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Archiv für die 'aktive Vaterschaft' Kategorie

Mit einem falschen Satz kann man vieles kaputtmachen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. April 2022

Das Projekt ‚Echte Väter‘ in Herne.

Das Angebot

… richtet sich an Väter mit und ohne Migrationshintergrund, deren Kinder die Grundschule besuchen. Der Kontakt wird über die Schulen vermittelt. Die angeleiteten Gesprächsrunden sollen den Vätern ein Forum bieten, wo sie sich mit ihren Fragen, Problemen, aber auch Anregungen und Vorschlägen austauschen können. Die Gruppen sind offen: Die teilnehmenden Väter können pausieren, aussetzen, wiederkommen.
Die Vätergruppentermine werden ergänzt durch gemeinsame Freizeitaktivitäten mit den Kindern wie Museumsbesuche, Picknicke oder Sportturniere. Alle vier Wochen findet zudem an einem Wochenende ein Aktionstag statt.

In den angeleiteten Gesprächsrunden geht es zunächst um die klassischen Schul- und Erziehungs- und Familienthemen, darüber hinaus ist immer auch Platz für Alltagsthemen wie Miet- oder Kündigungsrecht, aber auch für Fragen zu Ernährung und Gesundheit. Besteht der Bedarf, werden Experten eingeladen: etwa ein Arzt oder Psychologe erklärt, was es mit der Diagnose ADHS auf sich hat, ein Jurist erläutert die Grundregeln des deutschen Familienrechtes oder ein Konflikttrainer vermittelt, wie man sich bei Konflikten gewaltfrei dennoch durchsetzen kann.
Gegebenenfalls werden die Väter bei Ämter-Terminen begleitet. Wenn Väter der besonderen Beratung bedürfen, werden mit ihnen Einzeltermine verabredet. Möglich ist es auch, dass bei Problemen, die die ganze Familie betreffen und wo Lösungen mit allen gesucht werden sollten, die Familie hinzukommt und an der Beratung teilnimmt.
Die Gruppen werden angeleitet von zweisprachigen Teamern, die in den Schulen hauptberuflich als Sprachlehrer arbeiten. Vertreten sind so als Sprachen Türkisch, Polnisch, Russisch und Arabisch.
Die Abende finden nach Absprache wöchentlich bis zwei-wöchentlich statt, sie beginnen zwischen 17.30 und 18 Uhr und enden um 21 Uhr.

Hintergrundinformationen

Das Projekt „Echte Väter“ entwickelte sich im Rahmen kommunaler Elternarbeit/Elternbildung aus einem Pilotprojekt im Jahre 2007. Es startete um migrantische Eltern von Schulkindern die Möglichkeit zu bieten, sich mit ihren Fragen und auch Problemen auszutauschen und so auch enger an das Schulgeschehen zu binden. Zu den Nachmittagsterminen erschienen jedoch nur die Mütter. Erst als Termine am frühen Abend angeboten wurden, kamen auch die Väter. „Es zeigte sich schnell, dass es gut ist, wenn die Väter unter sich bleiben und einen eigenen Ort haben, um sich zu treffen“, erzählt Gürkan Ucan, Gründer des Projektes. Wichtig ist, dass die Abende für die Väter einen Nutzwert haben: „Nur Themen besprechen, damit kann man langfristig die Väter nicht halten. Der Abend muss ihnen etwas bringen.“
Von der grundsätzlichen Haltung her, wird bei den Vätern zuerst nach deren Fähigkeiten und Kompetenzen geschaut, um diese auszubauen – später kommen die Probleme, wenn es welche gibt. Dabei hat sich gezeigt, dass in verschiedenen Kulturen das Angebot, sich auszutauschen, später auch über Probleme sprechen zu können und dafür den eigenen Familienraum zu verlassen, sehr unterschiedlich verstanden wird.

Gürkan Ucan nennt ein Beispiel: „Ich habe am Anfang ein junges Elternpaar angesprochen, wollte für die Vätergruppe werben, aber die beiden haben ganz erschrocken gesagt ‚Oh, haben wir denn so große Probleme? Haben wir etwas falsch gemacht?‘.“ Gürkan Ucan sagt: „Man muss mit viel Fingerspitzengefühl vorgehen, mit einem falschen Satz kann man vieles kaputtmachen.“
Das Projekt äußert auch zu allgemeinen gesellschaftlichen Konflikten. So hat man sich in der Vergangenheit im Rahmen von Schulveranstaltungen wie Schulfesten gegen Salafismus und Rechtsradikalismus positioniert und betreibt entsprechende Aufklärungsarbeit, was bei den oft verunsicherten Eltern sehr gut angekommen sei.

Ziele des Projekts

Die Väter sollen sich im oft schwer verständlichen Feld der Institution Schule mit mehr Selbstbewusstsein bewegen und äußern.
Ziel ist auch, die Bindung zwischen Vätern und Kindern zu stärken. Väter sollen erleben, dass es schlicht schön ist und Spaß macht, wenn man Zeit mit seinen Kindern verbringt.
Gibt es Probleme, wird über Probleme gesprochen. Aber sie werden nicht gesucht. Im Gegenzug wird bei jedem teilnehmenden Vater nach seinen Kompetenzen und Fähigkeiten geschaut, damit er sie möglichst vielfältig einbringen kann.

Kontakt
Kommunales Integrationszentrum, Rademachers Weg 15; 44649 Herne: Gürkan Ucan, Tel.: 02325 – 65 89 313 guerkan.ucan@herne.de

Die Webseite des Kommunalen Integrationszentrums in Herne.

Quelle

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Welche Politik brauchen ‚moderne‘ Väter?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 12. Februar 2022

Am Donnerstagnachmittag hatten Heiner Fischer und ich Gelegenheit, im Gespräch mit Dennis Maelzer und Regina Kopp-Herr unsere Vorstellungen von ‚moderner‘ Vaterschaft zu äußern und darüber ins Gespräch zu kommen, was (Landes-) Politik dazu beitragen kann, diese zu stärken. Zum Beispiel im Kontext der #Vaterschaftsfreistellung, eines neuen Unterhaltsrechts oder durch die Öffnung von (kommunalen) Räumen für #Vaeter, die am Wochenende Umgang mit ihren Kindern in einer anderen Stadt haben.

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Väter sind als Hauptbezugsperson gleichermaßen kompetent

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 31. Januar 2022

In einer neuen Studie der Universität Cambridge (Vereinigtes Königreich) wurden Väter, die sich hauptsächlich um das Kind kümmern, mit Müttern, die sich hauptsächlich um das Kind kümmern, und mit Doppelverdiener-Paaren aus Mutter und Vater verglichen. Die Forscher fanden keine statistisch signifikanten Unterschiede in Bezug auf die Qualität der Elternschaft, Depressionen, Ängste, Stress, das Gefühl der sozialen Unterstützung, die Qualität der Ehe, Konflikte mit dem Kind oder das Verhalten des Kindes selbst.

„Die vorliegende Studie stellt die Annahme in Frage, dass Frauen für die primäre Kinderbetreuung besser geeignet sind als Männer … Väter und Mütter sind in der primären Betreuungsrolle gleichermaßen kompetent.“

Auf der Grundlage dieses Ergebnisses empfehlen die Forscher:innen: „Die hohe Qualität der Elternschaft, die von den Vätern in der Hauptbetreuungsrolle gezeigt wird, legt nahe, dass mehr Väter ermutigt werden sollten, sich in der Kindererziehung zu engagieren. Um dies zu erreichen, müssen politische Maßnahmen, die dies erleichtern, wie geteilter Elternurlaub und flexible Arbeit, einschließlich mehr Teilzeitbeschäftigungsmöglichkeiten, sowohl von den Regierungen als auch von einzelnen Unternehmen umfassend gefördert werden.“

Frühere Forschungen zu Vätern, die die Hauptpflege übernehmen, konzentrierten sich häufig auf schwule Väter, die durch Adoption oder Leihmutterschaft Eltern wurden. In diesen Studien wurde auch festgestellt, dass die Anpassung der Kinder positiv war. Die vorliegende Studie erweitert die Untersuchungen auf heterosexuelle Elternpaare.

An der Studie, die zwischen 2017 und 2019 im Vereinigten Königreich durchgeführt wurde, nahmen 41 Väter als Hauptbezugspersonen, 45 Mütter als Hauptbezugspersonen und 41 Doppelverdienerpaare (sowohl Mutter als auch Vater) teil. Die Mütter und Väter waren seit mindestens sechs Monaten die Hauptbetreuer ihrer Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren. Ihr:e Partner:in war der bzw. die Hauptverdiener:in; einige Hauptbetreuer (Väter mehr als Mütter) waren auch teilzeitbeschäftigt oder arbeiteten flexibel von zu Hause aus, verbrachten aber mehr Zeit mit der Betreuung als mit der Arbeit.

In den Doppelverdiener-Familien waren beide Elternteile erwerbstätig und viele arbeiteten Vollzeit. Die Familien waren überwiegend weiß, hatten ein hohes Bildungsniveau und keine ernsthaften finanziellen Schwierigkeiten.

Anhand von Fragebögen und Interviews bewerteten die Forscher mit zuvor getesteten Messinstrumenten Depressionen, Ängste, Stress, soziale Unterstützung, die Qualität der Ehe, die Beziehung zwischen den Eltern, die Akzeptanz/Ablehnung des Kindes durch die Eltern, die Qualität der Elternschaft und das Verhalten der Kinder. Bei der Bewertung des Verhaltens der Kinder füllten die Vorschul- oder Schullehrer der Kinder ebenfalls einen Fragebogen aus.

Diese Studie bestätigt zahlreiche frühere Forschungsergebnisse, die zeigen, dass das Erziehungsverhalten von Vätern und Müttern ähnlich ist und dass sie einen ähnlichen Einfluss auf die Entwicklung der Kinder haben. Väter, die als Hauptbezugspersonen fungieren, beschreiben ihre Rolle in der Regel so, dass sie eine enge Bindung zu ihrem Kind aufbauen.

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Rund um die Uhr auf Trab

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Januar 2022

… Vater Rene Haase bewältigt den Alltag mit seiner großen Patchworkfamilie und hat gerade eine Quarantänezeit überstanden. Gerne möchte er wieder arbeiten und seinen Kindern ein gutes Vorbild sein.

Ein ganz normaler Morgen bei Familie Haase zwischen Weihnachten und Silvester: „Um sechs Uhr aufgestanden, dann trinke ich erstmal meinen Kaffee. Geschirrspüler ist schon einmal fertig. Waschmaschine läuft. Wir müssen jetzt noch Einkäufe erledigen. Mittagessen? – Da habe ich noch keinen Plan. Dann muss ich noch zum PCR-Test“, schildert der Vater Rene Haase seinen Start in den Tag.

Große Patchworkfamilie

© deutschlandradio / Anja Nehls

Jane, Denni, Conner und Aaron sind zwischen acht und zwölf Jahren alt und fläzen sich noch etwas verschlafen auf dem großen Sofa. Conni ist bereits erwachsen und hat gerade die zweite Kanne Kaffee gekocht, die anderen beiden Großen haben heute bei Freunden übernachtet. Normalerweise sei die Patchworkfamilie zu acht, sagt Vater Haase: „Ich bin gekommen mit vieren, da ist Conni die jüngste davon. Meine Frau kam mit dreien, da ist Leann die mittelste. Hier wohnen tun jetzt nur noch Leann, von meiner Frau der Älteste, der ist jetzt 20, Conni, und die vier gemeinsamen.“

Zwei Wochen Quarantäne

Seine Frau hat die Familie vor knapp zwei Jahren verlassen, seitdem ist der Vater mit den Kindern alleine. Haase ist Mitte 50. Er ist schlank und durchtrainiert, ein Kämpfertyp. Aber jetzt sieht er müde aus. Gerade erst haben alle zwei Wochen Quarantäne hinter sich, weil Denni sich auf einer Klassenfahrt mit Corona infiziert hatte: „Es ist schon anstrengend, die ganze Zeit in der Bude zu hocken“, sagt der Junge. „Wir gucken Fernsehen, aber ich habe dann noch ab und zu mal mit meinen Spielsachen gespielt.“ Weihnachten sei es dann besser geworden, weil vier der Kinder einen Computer bekommen hätten. Ohne PC seien seine Kinder zu Corona-Zeiten in der Schule chancenlos, sagt Haase. Er war früher Lkw-Fahrer und Gerüstbauer. Bis zum Sommer ging er abends, wenn die Kinder im Bett waren, noch putzen, in einem Kindergarten in der Nähe. Dann kam der Schlaganfall. …

Den Beitrag von Deutschlandfunk Kultur nachhören.

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Vaterschaft in der Coronapandemie

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 3. Januar 2022

In seinem Vortrag ‚Engagement von Vätern, Entwicklung, Bedeutung und Rahmenbedingungen‚ bei der Fachtagung ‚Lockdown als Chance?‘ präsentierte Jan Braukmann unter anderem Ergebnisse aus dem Update des Väterreports.

Vaterschaft ist im Wandel und Rollenbilder ändern sich fortlaufend. ‚Vater sein‘ heute ist anders als ‚Vater sein‘ früher. Nicht nur die Erwartungen der Väter an ihre Rolle haben sich grundlegend geändert, auch die gesellschaftlichen Erwartungen sind im Wandel und Elternschaft intensiviert sich. Das Leitbild der aktiven Väter verbreitet sich immer stärker.

Auch Corona hat die familiäre Aufgabenteilung verändert und wirkt zugleich wie ein Spiegel und ein Brennglas:

Einerseits hat die Corona-Krise zu einer  Retraditionalisierung der Elternrollen geführt: Mütter übernehmen in der Krise den Großteil der  Betreuungs- und Erziehungsaufgaben. Das  haben sie auch schon vor der Krise getan.

In 20 Prozent der Familien ist die  Aufgabenteilung ungleicher geworden. Mütter bleiben möglicherweise häufiger im  Homeoffice und sind im Unternehmen weniger  sichtbar.

Andererseits hat die Corona-Krise auch Chancen geboten, traditionelle Elternrollen zu überwinden. Die Krise wirkt wie ein Innovationslabor: Schon jetzt ist in 20 Prozent der Familien die Aufgabenteilung  partnerschaftlicher geworden als vor der Pandemie. Gerade Väter mit kleinem Einkommen oder  niedrigem Bildungsstand verbringen mehr Zeit  mit der Kinderbetreuung.

Das Video zu dem Vortrag finden sie hier.

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Die neue Papa-Lese-Liste ist da

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. Dezember 2021

Es ist wieder Winter, eine Zeit, sich mit Büchern zu beschäftigen, selber zu lesen oder Kindern oder Erwachsenen vorzulesen. Christian Meyn Schwarze sucht seit 20 Jahren den Vater – und nun auch altersbedingt – den Großvater in der Literatur.

Kinderbücherei Christian Meyn Schwarze wird einen Papa Jungen Vormittag veranstalten mit lesen und Murmelbahn basteln

Einige Bücher macht er ‚lebendig‘ und gestaltet in Büchereien die sogenannte ‚Papa-Zeit‘ – eine Mischung aus einer Lesung und einem kleinen Erlebnis – einer Aktion oder einer Bastelei. Papas und Opas erleben zwei intensive Stunden und dann leihen noch Bücher aus und Papa liest zuhause vor.

Um den richtigen Vorlesestoff für Papas zu finden, verfasst er die Papa-Lese-Liste. Sie enthält lieferbare Titel, in denen ein Vater oder ein Großvater eine wichtige Rolle spielen. Manchmal auch ein anderer Mann, der für die Entwicklung eines Kindes eine bedeutsam ist.

Und damit Väter auch etwas mit ihren Kindern unternehmen, gibt es auch eine Reihe von ‚Beschäftigungsbüchern‘ für diejenigen, die noch Anregungen brauchen.

Damit das ganze jetzt ein bisschen bunter wird, hat er diejenigen Titel, die seit Juni 2021 neu dazu gekommen sind, blau eingefärbt. Und druckfrische Titel des Frühjahrs 2022 sind grün markiert.

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Lockdown als Chance? – Videodokumentation der Fachtagung am 16. November 2021

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 17. Dezember 2021

„Damit die Corona-Krise nicht zur familiären Krise wird, hilft nur eines: reden, reden, reden.“ Das hat David Hanisch, Agenturchef, Vater von zwei Kindern und Teilnehmer der Paneldiskussion als Resümee geäußert.

Bei der Fachtagung am 16. November ist viel geredet worden. Damit die Teilnehmenden, aber vor allem diejenigen, die nicht dabei sein konnten, noch einmal in Ruhe nachhören können, was die zahlreichen Väter in dem Film ‚Corona#Changes#Families‘ die beiden eingeladenen Expert*innen, Jan Braukmann von der Prognos AG und Anna Buschmeyer vom Deutschen Jugend Institut, geäußert haben, veröffentlichen wir die verschiedenen Beiträge auf unserem Youtube Kanal.

Weitere Stellungnahmen von Vätern und Müttern finden Sie hier.

Die Eröffnungsrunde der Fachtagung: Vorstandsmitglieder der LAG Väterarbeit im Gespräch: Stephan Buttgereit, Jürgen Haas und Hans-Georg Nelles zu den Herausforderungen und Erfahrungen in der Arbeit der letzten 20 Monate

‚Engagement von Vätern – Entwicklungen, Bedeutung und Rahmenbedingungen‘ Jan Braukmann von der Prognos AG. Vortrag von Jan Braukmann bei der Fachtagung ‚Lockdown als Chance? – Weichenstellungen für mehr väterliches Engagement‘ der LAG Väterarbeit in NRW am 16. November 2021

Corona als Brennglas – Herausforderungen und Empfehlungen für Väterliches Engagement. Vortrag von Anna Buschmeyer bei der Fachtagung ‚Lockdown als Chance? – Weichenstellungen für mehr väterliches Engagement‘ der LAG Väterarbeit in NRW am 16. November 2021

Corona Changes Families – … und auf einmal saßen wir zu Hause. Auswirkungen von Corona auf das Familienleben und die Aufgabenteilung zwischen Vätern und Müttern.

Panelgespräch mit den beiden Keynotegeber:innen Jan Braukmann und Anna Buschmeyer sowie David Hanisch, Vater von zwei Kindern, der sich schon vor Corona mit seiner Frau Erwerbs- und Familienarbeit partnerschaftlich aufgeteilt hat.

Die Highlights der Fachtagung ‚Lockdown als Chance? – Weichenstellungen für mehr väterliches Engagement‘ am 16. November 2021 in 10 Minuten zusammengefasst.

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Warum mehr Väter volle Verantwortung zu Hause übernehmen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 16. November 2021

Einem Bericht von Pew Research aus dem Jahr 2018 zufolge bleiben in den USA mehr Männer zu Hause, um sich um ihre Familien zu kümmern. In der Vergangenheit haben wirtschaftliche Abschwünge Männer aus dem Erwerbsleben gedrängt und sie in die Rolle des Hausmannes gedrängt. „Je nachdem, wie man es misst, waren auf dem Höhepunkt der Großen Rezession vielleicht zwei Millionen Männer Väter, die zu Hause blieben“, sagt Soziologieprofessor Scott Melzer. „Und wenn wir uns heute die Pandemie ansehen, haben wir eine weitere wirtschaftliche Katastrophe.“

Aber auch die Veränderungen bei der Erwerbsbeteiligung von Frauen und der Aufstieg von Frauen im Bildungswesen haben die Geschlechterrollen nachhaltig beeinflusst. Im Jahr 2020 stellten Frauen zum ersten Mal mehr als die Hälfte der US-Arbeitskräfte. „Junge Frauen überholen jetzt die jungen Männer bei den Hochschulabschlüssen und vielen Graduiertenabschlüssen“, sagt Kim Parker, Direktorin der Abteilung für soziale Trends am Pew Research Center.

Fünf Väter erzählen CNBC Make It, warum sie sich berufen fühlten, einen der anspruchsvollsten Jobs der Welt zu übernehmen.

Quelle

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Erziehungskompetenzen stärken

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 11. November 2021

Eine Fortbildung zum Trainer von Vater-Kind-Angeboten in 7 Modulen

Zunehmend mehr Väter wollen als aktive und präsente Väter Erziehungsverantwortung wahrnehmen. Neben der Aufgabe, zum Unterhalt der Familie beizutragen, gewinnt die soziale Dimension der Vaterrolle an Bedeutung.

Diese „sanfte Revolution im Vaterschaftskonzept“ hat Folgen. Väter suchen heute nach Spiel- und Gestaltungsräumen um ihre Vaterrolle qualifiziert auszufüllen, sie wollen den Austausch mit anderen Vätern und praktische Anregungen für die Beziehungsgestaltung mit ihrem Kind. Um diese Entwicklung zu unterstützen, suchen Einrichtungen wie Familienzentren und die Familienbildung dringend qualifizierte Trainer und pädagogische Mitarbeiter. Sie sollen in der Lage sein, differenzierte und begleitende Angebote für Väter zu entwickeln und anzuleiten.

Wir suchen Männer, die sich für diese Aufgabe qualifizieren lassen.

Die Fortbildung besteht aus 7 Modulen mit insgesamt 120 Unterrichtseinheiten. Sie sind nur als Einheit zu belegen und bauen aufeinander auf. Die Module von unterschiedlicher Länge umfassen ein- und mehrtägige Blockseminare und Hospitationen sowie die Teilnahme an einem Vater-Kind-Wochenende. Hinzu kommt eine schriftliche Abschlussarbeit zu einem fortbildungsbezogenen Thema aus dem Arbeitsbereich.

20.2.2022 FORTBILDUNGS-MODUL 1 Einführungsworkshop

  • Konzeption der Fortbildung
  • Die Idee der Vater-Kind-Angebote als konzeptioneller Bestandteil der Elternarbeit und der Arbeit mit Männern
  • Väter und Kinder als Zielgruppe

28.4. – 1.5.2022 FORTBILDUNGS-MODUL 2

  • Mein Bild vom Vatersein
  • Männer- und Väterforschung
  • Familie als System
  • Familienbildung als Grundlage der Arbeit/Ziele und Vorgaben
  • Planungs- und Organisationsmanagement für Vater-Kind-Angebote
  • Kreative Methoden der Vater-Kind-Arbeit
  • Gestaltung von Väterrunden (Themen, Methoden u.s.w)
  • Aufsichtspflicht und weitere rechtliche Aspekte

FORTBILDUNGS-MODUL 3 Praxisseminar

Mitarbeit bei einem Vater-Kind-Wochenende

23.9. – 25.9. 2022 FORTBILDUNGS-MODUL 4

  • Auswertung der Hospitationserfahrung
  • Leitungsverhalten in Bildungsprozessen
  • Gruppendynamische Aspekte bei der Arbeit mit Vätern und Kindern
  • Kommunikations- und Informationsstrukturen bei der Planung und Durchführung von Maßnahmen
  • Input zum Thema „Gesprächsführung/ Konfliktmanagement“
  • Vorbereitung von Modul 6 (Themenfindung)

15.11.2022 FORTBILDUNGS-MODUL 5

Abendforum zu einem aktuellen Väterthema

FORTBILDUNGS-MODUL 6

Schriftliche Auseinandersetzung mit einem fachspezifischen Thema (Hausarbeit)

16.12. – 18.12.2022 FORTBILDUNGS-MODUL 7

  • Inhaltliche Vorstellung und Präsentation der Hausarbeit
  • thematische Auseinandersetzung mit den aufgegriffenen vorgestellten Themen
  • Zertifikatsübergabe

Das Abschluss Zertifikat wird in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Hochschule RWL, Bochum vergeben.

LEITUNG & ANSPRECHPARTNER
Jürgen Haas
Koordinator der Vater-Kind-Agentur Koordinator Vater-Kind-Bildung in Westfalen
Institut für Kirche & Gesellschaft
Iserlohner Straße 25
58239 Schwerte
j.haas@kircheundgesellschaft.de

Anmeldung
Eine Anmeldemöglichkeit finden Sie hier oder auch hier  MANN_Termine_Anmeldung_2022_RZ

Quelle

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Väter-Boom bei Kinderkrankentagen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. Oktober 2021

In diesem Jahr haben sich bundesweit so viele berufstätige Väter für ihren Nachwuchs freigenommen wie noch nie: Wie aktuelle Daten der KKH Kaufmännische Krankenkasse zeigen, waren es in den ersten sechs Monaten 2021 zu rund 25 Prozent die Männer, die Kinderkrankentage beanspruchten.

Dass die Papas zunehmend intensiver bei der Erziehung und Betreuung ihrer Kinder mitmischen, ist auch der Corona-Krise geschuldet. Mehr als die Hälfte ihrer Kinderkrankentage mussten KKH-versicherte Väter aufgrund der Pandemie in Anspruch nehmen. Seit Anfang des Jahres ist dies möglich, auch wenn der Nachwuchs nicht krank ist, aber dennoch zu Hause betreut werden muss. Dies war in den vergangenen Monaten beispielsweise bei Corona-bedingten Kita- und Schulschließungen der Fall. Aber auch schon zu Beginn der Krise und in den Jahren zuvor war der Anteil der berufstätigen Männer, die sich für ihren kranken Nachwuchs freinahmen, stetig gestiegen. So lag die Quote im ersten Halbjahr 2020 bereits bei etwas mehr als 22 Prozent. 2019 vor der Pandemie blieben gut 21 Prozent der Familienväter für ihren Nachwuchs zu Hause, 2009 waren es gerade einmal rund 13 Prozent.

Spitzenreiter sind aktuell die Väter aus Hamburg mit einem Anteil von knapp 33 Prozent. Sie lösen die Papas aus Sachsen ab, die derzeit auf dem zweiten Platz rangieren (30,5 Prozent). Es folgen die Väter aus Niedersachsen mit rund 29 Prozent. Sie waren sonst häufig im Mittelfeld zu finden. Auf dem letzten Platz liegen im ersten Halbjahr 2021 die Väter aus Bayern mit knapp 21 Prozent.

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