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Jugendliche und ihre Väter in Großbritannien

Erstellt von Hans-Georg Nelles am Mittwoch 22. November 2023

Das „Fatherhoodinstitut“ hat unter der Überschrift ‚The kids are alright – Adolescents and their fathers in the UK’ eine neue Studie veröffentlicht. Dabei konnten sie auf eine einmalige Datenlage zugreifen.

Im Großbritannien gibt es eine Reihe von „Längsschnittstudien”, in denen Kohorten von Kindern über einen längeren Zeitraum hinweg in mehreren Wellen Daten erhoben wurden. Dies ermöglicht es Forscher*innen, über eine gesamte Lebensspanne Zusammenhänge zwischen „Vaterfaktoren” (Verhalten, Umstände, Eigenschaften, Einstellungen usw. der Väter) und der Entwicklung ihrer Kinder zu verfolgen. Weitere Daten stammen aus großen einmaligen „Momentaufnahmen”, häufig Erhebungen, die Zusammenhänge zwischen den „Vater-Faktoren” zum jeweiligen Zeitpunkt und der Entwicklung und dem Wohlbefinden der Kinder aufzeigen können. Insgesamt konnten aus 118 Studien und deren detaillierte Analysen Ergebnisse abgeleitet werden

Die wichtigsten Ergebnisse sind:

Erstens wurde festgestellt, dass wir nicht in einer „vaterlosen” Gesellschaft leben. Letztes Jahr meldeten in England 95,4 % der Mütter und Väter die Geburt ihres Kindes gemeinsam an (die Prozentsätze sind in den anderen Ländern des Vereinigten Königreichs ähnlich); und von den 95 % der Väter, die im Jahr 2000 im Leben ihres Kindes anwesend waren, waren neun von zehn auch noch im Teenageralter Teil ihres Lebens.

Zweitens hat die Forschung gezeigt, dass Väter wichtig sind – vom ersten Tag an. Längsschnittstudien haben ergeben, wenn Väter im Jahr nach der Geburt an Depressionen leiden, ist dies mit schlechteren Schulleistungen im Alter von 16 Jahren und mit höheren Depressionswerten bei 9- bis 10-Jährigen verbunden – und, wenn der Bildungsstand des Vaters niedrig war, sowohl bei Söhnen als auch bei Töchtern im Alter von 16 Jahren.

Die Qualität der Beziehung zwischen Vater und Kind während der Adoleszenz spielt ebenfalls eine Rolle – und zwar sind sowohl die „Zeit mit Papa” als auch die Qualität der Beziehung von Bedeutung. Wenn Väter beispielsweise wenig Zeit mit ihren Teenagern verbringen, geht dies mit hohen Werten für „Gesamtschwierigkeiten” und Hyperaktivität sowie einem niedrigeren Glücksniveau einher – und bei Jungen auch mit Mobbing. Umgekehrt sind Lebenszufriedenheit und Selbstwertgefühl höher, wenn Jugendliche die Beziehung zum Vater als „eng” erleben, psychische Probleme und Selbstverletzungen sind dann weniger wahrscheinlich.

Nähere Informationen zu der Studie finden Sie hier.

Quelle

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