Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. Februar 2011
Auch in der Schweiz ist das Sorgerecht für Väter ein strittiges Thema. Erst recht, seit dem Bundesrätin Simonetta Sommaruga im Januar einen Vorschlag, der über 5 Jahre von den verantwortlichen parlamentarischen Gremien erarbeitet und beschlossen worden ist, mit der Begründung, sie wolle die Frage der elterlichen Sorge zusammen mit den finanziellen Scheidungsfolgen anpacken, wieder auf ‚Feld 1 setzte’.
Markus Theunert, Präsident des Dachverbands Schweizer Männer- und Väterorganisationen Männer.ch, Gründer der Schweizer Männerzeitung und Mitglied im gleichstellungspolitischen Beratungsgremium des Bundesrates, der Eidgenössischen Kommission für Frauenfragen, kritisiert dieses Vorgehen in einem Beitrag für den Schweizer MamaBlog scharf und weist auf die negativen Konsequenzen, nicht nur für Väter, hin.
‚… Natürlich gibt es gute Gründe, die Frage der elterlichen Sorge zusammen mit den finanziellen Scheidungsfolgen anzupacken, wie die neue Bundesrätin es will. Nur ist ihr Entscheid nicht im luftleeren Raum gefallen:
Erstens hat sie vom Parlament – ihrer vorgesetzten Stelle – einen anderen Auftrag erhalten. Das Parlament wollte ausdrücklich nicht mehr und nicht weniger als die gemeinsame elterliche Sorge als Regelfall zu verankern. Allen ist klar, dass die Fronten bei einem emotional derart aufgeladenen Thema so heiß entflammen werden, dass jede Verknüpfung verschiedener Themen das Risiko des Totalabsturzes massiv vergrößert.
Zweitens setzt sich Sommaruga dem Vorwurf aus, wegen der anstehenden Wahlen 2011 eine Verzögerungstaktik zu verfolgen und den innerparteilichen Frieden mit den SP-Frauen höher zu gewichten als das Schicksal der betroffenen Väter. Dass das neue Paket innert eines Jahres geschnürt werden könne, wie Sommaruga versichert, halte ich für völlig unrealistisch.
Drittens missachtet Sommaruga die Brisanz der Thematik, ja, leistet einer weiteren Radikalisierung der betroffenen Männer Vorschub. Noch ist die Aufregung um die kruden Parolen der IG Antifeminismus um SVP-Politiker René Kuhn in frischer Erinnerung. Wer die Diskussion verfolgt hat, weiß, dass sich Männer.ch als Dachverband der Schweizer Männer- und Väterorganisationen deutlich von dieser Art Sündenbockpolitik distanziert hat. Bei aller Kritik aber gilt es festzuhalten: Die Wut und Ohnmacht dieser Männer ist real, extrem real. Scheinheilig mutet deshalb die Empörung über die antifeministischen Tiraden an, wenn frau mit solchen Politmanövern gleichzeitig Öl in das Feuer des Geschlechterkampfs gießt.
Das ist Gift für den weiteren Prozess. Es wäre ja eigentlich nicht so schwer: Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Februar 2011
Wenn sich Väter heutzutage für die ihnen rechtlich zustehende Elternzeit entscheiden und bei ihren Kinder sein wollen, dann weiß Mann oftmals nicht, was auf ihn zukommt: Wie sehen die Kollegen den Rückzug in die Familienwelt? Wird er nach der Familienzeit wieder nahtlos in seinem Beruf anknüpfen können? Wird er den Aufgaben und Anforderungen, die ein Neugeborenes mit sich bringt, gerecht? Wie fühlt er sich als „Quoten-Mann“ in der Kinder-Krippe?
Und wie verändert der Rollentausch ihn und seine Rolle in der Partnerschaft? Viele Fragen, die in der Sendung mit Diplom-Psychologe Josef Zimmermann von der Katholischen Caritas-Beratungsstelle für Eltern, Kinder und Jugendliche besprochen werden.
Die Sendung im Domradio kann hier nachgehört werden.
Quelle
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. Januar 2011
Ikea-Deutschland-Chefin Petra Hesser hält nichts von einer Frauenquote, wie sie die Bundesministerinnen Schröder und von der Leyen planen. Mehr Unterstützung für Mütter und Väter in Unternehmen ist aus ihrer Sicht die bessere Beförderungsmethode. Im Gespräch mit der Frankfurter Allgemeinen erklärt sie warum:
‚Brauchen wir eine Frauenquote?
Hesser: Aus meiner Sicht brauchen wir eine andere Unternehmenskultur – wir brauchen gemischte Gruppen auf allen Ebenen. Aus meiner Sicht, nein.
Warum nicht?
Eine Quote ist etwas sehr Künstliches. Faktisch hätten wir zwar eine Veränderung, aber es bedeutete nicht, dass jede Frau in ihrer Position auch glücklich wäre. Außerdem würde die Akzeptanz der Frauen leiden, weil es dann hieße, diese oder jene Führungsfrau sei per Quote eingesetzt worden.
Wollen denn Frauen überhaupt Karriere machen?
Ja, es gibt inzwischen ausreichend gute emanzipierte Frauen, die gern in Führungsposition gingen.
Und warum tun sie es dann nicht? Woran liegt es, dass in der ersten Reihe immer noch so wenig Frauen sind?
Aus meiner Sicht brauchen wir eine andere Unternehmenskultur. Wir brauchen gemischte Gruppen auf allen Ebenen, das heißt: Nicht nur Frauen, auch Männern muss ermöglicht werden, Beruf und Familie besser in Einklang zu bringen. So gesehen, ist die Kennzahl, wie viele Männer in einem Unternehmen in Elternzeit gehen, für mich die weitaus interessantere Kennziffer als die der Frauenquote in Führungspositionen. Erst wenn es als natürlich angesehen wird, dass sich auch Männer um die Familie kümmern, werden auch mehr Frauen in Führungspositionen gehen. …‘
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. Januar 2011
… ist ein Projekt der Sinn-Stiftung. Jungen und junge Männer wachsen immer häufiger ohne männliche Bezugspersonen auf, mit fatalen Konsequenzen für ihre persönliche Entwicklung. Sehr viele Männer fühlen sich verunsichert in ihrem Selbstverständnis als Mann und vor allem in ihrer Aufgabe und Rolle als Vater und Vorbild. Viele Jungen wünschen sich nichts sehnlicher als eine Alternative zum »Herumhängen«. Und viele Väter würden ihre Erfahrungen, ihre Kenntnisse und Fertigkeiten, auch ihre eigene Begeisterung an ihren besonderen Interessen gern an ihre Söhne weitergeben.
Väter & Söhne ist eine Initiative, die Väter einladen, ermutigen und inspirieren will, für ihre Söhne (und Töchter) »spürbar« zu werden, und dabei zu erfahren, wie beglückend es ist, gemeinsam mit ihren Kindern über sich hinauszuwachsen.
Väter & Söhne hat das Ziel, die Bedeutung der Väter in unserer Gesellschaft ins öffentliche Bewusstsein zu rücken und ein neues Männerbild als Vorbild für Jungen sichtbar zu machen. Väter & Söhne spricht Väter an, die zu ihren Söhnen (wieder) eine konstruktive, vertrauensvolle und liebevolle Beziehung aufbauen wollen, und all jene, die sie dabei unterstützen möchten (Kirchen, Vereine, Betriebe,Organisationen).
Mehr über das Projekt „Väter & Söhne“ erfahren Sie hier.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. Januar 2011
‚In jedem Fall soll es zum Wohle des Kindes sein. So argumentieren FDP und Union, die jeweils eigene Konzepte zum gemeinsamen Sorgerecht vorgelegt haben. Jetzt grätschen die Grünen dazwischen mit einem Vorschlag, der als Kompromiss zwischen FDP- und CDU-Linie zu sehen ist.
Das ist gut so. Denn die Papiere der beiden Regierungsparteien bedienen entweder stärker die Väter oder die traditionelle Familie. Dabei ist es wichtig, dass ein sachliches Gesetz dieses hochemotionale Thema endlich befriedet.’
Soweit kann ich der Argumentation von Simone Schmollack, taz-Redakteurin für Frauen- und Geschlechterpolitik, in ihrem Kommentar ‚Im Zweifel für das Kind’ noch zustimmen. Was dann folgt ist aber eine Achterbahnfahrt.
‚Trotzdem ist es fraglich, ob ein Gesetz das schaffen kann. Denn es wird kaum die Probleme getrennter und heillos zerstrittener Eltern lösen. Manche kämpfen miteinander, bis die Kinder fast erwachsen sind. Ist es in solchen Fällen nicht besser, wieder zum alleinigen Sorgerecht zurückzukehren?’
Aber das ist leider in keinem Entwurf vorgesehen. Das gemeinsame Sorgerecht spiegelt den Zeitgeist wider und wird als die Nonplusultra-Lösung angesehen. Das ist grundsätzlich auch nicht falsch. Aber wer ein gemeinsames Recht will, der muss auch uneingeschränkt gemeinsam sorgen: emotional, sozial, ökonomisch. Der muss Zeit und Geld aufbringen, kurz: die volle Verantwortung tragen.’
Zurückkehren? Zu einer Rechtslage die verfassungs- und menschenrechtswidrig ist? Das Recht des Kindes auf Vater und Mutter spiegelt nicht nur den Zeitgeist sondern die Grundrechte wider. Wenn die Sorge um das Geld gerecht geteilt wird, dann haben die Väter auch die Zeit für ihre Kinder, die sie gerne aufbringen möchten. Der Schuss geht ins eigene Knie Frau Schmollack. Und in den (Ausnahme-) Fällen, in denen das gemeinsame Sorgerecht wirklich nicht zu händeln ist, dafür ist in allen Entwürfen das Widerspruchsrecht und die Entscheidung eines Gerichts vorgesehen.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Januar 2011
Am 1. April findet in der Universität Paderborn ein Workshop zum Thema ‚ Vereinbarkeit von Beruf und Vaterschaft – Väterfreundliche Hochschule’ statt. In der Veranstaltung, die im Rahmen der Fort- und Weiterbildung der Universität Paderborn stattfindet, geht es in einer Mischung aus Vortrag, Diskussion und Erfahrungsaustausch um Rahmenbedingungen zur Vereinbarkeit von Beruf und Vaterschaft. Chancen und Vorteile einer aktiv gelebten Vaterschaft werden dabei ebenso betrachtet wie Probleme und Schwierigkeiten bei der Suche nach einer befriedigenden Balance von Beruf und Familie.
Im ersten Schritt wird dafür die Bedeutung von Vätern für die Entwicklung ihrer Kinder unter die Lupe genommen. Anschließend geht es um gesetzliche Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von beruflichen und familiären Verpflichtungen. Schließlich werden in einer gemeinsamen Arbeitsphase zum Thema „Väterfreundliche Hochschule“ familienfreundliche Maßnahmen an der Universität Paderborn aus Väterperspektive diskutiert, Wünsche zur Vereinbarkeit formuliert und die persönliche Balance von Familie und Beruf in den Blick genommen.
Schwerpunktthemen sind
- Die Bedeutung von Vätern für ihre Kinder – engagierter Vater – glückliches Kind?!
- Elterngeld und Elternzeit für Väter – gewinnbringend für alle Beteiligten
- Workshop „Familienfreundliche Hochschule = Väterfreundliche Hochschule?“
Anmeldungen sind über die jeweiligen Vorgesetzten möglich.
Außerdem startet die Hochschule erstmalig eine kollegiale Beratung für Väter und werdende Väter in der Wissenschaft.
Zielgruppe dieses Angebots sind Nachwuchswissenschaftler der Universität Paderborn, die Kinder haben oder bald Kinder bekommen (möchten) und sich mit Themen auseinandersetzen wollen wie
- dem temporären Ausstieg in der Elternzeit,
- der partnerschaftlichen Teilung der Familienarbeit,
- Rollendivergenzen oder -konflikten als Wissenschaftler und Vater und ähnlichem.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. Januar 2011
Hey kennt jemand ne Seite für Väter die gut ist? …
… Da gibt es keine, darum sind ja so viele Väter hier. Sorry, ich meinte es gibt Seiten für Väter, aber die kannste vergessen!
So stand es in einem Net-Moms Forum und Andreas Lorenz von Papa Online hat sich auf die Suche gemacht. Sein Ergebnis:
Es gibt sehr wohl gute Seiten für Väter im Internet – man muss sie, zugegebenermaßen, suchen aber es lohnt sich.
Wer heute Vater ist hat es immer noch nicht leicht sich umfassend zu informieren. Schwangerschafts- bzw. Geburtsvorbereitungskurse drehen sich vornehmlich um die Belange von Frauen. Elternzeitschriften haben zwar in Teilen bereits den Vater als neue Zielgruppe mit aufgenommen – die Inhalte haben jedoch nicht mehr als Alibicharakter. Der Vater als “Quoten-Thema“. Dabei wollen sich viele Männer und Väter intensiver mit dem Thema beschäftigen und sich informieren. Aber eben aus Ihrer Perspektive. Wir wollen nicht die Fraueninformationen destillieren müssen und schauen was wir für uns verwenden können. Das Internet ist eine der beliebtesten Informationsquellen überhaupt und auch hier überlagert das Seitenangebot von und/oder für Frauen bzw. Mütter die wenigen existierenden Seiten für Väter. Nur so ist es zu erklären, dass verzweifelte Väter Hilferufe, wie den eingangs zitierten, in Mütterforen posten.
Um dem Suchenden einen kleinen Wegweiser zu bauen, hat Andreas Lorenz eine Kollektion von 10 wirklich guten Seiten für Väter oder Männer, die zu Vätern werden, zusammengestellt. Das Angebot ist abwechselungsreich und umfasst professionelle Online Magazine, Ratgeber und natürlich private Blogs. Auch einige Foren dürfen, der Vollständigkeit halber, nicht fehlen.
Zur Vorstellung der Seiten hat er die jeweiligen Betreiber gebeten Ihre Seite zu beschreiben.
Online Magazine
In Online Magazinen findest Du sehr professionell aufgemachte Artikel mit Tipps rund um das gesamte Thema Vatersein. Die Betreiber dieser Seiten sind meist gewerbliche Anbieter wie Verlage oder Firmen.
Vaterfreuden
Väter-Zeit
FreshDads
Blogs
Neben den Online-Magazinen gibt es eine große Anzahl Papa-Blogs im Internet. Viele davon werden nach kurzer Zeit nicht weiter geschrieben, da die Betreiber feststellen, dass bloggen mit recht viel Aufwand verbunden ist. Doch es gibt auch zahlreiche postive Ausnahmen wie die folgende Sammlung bestätigt. Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. Januar 2011
Vaterfreuden.de möchte es wissen: Wie stehen Frauen wirklich zu ‚Hausmännern’?
Was ist dran an dem Klischee, dass die Frauen immer männlicher werden? Und die Männer immer weiblicher. Welches Bild entsteht bei Frauen, wenn die Herren der Schöpfung ihre wahre Berufung in Kind und Küche glauben gefunden zu haben und beruflich lieber kürzer treten möchten? Ein kleiner Exkurs in den Alltag.
Es ist die alte Krux. Frauen wollen keine Machos. Sagen sie. Aber wenn man sich als Mann zu sehr auf seine weibliche Seite besinnt, ist es auch nicht recht. Beispiele dafür gibt es viele.
und wenn dann ein Kind kommt …
Daniel und Sarah sind seit fünf Jahren ein Paar. Sie haben gemeinsam die Welt bereist und sie haben sich gegenseitig dabei beobachtet wie sie langsam, aber stetig die Karriereleiter hinaufgeklettert sind. Daniels Erfolgsleiter zum gut bezahlten Projektmanager in einem IT-Unternehmen war ein bisschen steiler als Sarahs zur verbeamteten Realschullehrerin. Jetzt ist Sarah, eine fortschrittliche und dem eigenen Empfinden nach sehr emanzipierte Frau, im achten Monat schwanger. Und sie glaubt ihren Ohren kaum zu trauen als Daniel ihr eines Morgens eröffnet, er würde gerne im Job kürzer treten und dafür lieber in Elternzeit gehen.
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. Januar 2011
Der vorgezogene Endbericht des Deutschen Jugend Instituts (DJI) zum gemeinsamen Sorgerecht für das Justizministerium ist jetzt auch öffentlich verfügbar. Er umfasst 446 Seiten, ein kurzer Blick auf die ‚Integration der verschiedenen Befunde’ lässt aber, jenseits der juristischen Bewertung einzelner Aspekte, nur eine Konsequenz zu. Wer die Bedeutung der Väter für die Entwicklung der Kinder auch im praktischen Handeln wiederfinden und eine gleichberechtigte und partnerschaftliche Aufgabenteilung in der Familie befördern möchte, darf Väter beim Sorgerecht nicht ausgrenzen:
‚Zur (Be-)Deutung der gemeinsamen elterlichen Sorge In der übergreifenden Analyse der Befunde aus den Experteninterviews und den Interviews mit Eltern findet sich ein breites Spektrum der Funktionszuschreibungen des gemeinsamen Sorgerechts. Soll dieses einerseits der Zuweisung von Entscheidungsverantwortung dienen, hat es auch seitens der Experten und Expertinnen die Rolle eines Garanten für eine Beteiligung von Vätern.
Dies lässt sich auch für die Sichtweise der Eltern auf privater Ebene feststellen: Das Sorgerecht ist hier eng mit der Sorge im Alltag verknüpft, mit der gemeinsamen Gründung einer Familie und der Bindung des Partners.
Diese vielfältigen Anforderungen an das Sorgerecht können als Auswirkung der Veränderungen familialer Strukturen, der gestiegenen Gleichberechtigungsanforderungen und der Zunahme an Optionen der Lebensgestaltung im weitesten Sinne gewertet werden.
Dem steht auf der anderen Seite das Kindeswohl als Maßstab für die Ausübung der elterlichen Sorge gegenüber. In diesem Spannungsfeld elterlicher, kindlicher und gesellschaftlicher Anforderungen entsteht mithin auch eine Überlastung des Sorgerechts in seiner juristischen Form. Dies gilt insbesondere im Vergleich der Rechtsprechungsanalyse mit den Befunden der Interviews mit Eltern und Fachkräften.
Die in der Rechtsprechung diskutierten Konfliktfelder beziehen sich, wie in der gesetzlichen Konstruktion bei Getrenntleben angelegt, in erster Linie auf die Entscheidungsverantwortung für spezifische Belange. Dieses enge Verständnis von elterlicher Sorge hat in der Regel nichts mit alltäglicher Fürsorge und Verantwortung zu tun, die bei den Eltern ganz im Vordergrund stehen. … (S.351)
Bei zusammenlebenden Eltern mit gemeinsamem Sorgerecht findet sich eine egalitärere Aufgabenverteilung und teilweise das Konzept einer gemeinsamen Verantwortung für das Kind. … (S.352)
Bei unverheirateten Eltern, die sich während der ersten Lebensjahre ihres Kindes getrennt haben, Weiterlesen »
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Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Januar 2011
Väter schreiben über Ihr Leben mit Kindern. Jede Woche berichten sie, welche Fortschritte ihr Baby macht oder welche Probleme es im Leben mit den Kindern gibt.
Sie können die Väter – Tagebücher auf Väter – Zeit auch abonnieren. Dann werden Sie per Mail informiert, sobald ein neuer Beitrag online ist.
Tagebuch – Wieland
Wieland Alter: 47 Jahre, Wohnort: Kassel, Beruf: Versicherungskaufmann, Familienstand: Verheiratet, Geburtstage: 17.12.2008 und 10.7.2007, Letzter Eintrag: 05.09.2010
Tagebuch – Fritz
Fritz Alter: 45, Wohnort: Bad Homburg, Beruf: Angestellter, Familienstand: verheiratet, Geburtstag: 28.08.2010, Letzter Eintrag: 17.01.2011
Tagebuch – Nils
Nils Alter: 27, Wohnort: unterwegs in Indien, Beruf: Ethnologe, Geburtstag: 30.7.2008, Letzter Eintrag: 14.10.2010
Quelle
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