Drei von zehn Vätern bereuen Elternzeit
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 10. März 2013
Aus Karrieregründen bedauern es drei von zehn Vätern und vier von zehn Müttern in Deutschland, in ihrem Beruf Elternzeit in Anspruch genommen zu haben. Das geht aus einer Umfrage des Familienministeriums hervor, über deren Ergebnisse die „Welt am Sonntag“ berichtet. Demnach stellen 38 Prozent der Teilnehmerinnen an der Studie negative Folgen für das berufliche Fortkommen fest, bei den Männern sind es 28 Prozent. Insgesamt sind knapp 4000 Mütter und Väter zwischen Ende Januar und Mitte Februar befragt worden.
Familienministerin Kristina Schröder sagte im Interview mit der „Welt“, berufstätigen Müttern würde „oft noch Jahre nach der Elternzeit nachgetragen, dass sie eine gewisse Zeit ausgestiegen sind“. Dies sei auch ein wesentlicher Grund für die großen Gehaltsunterschiede zwischen Männern und Frauen. „Zu oft stellen Wiedereinsteigerinnen schon aus Dankbarkeit, dass sie einen Tag Home Office machen dürfen, ihr Licht komplett unter den Scheffel und wagen nicht, auch ein ordentliches Gehalt zu fordern.“ Das wirke aber bei den meist männlichen Chefs verheerend. Denn für die gilt laut Schröder: „Wer wenig kostet, ist auch wenig wert.“
Besonders groß ist die Unzufriedenheit der Studie zufolge bei Teilzeitkräften: Zwar sehe sich das Gros junger Eltern beim Wunsch nach einer Reduzierung der Arbeitszeit von ihren Chefs unterstützt. Doch fast vier von zehn Teilzeitbeschäftigten hielten verringerte Arbeitszeit aus Karrieregründen für problematisch.
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