‚Lasst Väter Vater sein‘
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. September 2015
Im Interview mit Ralf Ruhl auf väterzeit.de erklärt Barbara Streidl, warum sie als bekennende Feministin sich in ihrer Streitschrift „Lasst Väter Vater sein“ für Väter einsetzt:
„…Ich habe mich immer für eine Welt eingesetzt, in der niemand benachteiligt wird aufgrund seines Geschlechts. Und es waren bis jetzt fast immer Frauen, die zurückgesteckt haben, wenn die Kinder kamen. Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist aber auch für Männer ein schwerer Rucksack, und es liegt mir ebenso wenig daran, dass sie da zurückstecken. Ich sage nicht: „Männer, jetzt sind mal die Frauen dran, setzt euch auf die Ersatzbank.“
Im Gegenteil, ich möchte Brücken bauen zwischen den Geschlechtern, die allen zugutekommen. Ich weise auf patriarchale Strukturen hin, die Einzelne schwächen, Frauen wie Männer. Heute gilt diese Alles-ist-möglich-Doktrin. Wenn man es nicht schafft, ein paar Wochen nach der Geburt eines Kindes wie ein Model auszusehen und Vollzeit zu arbeiten, dann wird das als persönliches Versagen angesehen. Für Väter gilt das auch: Was, du nimmst nur zwei Partnermonate, bist nicht im Elternbeirat, gehst nicht jeden zweiten Nachmittag mit den Kindern auf den Spielplatz?
Väter sind extrem wichtig – für ihre Kinder und für ihre Partnerin. Sie sollten nicht in den Schatten der Mutter gestellt werden, und sie sollten ebenso wenig wie Mütter strukturell darunter leiden, dass sie Kinder haben. …“
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