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Archiv für die 'aktive Vaterschaft' Kategorie

Väter und Teenager – Kinderwunsch bestimmt Beziehung

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 8. Mai 2013

Die Beziehungen von Vätern zu ihren Kindern im Teenageralter sind offenbar stark von der Art ihres früheren Kinderwunsches geprägt: Je bewusster dieser ausfiel, desto stärker engagieren sich die Väter im Alltag für ihre Kinder. Zu diesem Schluss kommt eine Studie des Zentrums Gender Studies der Universität Basel. Erstmals wurden dabei die Sichtweisen von Vätern und Teenagern auf ihre Beziehung untersucht.

Für ihre Untersuchung hat die Soziologin  Dr. Diana Baumgarten längere Interviews mit acht Vätern zwischen 46 und 58 Jahren sowie acht Kindern zwischen 16 und 21 Jahren im Detail ausgewertet. Die Befragten leben jeweils in einem gemeinsamen Haushalt in der Deutschschweiz. Die Fragen an die Männer konzentrierten sich auf Einstellungen zur Vaterschaft, die Alltagsgestaltung und die Beziehung zu den Jugendlichen; auch diese hatten über ihren Alltag und ihr Verhältnis zu ihrem Vater zu berichten.

Ein Resultat der Studie: Für die Beziehung zu ihren Kindern scheint der frühere Kinderwunsch der Väter eine massgebliche Rolle zu spielen. Je bewusster sich dieser damals geäussert hat, desto klarer haben die Väter heute eine Vorstellung von ihrem Verhältnis zum Kind.

Solche «äquivalenten Väter» nehmen dabei auch eher damit verbundene Mühen und Einschränkungen auf sich, zum Beispiel eine langsamere Karriereentwicklung. Zudem sehen sie die Teenager stärker als individuelles Gegenüber als etwa die von der Autorin ebenfalls beschriebenen «supplementären Väter» und «Satellitenväter».

In der Beziehung zwischen Vätern zu ihren jugendlichen Kindern ist die Autorin auf die sogenannte «Aktivitätsnorm» gestossen: Besonders Väter, die weniger im Alltag ihrer Kinder präsent sind, haben den Anspruch, mit dem Nachwuchs möglichst viel zu unternehmen. Während Mütter ihre Beziehung zum Kind eher im Alltag leben, unterliegen Väter der Norm, sich immer wieder besondere und ausseralltägliche Unternehmungen einfallen zu lassen.

Ein weiteres bemerkenswertes Resultat ist der grosse Wert, welcher der Kommunikation und dem gegenseitigen Meinungsaustausch zukommt. Bisherige Studien haben diesen Punkt vor allem innerhalb der Mutter-Kind-Beziehung betont und dabei die kommunikative Leistung von Vätern nicht beachtet.

Mütterlichkeit stelle noch immer das Modell elterlicher Fürsorge dar, an der Väterlichkeit stets gemessen werde, so die Autorin aufgrund der Interviews mit Vätern und Jugendlichen weiter. Doch in ihrer Studie kommen auch eigenständige Vorstelllungen von Vaterschaft zum Ausdruck: Fürsorglichkeit und Emotionalität würden zunehmend zu wichtigen Elementen von Väterlichkeit – und damit auch von Männlichkeit überhaupt.

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Engagierte Väter sind immer noch Exoten

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 7. Mai 2013

… diese Ansicht vertritt Familienforscherin Irene Mariam Tazi-Preve im Interview mit Meredith Haaf in der Zeitschrift Nido über die Identitätssuche neuer Väter.

‚Sie beobachten seit Jahrzehnten die Entwicklung der Familie im deutschsprachigen Raum. Mal ehrlich: Sind diese neuen Väter nicht ein Mythos?

Der engagierte Vater, der sich die Familienarbeit partnerschaftlich mit der Mutter teilt, ist tatsächlich nach wie vor ein Exot. Noch immer überwiegt das Modell mit männlichem Haupternährer, während die Frau Haushalt und Kinderbetreuung übernimmt. Das Problem an der ganzen Debatte ist aber, dass wir gar nicht wissen, was das eigentlich sein soll, ein neuer Vater.

Woran erkennt man denn einen, Ihrer Meinung nach?

Zunächst die Frage: Woran misst man, was ein moderner Vater ist? An der Zeit, die er mit seinen Kindern verbringt? Da stellt sich heraus, dass ein hoher Prozentsatz aller Väter nach der Geburt des ersten Kindes länger arbeitet als zuvor. Oder verhalten sich moderne Väter anders? Messen wir sie am Anteil ihrer Elternzeit? Die Vaterrolle ist sowohl auf gesellschaftlicher wie auf individueller Ebene unklar, ganz anders als bei der Mutterrolle. Wir wissen ganz genau, was eine Rabenmutter ist, aber einen schlechten Vater in dem Sinn gibt es nicht.

Der abwesende Vater gilt doch aber als schlecht.

Ja, mit dem haben sich Generationen von Männern bereits auseinandergesetzt. Aber was ist mit dem nachlässigen, unansprechbaren Vater? Der ist relativ normal.

Kann es sein, dass Männer sich als Väter viel leichter positiv abgrenzen können – weil ein Vater sofort als neu und modern gilt, sobald er nicht autoritär oder abwesend ist?

Wir wissen, dass etwa zehn bis zwanzig Prozent der Männer wirklich aktiv versuchen, ganz anders als ihre eigenen Väter zu erziehen. Die strampeln sich dann ordentlich bei der Identitätssuche ab und weisen die traditionelle Männerrolle von sich.

Was heißt das?

Der Mann ist bei uns immer noch erwerbszentriert. Er identifiziert sich über seinen Beruf, über seine Position, das Geld, das er verdient – und erst dann über seine Kinder. Deswegen nehmen Männer zum Beispiel einen beruflichen Abstieg durch Teilzeitarbeit praktisch nie in Kauf. Da sind Frauen anders, die planen ihr Berufsleben um die Kinder herum. …

Ein moderner Vater zu sein ist also mit viel Selbstüberwindung verbunden, Weiterlesen »

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(Nicht nur) am Donnerstag können Väter mit ihren Kindern was erleben

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 6. Mai 2013

Wenn sich Paare sich trennen, dann lebt das gemeinsame Kind meistens bei der Mutter. In 90 % der Fälle jedenfalls ist das so. Der Vater wird zum Besuchspapi und zahlen muss er obendrein. Obwohl sich in Sachen Sorge- und Umgangsrecht einiges gesetzlich geändert hat, müssen immer noch viele Väter um ihre Kinder kämpfen. Oder sie geben auf.

Das Väterzentrum in Berlin-Prenzlauer Berg ist ein Treffpunkt für Papas und ihre Kinder. Hier können sich Alleinerziehende und in Trennung lebende Väter austauschen und Rat suchen. Marc Schulte ist einer der Mitbegründer des Väterzentrums.

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Ost – Väter ticken anders

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 30. April 2013

Die Elternzeit für Väter ist ein Erfolgsmodell. Doch ein genauer Blick auf die Landkarte zeigt regionale Unterschiede: So ist zum Beispiel für Väter im Osten die Inanspruchnahme der Elternzeit weniger wichtig. Dies belegt eine aktuelle Meinungsstudie, die YouGov im Auftrag der Babynahrungsmarke Aptamil durchgeführt wurde. Offenbar handhaben ostdeutsche Männer Familie und Beruf anders und kombinieren vielleicht geschickter. Aber was macht den Unterschied?

Im direkten Regionen-Vergleich schneiden die Ost-Väter schlecht ab. Weniger als 50 % sprechen sich für die Elternzeit aus. Die Väter im Rest der Bundesrepublik sind anderer Meinung. Im Norden, Süden und Westen räumen die Männer der Elternzeit mehr Bedeutung ein. Die Zustimmung, dass eigentlich jeder Mann Vaterzeit nehmen sollte, liegt immer über 50, im Norden und Westen sogar bei knapp 60 %.

Doch der erste Eindruck täuscht, denn die unterschiedliche Bewertung der Elternzeit hängt mit dem sozialistisch geprägten Lebensstil zusammen. Die Gleichstellung von Mann und Frau und die Eingliederung von Frauen in den Erwerbssektor haben im Osten Deutschlands eine lange Tradition und bestimmen heute noch Partnerschaft, Familie und Beruf. Auch durch gute Kinderbetreuungsmöglichkeiten sind Job und Elternrolle zeitgleich zu realisieren, die Doppelrolle wird nicht in Frage gestellt, sondern auch von Vätern eher als selbstverständlich wahrgenommen. Ganz anders sehen das die Väter im Süden. Sie hegen große Selbstzweifel und scheitern oftmals an der Vereinbarkeit von Familie und Beruf: 55 % glauben, dass sie zuwenig Zeit mit ihren Kindern verbringen (im Norden nur 34 %), 38 % finden es sehr schwierig, Familie und Beruf zu vereinen (im Westen nur 29 %) und 24 % haben Angst, Erziehungsfehler zu machen (im Norden nur 11 %).

Ein Grund für die ungleiche Wertung ist das Rollenverständnis der Ost-Väter. Wenn sich Nachwuchs ankündigt, bleiben in der Regel beide Elternteile im Beruf und teilen sich die aktive Elternrolle – aus Tradition. Denn Erwerbstätigkeit von Frauen ist seit DDR-Zeiten Normalfall. Weil die Alternative „Mutter in Vollzeit“ nicht der angestrebten Familienpolitik entsprach, ist auch die gesellschaftliche Toleranz berufstätiger Frauen in Ostdeutschland tiefer verankert. Unabhängig von Generation, Alter und Geschlecht herrscht eine moderne Einstellung: Männer gelten nicht als die alleinigen Versorger der Familie.

Im Unterschied zu den meisten Regionen spielt z.B. die berufliche Etablierung weniger eine Rolle, wenn es um Familiengründung geht. Vielmehr sind die Gleichstellung der Partner sowie eine gute Familienbereuungsinfrastruktur von zentraler Bedeutung. Es hat also historische Gründe, dass Ost-Väter weniger Bedarf für die Elternzeit sehen. Die traditionelle Rolle der Väter ist im Süden weiterhin dominierend. Eine Balance zwischen Beruf und Familie in einer Doppelrolle findet weniger Anklang. Wenn überhaupt, dann geht es um eine „entweder-oder-Entscheidung“.

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Väter im Home Office

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 28. April 2013

Immer mehr Männer wünschen sich eine bessere Vereinbarung von Beruf und Familie. Von zuhause aus arbeiten, das Büro in den eigenen vier Wänden haben – das gilt vielen als Königsweg. Väterzeit.de beschreibt in einem Beitrag, für wen das Home Office eine günstige Alternative ist und welche Regeln dabei zu beachten sind.

‚… Matthias Lindner, Ressortkoordinator Bildung und Wissenschaft bei der Gewerkschaft ver.di „Das Home-Office ist eine gute Lösung für Büroangestellte, die sowohl mit den Strukturen am Arbeitsplatz als auch mit denen der Familie in Kontakt bleiben möchten.“ Kaum vereinbaren lässt sich diese Lösung allerdings mit Schichtdienst oder häufigen persönlichen Kundenkontakten.

Wer zumindest einen Teil seiner Arbeitszeit in die eigenen vier Wände verlagern möchte, sollte sich vorher beraten lassen. In vielen Firmen, vor allem in großen Unternehmen, gibt es Betriebsvereinbarungen, die den Anspruch auf Home-Office regeln. Diese sind beim Betriebsrat einzusehen. Lindner empfiehlt, unbedingt Erfahrungen aus dem Kollegenkreis einzuholen. „Dann hat man Anhaltspunkte, wie die Vorgesetzten reagieren und wie man darstellen kann, dass man trotzdem verlässliche Arbeit leistet.“

Aber auch aus einem anderen Grund sei das Gespräch mit den Kollegen wichtig: Wer zeigt, dass er niemandem Mehrarbeit aufbürdet und die Kommunikation auch von Zuhause aus aufrechterhalten kann, könne meist auf die Unterstützung der direkten Mitarbeiter zählen. Dies zu betonen sei im Gespräch mit den Vorgesetzten ein Vorteil. So könne man nachweisen, dass dem Betrieb kein Nachteil entstehe.

Aber auch mit der Familie muss das Home-Office besprochen werden: Lindner empfiehlt, mit der Partnerin und den Kindern klare Regeln und Absprachen zu treffen. Schließlich sei die Heimarbeit kein Urlaub: „Wenn du schon Zuhause bist, kannst du ja das Bad putzen, kochen und die Kinder bespaßen – solche Ansinnen nehmen nicht wahr, dass Home-Office Arbeit für den Arbeitgeber bedeutet.“ Allerdings lassen sich aufgrund der höheren zeitlichen Flexibilität Kinderbetreuung und Erwerbsarbeit zuhause leichter verbinden. …‘

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Leibliche Väter erhalten Umgangsrecht

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 26. April 2013

Leibliche Väter erhalten in Deutschland erstmals ein Umgangsrecht mit ihrem Kind – auch wenn die Mutter den Nachwuchs gemeinsam mit einem anderen Mann großzieht. Ein entsprechendes Gesetz verabschiedete der Bundestag am gestern einstimmig. Bislang konnte der biologische Vater nur dann einen Kontakt gegen den Willen der Mutter und des sogenannten rechtlichen Vaters erzwingen, wenn er bereits eine enge persönliche Beziehung zu seinem Kind aufgebaut hatte.

Künftig soll hingegen entscheidend sein, ob der Umgang dem Kindeswohl dient und ob erkennbar ist, dass der leibliche Vater tatsächlich Verantwortung für den Nachwuchs übernehmen will. Davon sollen vor allem leibliche Väter profitieren, die wegen der Weigerung der rechtlichen Eltern keine Vater-Kind-Beziehung aufbauen konnten. Sie sollen ferner ein Auskunftsrecht zu den Lebensverhältnissen des Kindes bekommen.

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg hatte leiblichen Vätern zuletzt in mehreren Entscheidungen das grundsätzliche Recht eingeräumt, ihre Kinder zu sehen. Bislang waren biologische Väter im deutschen Recht jedoch gar nicht vorgesehen.

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Kinder lassen sich nicht scheiden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 24. April 2013

Der von der Deutschen Liga für das Kind herausgegebene Film „Kinder lassen sich nicht scheiden. Hilfen für Kinder bei Trennung der Eltern“ ist neu erschienen.

Jährlich sind in Deutschland mehr als 150.000 Kinder von der Trennung oder Scheidung ihrer Eltern betroffen. Für jedes Kind ist diese Erfahrung mit besonderen Belastungen verbunden. Gerade dann, wenn die betroffenen Kinder im Zusammenhang mit dem Paarkonflikt ihre Mutter und ihren Vater in verstärktem Maße brauchen, fällt es den Eltern häufig nicht leicht, überlegt zum Wohl ihres Kindes zu handeln.

An zahlreichen Beispielen in zehn einzeln ansteuerbare Kapitel zeigt der Film, wie im Verlauf einer Elterntrennung das Wohl der betroffenen Kinder bestmöglich gewahrt werden kann

– Was sagen wir unseren Kindern?
– Die Kinder „im Blick“ behalten
– Wo Väter sich verstanden fühlen
– Mediation: Wir wollen uns einigen
– Was Kindertherapeuten sehen können
– Was muss für die Kinder geregelt werden?
– Residenzmodell-Wechselmodell – Sollen Kinder mitentscheiden?
– Erfahrungen von Eltern
– Das Verfahren vor dem Familiengericht
– Was ich noch sagen wollte

Zielgruppe des Films sind in erster Linie Eltern. Weitere Zielgruppen sind Auszubildende und Studierende sowie Fachkräfte in Jugendämtern, Beratungsstellen, Vereinen und Verbänden, die im Bereich Trennung und Scheidung tätig sind. Der Film ist zum Preis von 15,- Euro zzgl. Versandkosten erhältlich.

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Je kürzer, desto besser

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. April 2013

… titelt das Handelsblatt, Männer fürchteten die Elternzeit. Immer mehr Väter wünschten sich zwar mehr Zeit für ihre Familien – doch eine längere Auszeit im Beruf sei für Männer weiterhin selten. Viele hätten Angst um die Karriere – und das nicht zu Unrecht. Aber Bange machen gilt nicht, im Gegenteil, es braucht Ermutigung: durch Führungskräfte, Partnerin, familiäres Umfeld und natürlich passende Rahmenbedingungen.

Für Max Beckmann, der Anfang 2013 Vater geworden ist, wohl nicht genug. Für den Fahrzeugbauer bei einem Sportwagenhersteller war zwar schnell klar, dass er eine aktive Rolle bei der Erziehung spielen will. „Früher war es noch selbstverständlich, dass der Mann arbeiten geht und die Frau mit den Kindern zu Hause bleibt“ sagt der 28-Jährige. Heute sei das anders, findet er. „Gerade die Anfangszeit mit einem Kind ist so wichtig – und die erlebt man nur einmal.“

Er blieb aber dennochdeutlich kürzer zu Hause als seine Frau. Und auch wenn die Aufteilung der Elternzeit bei Familie Beckmann früh klar schien, hätte sich der junge Vater schwer getan, bei seinem Arbeitgeber eine längere Auszeit zu fordern. „Es wäre sicherlich nicht einfach gewesen, mehr als zwei Monate Elternzeit zu beantragen. Bei Frauen wird so eine Auszeit in der Karriere viel eher erwartet, für Männer ist das noch kritischer“, so sein Eindruck.

Die Gespräche mit dem Vorgesetzten beim Sportwagenhersteller waren zwar kein Problem – zumal der 28-Jährige seine Elternzeit auf zwei Phasen von jeweils 4 Wochen aufgesplittet hat. Ein Bekannter Beckmanns hatte bei seinem Arbeitgeber jedoch deutliche Probleme, obwohl er nur 14 Wochen Elternzeit nehmen wollte – und dazu noch Urlaubstage genutzt hat.

Doch trotz aller Beteuerungen zur Gleichberechtigung: Neben den Hemmschwellen am Arbeitsplatz ist auch die klassische Rollenverteilung noch tiefer verwurzelt, als vielen bewusst ist – und steht der Erziehungszeit der Männer entgegen. Auch bei den Beckmanns gab schließlich neben den beruflichen Bedenken das traditionelle Eltern-Kind-Bild den Ausschlag. Bei der Entscheidung, wer wie lange mit dem Beruf aussetzt, wollten die Beckmanns vor allem das Wohl ihrer Tochter in den Vordergrund stellen. Die Stillzeit und eine sorgfältige Ausprägung der Mutter-Kind-Bindung sprächen dafür, dass die Frau länger zu Haus bleibt, findet das Ehepaar.

Ähnliche Präferenzen in der Bevölkerung spiegeln sich auch in den Untersuchungen von Professor Wiese wider. Die Wissenschaftlerin forscht seit Jahren zum Thema Elternschaft und Beruf, momentan zum Beispiel daran, wie sich das soziale Umfeld auf die Elternzeitpläne von Frauen auswirkt. Viele Frauen sehen die Mutter als die wichtigere Bezugsperson für das Kind an und wollen diese sich selbst zugedacht Rolle auch ausfüllen. „Eine solche Einstellung trägt bei Frauen dazu bei, länger aus dem Beruf aussetzen zu wollen“, sagt Wiese.

Und die gleiche Wirkung haben di e Erwartungen an die Väter, nämlich möglichst schnell zurück in den Job und die finanzielle Verantwortung wahrnehmen. Durch Beiträge wie ndiesen aus dem Handelsblatt wird der Effekt weiter verstärkt.

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Wenn der Chef will, geht alles

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 22. April 2013

In Österreich nutzen 4,4 % der Väter die Möglichkeit einer Karenz, in Vorarlberg sind es nur 1,9 %. Teils, weil sie mehr verdienen als ihre Partnerin, aber auch, weil sie fürchten, belächelt zu werden. Gerade einmal 127 Vorarlberger Väter waren im Herbst in Karenz.

Damit mehr Männer die Väter-Karenz nutzen, müsse an vielen Rädchen gleichzeitig gedreht werden, sagte Frauenministerin Gabriele Heinisch-Hosek in Feldkirch. Die Kinderbetreuung müsse ausgebaut werden – in Sachen Öffnungszeiten sei Vorarlberg immer noch Schlusslicht – und die Einkommensschere müsse geschlossen werden.

Aber vor allem müsse sich etwas im Bewusstsein ändern, sagte Heinisch-Hosek: Es gebe durch das einkommensabhängige Karenzgeldmodell, bei dem ein Bezug von 2.000 Euro monatlich oder 80 Prozent des Letztbezuges in Anspruch genommen werden könne, kaum noch Ausreden für Männer, nicht in Karenz zu gehen. Wenn jemand für eine Mindestkarenzdauer von zwei Monaten im Betrieb fehle, werde dieser dadurch auch nicht gefährdet werden. „Wenn Chef oder Chefin will, geht alles“, sagte Heinisch-Hosek.

Von der Arbeiterkammer Vorarlberg wird eine neue Stelle eingerichtet, in der Eltern auf lange Sicht beraten werden – schon bevor die Karenz angetreten wird, sagt Arbeiterkammer-Präsident Hubert Hämmerle. Dort sollen aktuelle Situation und Ziele analysiert und Tipps zum Erreichen der Ziele und zu Netzwerkpartnern gegeben werden.

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Wenn aus Männern Väter werden

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 21. April 2013

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„Ich bin so verliebt, so verliebt war ich noch nie!“ Zärtlich spielt Phillips Männerpranke mit den kleinen Fingern des Neugeborenen. Dass seine Tochter so viele Gefühle in ihm wecken würde, das hat Phillip nicht geplant.

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