Endlich Vater – warum Lukas Podolski mehr vom Leben hat
Erstellt von Hans-Georg Nelles am 4. November 2008
‚Was soll ich im P1, wenn ich einen Sohn zu Hause habe?’ Diese Frage stellt Lukas Podolski auf der Titelseite des neuen Magazins ‚WIR’ der Süddeutschen Zeitung.
WIR, so der Pressetext des Verlags, richtet sich an junge Eltern, für die sich erfüllte Elternschaft und ein individueller Lebensstil nicht ausschließen. Sie sind Vater und Mutter und gehen trotzdem mit der besten Freundin ins Kino, am Mittwochabend mit den Jungs Fußball spielen und möchten beide im Beruf vorankommen.
Zielgruppe sind also die ‚neuen Eltern’ dual career couples, die auch von der Politik in den Mittelpunkt der Familienpolitik gerückt worden sind.
Das Magazin möchte bewusst kein Ratgeber sein, auch wenn es um Themen wie Erziehung, Bildung, frühkindliche Förderung und Elterngeld geht. Titelthema der ersten Ausgabe sind die ‚neuen Väter’, die nicht mehr nur über Elternzeit nachdenken und mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen wollen, sondern diesen lang gehegten Wunsch nun auch vermehrt umsetzen. WIR greift in dem Heft die sich verändernden Rollenerwartungen auf, mit denen Mütter und Väter sich heute konfrontiert sehen und aus denen sie ihr eigenes Modell formen müssen.
Den Aufschlag zu dieser Auseinandersetzung macht Lisa Ortgies, von April bis Juni Chefredakteurin von EMMA, mit Ihrem Appell an die Väter ‚Werdet endlich modern!’. Ein schlagendes Argument: ‚Paare, in denen die Kinderbetreuung aufgeteilt wird, haben ein geringeres Trennungsrisiko als solche, bei denen nur die Mutter zu Hause ist.’
Ortgies nennt aber auch weitere entscheidende Stellschrauben, es ist nicht die Neigung der Männer, lieber der Ernährer sein zu wollen, ‚in den Chefetagen deutscher Firmen muss noch viel passieren‘. Es sind Emotionen und Vorbilder, die verhalten prägen.
Ich wünsche mir, dass sich in dieser Debatte viele Männer zu Wort melden, denn unsere Emanzipation von den traditionellen Rollenmustern müssen wir schon selber umsetzen.
Noch einmal zurück zu Lukas Podolski, ‚die meisten Dinge muss man sowieso selber ausprobieren und auf sich zukommen lassen. Wenn man ein Kind und seine Entwicklung beobachtet, lernt man alles von allein.’ Mann muss sich ‚nur’ darauf einlassen.
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