30.000 Kinder jährlich erleben in
der Schweiz, wie sich ihre Eltern trennen. Was können Eltern machen, damit der
Bruch für ihre Sprösslinge nicht arg belastend ist? SRF rec.-Reporter Donat
Hofer trifft Familien und bekommt einen intimen Einblick in unterschiedliche
Modelle.
In Biel trifft Donat Hofer eine Familie, die im sogenannten Wechselmodell lebt. Die Eltern teilen sich die Betreuung der Kinder zu gleichen Teilen. Aufgrund unüberbrückbarer Meinungsverschiedenheiten haben die Eltern den Kontakt zueinander auf ein Minimum reduziert. Eine andere Strategie haben Anneka und Sam; sie leben das sogenannte Nestmodell. Ein Elternteil lebt jeweils eine halbe Woche mit den Kindern in der Familienwohnung. So müssen die Kinder nicht zwischen zwei Haushalten pendeln. In Rapperswil besucht Donat eine Familie, die trotz Trennung im selben Haushalt lebt. «Wir sind wie beste Freunde.» Die unterschiedlichen Modelle haben etwas gemeinsam: Im Fokus steht das Wohl des Kindes.
… finden
einfach keine Kursleiter, die diese durchführen können.
In den letzten Monaten erreichen uns immer mehr Anfragen und Hilferufe mit
diesem Inhalt. Väter in KiTas und Familienzentren fragen vermehrt nach
Möglichkeiten, sich mit anderen Vätern mit und ohne Kinder auszutauschen und zu
vernetzen und sich fachlich begleitet in der Familienbildung inhaltlich mit
ihren Themen und Fragen auseinanderzusetzen.
Um diese Nachfrage zu bedienen gibt es momentan bei weitem zu wenig ausgebildete
‚Väterarbeiter‘. Das ist ein Hindernis, die Gründe für die Misere sind auch
bekannt. Es gibt zu wenig Geld und Stellen im System und die gezahlten Honorare
sind nicht Anreiz genug, in diesem Bereich tätig zu werden.
Die LAG-Väterarbeit berät und unterstützt sie dabei, diesem
Dilemma zu entkommen und gute Angebote für Väter in Ihrer Einrichtung umsetzen
zu können.
Darüber hinaus stellen wir in den nächsten Wochen Möglichkeiten und Angebote
vor, wie sich Väter selbst Räume und Möglichkeiten eröffnen, digitale im Netz
und auch reale. Lassen Sie sich überraschen.
Die Vaterschaftsfreistellung lässt weiter auf sich warten
Das ‚Familienstartzeitgesetz‘,
das eigentlich zum 1. Januar 2024 in Kraft treten sollte, lässt weiter auf sich
warten. Mit dem Gesetz, dass die in der EU Vereinbarkeitsrichtlinie von 2019
vorgesehene, und auch im Koalitionsvertrag vereinbarte ‚Vaterschaftsfreistellung‘
umsetzen, eine partnerschaftliche Aufgabenteilung in Familien fördern,
Erwerbstätigkeit von Müttern erhöhen, sowie die Regeneration der Mutter nach
der Geburt unterstützen soll, ist immer noch in der Ressortabstimmung.
Wir sind der Überzeugung, dass eine Freistellung nach der Geburt ohne
finanzielle Einbußen für Väter eine nachhaltige Wirkung im Sinne von mehr
Gleichberechtigung ausgeht. Vor und unmittelbar nach der Geburt eines Kindes stellen
Paare zentrale Weichen für ihre Aufgabenteilung bei Familien- und
Erwerbsarbeit. Da diese Aufteilung für lange Zeit beibehalten wird, hat die
Entscheidung große Tragweite für die weitere Erwerbsbiografie, die
Partnerschaftsqualität und die Beziehung von Vätern zu ihren Kindern.
Änderungen beim Elterngeld
Um die
Sparvorgaben zu erfüllen und eine Kürzung des Elterngeldes für alle Eltern zu
verhindern, haben sich die Koalitionsfraktionen auf folgende Änderungen beim
Elterngeld verständigt:
Die Grenze des zu versteuernden Einkommens, ab der der Anspruch auf Elterngeld
entfällt, wird zum 1. April 2024 für Personen mit gemeinsamen
Elterngeldanspruch auf 200.000 Euro festgelegt. Zum 1. April 2025 wird die
Einkommensgrenze für Paare noch einmal moderat auf 175.000 Euro gesenkt.
Die Möglichkeit für Väter und Mütter, das Elterngeld parallel zu beziehen, wird
ebenfalls neu geregelt. Ein gleichzeitiger Bezug ist künftig nur noch für
maximal einen Monat bis zum 12. Lebensmonat des Kindes möglich. Ausnahmen für
den parallelen Bezug gibt es beim ElterngeldPlus, beim Partnerschaftsbonus
sowie bei Mehrlingen und Frühchen. Weitere Informationen finden Sie hier.
Vaterwelten – ein Ort zum Ankommen, Verstehen und dem Austausch für Väter
‚Wir sind der Zunder,
der das digitale Lagerfeuer entfacht‘ Die Mission der drei Gründer Heiner
Fischer, Martin Noack und Gunter Beetz ist es, Väter auf ihrem Weg zur aktiven
Vaterschaft zu unterstützen und dabei zu beraten, ihre Balance zwischen Beruf
und Familie zu finden.
Sie engagieren sich leidenschaftlich dafür, Männer in ihrer Vaterrolle zu
stärken, damit ihre Partnerinnen ebenfalls ihre berufliche Entwicklung
verfolgen können. Vaterwelten ist ein Ort für Vernetzung, Austausch, Wachstum
und so viel mehr.
Welche Angebote sie
in den letzten beiden Jahren dazu entwickelt haben, welche Rolle
Familienbildung und -beratung dabei spielt und wie auch die Mitglieder und
Partner der LAG-Väterarbeit von dem Angebot profitieren können, haben Heiner
und Gunter am 6. Dezember im letzten Werkstattgespräch dieses Jahres
präsentiert.
Einen kurzen Bericht
zu der Veranstaltung finden Sie hier, wenn Sie die Videoaufzeichnung sehen
möchten und mehr über Vaterwelten erfahren möchten, klicken Sie bitte hier.
Kurzumfrage Väterpolitik
Positive Einstellungen von Männern zu Gleichstellung haben seit 2015 von 79% auf 84% nochmals zugenommen. Jedoch sind nur 14% der Männer der Überzeugung, dass die Gleichstellung von Frauen und Männern bereits erreicht ist. Im Gegenteil, mehr als zwei Drittel der Männer sind der Ansicht, dass sich Gleichstellungs- und Familienpolitik zu wenig mit den Bedürfnissen und Anliegen von Männern und Vätern befasst. Wie schätzen Sie das ein?
Vatersein in
Österreich – Eine empirische Untersuchung im multi-methoden Design
Die Basis der
vorliegenden Studie bilden eine Befragung von 500 Vätern,
250 Müttern und 250 Jugendlichen sowie Fokusgruppen und eine Aufarbeitung des
Forschungsstandes. Aktive Vaterschaft wurde durch Zuständigkeiten,
Verantwortlichkeiten und das tatsächliche Engagement gemessen. Die Analyse
umfasst das Ausmaß, begünstigende und hinderliche Faktoren aktiver Vaterschaft
sowie Wünsche an und von Vätern und an die Politik.
Kinderwunsch und Lebenszufriedenheit – Zur Bedeutung
eigener Kinder für ein erfülltes Leben
Basierend auf
Gruppendiskussionen und biographischen Interviews mit Frauen und Männern
analysiert diese Studie soziale Normen und individuelle
Bedeutungen rund um Lebenszufriedenheit und eigene Kinder. Sie zeigt, dass der
Kinderwunsch normativ erwartet und mit Normen guter Mutterschaft und
Selbstverantwortung verknüpft ist. Dies zieht ungleiche Herausforderungen für
Frauen und Männer nach sich.
Arbeitsteilung in Partnerschaften
Wie teilen Paare die Haushaltstätigkeiten auf? Welche Vorstellungen haben Jugendliche? Und weshalb kann man auch mit einer als ungerecht empfundenen Aufteilung zufrieden sein? Dazu wurden in einer Online-Erhebung 1.577 Personen zwischen 16 und 88 Jahren befragt.
Eine Kindeswohlgefährdung festzustellen, ist für die abklärenden Sozialarbeitenden anspruchsvoll. Selina Steinmann hat in ihrer Abschlussarbeit für den Master in Sozialer Arbeit Abklärungsberichte analysiert und festgestellt, dass oft nicht das Kind im Fokus steht, sondern in erster Linie die Mutter. Ein Grund dafür sind die Rollenbilder in den Köpfen der Abklärenden.
«Trotz zehn Jahren KESB sind Kindeswohlabklärungen bis
heute uneinheitlich und wenig transparent», sagt Selina Steinmann. Sie
arbeitet als Sozialarbeiterin und führt Mandate im Kindesschutz. 2022 hat
sie das Master-Studium in Sozialer Arbeit an der Hochschule Luzern abgeschlossen.
In ihrer Master-Arbeit untersuchte sie Abklärungsberichte zu Kindeswohlgefährdungen
und ging dabei der Frage nach, welches implizite Wissen in den Entscheidungsprozessen
erkennbar ist.
Unreflektierte Rollenbilder entscheiden mit
Bis heute fehlten verbindliche Qualitätsstandards für
Abklärungsprozesse, bedauert die junge Aargauerin. Die von ihr analysierten
Texte der Abklärenden seien alltagssprachlich gehalten und es scheine wenig
sozialarbeiterisches Fachwissen durch. Sie konnte herausarbeiten, dass
die Entscheidungsprozesse vor dem Hintergrund eigener Rollenbilder, besonders
jenem der familiarisierten Kindheit, abgehandelt werden. «Im Modell der
modernen Familie ist nicht mehr vorgesehen, dass das Kind mehrere Sorgepersonen
hat.
Die Erziehung und Betreuung – und damit das Sicherstellen
des Kindeswohls – wird vor allem der Mutter zugesprochen», erläutert Steinmann.
«Der Vater wird oft erst als Sorgeperson in Betracht gezogen, wenn die Mutter
ausfällt.» Erst wenn die Abklärenden die Mutter als nicht mehr erziehungsfähig
ansähen, nähmen sie den Vater und das erweiterte soziale Unterstützungssystem
(Großeltern, freiwillige Angebote der frühkindlichen Bildung, Betreuung
und Erziehung wie Kitas usw.) in den Fokus. Das Ziel von Maßnahmen sei stets,
die Mutter so zu unterstützen, dass sie in ihrer Rolle handlungsfähig bleibe.
Elterngeld wird von weniger als der Hälfte der Väter
genutzt. Ein Großteil der Care-Arbeit wie die Kindererziehung bleibt bei den
Müttern. Reporter Daniel Tautz macht sich für diese Doku von exactly auf die
Suche nach der Rolle der Papas in der Familie von heute. Wer sind die „neuen
Väter”? Und warum klafft bei der Gleichberechtigung und der Verantwortung unter
Eltern noch immer so eine große Lücke? Wie sind Elterngeld und Elternzeit
verteilt?
Vater und Influencer Sebastian Tigges @tigges3866 macht
klar, was man aus seiner Sicht von den heutigen Vätern in Sachen Erziehung
erwarten kann: “Nicht zu sagen: Ich helfe meiner Frau bei der Kindererziehung
und ich helfe meiner Frau im Haushalt, sondern: Ich erziehe die Kinder, ich bin
50 Prozent.”
Auf Instagram erreicht er mit Videos als #thewalkingdad
dazu Hunderttausende – zum Großteil: Frauen und Mütter. exactly begleitet Steve
aus Magdeburg, der gerade Papa wird: Zu Beginn der Dreharbeiten sitzt der
werdende Vater noch kinderlos und spürbar aufgeregt vor einem Stapel
Babystrampler.
Am Ende der Recherche wird er seinen dreimonatigen Sohn Luca
wippen und seinen Elterngeld Antrag ausgefüllt haben. In Zorge im Westharz
taucht Daniel Tautz einen Tag bei einer Vater-Kind-Kur ein. Die Väter dort sind
ausgebrannt, vom Alltag überlastet oder trauern wegen einer Trennung oder dem
Tod der Partnerin.
Und: Sie haben Stigmatisierung erlebt. “Warum soll ein Vater
mit dem Kind zur Kur? Du bist doch kein gestandener Mann”, erzählt Kurpatient
Bodo von seinen Erfahrungen. Was hat es mit der Gender-Care-Gap auf sich? Was
Väter von heute umtreibt, was von ihnen erwartet wird und wo noch immer die
Mütter das meiste liefern, zeigt diese Reportage.
dafür setzt sich Christian Meyn Schwarze seit über 20 Jahren ein und macht Väter Vorschläge, welche Bücher sich dafür eignen. Seine Papa-Lese-Liste ist eine Institution. Gestern kam, wie in den vergangenen Jahren auch die über die Feiertage aktualisierte Liste mit den von ihm und seinem Team rezensierten Kinderbüchern.
Beim Öffnen der Mail wird schnell klar, dass es in diesem Januar aber anders ist als sonst. Es ist die letzte Papa-Lese-Liste. Christian schreibt dazu:
„das junge Jahr ist erst ein paar Tage alt und schon
gehen wir zum Alltag mit seinen Herausforderungen über. Ich habe die Zeit
zwischen den Jahren genutzt, um die sogenannte „Papa-Liste“ zu
aktualisieren: welche Titel über aktive Papas gibt es neu, welche über Opas –
welche kommen in den nächsten Monaten heraus.
Das Ergebnis füge ich als Anlage bei, in blau die Titel, die
ich seit der 2023er-Liste neu aufgenommen habe, in grün die Titel, die
demnächst erscheinen sollen.
Besonders gerne weise ich auf zwei Titel auf der Seite 12
hin: „Alles über Väter“ – ich bin gespannt, ob da alle meine Vätertypen
auftauchen, die ich der Papa-Liste vorstelle. Und dann der Titel „Papa liest
vor“ – das Leitmotiv meiner Arbeit, denn mit dieser Papa-Liste möchte ich
den Vätern Lese- und Vorlesestoff anbieten. …
Und wer nun die Anlage genau liest erkennt, dass das
meine „letzte“ Liste ist. Über zwanzig Jahre habe ich mit einem
literarischen Kompetenzteam mehrere hundert Titel gelesen und bewertet. Nun
möchte ich in meinem 71. Lebensjahr andere Herausforderungen annehmen: ich bin
nach der Corona-Pandemie wieder mit meinem Mitmachzirkus unterwegs, lese in
Bibliotheken vor, spiele in Kindertagesstätten mit Vätern und Kindern und nutze
meine Zeit für „Leihenkel-Kinder“, um meiner eigenen Familie dann in ein
paar Jahren Zertifikate als „Opa“ vorlegen zu können.
So ist es also „Papa-Liste, die Letzte“ und bringt
mich zum Nachdenken über „das letzte Mal“: wann habe ich zuletzt einen
Handstand gemacht, wann hat die Waage zum letzten Mal eine niedrigere Zahl
gezeigt, wann habe ich zum letzten Mal eine Bergwanderung gemacht, einen
Sonnenaufgang gesehen. …
Ihr und
Euer Christian“
Christian ist also nicht aus der Welt, auch der Mitmachzirkus ist schon lange Tradition, die Papa-Lese-Liste werden, so denke ich, viele vermissen. Insbesondere die Großväter und ‚Opas‘, die Zeit und Muße haben, ihren Enkeln und Enkelinnen vorzulesen.
Auf eigenen Füßen stehen, selbstbestimmt leben, für das
Alter vorsorgen – das ist manchmal schwerer als gedacht. Denn wer Kinder hat
oder Angehörige pflegt, bringt viel Zeit für Fürsorge und Haushalt auf. Zeit,
die etwa im Beruf fehlt. Das hat langfristige Auswirkungen auf das Einkommen,
den Aufbau von Vermögen oder die Rente.
Das Bundesfamilienministerium und das Center for Responsible
Research and Innovation (CeRRI) laden Sie herzlich zu einem Austausch über Ihre
Erfahrungen mit der eigenen wirtschaftlichen Eigenständigkeit ein.
In insgesamt fünf Lebenszeit-Labor wollen wir mit Ihnen
erarbeiten, was Frauen und Männer brauchen, um wirtschaftlich eigenständig zu
leben. Melden Sie sich jetzt für die Teilnahme in Windeck am 19.
Januar 2024 an!
Sie brauchen keine Vorkenntnisse oder spezielles Wissen –
Wir möchten uns mit Ihnen über Ihre alltäglichen Erfahrungen, Wünsche und Ideen
austauschen!
Die Lebenszeit-Labore sind für alle! Egal welches
Geschlecht, Alter, sexuelle Orientierung, ob mit oder ohne Kinder, ob im Beruf,
in Elternzeit oder Rente, ob in Beziehung oder allein – wir interessieren uns
für Ihre Perspektiven und Erfahrungen.
Sie erhalten eine Aufwandentschädigung inklusive
Reisekostenerstattung von 100 €. Ihre Kinder können Sie gerne mitbringen,
wir stellen vor Ort kostenlose Kinderbetreuung bereit.
Datum: Freitag, 19. Januar 2024
Uhrzeit: 13:00-17:00 Uhr
Ort: Windeck-Schladern (NRW), voraussichtlich im kabelmetal
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie hier.
In unserer Kurzumfrage im 4. Quartal des vergangenen Jahres haben
wir nach Bekanntheit, Sinn, Nutzen und Wirkung von Väternetzwerken gefragt.
Die erst Frage zielte auf den Bekanntheitsgrad von Netzwerken
für Väter.
Gut 90 % der Antwortenden bejahten diese Frage. Die
Antworten der Nachfrage „wenn ja, welche?“ ergeben eine fast vollständige Aufzählung
der größeren Väternetzwerke in NRW aber auch darüber hinaus:
Väter in Köln e.V., Vaterwelten, Conpadres (Vaeter-ggmbh.de),
Vätertreff Väteraufbruch, einfach Vater, LAG Väterarbeit NRW, ManyDads, DRK
Familientreff, Die Netzwerke im Kontext der Familienbildungsseminare und
Angebote der Vater-Kind-Agentur des Institut für Kirche und Gesellschaft, interkultureller
Vätertreff Essen- Katernberg, offener Vater-Kind-Treff in der Villa Rü in Essen
Rüttenscheid, esperanza Väterberatung im Erzbistum Köln mit inzwischen 11
Väterberatern in der Schwangerschaftsberatung, Väter u Männerarbeit des SKM
Bundesverbandes, Arbeitsstelle Männerseelsorge der dt. Diözesen, Bundesforum
Männer, Väterexpertennetz VEND e.V., Männer.ch, DMÖ – Österreich
Die 2. Frage lautete: An welchen Orten sind Ihrer Auffassung
nach Väternetzwerke sinnvoll?
Knapp 80 % der Antwortenden halten mit den Betrieben/ Unternehmen
den Ort, an dem sich Väter tagsüber ‚aufhalten‘ als sinnvoll für die Schaffung
von Väternetzwerken. An zweiter Stelle werden Kindertagesstätten, an dritter mögliche
Angebote der Familienbildung genannt.
Ergänzend werden Stadtteilzentren, Nachbarschaft; Lokal-
Landes- und Bundespolitik, große Institutionen, Gewerkschaften, Gremien der
Arbeit- und Dienstgeber*innen, Landschaftsverbände, Beratungsstellen,
Sportvereine und Schulen angeführt
Bei der dritten Frage nach dem Nutzen von Väternetzwerken
haben wir vier Antwortmöglichkeiten vorgegeben. Der größte Nutzen wird von über
95 % der Antwortenden im Austausches mit anderen Vätern gesehen, gefolgt von der
Möglichkeit, von der Erfahrungen anderer Väter zu profitieren, das Rad also
nicht selber noch einmal erfinden zu müssen.
Weiterer Nutzen wird insbesondere in der Stärkung des
friedlichen Zusammenhalts der Gesellschaft, durch die Begegnung von Männern in
einem Setting der Gleichstellung gesehen. Aber auch darin, gemeinsame
Erlebnisse zu organisieren: Väter-Kinder-Tage, Wochenenden und Zeltlager. In
der gegenseitigen Unterstützung. Auch auf der Großväter – Väter Linie nutzt ein
Austausch und aktive Unterstützung gerade auch in der Care-Arbeit.
Väter können darüber hinaus durch Netzwerke ihr Vatersein und
ihre Lebenskontexte sichtbarer machen und in der Gesellschaft auf die Bedeutung
von Vaterschaft hinweisen.
Die vierte Frage zielte auf die Wirkung von Väternetzwerken
auf die Väter und die Ausgestaltung ihrer Vaterschaft.
Der bedeutendste Effekt wird in der gegenseitigen Ermutigung,
Vaterschaft auch zu leben gesehen. An zweiter Stelle wird die positive Wirkung
von Väternetzwerken auf eine partnerschaftliche Aufgabenteilung genannt,
gefolgt davon, dass Väter dort auch Vorbilder, Rolemodels finden können.
In den ergänzenden Antworten wurde unter anderem angeführt,
dass Väternetzwerke der Vereinzelung der Familien etwas entgegensetzen und die ‚toxischen
Nebenwirkungen der kleinbürgerlichen Ehe‘ entschärfen können. Väter können es
als Entlastung erleben, wenn Sie wahrnehmen, dass auch andere Väter Probleme
mit der Vereinbarkeit haben. Außerdem
bekommen sie auf diesem Weg viele Informationen über das ‚Familienfeld‘,
die ihnen eine argumentative Auseinandersetzung auf Augenhöhe mit ihren
Arbeitgebenden und in der eigenen Partnerschaft ermöglicht. Und auch ganz
wichtig, die Sichtbarkeit der Vaterschaft im Lebensalltag und somit in der Gesellschaft.
Mit der fünften und letzten Frage haben wir den
Familienstatus erkundet.