuung‘ sowie ‚Ehrenamt, freiwilliges
Engagement‘ in der Summe 8 Stunden und 26 Minuten bzw. 8 Stunden und 31
Minuten auf. Der Anteil Haushaltsführung und Betreuung beträgt bei den
Müttern 5 Stunden 46 Minuten und bei den Vätern 3 Stunden und 1 Minute.
Die tägliche Zeitverwendung für unbezahlte Arbeit ist bei den Vätern von 2001/2002 bis 2012/2013 um 7 Minuten gestiegen, Mütter haben diese Tätigkeiten im selben Zeitraum um 6 Minuten reduziert. Von einer Gleichstellung der Geschlechter kann also weder bei der bezahlten noch bei der unbezahlten Arbeit gesprochen werden. Nach wie vor liegt eine geschlechtsspezifische Arbeitsteilung vor, wobei Väter insgesamt (unbezahlt wie auch bezahlt) täglich 13 Minuten mehr arbeiten als Mütter. …“
Veränderungen in der
Enkelbetreuung, das Wohlbefinden von Eltern und das Wohlergehen von Kindern waren
die Kernpunkte der von der Stiftung Ravensburger Verlag angestoßenen Studie,
deren Ergebnisse im Sommer des vergangenen Jahres präsentiert wurden
Oma und Opa gefragt? war die
Ausgangsfrage des zweijährigen Projektes, mit dem sich ein Team aus Familien-
und Bildungsforscherinnen am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW
Berlin) und am Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung (BiB Wiesbaden und
Berlin) befasst hat.
Für den Zusammenhalt der
Generationenuntereinander hat die Frage, inwiefern Oma und Opa gefragt
sind, eine wichtige Bedeutung: Die Betreuung der Enkel durch die Großeltern
kann zum Zusammenhalt der Enkel- und Großelterngeneration beitragen, aber auch
zum Zusammenhalt der Eltern- und Großelterngeneration.
Im ersten Teil der Studie geht es
um die Frage, wie sich vor dem Hintergrund familienpolitischer Veränderungen
die Betreuung durch Großeltern über die Zeit veränderte. In welchem
Zusammenhang stehen Großelternbetreuung und Kita-Betreuung? In einem zweiten
Studienschwerpunkt wurde die Frage beantwortet, in welchem Zusammenhang eine
Großelternbetreuung und kindliche Entwicklungsmaße sowie elterliche Zufriedenheit
stehen.
Als Ergebnis ihrer Untersuchung halten
die Forscher*innen fest, dass die Betreuung der Enkel durch Großeltern in
Deutschland seit vielen Jahren ein bedeutsamer Bestandteil der
Betreuungswirklichkeit von Kindern zwischen null und zehn Jahren ist. Im Detail
zeigt sich, dass bei Kindern im Krippenalter die Großeltern sowohl am Vor- als auch
Nachmittag eine Bedeutung haben, während es bei älteren Kindern die
Nachmittagsbetreuung ist.
Neben der planmäßigen Unterstützung sind Großeltern auch für die Betreuung in
Notfällen relevant. Ungefähr 60 Prozent aller Großmütter und 40 Prozent aller
Großväter unterstützen im Notfall bei der Betreuung ihrer Enkelkinder.
Zusätzlich betreuen Großeltern im Bedarfsfall. Wird die Großelternabfrage nicht
auf eine regelmäßige Betreuung beschränkt, sondern umfasst auch eine Betreuung
„nach Bedarf“, gibt rund die Hälfte aller Eltern von unter Dreijährigen und
etwa 55 Prozent der Eltern von Kindern zwischen drei und sechs Jahren, die noch
die Kita besuchen, an, dass die Großeltern normalerweise eine
Kinderbetreuungsfunktion übernehmen.
Wenn Großeltern bei der
Kinderbetreuung mitwirken, kann man bei Müttern zwei Effekte beobachten: Sie
sind zufriedener mit der Kinderbetreuung und mit ihrer eigenen Freizeit. Ihre
Zufriedenheit mit der Kinderbetreuungssituation steigt um 14 Prozent an. Dieser
Effekt geht auf Eltern mit Kindern im Kindergartenalter zurück – für diejenigen
mit Grundschulkindern ist er nicht festzustellen.
Bei den Vätern sind die Effekte
auf die Zufriedenheit im statistischen Sinne nicht so stabil. Die Zufriedenheit
der Väter mit der Kinderbetreuungssituation steigt um 21 Prozent, wenn ihre
Kinder von den Großeltern betreut werden. Die Kinderbetreuung durch die Großeltern
senkt jedoch die Zufriedenheit der Väter mit ihrer Karriere um 7 Prozent.
Die Effekte der Betreuung der Großeltern
auf die Kinder entspricht nicht denen, die einer Kita mit einer hohen Qualität
zugesprochen werden. Dies wird damit erklärt, dass Kinder in Kitas mit Gleichaltrigen
agieren, die Kita einen expliziten Bildungsauftrag hat und dort pädagogische
Fachkräfte beschäftigt sind.
„Der Befund, dass wir kaum Effekte im Mittel aller Kinder messen können, zeigt
aber auch, dass eine Großelternbetreuung nicht zu einer größeren
Entwicklungsauffälligkeit von Kindern oder Ähnlichem beiträgt. Vielmehr kann
vermutet werden, dass diese gemeinsame Zeit mit den Großeltern Wirkungen zeigt,
die eher mittel- bis langfristiger Natur sind.“
In ihren Schlussfolgerungen für
die zukünftige Kinderbetreuungspolitik, beschreibt die Studie auch in den
kommenden Jahren einen großen Bedarf, dass Familien auf diese
„Betreuungsressourcen“ zurückzugreifen. Für Familien, deren Großeltern nicht mehr
leben oder zu weit weg wohnen, müssten diese Ungleichheiten im Zugang und der
Verfügbarkeit von intergenerationalen Unterstützungsleistungen durch
ehrenamtliche und professionelle „Großelterndienste“ begegnet werden.
Großelternbetreuung ist, so ein
weiteres Ergebnis, in den letzten Jahren trotz Kita-Ausbau weitgehend konstant
geblieben, sie ist eine wichtige Komponente im Leben von jungen Familien und
hilft den Eltern. Eltern, die sie nicht nutzen können, wünschen sich in großem
Maß eine stärkere Einbindung von Oma und Opa. Erwerbstätigen Eltern stehen weiterhin
vor großen Herausforderungen – selbst wenn die Kita-Betreuung noch weiter
ausgebaut wird.
Sie sind vor allem auf eine
familienfreundliche Arbeitswelt angewiesen. Eine Arbeitswelt die Möglichkeiten bereit
hält, auf Notfälle und ungeplante Bedarfe reagieren zu können. Eine familienbewusste
Unternehmenskultur ist von großer Bedeutung und wird in Zukunft noch an
Bedeutung zunehmen.
Unsere Kurzbefragung ist zwar nicht repräsentativ, gibt uns
als LAG-Väterarbeit aber wichtige Anhaltspunkte, wie unsere Mitglieder und
‚Follower*innen auf den verschiedenen Kanälen ‚ticken‘, wo wir mit unserer
Arbeit ansetzen können und welche Herausforderungen und Stolpersteine noch
bewältigt bzw. aus dem Weg geräumt werden müssen. Vielen Dank, dass Sie sich
auch diesmal beteiligt haben.
Bei der dritten Frage ging es um die Einschätzung von
Elternzeit, Elterngeld und der in Deutschland noch nicht geregelten
‚Vaterschaftsfreistellung nach der Geburt.
Diese gesetzlichen Regelungen werden in ihrer Wirkung auf die Vater-Kind
Bindung durchweg als positiv eingeschätzt, 97 % der Antwortenden stimmen der
entsprechenden Aussage voll und 3 % teilweise zu.
Was die Anzahl der für Väter und Mütter reservierten Monate
angeht sind 81,5 % der Überzeugung, die Anzahl sollte die gleiche sein,
lediglich 11 % lehnen dies ab. Auch ‚berufliche Gründe‘ als Argument gegen eine
Elternzeit werden von einer großen Mehrheit nicht mehr akzeptiert, lediglich 6
% haben hierfür noch Verständnis.
Die in einer EU-Vereinbarkeitsrichtlinie vorgesehene und von
der Bundesregierung jetzt für 2024 geplante ‚Vaterschaftsfreistellung‘ schätzen
92,4 % als Möglichkeit für Väter ein, von Anfang an Fürsorgeaufgaben zu
übernehmen.
Bei der vierten Frage ging es um
die Einschätzung der Bedeutung von Vätern und Mütter für die Entwicklung von
Kindern, auch nach einer Trennung.
Väter sind für die Entwicklung von Kindern
genauso wichtig wie Mütter
Väter übernehmen grundsätzlich die Hälfte der
Kinderbetreuung
Väter und Mütter teilen sich Erwerbs- und Familienarbeit
partnerschaftlich auf
Auch nach einer Trennung sollen sich Väter
gleichermaßen an Betreuung und Erziehung ihrer Kinder beteiligen können
Mehr als 98 % der Antworten sind voll (83 %) oder teilweise
(15 %) der Überzeugung, auch nach einer Trennung oder Scheidung sollten sich
die Väter gleichermaßen an Betreuung und Erziehung ihrer Kinder beteiligen
können.
Die Frage, welchen Umfang die Beteiligung ausmachen soll,
wird jedoch nicht so einmütig beantwortet. Aber immerhin 56 % stimmen der
Aussage, Väter übernehmen grundsätzlich die Hälfte der Kinderbetreuung voll und
knapp 23 % teilweise zu. 21 % lehnen dies ganz oder teilweise ab.
Bei der ‚weicheren‘ Frage nach einer partnerschaftlichen
Aufteilung von Erwerbs- und Familienarbeit zwischen Väter und Müttern ist die
Zustimmung größer: 86 % sprechen sich dafür und 14 % dagegen aus.
Was die Bedeutung von Vätern für die Entwicklung von Kindern
angeht, sind 98,5 % der Überzeugung, dass Väter genauso wichtig sind wie
Mütter.
Der Anteil von Männer an den Teilnehmenden war mit knapp 79 % größer als der der Frauen (18 %)
Das trifft auf viele Bereiche zu, insbesondere aber dann,
wenn es um die Aufteilung von bezahlter und unbezahlter Arbeit geht. Sich eine
partnerschaftliche Aufgabenteilung zu wünschen ist die eine, sie tatsächlich leben
zu können die andere Seite der Medaille.
Dies stellt auch das Beratungsunternehmen prognos in dem im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend im Rahmen des Unternehmensprogramms “Erfolgsfaktor Familie” erstellten Policy Paper` ‚Vereinbarkeit von Familie und Beruf als Beitrag zur Fachkräftesicherung‘ fest. Eine der Kernaussagen des Papers lautet:
„Vereinbarkeit darf sich jedoch nicht nur an Frauen und
Mütter richten, sondern muss auch Männer und Väter adressieren und eine partnerschaftliche
Arbeitsteilung von Müttern und Vätern ermöglichen.“
Meiner Meinung nach kann die Strategie nur erfolgreich sein,
wenn sie Männer und Väter als handelnde Subjekte in dem komplexen System
Familie und Partnerschaft ansieht und nicht nur als Beiwerk‘ adressiert. Die in
dem Papier angeführten Fakten und Studien sprechen dafür. Unter anderem heißt
es dort:
„Väter sind indirekter Teil der Fachkräftestrategie –
ohne ihre Vereinbarkeit geht es nicht.
Der Fokus auf die Potenziale der Müttererwerbstätigkeit
bedeutet nicht, dass Vereinbarkeit ein Frauenthema ist und sich weiterhin
hauptsächlich auf Branchen konzentrieren kann, in denen der Frauen- und
Mütteranteil besonders hoch ist. Väter sind zwar kein direkter Teil der
Fachkräftestrategie, aber dass sie Familie und Beruf gut vereinbaren können ist
existenziell, damit die von vielen Elternpaaren gewünschte partnerschaftliche
Arbeitsteilung realisiert werden kann, Mütter mehr Freiraum für eine
umfassendere Erwerbstätigkeit haben und ihr Fachkräftepotenzial gehoben werden
kann.
Zudem bestätigen Studien eine erkennbare Änderung der
Haltung von „aktiven Vätern“, die zunehmend aktiver in der familiären
Fürsorgearbeit werden wollen. Haben 2018 noch 83 Prozent der Väter Vereinbarkeitsangebote
in Unternehmen als Angebote für Mütter wahrgenommen, wollen die „Neuen Väter“
gleichfalls Angebote für ihre Vereinbarkeit. 59 Prozent der jungen Männer, die
im Alter einer möglichen Vaterschaft oder Familiengründung sind, würden wegen
fehlender Möglichkeiten den Arbeitgeber wechseln.
Insbesondere die fehlenden Betreuungsmöglichkeiten während
der COVID-19 Pandemie haben einen Schub der Vereinbarkeit von Vätern
verursacht. So geben in der repräsentativen Studie „Neue Chancen für
Vereinbarkeit“ 43 Prozent der befragten Väter an, dass sie während der Pandemie
ihren Arbeitgeber auf Veränderungen ihrer Arbeitsweise oder ihres Arbeitsortes
zugunsten der Kinderbetreuung angesprochen haben.
Vereinbarkeit von Müttern und Vätern ist der Schlüssel zu
Arbeitgeberattraktivität und Fachkräftegewinnung und -bindung.
Hinweise, dass eine partnerschaftliche Arbeitsteilung von Vätern und Müttern, aber auch Angebote für haushaltsnahe Dienstleistungen, einen positiven Einfluss auf die Fachkräftesituation entfalten können, gibt ein aktueller Wochenbericht des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung e. V. (DIW). Demnach ist in Deutschland unbezahlte Hausarbeit, Betreuung und Pflege von Kindern und älteren Angehörigen zwischen Männern und Frauen immer noch sehr ungleich verteilt. In rund drei Viertel der deutschen Paarhaushalte übernehmen Frauen mehr als die Hälfte der Sorgearbeit. Reduziert sich jedoch die Sorgearbeit des gesamten Haushalts, steigen sowohl Beschäftigungswahrscheinlichkeit als auch -umfang beider Partner, vor allem jedoch bei Frauen.
43 Prozent der Eltern wünschen sich aktuell eine
partnerschaftliche Teilung von Berufs- und Familienarbeit. Je jünger die Frauen
und je besser sie gebildet sind, desto höher ist ihr Anspruch an eine
partnerschaftliche Arbeitsteilung. Der Väterreport 2021 zeigt auf, dass
mittlerweile auch 48 Prozent der Väter mit einem ältesten Kind unter 10 Jahren
diese Ansicht teilen.“
In diesem Jahr haben sich bundesweit so viele berufstätige
Väter für ihren Nachwuchs freigenommen wie noch nie: Wie aktuelle Daten der KKH
Kaufmännische Krankenkasse zeigen, waren es in den ersten sechs Monaten 2021 zu
rund 25 Prozent die Männer, die Kinderkrankentage beanspruchten.
Dass die Papas zunehmend intensiver bei der Erziehung und
Betreuung ihrer Kinder mitmischen, ist auch der Corona-Krise geschuldet. Mehr
als die Hälfte ihrer Kinderkrankentage mussten KKH-versicherte Väter aufgrund
der Pandemie in Anspruch nehmen. Seit Anfang des Jahres ist dies möglich, auch
wenn der Nachwuchs nicht krank ist, aber dennoch zu Hause betreut werden muss.
Dies war in den vergangenen Monaten beispielsweise bei Corona-bedingten Kita-
und Schulschließungen der Fall. Aber auch schon zu Beginn der Krise und in den
Jahren zuvor war der Anteil der berufstätigen Männer, die sich für ihren
kranken Nachwuchs freinahmen, stetig gestiegen. So lag die Quote im ersten
Halbjahr 2020 bereits bei etwas mehr als 22 Prozent. 2019 vor der Pandemie
blieben gut 21 Prozent der Familienväter für ihren Nachwuchs zu Hause, 2009
waren es gerade einmal rund 13 Prozent.
Spitzenreiter sind aktuell die Väter aus Hamburg mit einem Anteil von knapp 33 Prozent. Sie lösen die Papas aus Sachsen ab, die derzeit auf dem zweiten Platz rangieren (30,5 Prozent). Es folgen die Väter aus Niedersachsen mit rund 29 Prozent. Sie waren sonst häufig im Mittelfeld zu finden. Auf dem letzten Platz liegen im ersten Halbjahr 2021 die Väter aus Bayern mit knapp 21 Prozent.
Das ‚Fatherhood Institute‘ stellt heute seine Studie „Lockdown Fathers, the untold story“ vor. Die Studie ist die erste, die detailliert aufzeigt, wie Großbritanniens Väter den Lockdown im Frühjahr 2020 erlebten: was sie taten, wie sie sich fühlten und welche Auswirkungen das auf ihre Kinder hatte.
Einigen ging es natürlich besser als anderen. Sie können
alle Details in den Berichten auf der Website nachlesen. Aber in Kurzform ist
die Geschichte so.
Väter:
verbrachten mehr Zeit mit ihren Kindern
bauten stärkere Beziehungen zu ihnen auf
halfen bei Hausunterricht und Hausaufgaben
wurden besser in der Kindererziehung
gewannen an Selbstvertrauen
haben mehr Einsicht in die Rolle ihrer Partner
bei der Kinderbetreuung gewonnen
erledigten mehr Hausarbeit.
Die große Frage lautet also: Wie gehen die Geschichten
weiter?
Viele Väter übernehmen während der Corona-Pandemie gemeinsam
mit der Mutter die zusätzliche Betreuung der Kinder. 44 % übernehmen in der
Krise mindestens die Hälfte der Kinderbetreuung. Das sind 5 Prozentpunkte mehr
als vor der Pandemie.
Die Herausforderungen durch die Corona-Pandemie führten
daher in vielen Familien dazu, dass die Aufgabenteilung zwischen den
Elternteilen partnerschaftlicher wurde. Immerhin 19 % der Eltern geben an, dass
sie sich die Kinderbetreuung nun gleicher aufteilen. Bei 60 % der Eltern blieb
die Aufteilung trotz der Pandemie insgesamt gleich. 21 % gaben allerdings an,
dass die Aufgabenteilung insgesamt ungleicher wurde.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass auch nach der
Corona-Pandemie viele Familien dieses „neue“, partnerschaftliche Modell
beibehalten werden. Immerhin 44 % der Eltern, bei denen sich die Aufteilung der
Kinderbetreuung hin zu einer partnerschaftlichen Aufgabenteilung entwickelt
hat, wollen diese Aufteilung auch nach der Pandemie beibehalten. 43 % der Väter
haben ihren Arbeitgebenden darauf angesprochen, dass sie wegen der Kinderbetreuung
an ihren Arbeitszeiten, ihrer Arbeitsweise oder ihrem Arbeitsort etwas verändern
möchten. Damit haben sie seltener das Gespräch gesucht als die Mütter.
Interessant ist, dass die Väter, die nicht mit ihren
Arbeitgebern sprachen, dies fast nie mit einer negativen Reaktion seitens der
Arbeitgebenden begründen. Nur 7 % geben an, dass sie davon ausgingen, dass der
Arbeitgebenden kein Verständnis für sie haben würde.
Grundsätzlich haben die Kontaktbeschränkungen auch indirekt
dazu beigetragen, dass Väter und Mütter Betreuungsprobleme anders lösen können.
Knapp jeder dritte Vater arbeitet seit dem Inkrafttreten der
Kontaktbeschränkungen mehr von zu Hause. 16 % geben an, dass sie zu anderen
Zeiten arbeiten als vorher.
Unternehmen sprechen sich mehrheitlich gegen eine Retraditionalisierung
der Elternrollen aus und damit für aktive Väter, die mit der Mutter gemeinsam
die Kinderbetreuung übernehmen. 78 % stimmen der Aussage (eher) zu, dass in der
Krise deutlich wird, wie wichtig es ist, dass sich Väter an der Kinderbetreuung
beteiligen, damit nicht nur Mütter ihre Arbeitszeiten reduzieren.
Interessant ist, dass dabei keine relevanten Unterschiede
zwischen den Branchen deutlich werden: Sowohl die Mehrheit der Unternehmen aus
eher männer-dominierten Branchen als auch Unternehmen mit hohen Frauenanteilen
geben an, aktive Vaterschaft zu unterstützen. Ebenso lehnt auch
branchenübergreifend eine breite Mehrheit ab, dass Väter in der Krise auf die
Elternzeit verzichten.
Das ist in den vergangenen Wochen und Monaten mehr als deutlich geworden. Die Bedeutung beschränkt sich allerdings nicht nur auf die Notwendigkeit Kinder während der Erwerbstätigkeit von Müttern und Vätern zu betreuen. Es geht vielmehr auch um die Entwicklungsmöglichkeiten von Kindern und um Bildungsgerechtigkeit. Auf die katastrophalen Auswirkungen von Schulschließungen, im Juli waren in 160 Länder von Schulschließungen betroffen, hat letzte Woche auch UN-Generalsekretär Antonio Guterres hingewiesen.
In Deutschland enden in den nächsten Wochen die Schulferien
in den Bundesländern und es wird über erforderliche Schutzmaßnahmen diskutiert.
Unstrittig ist, dass Schließungen von Schulen und Kitas auf jeden Fall
vermieden werden sollen.
Im April und den folgenden Wochen haben geschlossene Bildungs- und Kinderbetreuungseinrichtungen dazu geführt, dass Väter und Mütter diese Aufgaben komplett übernehmen mussten und Kinder und Jugendliche einzig über Socialmedia und andere technische Medien Kontakt zu Gleichaltrigen aufnehmen konnten bzw. auf sich alleine gestellt waren. Dies hat nicht nur Eltern ge- und in großen Teilen überfordert, eine aktuelle Studie des UKE in Hamburg weist auf die psychische Belastung der Kinder und Jugendlichen hin. Demnach fühlen sich mehr als 70 Prozent der befragten Kinder und Jugendlichen durch die Corona-Krise seelisch belastet. Stress, Angst und Depressionen haben zugenommen. Das Risiko für psychische Auffälligkeiten habe sich fast verdoppelt.
Um Kindern einen Austausch mit Gleichaltrigen zu ermöglichen und Eltern im Homeoffice zumindest für eine oder anderthalb Stunden ein konzentriertes Arbeiten zu ermöglichen, hat Sabine Wildemann ihrem Startup ‚Kids Circle‘ bereits Ende März ein virtuelles Kinderhaus mit unterschiedlichen, themenorientierten Zimmern und einem Wohnzimmer ‚gebaut‘. Dort werden in zwei Betreuungsformaten, interaktive Videokonferenzen mit abwechslungsreichen Inhalten, jeweils 4 Kinder ab 4 Jahren von einem Coach betreut. Die Betreuer sind pädagogisch vorgebildet und werden auf der Webseite persönlich vorgestellt.
Die Anlässe, die Angebote von Kids Circle zu nutzen, seit Ende
Juli sind neben den Onlineangeboten auch Spiel- und Erlebnisangebote im Freien
im Programm, gehen über Corona bedingte Schließungen hinaus: Es gibt Bedarf an
erweiterten Betreuungszeiten über KiTa und Schule hinaus, In den Ferien und bei
KiTa-Schließzeiten, als Unterstützung bei Tätigkeit im Home-Office und als Plan
B bei kurzfristigem Ausfall von Betreuungspersonen.
Sabine Wildemann wird mit ihrem Angebot insbesondere bei der
Zielgruppe der Eltern mit akademischem Hintergrund die sportlich und kulturell
interessiert sind und ihren Kindern entsprechende Möglichkeiten einräumen
möchten auf Interesse stoßen. Die Qualität der Angebote inklusive eines
Hygienekonzepts hat seinen Preis, eine Onlinestunde kostet 14 bzw. 15 Euro, für
die Kinderbetreuung Nebenan ist je nach Angebot 18 bzw. 21 Euro fällig. Da
liegt es nahe, auch Arbeitgebende zu adressieren und sie an den Kosten des
Angebots zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie zu beteiligen.
Das Corona Virus hält die Welt seit mehr als 4 Monaten in Atem und auch Väter sind mit Situationen und Herausforderungen konfrontiert, die sie an ihre Grenzen und oft auch darüber hinaus bringen. Dies ist völlig normal und es ist wichtig sich über diese Erfahrungen mit anderen Männern und Vätern auszutauschen oder sich professionelle Unterstützung zu holen. Ich liste an dieser Stelle Angebote für Väter auf, die in den verschiedenen, auch alltäglichen Lebenslagen, Unterstützung und Beratung bieten.
Ich selber stehe als Erwachsenenbildner und systemischer Organisationsberater zu den Themen: Vereinbarkeit von Betreuuung, Unterrichtung der Kinder, Homeoffice und Beziehungskrise vs. partnerschaftliche Aufgabenteilung zur Verfügung.
Verfügbarkeit: individuell nach Vereinbarung Terminabsprache: via E-Mail nelles@lag-vaeterarbeit.nrw Beratung via: Zoom (Zugangsdaten werden nach Terminabsprache zugeschickt) oder telefonisch +49 176 21125373
Mann was geht?
Neue Arbeitswelten und sozialer Wandel stellen komplexe
Anforderungen für den Alltag von berufstätigen Männern dar – gerade in
Lebensphasenübergängen wie Vaterschaft, Karrierephasen oder beim
Übergang vom Erwerbsleben in die Rente:
Wie kann ich allem gerecht werden: Partnerschaft, Freundschaften, Familie und den Anforderungen im Beruf und am Arbeitsplatz
Wie fülle ich meine Rolle als Vater aus?
Was mache ich, wenn Angehörige betreut oder gepflegt werden müssen?
Wie halte ich Schritt mit den Veränderungen an meinem Arbeitsplatz?
Was kann ich tun, wenn meine (Work-) Life-Balance in Schieflage gerät?
Was passiert mit mir nach Ende des Berufslebens?
Was mache ich, wenn mir alles zu viel wird?
Antworten auf solche Fragen zu finden, ist nicht immer leicht. Mann, was geht?! fragt daher nach: Was gibt mir dabei Kraft, was bereitet mir daran (oder trotzdem) Freude, was lässt mich stressige Situationen besser bewältigen? Oft lässt der Alltag wenig Zeit, in Ruhe darüber nachzudenken. Mann, was geht?! stellt sich diesen Fragen und will Männern Impulse zur Beantwortung der Fragen vermitteln.
corona-was-darf-ich.de
Die neue Website corona-was-darf-ich.de, ins Leben gerufen vom Sozialunternehmen ElternHotline, bietet ab sofort eine tagesaktuelle Übersicht über die Corona-Lockerungen in den einzelnen Bundesländern. Kurz und knapp wird hier in Listenform mit Filterfunktion erklärt, was wo und ab wann erlaubt ist.
Münster – Hotline für Väter
Nicht hinter jeder Maske steckt ein Lächeln – Trotz angekündigter Lockerungen läuft nicht in allen Familien in Münster alles glatt. Deshalb gibt es jetzt eine Hotline für Familien in Münster: 0251 3958896 Mehr Infos: http://familienberatung.ms
NZFH – Krisen bewältigen – Ideen für Väter und Mütter
Wenn Kinder tagsüber gemeinsam mit Vater und Mutter zu Hause
sind, kann das sehr schön sein. Es kann aber auch sehr anstrengend sein – zum
Beispiel jetzt in der Corona-Zeit. Manchmal helfen schon kleine Dinge, um
solche besonderen Zeiten besser zu überstehen.
Das NZFH stellt auf seiner Internetseite www.elternsein.info Methoden, Ideen und Tipps vor, die der Familie helfen, ihren Alltag zu erleichtern. Das Material entstand in Zusammenarbeit mit der Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und Familientherapie (DGSF) und wird laufend erweitert.
Die Vorschläge sind in folgende fünf Rubriken gegliedert und
werden laufend ergänzt:
Stark werden und stark bleiben!
Als Eltern entspannt und gelassen bleiben!
Gemeinsam etwas Schönes tun!
Als Familie stark bleiben!
Dinge, die uns Hoffnung geben!
Fachkräfte im Bereich der Frühen Hilfen können das Material
für die eigene Arbeit nutzen und an Eltern weitergeben.
Cope-it Online-Training unterstützt Menschen in der Corona-Krise
„Etwas bewältigen“ – so lässt sich der Name der Studie „CoPE It“ übersetzen, die jetzt online gestartet ist. Das Training soll Menschen dabei unterstützen, mit den besonderen Herausforderungen in der Corona-Krise umzugehen. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden über zwei Wochen begleitet, können praktische Übungen machen und erhalten wertvolle Tipps und Hinweise zum gesunden Umgang mit seelisch herausfordernden Situationen. Die Corona-Krise bringt für die meisten Menschen große Herausforderungen mit sich. Existenzängste, Isolation, räumliche Enge, die schwere Vereinbarkeit von Beruf und Kinderbetreuung oder auch einfach das Fehlen des normalen Alltags sind für viele eine seelische Last. Schon jetzt wird in Fachkreisen vermutet, dass psychische Leiden in Zukunft deutlich zunehmen werden. Hier setzen die Essener und Tübingen Wissenschaftler an. „Wenn die Menschen keine Vor-Ort Hilfe wahrnehmen können, muss die Hilfe eben zu ihnen kommen – und das geht am einfachsten online“, weiß Dr. Eva Skoda von der Medizinischen Fakultät in Essen. Sie ist Teil eines interdisziplinären Teams aus Psychologen, Ärzten für Psychosomatische Medizin und Wissenschaftlern, welches sich täglich mit Themen rund um die Psychosomatik beschäftigt. Ziel von CoPE It ist es, eine Unterstützung und Hilfe in schwierigen Situationen zu sein, damit die Teilnehmenden mit Belastungsfaktoren und Gefühlen besser umgehen können. Diese erarbeiten sich in den einzelnen Sitzungen hilfreiche Bewältigungsstrategien selbst und erlernen dabei Hintergründe zu psychologischen Themen wie Gefühlen, Kraftquellen, Stressmanagement und Selbstzuwendung. Dies erfolgt mit Hilfe von Lehrvideos, Audiodateien und interaktiven Übungsblättern. Darüber hinaus soll durch regelmäßige Achtsamkeitsübungen eine wertfreie und wohlwollende Haltung erlernt werden. Insgesamt besteht CoPE It aus 4 Sitzungen, die ca. 30 Minuten dauern und im Abstand von jeweils 2 Tagen freigeschaltet werden. Das Training kann an Computer, Tablet oder Smartphone durchgeführt werden und ist kostenfrei. Teilnehmen können Menschen ab 18 Jahren, die über gute Deutschkenntnisse in schriftlicher und mündlicher Form sowie angemessene Kenntnisse im Umgang mit einem digitalen Endgerät verfügen.
bke – Väter unter sich im Gruppenchat für Väter
Die bke-Onlineberatung bietet am Dienstag, 28.04.20 in der Zeit von 20 bis 22 Uhr einen offenen Gruppenchat nur für Väter an. Der Väterchat wird von zwei Kollegen geleitet, die auch vor Ort in der Familien- und Erziehungsberatung face to face beraten, so dass Mann unter sich ist. Alle väterbezogenen Themen sind willkommen. Sowohl allgemeine Fragen zu Erziehung und Familie als auch spezielle Themen wie Trennungs- oder Scheidungssituationen oder der Umgang mit dem Spagat zwischen Homeoffice und Homeschooling können besprochen werden. Im Väterchat können sich Väter gegenseitig unterstützen und durch den Erfahrungsaustausch voneinander profitieren. Wichtig: Wer mitchatten möchte, muss sich eine Stunde vor Chatbeginn auf www.eltern.bke-beratung.de registrieren. Der Väterchat findet künftig einmal monatlich statt. Interessierte finden die Folgetermine auf unsere Webseite.
und an allen anderen Tagen sind die Kollegen des SKM in Neuss unter 02131 924821 auch erreichbar.
Berlin – EduTech
Vor dem Hintergrund geschlossener Schulen werden digitale Lehr- und Lernangebote immer wichtiger. Doch zahlreiche Lehrer*innen und Eltern haben sich bisher kaum mit dem Thema beschäftigt und haben jetzt einen großen Informationsbedarf. Dieser Informationsbedarf trifft auf einen Bereich, der sich vielfach aus der Praxis heraus entwickelt hat, häufig keine kommerziellen Interessen verfolgt und oft nur lokal bekannt ist.
Die Vermittlungslücke füllt die EdutechMap, in der sich mittlerweile mehr als 150 Angebote präsentieren, von der Lernapp für Grundschüler*innen bis zum Managementtool für Bildungseinrichtungen aller Art und dem Hardwareverleih für private Initiativen. Um die schnelle Übersicht zu erleichtern, sind jetzt Angebote, die Kinder- und Jugendliche während der aktuell schulfreien Zeit unterstützen können, ergänzt und besonders ausgewiesen worden.
Berlin– Väterzentrum
Aufgrund der Corona-Epidemie, bleibt das Väterzentrum bis mindestens zum 19.04. geschlossen und es finden keine Angebote statt. Rechts,- Strategie und Elterngeldberatung führen wir derzeit ausschließlich telefonisch durch.
Zur Absprache von Beratungsterminen und für alles Weitere sind wir telefonisch unter (030) 28389861 zu diesen Zeiten erreichbar: Montags, Mittwochs, Donnerstags und Freitags jeweils von 11.00 bis 14.00 Uhr
Des Weiteren können Beratungsanfragen per E-Mail an uns gerichtet werden. Bitte benutzen Sie dafür die E-Mailadresse info@vaeterzentrum-berlin.de und vermerken Sie bitte Ihre Rückruf-Telefonnummer. Wir melden uns umgehend bei Ihnen zur Vergabe eines telefonischen Beratungstermins.
Düsseldorf– SKM gGmbH
Krisen- und Gewaltberater Manfred Höges ist in Düsseldorf weiter für Männer da und bietet Telefon-, Online- und Viedeoberatung an! Ihr erreicht ihn unter 0178 232 08 20 oder manfred.hoeges@skmd.de. Alle anderen Männerberater des SKM sind unter www.echte-männer-reden.de zu finden.
Eine bundesweite Übersicht über Beratungsangebote für Jungen, Männer und Väter gibt es auf dieser Webseite: www.männerberatungsnetz.de.
Düsseldorf – Caritas Erziehungsberatung Wersten
Sie können anrufen/ sich melden,
wenn Sie in den Krisenzeiten einfach mal jemanden zum Reden brauchen
wenn Sie einen Weg aus der angespannten Situation mit den Kindern und in ihren Familien suchen
wenn Sie nicht mehr weiter wissen, wie Sie den Alltag mit den Kindern, dem Haushalt und den Schulsachen bewältigen sollen
wenn Sie Fragen haben, wie Sie den Kindern den Corona-Virus erklären sollen
Kinder und Jugendliche können auch selber anrufen, wenn sie Probleme oder Redebedarf haben
in Einzelfällen auf Wunsch auch Videoberatung
Erziehungs- und Familienberatung Wersten: Tel. 0211 97 64 05 – 0 E-Mail: Erziehungsberatung.Wersten@caritas-duesseldorf.de Tel. Sprechzeiten: Mo-Do von 08:30 bis 17.00 Uhr und Fr von 08.30 bis 13.00 Uhr.
Düsseldorf – Jugendamt
Das Jugendamt, das Zentrum für Schulpsychologie und die Düsseldorfer Beratungsstellen freier Träger haben bereits in der letzten Woche eine pädagogisch-psychologische Telefon-Hotline gestartet. Sie erreichen uns montags bis freitags von 8 – 17 Uhr unter 0211 8995334.
Die Beratung erfolgt freiwillig, streng vertraulich und kostenfrei. Weitere Hinweise zum Angebot unter: www.duesseldorf.de/djeb
Triple P steht ab Mittwoch, den 8. April kostenlos als Online-Elternkurs exklusiv für Düsseldorfer Eltern zur Verfügung. Das Onlineprogramm ist ideal für Eltern mit Kindern im Alter von 2 bis 12 Jahren und ist eines der wirksamsten Elternkurse der Welt. Weitere Informationen zum Kurs und zur Anmeldung unter: www.duesseldorf.de/triplep
Köln– Väter in Köln e.V.
Väterberatung per Telefon oder Skype Besonders in Zeiten von Corona stehen viele Väter vor einer Herausforderung, an der sie scheitern können, gleich in welcher Familiensituation sie sich befinden. Das Leben in den eigenen vier Wänden muss neu organisiert werden, der Alltag ist auf den Kopf gestellt, Existenzängste können dazukommen. Nicht immer gelingt diese Umgewöhnung und unter den Familienmitgliedern gibt es schlechte Stimmung. Jeder hat ein Gespür dafür, wann die Belastungen zu groß werden und man innehalten muss. Dann kann eine Beratung mit einem wohlwollenden Blick von außen hilfreich sein.
Man(n) muss und kann nicht alles alleine schaffen!
Der Beratungstermin wird individuell und zeitnah vereinbart.
Die Beratung kann auch abends oder am Wochenende stattfinden.
Drei erfahrene Berater stehen zur Verfügung
Vertraulichkeit und Schweigepflicht werden gewährleistet.
Bitte eine E-Mail an beratung(at)koelnervaeter.de senden oder 0221 5101405 anrufen. Bitte zwei Terminvorschläge und Telnr. angeben.
Hamburg – Väter gGmbH
Die
Corona-Krise stellt insbesondere Familien zurzeit vor eine Vielzahl an
Herausforderungen: Der Familienalltag muss neu organisiert, neue
Arbeits-, Alltags- und Home-Schooling-Routinen etabliert und ein guter
Umgang mit den Unsicherheiten, die diese Zeit mit sich bringt, gefunden
werden. Mit unserer langjährigen Erfahrung im Bereich Väter und
Vereinbarkeit möchten wir euch und eure Familien jetzt stärken. Mit
dieser Website, unserer Expertise und unserem Expertennetzwerk wollen
wir euch Informationen und Tools an die Hand geben, die euch dabei
unterstützen, die derzeitigen privaten und beruflichen Veränderungen
aktiv zu gestalten und vielleicht sogar positiv für euch und eure
Familie zu nutzen. Die Seite soll im Laufe der nächsten Wochen wachsen
und ist „in progress“.
Zu folgenden Themen haben wir Informationen recherchiert, stellen selbst Materialen zur Verfügung und bieten Beratungsleistungen mit unseren Kooperationspartnern an: Home-Schooling, Alltagstipps und Homeoffice
Falls ihr eine konkrete Frage zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf das Familienleben oder den Umgang mit Krisensituationen habt, schreibt uns eure Frage gerne via E-Mail an: corona@vaeter-ggmbh.de Wir und unser Expertennetzwerk beantworten eure Fragen
Podcastreihe Erfolgsfaktor Familie & Väter gGmbH
Angebote zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie sind ein wichtiger Bestandteil einer nachhaltigen Personalarbeit. Partnerschaftliche Angebote sprechen dabei Männer und Frauen gleichermaßen an. Aber wie kann ein partnerschaftliches Vereinbarkeitsangebot aussehen und wie können Sie gezielt Väter mit ihrer familienorientierten Personalpolitik ansprechen? In unserem Podcast „Erfolgsfaktor Väter“ sprechen Kirsten Frohnert, Projektleiterin des Netzwerkbüros „Erfolgsfaktor Familie“, und Volker Baisch, Geschäftsführer der Väter gGmbH, mit Expert*innen, Unternehmensvertreter*innen und Vätern darüber, wie eine partnerschaftliche Vereinbarkeit in der Praxis gelingt.
Diese Liste wird kontinuierlich ergänzt. Über Hinweise auf weitere Angebote für Väter freue ich mich.
Mütter sollen zur Kinderbetreuung eher zu Hause bleiben als Väter: Diese Vorstellung vertritt nicht nur eine Mehrheit der erwachsenen Deutschen. Laut einer Studie ist sie auch unter 14- bis 17-Jährigen dominant.
Seit 2015 fördert der Staat Eltern, die sich die Erziehung ihrer Kinder partnerschaftlich aufteilen: „Elterngeld Plus mit Partnerschaftsbonus“ heißt das Modell. Mütter und Väter erhalten vier Monate zusätzlich Geld, wenn sie als Elternpaar zeitgleich für vier Monate in Teilzeit gehen.
Lediglich rund sechs Prozent aller Personen, die im dritten Quartal 2017 Elterngeld Plus beantragten, entschieden sich laut einer Auswertung der Bundesregierung für den Partnerschaftsbonus. Liegt die geringe Quote daran, dass die praktische Umsetzung des Modells kompliziert ist? Oder könnte es sein, dass viele Eltern eben doch traditioneller denken, als sich die Politik das vorstellt?
Für Letzteres spricht eine repräsentative Meinungsumfrage des Wirtschaftsforschungsinstituts Ifo. Für das Bildungsbarometer 2018 ließen die Forscher rund 4000 Erwachsene und 1000 Jugendliche in Deutschland zu bildungs- und gesellschaftspolitischen Themen befragen. Ein Schwerpunkt der Umfrage lag in diesem Jahr auf Geschlechterthemen.
Die Forscher wollten etwa wissen, wer beruflich kürzertreten sollte, sobald Kinder unter sechs Jahren zu betreuen sind. Eine deutliche Mehrheit sagte: die Frau. Von den befragten Männern finden demnach 64 Prozent, dass Mütter ihre Berufstätigkeit reduzieren sollten. Bei den Frauen waren es sogar noch mehr, nämlich 65 Prozent.
Von den Vätern erwartet hingegen nur eine Minderheit ein solches Engagement: 34 Prozent der befragten Männer und 37 Prozent der befragten Frauen finden, dass auch Väter beruflich kürzertreten sollten. Einem großen Teil der Befragten ist diese Vorstellung sogar suspekt: 54 Pozent der befragten Männer sind eher oder sehr dagegen, dass Väter ihre Arbeitszeit reduzieren. Bei den Frauen sind es immerhin 46 Prozent.
Interessant ist, dass auch Jugendliche in diesen Mustern denken. Ein Szenario, das die Forscher den 14- bis 17-jährigen Befragten präsentierten, geht so: „Stell dir vor, du bis 30 Jahre alt und hast mit deinem Partner/deiner Partnerin ein Kind im Alter zwischen einem und sechs Jahren. Was denkst du, wie viele Stunden würdest du am liebsten durchschnittlich pro Woche arbeiten gehen, um Geld zu verdienen?“
Die meisten Mädchen würden demnach ihre Zeit im Job deutlich reduzieren: 58 Prozent von ihnen antworten, dass sie in diesem Fall maximal 20 Stunden pro Woche arbeiten wollten. Von ihrem Partner erwarten sie dafür Einsatz im Beruf: Rund die Hälfte wünscht, dass der Vater ihrer Kinder weiterhin Vollzeit arbeitet; weitere 31 Prozent finden, dass sich der Vater zumindest 30 Stunden in der Woche dem Job widmen sollte.