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Archiv für Oktober 23rd, 2008

EU-Kommissar will Väter zu Erziehungsurlaub ermutigen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Oktober 2008

EU-Sozialkommissar Vladmir Spidla will Väter dazu ermutigen, sich stärker an der Erziehung ihrer Kinder zu beteiligen. Er wolle prüfen, ob in Europa «die Anreize für einen Vaterschaftsurlaub verbessert werden können», sagte Spidla in einem Interview der Nachrichtenagentur AP.

Ein gutes Beispiel für solche Anreize seien die Vätermonate in Deutschland, mit denen der Bezug von Elterngeld um zwei Monate verlängert werden kann. Arbeitgeber- und Gewerkschaftsverbände seien dabei, auf Bitte der Kommission «verschiedene Möglichkeiten des Vaterschaftsurlaubs zu analysieren», sagte Spidla. «Die Ergebnisse werden wir in einigen Monaten haben. Wir werden dann prüfen, ob auf dieser Grundlage die Anreize für einen Vaterschaftsurlaub verbessert werden können.

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Väter auf dem Vormarsch?

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Oktober 2008

‚Ob Füttern, Windeln wechseln oder Babymassage – deutsche Väter haben ihren Nachwuchs entdeckt! Und dies nicht erst nach Feierabend. Seit Einführung des Elterngeldes soll sich die Zahl der Vollzeit-Papis um das Fünffache erhöht haben. Die Familienministerin frohlockt: Mami macht Karriere, Papi den Rest.

Doch die neue Väterherrlichkeit trügt: Nach wie vor kümmern sich drei Viertel aller Frauen alleine um die Erziehungs- und Hausarbeit; nach wie vor bringen es Männer auf gerade einmal zwei Stunden tägliche Betreuungszeit für ihre Kinder, so die Ergebnisse der neuesten Familienstudie. Gibt es ihn also gar nicht, den neuen Vater? Sind „Vätermonate“ mehr als ein gut bezahltes Wickelpraktikum? Welche Rolle spielen Väter in einer modernen Familie?‘

Die Ankündigung ist eigentlich eine Frechheit, sie strotzt vor Unterstellungen und mangelnder Wertschätzung. Da die Gäste aber interessante Gespräche versprechen, drucke ich sie hier dennoch ab.

SWR Fernsehen, Freitag, 31. Oktober 2008, 22.00 Nachtcafé mit Wieland Backes

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Kompetenzen von Vätern beruflich nutzen

Erstellt von Hans-Georg Nelles am 23. Oktober 2008

Die DekaBank hat das WorkFamily-Institut aus Darmstadt beauftragt, berufsrelevante Elternkompetenzen von Mitarbeitern zu zertifizieren. „Mütter und Väter haben mit der Erziehung ihrer Kinder Fähigkeiten erworben, die auch für ein Unternehmen einen Mehrwert bringen“ so Diplom-Psychologe Joachim E. Lask, Leiter des WorkFamily-Institutes.

Im Rahmen des Pilotprojekts soll Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geholfen werden, diese Kompetenzen zu erkennen, damit sie sie auch am Arbeitsplatz bewusst einsetzen können. „Der Vater, der es schafft, seine 13jährige Tochter für die Schule zu begeistern, kann auf diese Strategien genauso im beruflichen Alltag zurückgreifen“, ergänzt Lask.

Oliver Büdel, Leiter Personal bei der DekaBank, betont, dass das Familienleben ein wesentlicher Bestandteil der Personalpolitik seines Hauses ist: „Dieses Projekt und zahlreiche weitere personalwirtschaftliche Maßnahmen tragen zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf dauerhaft und damit glaubwürdig bei.“

Das WorkFamily-Institut befragt im Rahmen des jetzt gestarteten Projekts Mütter und Väter in einem mehrphasigen Prozess nach ihren Stärken in der Erziehungsarbeit. Dabei sollen sie den Grad ihres Könnens einschätzen und entsprechende Beispiele nennen. In einer zweiten Phase werden die Kompetenzen definiert, die im beruflichen Alltag des Mitarbeiters eingesetzt werden sollen.

Dieser Spillover-Effekt, das ‚Hinüberschwappen’ von Fähigkeiten, eröffnet dem Unternehmen neue Wege, bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf die Blickrichtung zu verändern. Bisher ungenutzte Ressourcen werden greifbar und nutzbar, wenn Schnittstellen des Miteinanders formuliert und definiert werden können.

Das Unternehmen profitiert von den spezifischen Kompetenzen der Eltern. Mütter und Väter bewerten ihre Elternzeit nicht mehr als „verlorene Karrierezeit“. Das ‚Trainingslager’ Familie wird vielmehr als Kompetenzschmiede für beruflich relevante Fähigkeiten wahrgenommen.

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